Warum ich Trump in Sachen Iran nicht traue

Ron Paul (antikrieg)

Präsident Trump und sein Außenminister Mike Pompeo sagten uns, dass die USA letzte Woche Generalmajor Qassim Soleimani ermorden mussten, weil er „unmittelbar bevorstehende Angriffe“ auf US-Bürger plante. Ich glaube ihnen nicht.

Ich glaube ihnen nicht. Warum nicht? Weil Trump und die Neokonservativen – wie Pompeo – in den letzten drei Jahren über den Iran gelogen haben, um genug Unterstützung für einen US-Angriff aufzutreiben. Von der erfundenen Rechtfertigung für den Ausstieg aus dem Atomdeal mit dem Iran, über die Beschuldigung des Iran, hinter dem Jemen zu stehen, bis hin zur Beschuldigung des Irans für einen Angriff auf saudische Öleinrichtungen, hat uns die US-Regierung drei Jahre lang mit einem stetigen Strom von Lügen gefüttert, weil sie vom Iran besessen ist.

Und vor Trumps Besessenheit, den Iran anzugreifen, haben die letzten vier US-Regierungen unaufhörlich gelogen, um Kriege gegen den Irak, Afghanistan, Syrien, Libyen, Serbien und Somalia herbeizuführen, und die Liste geht weiter.

Wenn wir über eine „Bedrohung“, die wir mit einem militärischen Angriff „ausschalten“ müssen, seit Jahrzehnten ständig und konsequent belogen werden, kommt irgendwann eine Zeit, in der wir annehmen müssen, dass sie lügen, bis sie felsenfeste, unwiderlegbare Beweise liefern. Bis jetzt haben sie nichts geliefert. Also glaube ich ihnen nicht.

Präsident Trump hat gewarnt, dass seine Regierung bereits 52 für den Iran und die iranische Kultur wichtige Stätten ins Visier genommen hat und dass die USA sie angreifen werden, wenn der Iran Vergeltungsmaßnahmen für die Ermordung von General Soleimani ergreift. Da der Iran keine Kapazität hat, die Vereinigten Staaten anzugreifen, wird die Vergeltung des Iran, wenn sie kommt, wahrscheinlich gegen US-Truppen oder US-Regierungsbeamte, die im Nahen Osten stationiert sind oder diesen besuchen, erfolgen. Ich habe eine sehr einfache Lösung für Präsident Trump, die das Leben von amerikanischen Soldaten und anderen US-Beamten retten wird: kommen Sie einfach nach Hause. Es gibt absolut keinen Grund, dass US-Truppen im gesamten Mittleren Osten stationiert werden, um unnötig einem erhöhten Todesrisiko ausgesetzt zu sein.





In unserem Ron Paul Liberty Report Programm letzte Woche haben wir beobachtet, dass der US-Angriff auf einen hochrangigen iranischen Militäroffizier auf irakischem Boden – entgegen dem Einspruch der irakischen Regierung – dazu dienen würde, die irakischen Fraktionen endlich gegen die Vereinigten Staaten zu vereinen. Und so ist es geschehen: Am Sonntag stimmte das irakische Parlament für die Vertreibung der US-Truppen von irakischem Boden. Es mag eine unverbindliche Resolution gewesen sein, aber die Stimmung ist nicht zu verkennen. US-Truppen sind nicht erwünscht und sie sind zunehmend in Gefahr. Warum also nicht auf das irakische Parlament hören?

Bringen Sie unsere Truppen nach Hause, schließen Sie die US-Botschaft in Bagdad – ein Symbol unserer Aggression – und lassen Sie die Menschen im Nahen Osten ihre eigenen Probleme lösen. Halten Sie eine starke Verteidigung aufrecht, um die Vereinigten Staaten zu schützen, aber beenden Sie dieses neokonservative Hirngespinst, die Welt mit dem Gewehr in der Hand zu regieren. Das funktioniert nicht. Es macht uns ärmer und verwundbarer für Angriffe. Es macht die Eliten Washingtons reich, während es die Arbeiter- und Mittelklasse Amerikas mit der Rechnung sitzen lässt. Es erzeugt Hass und Rachegelüste bei denen, die der interventionistischen Außenpolitik der USA zum Opfer gefallen sind. Und es führt dazu, dass Millionen Unschuldige im Ausland getötet werden.

Der Versuch, die Welt zu regieren, bringt den Vereinigten Staaten keinen Nutzen. Eine solche Außenpolitik bringt nur den Bankrott – moralisch und finanziell. Sagen Sie dem Kongress und der Regierung, dass wir um Amerikas willen die Rückkehr der US-Truppen aus dem Nahen Osten fordern!

