Das ist unser Land!!!

Wer bei Google „unser Land“ eingibt, erfährt jede Menge über Gemüseanbau, Kühe und Brot backen. Aber was ist eigentlich „unser Land„?In Frankreich gibt es unter dem Titel „Das ist unser Land“ einen Film (Kinostart: 24.8.2017), in dem Lucas Belvaux das Porträt einer am Vorbild des Front National angelegten Partei die Verführungsmacht ihrer Parolen und vermeintlichen Botschaften schildert (Angeblich ein Machwerk von „beklemmender Aktualität“).

Eine Einkaufskette verspricht: „Unsere Heimat – echt & gut“.

Heimat ist der Titel einer Film-Trilogie von Regisseur und Autor Edgar Reitz, die er in der Hauptsache in der fiktiven Gemeinde „Schabbach“ im Hunsrück realisiert hat.

Sein neuer Film »Die andere Heimat« rückt das Hunsrück-Dorf Gehlweiler in den Mittelpunkt des Geschehens. Im August 2013 wurden große Fotos an den Häusern angebracht und alle konnten die Filmkulissen in Bildern ansehen. Der Besitzer des Hauses Hauptstr. 43 weiß viele Geschichten rund um den Film und die Dreharbeiten zu erzählen.

Über den Begriff Heimat gibt es viele Klischeevorstellungen und Vorurteile.

Zwischen Kühlungsborn und Plauen seien alle Dörfer dem Untergang geweiht, wird behauptet. Alten werde es in wenigen Jahren an der Grundversorgung mangeln. Jugendliche gäbe es hier kaum noch. Das Klischee stimmt nur ab und zu. Nur wenige erinnern sich daran, was sie bei den jungen Pionieren zu DDR-Zeiten über die Heimat gesungen haben.


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Soll man aus Rücksicht auf die vielen Zuwanderer nun die heimischen Weihnachtsbräuche zurückfahren? – fragt Barbara Coudenhove-Kalergi in derstandard.at – und gibt die Antwort gleich mit:

Wir haben uns einst an ungarisches Gulyás und böhmische Golatschen gewöhnt, später an Pizza und Cevapcici. Jetzt gibt es eben auch Kebab und Sushi. Für muslimische Zuwanderer muss es eine Selbstverständlichkeit sein und ist es mit wenigen Ausnahmen auch, hiesige Gepflogenheiten zu respektieren und zu schätzen, inklusive Weihnachten und Nikolo. Aber auch für uns, Kinder einer globalisierten Gesellschaft, gehört es mittlerweile zur Allgemeinbildung, zu wissen, wann Ramadan und Pessach gefeiert werden. Es ist schön, als Nichtmuslimin zum Fastenbrechen eingeladen zu werden oder als Nichtjüdin zu einem Bar-Mizwa-Fest. Bei der vorjährigen Caritas-Weihnachtsfeier pflückten die afghanischen und syrischen Kinder begeistert Süßigkeiten vom Christbaum, und allen gefiel es, wenn Fremde und Einheimische ihre jeweiligen Lieder sangen…

Die Nichte von Richard Coudenhove-Kalergi, Gründer der Paneuropa-Bewegung, wirbt regelmäßig mit ihren Kolumnen für Heimat als Ort der Inklusion.

Kann Heimat tatsächlich überall sein? Natürlich ist der Geburtsort für Viele etwas sehr Prägendes, zumal, wenn man lange dort aufgewachsen ist. Heimat ist da, wo du verwurzelt bist. Viele denken dabei auch an ihre Nation.

Der Begriff wurd um 1400 ins Deutsche übernommen (…) Als Willensnation mit einem Staatsvolk gilt insbesondere die Schweiz, die aus deutsch-, französisch-, italienisch- und rätoromanischsprachigen Bevölkerungsgruppen besteht. Eine ethnische Nation oder Kulturnation ist dagegen häufig, aber nicht zwingend ein überstaatlicher Kulturraum wie beispielsweise der arabische Sprach- und Kulturraum; Menschen, die eine solche ethnische Nation bilden, werden als Volk bezeichnet (…) Die Staatsnation oder auch Staatsbürgernation ist eine Nation, die auf dem Willen der Staatsbürger verschiedenster Bürger beruht. Sie wird historisch beispielhaft als in Großbritannien, Frankreich und vor allem in den Vereinigten Staaten von Amerika verwirklicht gesehen. Es sind die gemeinsamen politischen Werte, zu denen sich alle Bürger verpflichtet fühlen, die eine Nation begründen. So wird die Staatsnation zu einem täglichen Plebiszit (E. Renan). (Wikipedia).

Nationalismus ist keine einheitliche Ideologie, aber stiftet eine besondere Form kollektiver Identität. Nationalismen weisen bestimmte Ähnlichkeiten auf. Anthony D. Smith:

♦ Die Menschheit teile sich von Natur aus in Völker auf, wobei jedes Volk seinen Nationalcharakter habe. Nur durch deren Entfaltung könne es zu einer fruchtbaren und harmonischen Völkergemeinschaft kommen.

♦ Um diese nationale Selbstverwirklichung zu erreichen, müssten sich die Menschen mit ihrem Volk, ihrer Nation identifizieren. Die daraus erwachsende Loyalität stehe über allen Loyalitäten.

♦ Nationen könnten sich nur in eigenen Staaten mit eigenen Regierungen voll entwickeln; sie hätten deshalb ein unveräußerliches Recht auf nationale Selbstbestimmung (Selbstbestimmungsrecht der Völker).

♦ Die Quelle aller legitimen politischen Macht sei daher die Nation. Die Staatsgewalt habe allein nach deren Willen zu handeln, sonst verliere sie ihre Legitimität. (Wikipedia)

Nationalismus und Patriotismus haben einen gemeinsamen Kern. Stolz auf die deutsche Kultur und ihre Errungenschaften zu sein, ist die eine Sache, Angehörige fremder Nationen zu verachten die andere. Der frühere Bundespräsident Johannes Rau meinte: „Ein Patriot ist jemand, der sein Vaterland liebt“.
Inzwischen werden Patrioten, Nationalisten, Rassisten und Faschisten zu einer rechtsradikalen Gemengelage verrührt, damit jeder, der Massenzuwanderung ablehnt, diffamiert, beruflich ausgegrenzt oder gar ausgeschaltet werden kann. Hans Hartz hat dazu bereits 1981 einen beißend-zornigen Song geschrieben.

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Extremen Angriffen mit größtmöglicher Entschlossenheit und Brutalität begegnen!

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