Die Welt steigt aus dem US-Dollar aus

Der britische Wirtschaftswissenschaftler Peter Koenig fordert die Staaten der Welt auf, ihren Handel untereinander nicht mehr in US-Dollars, sondern in ihren jeweiligen Landeswährungen abzuwickeln.

Friedenspolitische Mitteilungen aus der US-Militärregion Kaiserslautern/Ramstein

LP 092/19 – 19.08.19 (luftpost)

 

Von Peter Koenig

New Eastern Outlook,18.07.19

( https://journal-neo.org/2019/07/18/the-world-is-dedollarizing/ )

Was wäre, wenn der US-Dollar ab morgen nur noch in den USA als Zahlungsmittel aner – kannt würde? Was wäre, wenn alle Staaten und alle Gesellschaften alle internen und in-ternationalen Geschäfte nur noch in ihren eigenen, nach ihrer jeweiligen Wirtschaftskraft bewerteten Währungen abwickeln würden? Es könnten ihre traditionellen Währungen oder von den jeweiligen Regierungen kontrollierte neue Währungen sein – in jedem Fall müsste aber jeder souveräne Staat sein eigenes Geld haben. Der US-Dollar wäre nicht mehr die Weltreservewährung – auch nicht der Euro, der nur ein Abkömmling des US-Dol-lars ist. Das internationale Geldtransfer-System SWIFT (s. https://de.wikipedia.org/wiki/ SWIFT ), über das alle internationalen Geldtransaktionen in US-Dollars abgewickelt wer-den und das Sanktionen aller Art, die Blockierung von US-Banken verwalteter staatlicher Gelder, die Behinderung des zwischenstaatlichen Handels und die Erpressung wider-spenstiger Staaten erst möglich macht, wäre schlagartig obsolet. Was würde das bewir-ken? Kurz gesagt, kämen wir dem Weltfrieden sicher einen großen Schritt näher. Wenn die Souveränität der Staaten nicht mehr durch die finanzpolitische Hegemonie der USA einzuschränken wäre, könnte sich eine globale geopolitische Struktur entwickeln, in der alle Staaten unabhängiger wären und selbständiger entscheiden könnten.

Leider ist es noch nicht so weit. Graffiti an vielen Wänden überall in der Welt sind aber ein Zeichen dafür, dass wir uns ziemlich schnell in diese Richtung bewegen. Trump weiß das, und seine Hintermänner wissen es auch. Weil sie bisher ungestraft Druck ausüben konn-ten, versuchen die USA diese Entwicklung aufzuhalten – durch einen verbrecherischen, mit Sanktionen, Handelsbeschränkungen und der Beschlagnahme oder besser dem Raub ausländischer Vermögen und Währungsreserven geführten Finanzkrieg unter dem Deck-mantel „Make America great again“. Überraschend ist, dass die Vertreter einer angelsäch-sischen Hegemonie nicht zu begreifen scheinen, dass sie mit ihren Drohungen, Sanktio-nen und Handelshemmnissen die USA nicht „größer“ machen können, sondern nur das Gegenteil erreichen werden. Ökonomische Sanktionen, in welcher Form auch immer, wir-ken nur so lange, wie die Welt den US-Dollar als Handels- und Reservewährung aner-kennt.

Wenn sich die Welt der grotesken Diktate aus Washington entledigen will und die mit US-Sanktionen belegten Staaten diese Last abschütteln wollen, müssen sich alle Staaten vom Dollar lösen, auf ihre eigenen Währungen setzen und an Bord eines anderen Bootes oder anderer Boote gehen. Der Handel in den jeweiligen Landeswährungen muss aber unbe – dingt außerhalb des US-Bankensystems und keinesfalls über das internationale Geld-transfer-System SWIFT abgewickelt werden, weil er sonst weiterhin von den USA kontrol-liert werden könnte.

Viele Staaten haben schon erkannt, dass der Dollar zunehmend eingesetzt wird, um den Wert ihrer Wirtschaft zu manipulieren. Der US-Dollar ist eigentlich eine Währung ohne ei-

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gen Wert, die nur wegen ihrer massenhaften Verbreitung den Wert der Wirtschaft anderer Staaten steigern oder absenken kann, je nachdem, ob sich ein Staat den USA unterwirft oder ihnen widersetzt. Dieses absurde Phänomen sollten wir endlich zur Kenntnis neh-men.

US-Dollars sind heute nur noch heiße Luft, denn ihr tatsächlicher Wert entspricht noch nicht einmal mehr dem Wert des Papiers, auf das sie gedruckt sind. Das Bruttoinlandspro – dukt (BIP, s. https://de.wikipedia.org/wiki/Bruttoinlandsprodukt ) der USA für das Jahr 2019 wird von der Weltbank auf 21,1 Billionen Dollar geschätzt. Die US-Staatsverschuldung be-trägt rund 22 Billionen Dollar, das sind 105 Prozent des BIP der USA. Das globale BIP für 2019 liegt nach Schätzungen der Weltbank bei 88,1 Billionen Dollar. Nach Angaben des Wirtschaftsmagazins Forbes wurden 210 Billionen (der im Umlauf befindlichen) US-Dollars für „Unfunded Liabilities“ (nicht gedeckte Verbindlichkeiten) ausgegeben, die in 75 Jahren fällig werden und größtenteils die Sozialversicherung, die Gesundheitsvorsorge und den Schuldendienst betreffen. Die 210 Billionen ungedeckter US-Dollars entsprechen dem Zehnfachen des BIP der USA oder dem Zweieinhalbfachen des BIP der gesamten Welt.

