Das verblüffende Eingeständnis von Präsident Macron

vom Saker (theblogcat)
geschrieben für die Unz Review

http://thesaker.is/president-macrons-amazing-admission/

Ich weiß nicht, ob der angebliche Chinesische Fluch wirklich aus China stammt, ob’s nun stimmt oder nicht: Wir sind ganz sicher dazu verdammt, in echt interessanten Zeiten zu leben: Der Iran hat die erste Phase der „Tanker-Schlacht“ gegen die AngloZionisten gewonnen, Putin hat angeboten, die russischen Hyperschall-Raketen an Trump zu verkaufen (Putin hat den Westen in letzter Zeit ganz schön getrollt), und Alexander Lukaschenko hat zu der extremen Maßnahme gegriffen, die Grenze zwischen der Ukraine und Weißrussland komplett zu schließen, aufgrund des hohen Zustroms von Waffen und extremistischen Nationalisten aus der Ukraine. Er hat gesagt: „Wenn Waffen in die Hände einfacher Menschen und insbesondere nationalistisch gesinnter Menschen fallen, dann kann man auf den Terrorismus warten.“ Natürlich hat er da Recht. Aber – und das ist die süße Ironie, oder Karma wenn man so will – für die Ukronazis, die ihrem Volk visafreien Zugang zur EU versprochen haben (zwar nur Touristenvisa, wenn man die Kohle hat, aber immerhin…) und ihre fünf Jahre dieses obszönen Experiments, eine tollwütig russenfeindliche Ukraine aufzubauen, und etwa 100 Tage der Selenski-Präsidentschaft ist es soweit, dass der engste und wohlwollendste Nachbar gezwungen ist, seine Grenze vollkommen abzuriegeln, aufgrund der wahrlich phänomenalen Giftigkeit der ukrainischen Gesellschaft! Aber auch hier, da die Ukraine ein so hoffnungsloser Fall ist, können wir mit „sehr interessanten“ Dinge rechnen (im Sinne des Chinesischen Fluchs natürlich), die dort geschehen werden.

(Nebenbemerkung: Es ist interessant, dass die Ukraine bei dem Gefangenenaustausch Wladimir Tsemach aufgegeben hat, einen gebürtigen Donbasser, der in Novorossia vom ukrainischen SBU gekidnappt wurde (unsere noblen „Europäer“ haben nichts gegen solche Methoden!) und zum „Kronzeugen“ gegen Russland in der MH17 (pseudo-) Untersuchung erklärt worden war. Noch erbärmlicher ist, dass die Niederländer diesen Haufen Mist anscheinend voll unterstützt haben. Und dann schaut euch die nun berüchtigte Geschichte an, wie „Bellingcat Tsemach präsentiert“ – ein Brüller:

https://www.bellingcat.com/news/uk-and-europe/2019/07/09/the-arrest-of-vladimir-tsemakh-and-its-implications-for-the-mh17-investigation/

Und nun scheint plötzlich jeder diesen „Kronzeugen“ vergessen zu haben und die Ukros haben ihn nach Russland geschickt. Erstaunlich, wie schnell dieses Zeug im kollektiven westlichen Gedächtnisloch verschwindet…)

Derzeit scheint es zwischen den geistig vernünftigeren Elementen in der Selenski-Administration und den verschiedenen nationalistischen Extremisten des (Inlandsgeheimdienstes) SBU, Todesschwadronen und sogar regulären Armeekräften ein Tauziehen zu geben. Daher sehen wir diese anscheinend widersprüchlichen Entwicklungen: auf der einen Seite hat die Ukraine endlich einem Gefangenenaustausch mit Russland zugestimmt (ein schmerzhafter Tausch, da Russland hauptsächlich echte Kriminelle überstellt hat, darunter zwei eingefleischte Ukro-Terroristen, gegen zumeist zivile Geiseln.

