Ein Verbrechen braut sich vor unseren Augen zusammen, werden wir es verhindern?

von Thierry Meyssan (voltairenet)

Die israelische Armee bereitet sich vor, in Übereinstimmung mit dem alten Traum der jüdischen Suprematisten den Gazastreifen ethnisch zu säubern. In Israel und in den Vereinigten Staaten erheben sich jedoch viele Bürger gegen dieses Verbrechen. Im Nahen Osten dagegen bereiten sich viele Freiwillige darauf vor die Bewohner des Gazastreifens zu retten, indem sie den jüdischen Staat angreifen.
Entgegen der Wahrnehmung, die wir von diesem Konflikt haben, ist die Unmöglichkeit, ihn seit 76 Jahren zu lösen, nicht auf den bösen Willen seiner Protagonisten zurückzuführen. Sondern aus der fehlenden Wahl zwischen zwei Systemen: einer „regelbasierten Weltordnung“ oder eine Welt „auf der Grundlage des Völkerrechts“.

Dieser Artikel ist eine Fortsetzung von:
• „Paradigmenwechsel in Palästina„, 10. Oktober. • “
• „Israelische Militärzensur verbirgt Ihnen die Wahrheit » 17. Oktober 2023

Die Vorbereitung des Verbrechens

Die Ereignisse in Israel/Palästina überschlagen sich. Jeder sieht, wie die israelische Armee die ethnische Säuberung des Gazastreifens vorbereitet und beginnt. Nach UN-Angaben am Freitagabend war bereits ein Drittel von Gaza-Stadt niedergebrannt, während fast alle Einwohner der Stadt in den Süden geflohen waren und keine andere Wahl hatten, als auf den Feldern zu kampieren.

Nachdem der israelische Generalstab einen Krieg zur Aufstandsbekämpfung nach dem Vorbild der Schlacht von Algier oder der Operation Phoenix in Vietnam erwogen hat, erwägt er nun, Gaza-Stadt dem Erdboden gleichzumachen und dann seine Armee zu entsenden, um die Überlebenden zu eliminieren. Nach Angaben von Tsahal (IDF: Israelische Verteidigungsstreitkräfte) sollte dieser Plan drei Monate in Anspruch nehmen.

Der Generalstabschef der Armee, General Herzl Halevi, sagte am 21. Oktober: „Wir werden den Gazastreifen für eine operative und professionelle Mission betreten: um Hamas-Aktivisten und Infrastruktur zu zerstören… Gaza ist komplex und dicht, der Feind bereitet dort viele Dinge vor, aber wir bereiten uns auch auf ihn vor.“

Am 14. Oktober protestierte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) gegen die israelische Anordnung zur Evakuierung der Krankenhäuser in Gaza. Sie wies darauf hin, dass die Verlegung von Kranken in Intensivstationspflege ihr Todesurteil bedeuten würde [1]. Drei Tage später wurde das Al-Ahli-Krankenhaus zerstört. Israelis und Palästinenser geben sich gegenseitig die Schuld an dem Massaker. Darüber hinaus hat keiner von Israels Verbündeten versucht, den Bewohnern des Gazastreifens zu helfen, obwohl die USA, Deutschland und Großbritannien über Feldlazarette, Medikamente und Lebensmittel verfügen, die sie per Flugzeug auf Gaza abwerfen könnten. Tatsächlich bereiteten sich alle drei darauf vor, der israelischen Armee zu helfen, anstatt einer Bevölkerung in Not beizustehen.

Die USA schickten Tsahal Tausende 155-Millimeter-Granaten und eine unbekannte Anzahl von durchschlagenden JDAM-Bomben (Joint Direct Attack Munition), die bis 30 oder 40 Meter tief in den Boden eindringen und in einem Radius von 400 Metern alles zerstören.

Israel gespalten

Seit Monaten haben massive Proteste Benjamin Netanjahus jüdische suprematistische Verbündete und die Reform der Grundgesetze angeprangert, welche die Justiz unter die Kontrolle der Exekutive stellen würde. Nichts half, der „Staatsstreich“ fand in diesem Sommer statt.

Mit „jüdischen Suprematisten“ meine ich die Partei Jüdische Kraft (Otzma Yehudit), die erklärte Erbin der Bewegung der American Jewish Defense League von Rabbi Meir Kahane. Diese Organisation lehnte jeglichen Kontakt mit der Sowjetunion ab und auch jetzt mit Russland. Sie rief zur Ermordung von Neonazis auf und ermordete den Direktor des amerikanisch-arabischen Antidiskriminierungskomitees. Sie ist explizit rassistisch und lehnt jede Ehe zwischen Juden und Nichtjuden ab. Seit 2001 wird sie in den USA als terroristische Organisation eingestuft. Sie wurde heimlich von Yitzhak Shamir aus Mitteln des Staates Israel finanziert [2].

