Die Massenmigration ist eine Tragödie

Plötzlich wird eine Epoche wieder brandaktuell, die man längst auf dem Müllhaufen der Geschichte wähnt: die Völkerwanderung. Vaclav Klaus nennt es eine Tragödie, spricht von Schlachtfeldern und von Europa in tödlicher Gefahr.

Umberto Eco prophezeite schon 1990, dass wir in ein neues Zeitalter der Völkerwanderung eintreten würden, und sah deutliche Parallelen mit der Zeit und den Ereignissen vor mehr als 1500 Jahren, als von Norden und Osten her hungrige Zuwanderer in das Römische Reich drängten und es schließlich zu Fall brachten.

Wie bei allen großen Migrationsbewegungen, der Völkerwanderung der ausgehenden Antike ebenso wie bei der transatlantischen Amerikawanderung der frühen Neuzeit, war das Ergebnis nicht nur eine Frage der Farbe der Haut, Haare oder Augen, der Ess- und Kleidungsgewohnheiten, sondern auch eine weitgehende ethnische und kulturelle Neuordnung, eine Veränderung der Sitten, der Sprache, der Religion, der Normen. Eco sah es als Chance, die die Herausbildung der abendländisch-europäischen Kultur mit sich brachte. Was Eco übersah oder nicht sehen wollte: Es dauerte mehr als ein Jahrtausend, bis Europa wieder jenes Niveau der Einkommen, der Rechtssysteme, der wissenschaftlichen Kenntnisse und der künstlerischen Vollkommenheit erreicht hatte, das es in der Zeit des römischen Weltreiches bereits einmal gab. (Quelle)

Vaclav Klaus über Massenmigration und die Verantwortungslosigkeit der europäischen Politik:

Die heutige Massenmigration und ihre durchaus negativen Konsequenzen für die Zukunft der europäischen Gesellschaft, haben nicht die Migranten, sondern die europäischen Politiker – an der Spitze mit deutschen Politikern – verursacht.

Ich weiß, dass diese These ein politisch sehr unkorrektes Statement darstellt. Die europäischen Politiker stellen vor unseren Augen einen politischen Kitsch dar – auf einer Seite die plötzliche, nie vorher da gewesene, unerträgliche Tragödie der Menschen in der dritten Welt, besonders in den Ländern des Nahen Ostens, Afrikas und Asiens, und auf der anderen ein obligatorisches Mitgefühl mit allen diesen Menschen. Dieses falsche Schema dürfen wir nicht annehmen.

Das manchmal tragische Leben der Menschen in diesen Ländern sollte nicht als die Rechtfertigung der „Willkommenskultur“ der europäischen Eliten benutzt werden. Die Situation in diesen Ländern bedeutet – in der Terminologie unseres Buches – nur die Angebotsseite der Migration. Für die Verwirklichung der Migration genügt es nicht. Das kann nur das Migrationspotenzial erschaffen. Jedes Angebot braucht die Nachfrage und – wie wir alle wissen – die Nachfrage kam.

Das heutige europäische Thema ist unsere Zukunft

Die Mehrheit der europäischen Spitzenpolitiker interpretiert es und benimmt sich ganz anders. Mit ihrem Glauben an die durchaus wohltuenden Effekte der unbegrenzten Verschiedenheit der Menschen für eine zusammenlebende Volksgemeinschaft und mit ihrem Glauben an die vollkommen positiven und bereichernden Einwirkungen der Migranten, ihrer Ideen, ihrer Religion, ihrer Benehmensmuster haben diese Politiker die Türen nach Europa geöffnet. Sie haben die Migranten schon seit langer Zeit mit ihrer generösen Sozialpolitik implizit, aber in der letzten Zeit auch explizit eingeladen. Nur deshalb sind die Migranten da.

Diese Politiker glauben wahrscheinlich aufrichtig an die Ideologie des Multikulturalismus, an die Ideologie des Humanrightismus, und an die Schönheit und Sicherheit der Welt ohne Grenzen, was aber schwer zu begreifen ist. Glauben sie wirklich, dass es möglich ist, aus den heutigen Migranten einen neuen europäischen Menschen, einen homo bruxellarum, zu erschaffen? Sie werden es niemals zugeben, trotzdem bin ich der Meinung, dass sie diese Absicht hegen.

Die heutige Massenmigration, die ich – glaube ich berechtigt – Völkerwanderung nenne, habe ich schon lange Zeit als Bedrohung der europäischen Zivilisation und Kultur, als Bedrohung der Freiheit und Demokratie, und nicht an der letzten Stelle als Bedrohung der europäischen Prosperität bezeichnet. Die Massenmigration bringt gefährliche Beschädigung unserer Lebensweise, unserer Lebensqualität, unserer Traditionen, Sitten und Gewohnheiten mit sich.

Das finde ich das Wichtigste und Gefährlichste. Deshalb spreche ich nicht oft über den Terrorismus. Die diesjährige Terrorismuswelle, die ohne Zweifel ein unvermeidlicher und unwiderlegbarer Bestandteil der Massenmigration ist, hat es teilweise geändert. Trotzdem sollte das heutige Problem Europas nicht auf das Thema des Terrorismus reduziert werden. Die Fortsetzung der Massenmigration anderer Kulturen und Zivilisationen wird Europa auch ohne Terrorismus zerstören.

Wir sind – in Europa – heutzutage geteilt, gespalten und uns nicht einig. Man kann fast über einen Krieg in Europa sprechen, bisher zum Glück nur über einen Krieg der Ideen und Interpretationen. Die ersten Opfer sind aber schon gefallen. Die Schlachtformationen, die an beiden Seiten auftreten, sind gut bekannt: an einer Seite, meiner Seite, steht Freiheit, Demokratie, Verantwortung, Ordnung, Souveränität der europäischen Nationalstaaten, Patriotismus, Auslandsreisen und Auslandsaufenthalte statt Migration. Diese Seite ist relativ leise, friedlich, höflich und zur Diskussion bereit.

An der anderen Seite steht politische Korrektheit, Multikulturalismus, Massenmigration, Verantwortungslosigkeit und Chaos, Moralismus und Manipulation, Frau Merkel, die Herren Juncker und Schulz, unfreiwillige und nicht spontane Unifizierung, Zentralisierung, Harmonisierung und Standardisierung Europas, Kontinentalismus, und – nicht an der letzten Stelle – Kulturmarxismus der Frankfurter Schule. Diese Seite ist autistisch, arrogant, aggressiv und monologisch. Leider hat sie stärkere Sprachrohre und die wirkungsvollere Artillerie zur Verfügung.

Diese stilisierte Beschreibung halte ich nicht für eine Karikatur der heutigen europäischen Situation. So übersichtlich sind die Karten in Europa heute verteilt. Wir sollten nie zulassen, dass diese Klarheit und Übersichtlichkeit durch die politische Korrektheit vernebelt werden. (Hervorhebungen durch den Blogger)

Vaclav Klaus über die Verantwortungslosigkeit der europäischen Politik

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