Aber Putin entschied – zurecht meine ich – dass die Befreiung russischer Bürger aus ukrainischen Gefängnissen in diesem Fall wichtiger war). Auf der anderen Seite verstärken die Streitkräfte der Ukronazis ihren Beschuss des Donbass, sogar mit 152mm Haubitzen, die hochexplosive 50kg-Splittergranaten verschießen. Wie auch immer: Dieser Gefangenenaustausch, wie einseitig und unfair er auch sein mag, ist eine positive Entwicklung, die den Beginn einer pragmatischen und weniger ideologischen Haltung in Kiew bezeichnen könnte.

Einige sehr vorsichtige Ansätze eines kleinen Hauchs von Optimismus mögen nach diesem Austausch in Ordnung sein, aber die großen Dinge scheinen für das Treffen der Normandie-Gruppe (NG), wahrscheinlich in Frankreich, geplant zu sein. Bisher haben die Russen sehr deutlich gemacht, dass sie sich nicht nur zum Spaß treffen werden, und dass der einzige Umstand, unter dem die Russen einem NG-Treffen zustimmen werden, darin besteht, dass es gute Chancen gibt, sinnvolle Ergebnisse zu erzielen, was übersetzt aus der russischen Diplomatie einfach bedeutet: „Wenn/falls Kiew aufhört, alles abzublocken und zu sabotieren“. Konkret fordern die Russen, dass sich Selenski schriftlich zur sogenannten „Steinmeier-Formel“ bekennt und dass sich die ukrainischen Streitkräfte aus der Kontaktlinie zurückziehen. Wird das passieren? Vielleicht. Wir werden es bald herausfinden.

https://www.intellinews.com/ukraine-under-pressure-to-adopt-steinmeier-formula-in-donbas-peace-efforts-110011/

Aber das verblüffendste Ereignis der letzten Wochen war die absolut erstaunliche Rede des französischen Präsidenten Emmanuel Macron vor einer Versammlung von Botschaftern. Ich konnte die vollständige Rede nicht in Englisch finden (ich habe sie vielleicht irgendwo verpasst), also werde ich die entscheidenden Auszüge auf Französisch posten und selbst übersetzen. Wenn ich eine vollständige, offizielle Übersetzung finde, werde ich sie so schnell wie möglich unter dieser Rubrik veröffentlichen. Dies ist vorerst der Link zur vollständigen Sprachfassung in Französisch:

https://www.elysee.fr/emmanuel-macron/2019/08/27/discours-du-president-de-la-republique-a-la-conference-des-ambassadeurs-1

Beginnen wir gleich mit einigen der unglaublichsten Ausschnitte, die Hervorhebungen sind von mir (sorry für das lange Zitat, aber jedes Wort zählt, echt!):

L’ordre international est bousculé de manière inédite mais surtout avec, si je puis dire, un grand bouleversement qui se fait sans doute pour la première fois dans notre histoire à peu près dans tous les domaines, avec une magnitude profondément historique. C’est d’abord une transformation, une recomposition géopolitique et stratégique. Nous sommes sans doute en train de vivre la fin de l’hégémonie occidentale sur le monde. Nous nous étions habitués à un ordre international qui depuis le 18ème siècle reposait sur une hégémonie occidentale, vraisemblablement française au 18ème siècle, par l’inspiration des Lumières ; sans doute britannique au 19ème grâce à la révolution industrielle et raisonnablement américaine au 20ème grâce aux 2 grands conflits et à la domination économique et politique de cette puissance. Les choses changent. Et elles sont profondément bousculées par les erreurs des Occidentaux dans certaines crises, par les choix aussi américains depuis plusieurs années et qui n’ont pas commencé avec cette administration mais qui conduisent à revisiter certaines implications dans des conflits au Proche et Moyen-Orient et ailleurs, et à repenser une stratégie profonde, diplomatique et militaire, et parfois des éléments de solidarité dont nous pensions qu’ils étaient des intangibles pour l’éternité même si nous avions constitué ensemble dans des moments géopolitiques qui pourtant aujourd’hui ont changé. Et puis c’est aussi l’émergence de nouvelles puissances dont nous avons sans doute longtemps sous-estimé l’impact. La Chine au premier rang mais également la stratégie russe menée, il faut bien le dire, depuis quelques années avec plus de succès. J’y reviendrai. L’Inde qui émerge, ces nouvelles économies qui deviennent aussi des puissances pas seulement économiques mais politiques et qui se pensent comme certains ont pu l’écrire, comme de véritables États civilisations et qui viennent non seulement bousculer notre ordre international, qui viennent peser dans l’ordre économique mais qui viennent aussi repenser l’ordre politique et l’imaginaire politique qui va avec, avec beaucoup de force et beaucoup plus d’inspiration que nous n’en avons. Regardons l’Inde, la Russie et la Chine. Elles ont une inspiration politique beaucoup plus forte que les Européens aujourd’hui. Elles pensent le monde avec une vraie logique, une vraie philosophie, un imaginaire que nous avons un peu perdu.“