Diese Unsumme steigt ständig weiter an, schon deshalb, weil auch der Schuldendienst, der sich aus den Schuldzinsen und den Zinsen auf ausstehende Tilgungsraten, die nie be-zahlt werden, zusammensetzt, ständig wächst. Zusätzlich schwirren in US-Dollars notierte „Derivate“ im „Wert“ von vermutlich einer bis zwei Billiarden US-Dollar rund um den Glo-bus – in Form von „Futures“(s. https://de.wikipedia.org/wiki/Terminkontrakt ), „Options“ (s.https://de.wikipedia.org/wiki/Option _(Wirtschaft) ), „Forwards“ (s. https://finanzderiva-te.info/forwards/ ) oder „Swaps“, (s. https://boerse.ard.de/boersenwissen/boersenlexikon/ swap-100.html ), die allenfalls einen rein spekulativen Wert haben.





Diese monströsen US-Schulden werden durch den Verkauf von US-Staatsanleihen auch auf andere Staaten rund um die Welt abgewälzt, die immer noch glauben, sich damit eine rentable Dollarreserve anlegen zu können. Der Hauptteil dieser Staatsanleihen wird aber von der Fed angekauft, die dafür ständig große Mengen neue US-Dollars druckt. Die mit dem Ankauf dieser US-Staatsleihen in Umlauf gebrachten neuen US-Dollars können die US-Regierungen verwenden, um ihre endlosen Kriege, ihre Waffenkäufe und die Lügen – propaganda zu finanzieren, mit der sie die US-Bevölkerung ruhig und im Gleichschritt zu halten versuchen, obwohl sie genau wissen, dass sie die ständig wachsende US-Staats-verschuldung niemals werden tilgen können (weitere Infos dazu s. unter http://www.luft-post-kl.de/luftpost-archiv/LP_13/LP00815_120115.pdf ).

Dadurch ist eine riesige globale Dollarpyramide entstanden. Können Sie sich vorstellen, was passieren wird, wenn die zusammenbricht? Wenn zum Beispiel eine oder mehrere der großen Wall-Street-Banken einen drohenden Bankrott dadurch zu verhindern versuch-ten, dass sie ihr absurdes „Papiergold“ – den Ausgabewert ihrer Derivate und anderer Schuldverschreibungen – von kleineren Banken zurückfordern würden? Damit würde eine Kettenreaktion ausgelöst, die verheerende Auswirkungen auf die ganze dollarabhängige Weltwirtschaft hätte. Die dadurch entstehende globale Krise wäre um ein Vielfaches schwerwiegender und verheerender als die Lehman-Brothers-Krise von 2008 (s. https:// www.zeit.de/wirtschaft/2018-09/lehman-finanzkrise-henry-paulson-usa ).

Weil der Welt die große Gefahr, dass das Kartenhaus der Weltwirtschaft plötzlich einstür – zen könnte, immer bewusster wird, versuchen immer mehr Staaten der Falle zu entkom-men, in die sie durch ihr Vertrauen auf den US-Dollar geraten sind. Wegen ihrer hohen Dollarreserven und ihrer weltweit in Dollars getätigten Investitionen ist das nicht leicht. Eine Möglichkeit bestünde darin, ihre Dollars schrittweise in dollarunabhängige Währun-gen wie den chinesischen Yuan oder den russischen Rubel umzutauschen und aus dem

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dollarbasierten internationalen Geldtransfer-System SWIFT auszusteigen. Dabei sollten sie sich vor dem Euro hüten, weil der nur ein Abkömmling des Dollars ist.

Es gibt bereits Alternativen zur derzeit dominierenden Blockchain-Technologie (dem de-zentral geführten, dollardominierten Buchführungssystem, s. https://de.wikipedia.org/wiki/ Blockchain ). China, Russland, der Iran und Venezuela experimentieren bereits mit einer von den Regierungen dieser Staaten kontrollierten Kryptowährung (s. https://de.wikipe-dia.org/wiki/Kryptow%C3%A4hrung ) und wollen ein neues Geldtransfer-System unter Ausschluss des US-Dollars aufbauen, um die Behinderung durch Sanktionen zu umgehen. Indien schwankt noch zwischen dem Osten und dem Westen und hat noch nicht entschie-den, ob es sich dem neuen System anschließen wird. Logisch wäre eigentlich nur eine Orientierung nach Osten, weil Indien ein wichtiger Teil des riesigen eurasischen Kontin-ents und des eurasischen Marktes ist.