In einer „göttlichen Überraschung“ hat der Angriff des Vereinigten Palästinensischen Widerstands (mit Ausnahme der Fatah) am 7. Oktober den jüdischen Suprematisten die Gelegenheit gegeben, ihr oft erklärtes Ziel zu erreichen: Palästina ethnisch von palästinensischen Arabern zu säubern, sei es durch die Umsiedlung der Bevölkerung oder deren Ausrottung.

Angesichts der Aufregung der israelischen Bevölkerung und der Gefahr, die dem jüdischen Staat droht, hat Ministerpräsident Benjamin Netanjahu wie alle seine Vorgänger in solchen Fällen eine Notstandsregierung gebildet. Doch während Golda Meir während des Sechstagekriegs ein paar Stunden brauchte, benötigte er während der Operation Al-Aqsa-Sintflut sieben Tage. Ein Kriegsrat wurde innerhalb der Regierung gebildet, um die jüdischen Suprematisten in Schach zu halten.

Aber seit seiner ersten Sitzung war dieses kleine Kabinett Schauplatz einer Konfrontation zwischen den Befürwortern der Zerstörung des Gazastreifens und den Befürwortern einer gezielten Operation gegen den palästinensischen Widerstand. Die meisten Minister haben sich begnügt, öffentlich nur über Maßnahmen gegen die Hamas zu sprechen, da die militärische Zensur verbietet, über die Handlungen anderer palästinensischer Fraktionen zu sprechen. Verteidigungsminister General Yoav Gallant kritisierte sowohl den Premierminister, den er für wahnsinnig hält, als auch seinen Vorgänger, General Benny Ganz, den er für schwach hält. Im Juni hat der Premierminister seinem Verteidigungsminister verboten, sein Büro im Armeehauptquartier zu betreten, ein Verbot, das immer noch gilt. Er weigert sich, mit dem militärischen Chef für die Reparatur der Infrastruktur, General Roni Numa, zusammenzuarbeiten. Er hat daher einen hochrangigen Beamten ernannt, um das Gleiche zu tun, Moshe Edri, aber dieser hängt von dem suprematistischen jüdischen Finanzminister Bezalel Smotrich ab, und die militärischen und zivilen Beziehungen in diesem Bereich sind weder organisiert noch geplant. Erinnern wir uns, dass General Numa vor zwei Wochen die Demonstrationen gegen den Premierminister angeführt hat. Er hat eine Klage gegen die „Reformen“ eingereicht, die er zu Recht als „Staatsstreich“ bezeichnet. Darüber hinaus haben mehrere Schlüsselministerien (Nationale Sicherheit, Bildung, Information, Nachrichtendienste und Kultur) immer noch keine Generaldirektoren. Die militärische Zensur, die diese Unruhen vertuscht, ist derart, dass der Informationsminister, Distel Atbaryan, mitten im Krieg abdankte.

Vor dem Krieg versicherten die breite Masse der Reservisten, dass sie keine kriminellen Befehle der antidemokratischen Regierung ihres Landes befolgen würden. Heute sind sie mobilisiert worden und niemand weiß, was sie tun werden. Benjamin Netanjahu besuchte einige von ihnen, um sich ihrer Loyalität zu versichern. Im Moment sind israelische Infanterie und Kavallerie (Panzer) vor Gaza und vor der libanesischen Grenze stationiert und warten auf Befehle, die nicht kommen. Dennoch bombardiert die Luftwaffe Gaza-Stadt in einem noch nie dagewesenen Tempo. Nach Angaben der Vereinten Nationen hat sie bereits mindestens ein Drittel des Stadtgebietes in Schutt und Asche gelegt.

Gilad Erdan, der israelische Botschafter bei den Vereinten Nationen, bemüht sich nach Kräften, alle UN-Organisationen und Mitgliedsstaaten dazu zu bringen, die Hamas zu verurteilen. Während er in den ersten Tagen des Krieges gut empfangen wurde, hat er nun zunehmend Schwierigkeiten, den Standpunkt seines Landes zu Gehör zu bringen.

Der gespaltene Widerstand

Während es dem palästinensischen Widerstand in Gaza dank der vom Iran organisierten Konsultationen im Libanon Anfang des Jahres gelungen ist, sich wieder zu vereinen, setzt die Fatah-Partei von Präsident Mahmud Abbas ihre Politik der Zusammenarbeit mit Israel fort. Er kennt keine Hemmung, allen seinen Gesprächspartnern zu sagen, dass nur er nicht mit der Muslimbruderschaft (d. h. der Hamas) kollaboriert.