Auf Deutsch:

Die internationale Ordnung wird auf eine nie dagewesene Weise erschüttert, vor allem, wenn ich so sagen darf, durch den großen Umbruch, der sich ohne Zweifel zum ersten Mal in unserer Geschichte ereignet, auf nahezu jedem Gebiet und in einem wahrlich geschichtlichen Ausmaß. Das erste, was wir beobachten, ist eine große Umwandlung, eine geopolitische und strategische Neuzusammensetzung. Wir erleben zweifelsfrei das Ende der westlichen Welthegemonie. Wir waren an eine internationale Ordnung gewohnt, die seit dem 18. Jahrhundert auf einer westlichen Hegemonie beruhte, im 18. Jahrhundert vor allem die französische, inspiriert durch die Aufklärung; dann im 19. Jahrhundert vor allem durch die britische, dank der industriellen Revolution, und schließlich im 20. Jahrhundert vor allem die amerikanische, aufgrund der beiden großen Konflikte und der ökonomischen und politischen Dominanz dieser Macht. Dinge verändern sich. Und sie werden stark erschüttert durch die Fehler des Westens in bestimmten Krisen, durch die Entscheidungen, die die Amerikaner seit einigen Jahren gefällt haben, das fängt nicht bei dieser Administration an, aber es hat zu einer Neubetrachtung gewisser Folgen von Konflikten im Nahen Osten und anderswo geführt, und zum Überdenken einer tiefen, diplomatischen und militärischen Strategie, und manchmal Elementen der Solidarität, die wir für ewig unantastbar hielten, selbst als wir in geopolitischen Momenten, die sich verändert haben, zusammengestanden sind. Und dann ist da das Entstehen neuer Mächte, deren Einfluss wir wahrscheinlich für lange Zeit unterschätzt haben. China steht da an erster Stelle, aber auch die russische Strategie, die – und das muss gesagt werden – in den letzten Jahren erfolgreicher verfolgt wurde. Ich werde darauf zurückkommen. Indien steigt auf, diese neuen Volkswirtschaften, die nicht nur zu ökonomischen, sondern auch politischen Mächten werden, die für sich selbst denken, wie machen schreiben, als echte „zivilisatorische Staaten“, die jetzt nicht nur unsere internationale Ordnung durchrütteln, sondern auch in der wirtschaftlichen Ordnung Gewicht bekommen und über die politische Ordnung und die politischen Vorstellungen, die damit zusammenhängen, neu nachdenken, mit großer Macht und viel mehr Inspiration als wir sie haben. Schaut nach Indien, Russland und China. Sie haben eine viel größere politische Inspiration als wir Europäer heutzutage. Sie denken über unseren Planeten mit einer wahren Logik, einer wahren Philosophie nach. Eine Vorstellungskraft, die wir ein bisschen verloren haben.“





Lasst uns diese Kernaussagen einzeln betrachten:

1) “Den großen Umbruch, der sich ohne Zweifel zum ersten Mal in unserer Geschichte ereignet, auf nahezu jedem Gebiet und in einem wahrlich geschichtlichen Ausmaß.“

Hier bereitet Macron die Bühne für einige wahrlich monumentalen Beobachtungen: Was als nächstes diskutiert wird, ist nicht nur ein großes Ereignis, sondern eines ohne Beispiel in der Geschichte (sei es französisch oder europäisch). Darüber hinaus wird das, was als nächstes diskutiert wird, „nahezu jedes Gebiet“ betreffen, und das mit riesigen historischen Folgen.