Indien ist bereits aktives Mitglied der Shanghai Cooperation Organization (SCO, s. https:// de.wikipedia.org/wiki/Shanghaier_Organisation_f%C3%BCr_Zusammenarbeit ), eines Zu-sammenschlusses von Staaten, die eine gemeinsame, auf Frieden ausgerichtete Strategie für den Handel untereinander, für die Sicherung ihrer Währungen und für ihre Verteidigung entwickeln wollen. China, Russland, Indien, Pakistan und die meisten zentralasiatischen Staaten gehören bereits dazu, und der Iran ist auf dem Weg zur vollen Mitgliedschaft. Der SCO gehört also bereits die Hälfte der Weltbevölkerung an, und sie erbringt ein Drittel der globalen Wirtschaftsleistung. Der Osten braucht den Westen nicht, um zu überleben. Weil sich die westlichen Medien kaum mit der SCO befassen, ist es kein Wunder, dass man im Westen sehr wenig über die SCO und ihre Mitgliedsstaaten weiß.

Von Regierungen kontrollierte und regulierte dezentrale Buchungssysteme könnten so mächtig werden, dass sie den US-Dollar ausstechen und (vom Westen verhängte) Sankti-onen unwirksam machen können. Weitere Staaten könnten sich dieser neuen Allianz der SCO-Staaten anschließen, und ohne künstliche Handelsschranken ihrer politische und fi-nanziellen Souveränität zurückgewinnen.

Auch die indischen „Barter Banks“ (Tauschhandelsbanken, s. https://www.investope-dia.com/articles/07/roots_of_money.asp ) kommen ohne US-Dollars aus. Sie vermitteln zum Beispiel den Tausch indischen Tees gegen iranisches Öl. Das Tauschgeschäft wird nicht in US-Dollars, sondern in indischen Rupien und iranischen Rials über eine Barter Bank abgewickelt. Weil die Verrechnung der Warenwerte auf der Basis von Bewertungsta-bellen, auf die sich beide Staaten verständigt haben, in einer indischen Bank (und nicht über SWIFT) stattfindet, greifen Sanktionen nicht. Da keine US-Bank in das bilaterale Han-delsgeschäft eingeschaltet werden muss, kann das US-Finanzministerium das Tauschge-schäft auch nicht unterbinden.

An dieser Stelle soll auch auf den Facebook-Versuch eingegangen werden, mit dem Libra eine globale Kryptowährung einzuführen. Bisher ist erst sehr wenig darüber bekannt ge-worden, wie sie funktionieren wird – außer dass sie allen Facebook-Nutzern zur Verfügung stehen soll. Nach eigenen Angaben gibt es weltweit rund 2,38 Milliarden Facebook-Ac-counts. Wenn nur 1,6 Milliarden, also zwei Drittel der Nutzer, ein Libra-Konto eröffnen wür-den, könnte Facebook die Welt mit Libras überschwemmen. Da Facebook ein privates US-Unternehmen ist, stünden hinter dem Libra die gleichen Leute, die jetzt ihre schmutzi-gen Geschäfte mit US-Dollars machen. Der Libra soll vermutlich nur verhindern, dass von anderen Regierungen kontrollierte Kryptowährungen den US-Dollar verdrängen. Also Hän-de weg vom Libra!

Trotz der von den USA und der EU verhängten Sanktionen sind die deutschen Investitio – nen in Russland im Jahr 2019 schon jetzt so hoch, wie sie seit zehn Jahren nicht mehr waren. Bis März 2019 sind mehr als …

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Die Welt steigt aus dem US-Dollar aus
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1 Kommentar

  1. "Der britische Wirtschaftswissenschaftler Peter Koenig fordert die Staaten der Welt auf, ihren Handel untereinander nicht mehr in US-Dollars, sondern in ihren jeweiligen Landeswährungen abzuwickeln":

    29.09.2000 – Steward Swerdlow: "Wir wissen Jetzt, wie die moslemischen Fundamentalisten weg sollen. Da bleibt nur noch die USA als Problem einer globalen Weltregierung, und die Lösung haben sie schon: ein finanzieller Kolaps! USA wird in Distrikte aufgeteilt werden. New York City – das Heim der UNO – wird eine Internationale Zone." – Kein Link mehr, aber DAS WIRD HIER BESTÄTIGT:
    http://s.wsj.net/public/resources/images/P1-AO116_RUSPRO_NS_20081228191715.gif
    http://online.wsj.com/news/articles/SB123051100709638419

    "Wir wissen Jetzt, wie die moslemischen Fundamentalisten weg sollen"

    "Der Dritte Weltkrieg muß so gelenkt werden, daß sich der Islam und der politische Zionismus (Israel) GEGENSEITIG vernichten"  Albert Pike, gest. 1891, Hochgradfreimaurer.
    https://deutschelobbyinfo.com/2015/10/15/drei-weltkriege-1871-von-hochgrad-maurer-albert-pike-vorhergesagt-der-plan-fuer-die-weltregierung/

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