von Paul Craig Roberts (the blogcat)
Die westliche Welt wird nicht müde, über ihre „demokratischen Werte“ zu sprechen. Die politische Theorie im Westen besagt, dass Demokratie über Meinungsfreiheit und freie Presse funktioniert. Durch die freie Meinungsäußerung ziehen die Bürger und Medien die Regierung zur Rechenschaft.
Diese liberale Tradition bedeutet, dass es keine Wörter oder Begriffe gibt, die man nicht verwende kann, nur weil eine bestimmte „Opfergruppe“ sich beleidigt fühlt. Die Anschläge auf die Meinungsfreiheit durch die politische Korrektheit, die jetzt an Universitäten und Schulen institutionalisiert worden ist, in den presstituierten Medien, in amerikanischen Konzernen wie Google und die in das kulturelle Verhalten der Amerikaner Einzug gefunden hat, sie zeigen einen Niedergang des Ansehens der Meinungsfreiheit. Auch Regierungen haben Anschläge ausgeführt, etwa mit dem „Krieg gegen den Terror“, der als Rechtfertigung für Spionage ohne richterlichen Beschluss, für Massenüberwachung und ein hartes Durchgreifen gegen Abweichler dient.
Die freie Presse ist noch dramatischer abgefallen als die Meinungsfreiheit. Die New York Times aus den Zeiten der Pentagon Papiere ist während George W. Bushs erster Amtszeit verschwunden, als die Zeitung auf der Story saß, dass das Bush-Regime ohne richterlichen Beschluss spioniert hat. Die NYT saß über ein Jahr lang auf dieser Story und erlaubte damit die Wiederwahl von Bush ohne Widerspruch und gab der Regierung Zeit, das Ausspionieren im Nachhinein zu legalisieren.
Heute sind die Medien ein Propagandaministerium, das sich mit der Dämonisierung von Russland und Trump beschäftigt und das die Kriegsverbrechen von Washington und dessen Vasallen rechtfertigt.
Aus diesem Grund gibt es keinen Medienaufschrei über die 6-jährige Inhaftierung von Julian Assange in der ecuadorianischen Botschaft in London. (Anm.d.Ü.: Und wer jetzt mit dem Argument kommt, er könne die Botschaft ja jederzeit verlassen, der kann mich mal!)
WikiLeaks ist eine Nachrichtenorganisation und hat nichts getan, was die freie Presse nicht immer getan hat. Julian Assange ist Staatsbürger von Australien und Ecuador. Er ist kein Amerikaner und kann somit nicht des Hochverrats schuldig sein. Dennoch geht man davon aus, dass Washington ein Großes Geschworenengericht installiert hat, um eine Anklage gegen ihn zu konstruieren.
Der neue Präsident Ecuadors ist kein so großer und starker Mann wie sein Vorgänger. Unter dem Druck Washingtons macht Moreno für Assange das Leben in der ecuadorianischen Botschaft so unangenehm wie möglich, um ihn zu einem Verlassen der Botschaft zu zwingen und so den britischen Behörden auszuliefern. Die britische Regierung gibt dem Druck Washingtons nach und wird ihm kein Asyl gewähren. Und das hindert Assange daran, die Botschaft zu verlassen.
In dieser Angelegenheit sind keine „demokratischen Werte“ vorhanden. Es ist eine Neuauflage der Behandlung von Kardinal Mindszenty durch die Sowjetunion. Nur ist es Washington und nicht Moskau, das auf dem Angesicht der Freiheit herumtrampelt.
„Rollentausch: Wie die USA zur UdSSR wurden“:
Die australische Regierung hat in ihrer Dienstbeflissenheit gegenüber Washington nichts unternommen um Assange zu helfen. Australien stellt wie jeder andere Vasallenstaat die Interessen Washingtons über das Recht und die Interessen seiner Bürger.
Diese Woche gab es in Australien Demonstrationen zur Unterstützung von Assange. Die westlichen Regierungen haben sich jedoch so weit von ihren Bürgern entfernt, die heute wenig mehr als Subjekte sind, dass es unwahrscheinlich ist, dass etwas anderes als eine Revolution die Rechenschaftspflicht von westlichen Regierungen wieder herstellen kann.
„Westliche Demokratie“ ist zu einem Oxymoron geworden. Dieser Artikel von Mike Head zeigt die Verachtung, die die westlichen Eliten der Meinungsfreiheit, der Pressefreiheit, der Wahrheit und den Bürgerrechten entgegenbringen.
http://www.informationclearinghouse.info/49687.htm
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