2) “Wir erleben zweifelsfrei das Ende der westlichen Welthegemonie.“

Als ich das las, war meine erste und ziemlich kindische Reaktion: „Echt?! Ohne Scheiß?! Wer hätte das gedacht?!“ Schließlich haben das einige von uns schon seit sehr langer Zeit gesagt, aber was soll’s. Was wichtig ist: Dass sogar eine Rothschild-Marionette wie Macron endlich diese Worte ausspricht. Schon klar, er hat sich wahrscheinlich so glücklich gefühlt wie der Kapitän der Titanic, als der (schließlich!) die allgemeine Evakuierung seines vermeintlich unsinkbaren Schiffes anordnen musste, aber nichtsdestotrotz – er musste es tun. Ab jetzt ist der Gedanke über das Ende der westlichen Hegemonie über den Planeten nicht mehr nur denen überlassen, die von den Führern des Imperiums und ihrer Propagandamaschine als „wirre Extremisten“ bezeichnet werden und es ist jetzt voll in den (angeblich) öffentlich „respektierten“ und „Mainstream“-Diskurs eingetreten. Dies ist ein riesiger Sieg für all jene von uns, die das bereits seit Jahren gesagt haben.

3) “Durch die Fehler des Westens in bestimmten Krisen, durch die Entscheidungen, die die Amerikaner seit einigen Jahren gefällt haben.“

 Auch hier fühle ich mich, als müsste ich mir selbst auf die Schulter klopfen und sagen: „Auch das hab ich euch gesagt!“. Aber das wäre kindisch, nicht wahr? Aber ja, während die inneren Widersprüche des westlichen Materialismus im Allgemeinen und des AngloZionistischen Kapitalismus im Besonderen die westliche Welt eingeholt haben und eine mögliche katastrophale Krise unvermeidlich war, so ist auch sicher, dass die westlichen Führer es sich meist selbst angetan haben; zumindest haben sie diese Prozesse dramatisch beschleunigt. In diesem Zusammenhang möchte ich die folgenden Politiker für eine Nominierung für eine Medaille für besondere Verdienste bei der Zerstörung der westlichen Hegemonie über unseren lange leidenden Planeten herausstellen: Donald Trump und Barak Obama, natürlich, aber auch François Hollande und Emmanuel Macron (ja, auch er, auch wenn er jetzt seine Meinung ändert!), Angela Merkel, natürlich, und dann, last but not least, jeder einzelne britische Premierminister seit Margaret Thatcher (vielleicht mit besonderer Empfehlung für Teresa May). Wer weiß, vielleicht waren sie ja doch alle KGB/GRU/SVR-Agenten? (nur ein Scherz!)

4 )“Das Entstehen neuer Mächte, deren Einfluss wir wahrscheinlich für lange Zeit unterschätzt haben. China steht da an erster Stelle, aber auch die russische Strategie, die – und das muss gesagt werden – in den letzten Jahren erfolgreich verfolgt wurde.“

 Zunächst ist es nicht nur China. Russland ist ebenfalls ein starker Konkurrent, und ein sehr erfolgreicher noch dazu. Daher das Eingeständnis, dass trotz aller Bemühungen die AngloZionistischen Eliten nicht nur darin versagt hat, Russland zu brechen, sondern Russland war sehr erfolgreich damit, diese westlichen Anstrengungen zu besiegen. Wen es interessiert, dem empfehle ich dringend diesen Artikel von Jon Hellevig über den wahren Zustand der russische Wirtschaft:

https://thesaker.is/new-world-order-in-meltdown-but-russia-stronger-than-ever/

Und zu guter Letzt hat Russland in militärischer Hinsicht mehr als einen Gleichstand erreicht. Ja, ich möchte behaupten, dass zumindest aus qualitativer Sicht die russischen Streitkräfte bei verschiedenen wichtigen Technologien (Hyperschall-Raketen, Luftverteidigung, elektronischer Kriegsführung usw.) überlegen sind, auch wenn sie bei anderen Technologien (zumeist echt hinfälligen Dingen wie Flugzeugträgern) noch immer hinterherhinken. Aber am bedeutendsten ist der politische Sieg Russlands: Fünf Jahre nach Euromaidan und der Befreiung der Krim vom Nazi-Joch sind die USA weitaus mehr isoliert als Russland. Das ist echt komisch!

5) “Echte ‚zivilisatorische Staaten‘, die jetzt nicht nur unsere internationale Ordnung durchrütteln“

Ich habe in vielen meiner Schriften über ein einzigartiges und sehr ausgeprägtes „russisches zivilisatorisches Reich“ gesprochen, und ich bin sehr froh, dass Macron fast die gleichen Worte benutzt hat. Natürlich meinte Macron hier nicht nur Russland, sondern auch Indien und China. Dennoch, und obwohl die russische Nation viel jünger ist als die Chinas oder, noch mehr, Indiens, verdienen 1000 Jahre russische Zivilisation es, neben diesen beiden anderen Riesen der Weltgeschichte aufgeführt zu werden. Und absolut sicher ist, dass China und Indien ohne Russland zumindest auf absehbare Zeit nie jene neue internationale Ordnung aufbauen könnten, die sie wollen. Trotz aller sehr realen Fortschritte, die die chinesischen Streitkräfte (und in geringerem Maße auch die indischen) in jüngster Zeit erzielt haben, ist Russland nach wie vor eine viel stärkere Militärmacht als China. Was Russland, China und Indien sind, ist, dass sie alle ehemalige Imperien sind, die den Imperialismus aufgegeben haben und die nur danach streben, mächtige, aber dennoch „normale“ Nationen zu sein. Allein aufgrund ihrer Größe und Geographie sind dies „uneinnehmbare“ Länder, die alle ein ausgeprägtes Entwicklungsmodell aufweisen und eine multipolare internationale Ordnung wollen, die es ihnen ermöglicht, ihre Ziele sicher zu erreichen. Mit anderen Worten, Macron versteht, dass die zukünftige internationale Ordnung von China, Russland und Indien bestimmt wird und nicht von einer Kombination aus Westmächten. In der Tat ein ziemliches Eingeständnis!

6 )“Schaut nach Indien, Russland und China. Sie haben eine viel größere politische Inspiration als wir Europäer heutzutage. Sie denken über unseren Planeten mit einer wahren Logik, einer wahren Philosophie nach. Eine Vorstellungskraft, die wir ein bisschen verloren haben.“

Dies ist die Herausforderung der „Kern-BRICS“ an das Imperium: China und Russland haben bereits etwas eingerichtet, was die Chinesen als „umfassende strategische Partnerschaft einer Koordination für ein neues Zeitalter“ nennen. Wenn sie diese Art von informeller, aber extrem tiefgreifender Partnerschaft (ich möchte es eine „Symbiose“ nennen) auf Indien ausweiten können, dann werden die BRICS eine formidable Zukunft haben (besonders wenn das brasilianische Volk Bolsonaro und seine US-Gönner zum Teufel jagt). Sollte das scheitern und Indien sich dazu entscheiden, außerhalb dieser einzigartigen Beziehung zu bleiben, dann wird die SCO zum Hauptspieler werden. Und ja, Macron hat vollkommen Recht: China und insbesondere Russland haben eine fundamental andere Sicht auf die Welt und im Gegensatz zur westlichen haben ihre „viel stärkeren politischen“ Ziele (Macron benutzte das Wort „Bestrebungen“), eine „echte Philosophie und Vorstellungskraft“, die der Westen verloren hat, und zwar nicht nur „ein bisschen“ möchte ich meinen, sondern vollständig. Aber auf die eine oder andere Art, und zum ersten Mal seit 1000 Jahren, wird die Zukunft unseres Planeten nicht irgendwo im Westen entschieden, nicht in Europa (alt oder „neu“), sondern in Asien, vor allem durch die russisch-chinesische Allianz. Wie ich hier erläutert habe, ist das AngloZionistische Imperium wahrscheinlich das letzte in der Geschichte, bestimmt das letzte westliche.