(Visited 224 times, 1 visits today)
Warum ich Trump in Sachen Iran nicht traue
4 Stimmen, 5.00 durchschnittliche Bewertung (99% Ergebnis)

3 Kommentare

  1. Es ist doch immer wieder frappierend, wie die Menschen überwiegend nur durch ihren persönlichen Vorteil motiviert werden.  Das gilt insbesondere  für die Agentin Merkel und auch Trump. Der große Pokerspieler hat sich nicht gescheut in den letzten beiden Wochen eine ganze Reihe von Hisbollah,  irakische und einen iranischen Milizenführer hopps gehen zu lassen.  Aber vor dem großen Schlag scheut er jetzt doch zurück, und zwar nicht wegen der Hekatomben von Menschenblut und der Müttertränen:

    Vox in Rama audita est ploratus, et ululatus multus: Rachel plorans filios suos, et noluit consolari, quia non sunt.

    http://vulgata.info/index.php/Kategorie:BIBLIA_SACRA:NT:Mt02

    sondern nur wegen seines eigenen persönlichen Interesses und Vorteils.  Nachdem er fürchterliche Drohungen gegen den Iran ausgesprochen hatte und der ganzen Menschheit – ähnlich wie bei Nord-Korea – Angst eingejagt hatte, ist er jetzt erstaunlich zahm.  Warum?  Wenn es zu einem dritten Golfkrieg kommt, wird unweigerlich die Straße von Hormuz gesperrt. Damit fällt ein Drittel des weltweit nachgefragten Erdöls weg und sofort fehlt Indien, Indonesien, Japan und China die Energie.  Das Bruttoinlandsprodukt des Planeten würde sich dadurch vemutlich sehr schnell halbieren, die Zentralbanken gingen pleite, die Banken mit ihnen, die Aktien gingen auf Talfahrt, das Zentralbankgeld ginge in Richtung Hyperinflation und in der dann sich anbahnenden Depression würde Trump zu 100 % nicht mehr erneut gewählt.  Seine Farmer sind sowieso schon gearscht wegen der Retourkutsche der Chinesen.  Beruhigend, daß die Großen auch was zu verlieren haben, weswegen das Blut der Kleinen geschont werden muß!

    Man hatte also große Angst vor kriegerischen Auseinandersetzungen, kann sich jedoch auch ein bißchen zurücklehnen, weil das Gleichgewicht des Schreckens weniger durch Atomwaffen besteht, als vielmehr durch den unweigerlich eintretenden Zusammenbruch der Weltwirtschaft.

    Trump bleibt somit nur die Saktionsspirale übrig, um die Gegenseite auszuhungern, wie im Mittelalter die Burgern und Städte.  Daß dadurch jetzt die Alten im Iran keine Blutdrucksenker mehr bekommen und deswegen früher sterben müssen, ist jemand, der das Blut junger Männer unbedenklich vergießt, sowieso egal. Der Planet ist von der Spezies homo sapiens sowieso überbevölkert!

  2. Trump hat heute in seiner Pressekonferenz eine Fiktion vorgetragen, dessen was der Iran sei und was Soleimani gemacht habe.  Dabei hat er alle möglichen Prämissen weggelassen, die auf die Schuld der USA hinweisen und alle Entschuldigungen des Irans verschwiegen. Dem Iran die Schuld am Jemenkrieg zuzuschieben ist ganz offensichtlich falsch, was auch die sonstigen Begründungen entwertet.  Dem Iran und Soleimani schiebt er den Bürgerkrieg in Syrien zu, wo letzterer doch von den sunnitischen Golfstaaten in Zusammenarbeit mit Israel organisiert wurde.  Trump verwechselt ständig Ursache mit Wirkung.

    Seine Strategie ist offensichtlich, in dem unwissenden Publikum eine Legende üner den Iran zu etablieren, so daß durch die Massenmedien eine falsche Fiktion eingehämmert werden kann.  Da dies so wunderbar beim Deutschen Reich geklappt hat, könnte das sogar auch beim Iran klappen.  Der deutsche Rundfunk bringt ja auch pausenlos eine Legende oder Fiktion wie das Dritte Reich nach 1933 gewesen sei, bis es dann doch die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung glauben mußte, um nicht berufliche Nachteile zu erleiden, insbesondere im öffentlichen Dienst oder durch das Betriebsverfassungsgesetz.

    Trump fühlt sich auch deswegen so stark, weil die USA durch das Fracking jetzt energiemäßig autark sind und die Welt- Energieversogung aus dem Golf den Amis im Grunde genommen scheiß egal ist.  

    Fazit:  Dei Amerikaner etablieren eine fiktive Legende bezüglich Iran, um diesen im Interesse Israels zerstören zu können, denn der Iran ist gefährlich, wie das Deutsche Reich war, gut ausgebildet mit einer zahlreichen Bevölkerung. 

    Der Iran wiederum sieht die Dinge tatsächlich  und real und mag sich dieser Legende nicht unterwerfen, sieht das menschliche und göttliche Recht verletzt.  Die Frage ist nur, wird – wie im Zweiten Weltkrieg – die Fiktion über die Tatsachen die Oberhand gewinnen, so daß erneut die Fiktion gewinnt und der ganzen Menschheit ein falscher Sachverhalt aufgezwungen werden kann?

    Es bleibt abzuwarten, ob die Trumpsche Legende durchgesetzt werden kann, und die Menschen immer mehr zu domestizierten Tieren herabsinken.  Eine kleine Hoffnung besteht, daß die USA demnächst den Staatsbankrott erleiden und dadurch weltweit so großes Chaos hervorgerufen wird, daß den USA für die Durchsetzung von Legenden das Geld fehlt.  Der Gold- und Europreis könnte ein Indikator dafür sein.

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*