(Siehe theblogcat.de Archiv August: Das letzte westliche Imperium? 01.08.2019

https://www.theblogcat.de/archiv/archiv-2019/august-2019/ )

Jetzt sollten wir hier nicht naiv sein, Macron hat nicht plötzlich zur Religion gefunden, ein Gewissen entwickelt oder wurde plötzlich zu einem Experten für internationale Beziehungen. Es gibt natürlich einen zynischen Grund, warum er seine Meinung ändert. In der Tat gibt es mehrere solcher Gründe. Erstens scheint es, dass die On- und Off-Männerfreundschaft zwischen Macron und Trump vorbei ist. Zweitens befindet sich ganz Europa im freien Fall, sozial, wirtschaftlich und natürlich politisch. Und angesichts des totalen Wahnsinns in London über den Brexit und die scheinbar endlose politische Qual von Angela Merkel ist es nur logisch, dass ein französisches Staatsoberhaupt versucht, einzugreifen. Darüber hinaus habe ich zwar immer gesagt, dass Russland kulturell und geistig nicht zu Europa gehört, aber Russland ist in geographischer, wirtschaftlicher und politischer Hinsicht ein großer Teil Europas, und es gibt einfach keine Möglichkeit für ein denkbares Bündnis europäischer Staaten, Europa ohne russische Hilfe aus seiner derzeitigen misslichen Lage zu retten. Ob es einem gefällt oder nicht, es ist eine Tatsache, unabhängig davon, ob Politiker oder Kommentator X, Y oder Z dies erkennt oder nicht. Macron hat wahrscheinlich herausgefunden, dass die sogenannten „Osteuropäer“ nichts anderes sind als billige Prostituierte, die das tun, was Onkel Shmuel von ihnen verlangt. Deutschland bricht unter dem Gewicht von Merkels „brillanter“ Einwanderungspolitik zusammen, während Großbritannien unter BoJo damit beschäftigt ist, sich mindestens so schnell selbst zu zerstören wie die USA unter Trump. Macron hat Recht. Wenn sie sich vereinigen, könnten Russland und Frankreich ein viel sichereres Europa aufbauen als das, was wir heute langsam und schmerzhaft vor unseren Augen sterben sehen. Aber er irrt sich auch, wenn er denkt, dass Russland wieder in den AngloZionistischen Einflussbereich „eingeladen“ werden kann. In diesem Zusammenhang ist Putins Antwort auf die Frage, ob Russland bereit sei, zur G8 zurückzukehren, sehr aufschlussreich: Erstens sagte er, dass Putin das begrüßen würde, wenn die G7 zu Russland zurückkehren möchte, aber dann fügte er auch hinzu, dass die G7/8 nutzlos sei ohne, ja, ihr habt es erraten, China und Indien.

Es wird interessant sein zu sehen, ob die derzeitige G7 jemals zustimmen wird, zu einer neuen G10 zu mutieren, was Russland, China und Indien zum mächtigsten Block (oder Stimmrechtsgruppe) dieses neuen Forums machen würde. Ich persönlich bezweifle das sehr, aber sie beginnen zu verzweifeln, und Macrons Worte scheinen darauf hinzudeuten, dass diese Option zumindest hinter verschlossenen Türen diskutiert wird. Offen gesagt, wenn man bedenkt, wie schnell die G7 völlig irrelevant wird, erwarte ich, dass sie schrittweise abgeschafft und durch die (objektiv viel relevantere) G20 ersetzt wird.

Schließlich gibt es Trumps Bemühungen, Russland wieder in die G8 aufzunehmen, die sehr transparent mit dem aktuellen Handelskrieg und dem geostrategischen Wettbewerb zwischen den USA und China verbunden sind. Das Angebot ist für Russland nutzlos, genau wie die Rückkehr zu PACE, aber Russland will niemanden unnötig beleidigen, und deshalb hat Putin Trump nicht öffentlich abgelehnt oder sich direkt geweigert, nach Miami zu kommen: Stattdessen hat er das allgemeine Konzept gebilligt, aber einen besseren Weg angeboten, um es zu erreichen. Typisch Putin.

Fazit: Macron weiß, was die Stunde geschlagen hat

Was auch immer seine politischen Motive sind, das zu sagen, was er gesagt hat, Macron ist kein Idiot und seine Berater auch nicht. Das ist auch keine „einmalige“ Sache. Die Franzosen meinten jedes Wort, das Macron aussprach, und sie machen alle auf sich aufmerksam (natürlich auch die Ukrainer, die USA, die EU und die Russen). Tatsächlich hat Macron Putin bereits eingeladen, in naher Zukunft an einem Treffen im Normandieformat in Paris teilzunehmen. Wenn dieses Treffen schließlich stattfindet, bedeutet dies, dass die Organisatoren Putin garantiert haben, dass es sich nicht nur um den üblichen Kaffeeeklatsch handelt und dass endlich ernsthafte Ergebnisse erzielt werden. Das wiederum bedeutet, dass jemand – wahrscheinlich die Franzosen – die unangenehme Aufgabe haben wird, den Ukrainern zu sagen, dass die Party vorbei ist und dass sie jetzt alles in die Wege leiten und mit der Umsetzung der Minsker Abkommen beginnen müssen, etwas, das Selenski vielleicht versucht oder auch nicht, aber das die echten, mit Waffengewalt arbeitenden Ukronazis nie akzeptieren werden. Wenn es dem Westen also wirklich ernst damit ist, Kiew zur Einhaltung der Minsk-Abkommen zu zwingen, dann muss der Westen endlich seine selbstzerstörerische, russophobe Hysterie aufgeben und seinen Ton gegenüber der Ukraine wesentlich ändern. Putin nach Paris einzuladen, nur um ihm noch einmal zu sagen, dass Russland (das nicht einmal Mitglied der Minsker Abkommen ist!) „mehr tun muss“, das macht keinen Sinn. Deshalb müssen sich alle anderen Parteien mit der Realität abfinden, bevor sie Putin einladen. Anscheinend könnte das in Paris passieren. Was Trump betrifft, so hat er nur angeboten, zwischen Russland und der Ukraine zu vermitteln (wenn er darum gebeten wird).

Es wird äußerst interessant sein zu sehen, ob dieses Treffen im Normandie-Format tatsächlich stattfindet und welche Rolle Trump und die USA hinter den Kulissen spielen werden, wenn überhaupt. Wir werden dann wissen, ob Macrons Offenbarung nur ein einmaliger Zufall war oder nicht.

Der Saker

PS: das neueste Gerücht aus der Ukraine: Selenski-Anhänger sagen, dass Poroschenko einen Putsch gegen Selenski vorbereitet und dass er eine Sondereinheit von Ukronazi-Todeskommandos vorbereitet, um diesen Putsch auszuführen. Keine Ahnung von einem echten Coup, aber sie haben die Rada (das Parlament) bereits blockiert. Langweilig wird es bestimmt nicht… 🙂

Anm.d.Ü.:
Hier die gesamte Rede auf französisch:

(Visited 280 times, 1 visits today)
Das verblüffende Eingeständnis von Präsident Macron
2 Stimmen, 5.00 durchschnittliche Bewertung (99% Ergebnis)

1 Kommentar

  1.  Nun, was der Herr Macron hier quasi "beichtet", ist für viele nichts neues, und wenn es von einem Jesuitenschüler und Rothschildzögling stammt, muß man auch davon ausgehen, daß es ihm auferlegt wurde, zu verkündigen! Wie könnte es anders sein!

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*