Er hoffte wahrscheinlich, somit der Einzige zu bleiben, mit dem man in den Augen des Westens sprechen könnte, aber er verlor sofort jede moralische Autorität bei den Palästinensern im Allgemeinen und besonders bei jenen des Westjordanlands. Als US-Präsident Joe Biden angesichts der Proteste in Jordanien den von ihm dort einberufenen Gipfel absagte, an dem Präsident Abbas teilnehmen sollte, verweigerte dieser, Bidens Telefon-Anruf anzunehmen. Die Kontroverse, die durch die Zerstörung eines Krankenhauses in Gaza ausgelöst wurde, hat der Palästinensischen Autonomiebehörde, die nicht mehr weiß, wie sie sich verhalten soll, die willkommene Gelegenheit geboten, ihre Fehler zu verschleiern. Sie hatte gerade ein Mitglied des Zentralkomitees der Fatah, Abbas Zaki, sanktioniert, das die Operation „Al-Aqsa-Sintflut“ gelobt und bedauert hatte, dass die Fatah nicht daran teilgenommen habe.

Auch die Hamas ist gespalten zwischen Anhängern des Widerstands in Gaza und Anhängern des politischen Islam im Ausland. Während ihre Kämpfer erbittert kämpfen, dankte Chalid Maschal, der Vorsitzende des Politbüros, der libanesischen Hisbollah dafür, dass sie einen Teil der israelischen Armee an der libanesischen Grenze in Alarmbereitschaft halte, aber kritisierte sie, nicht genug zu tun. Das Ziel von Maschal (Israelis zu töten) ist absolut nicht das der Hisbollah (den Staat Israel zu besiegen) und auch seiner eigenen Hamas-Kämpfer.

Die USA sind gespalten

US-Präsident Joe Biden besuchte Israel, um dem Land seine Unterstützung zuzusichern. Er traf sich nicht mit den jüdischen Suprematisten, sondern nahm an einem Kriegsrat teil. Er sagte, er sei sich bewusst, dass die Israelis der Hamas ein Ende setzen müssten. Er versicherte seinen Gesprächspartnern, dass er sie mit 155-Minuten-Granaten und durchschlagenden Bomben versorgen würde… aber bat sie, Mäßigung zu üben. Seine zweideutigen Worte wurden von den Befürwortern ethnischer Säuberungen als Freifahrtschein interpretiert, von anderen jedoch als Befehl zur Zurückhaltung.

In den Vereinigten Staaten demonstrierten jüdische Pazifisten vor dem Kongress. Die Polizei des Kapitol, die sich an den Sturm der Trump-Anhänger erinnerte, ging hart gegen sie vor. 500 von ihnen wurden verhaftet und könnten vor Gericht gestellt werden.

Ein hochrangiger Beamter des US-Außenministeriums, Josh Paul, beschuldigte die Biden-Regierung, keine Politik zu verfolgen und letztlich eine sich anbahnende ethnische Säuberung zu vertuschen, und trat mit einem Paukenschlag am 18. Oktober zurück. Nach einer herausragenden Karriere im Büro von Verteidigungsminister Robert Gates und im Kongress war er elf Jahre lang Direktor des Büros für politische und militärische Angelegenheiten. Er war derjenige, der alle Waffenlieferungen genehmigte.

In gleicher Weise versammelten sich 441 Kongressmitarbeiter in einem Gebäude neben dem Kapitol, um die Gewissenlosigkeit der Biden-Regierung und der Mitglieder beider Kammern anzuprangern. Wenn Josh Paul auch ein der J Street, der pro-israelischen Anti-Netanjahu-Lobby nahestehender Jude ist, dann kommen diese Rebellen sowohl aus der jüdischen als auch aus der muslimischen Minderheit. Sie bestreiten nicht den Kampf gegen die politischen Islamisten der Hamas, sie warnen vor der Begehung von Völkermord. Sie alle sind sich bewusst, dass ihre Haltung sie der Entlassung aussetzt.

Beamte des US-Außenministeriums haben unabhängig von ihrem Rang in der Hierarchie die Möglichkeit, ihre Meinungsverschiedenheiten in einem speziellen Forum zum Ausdruck zu bringen. Dabei handelt es sich meist um eine Kritik an den Missbräuchen eines Abteilungsleiters. Doch nun tauschen sich die Beamten über den moralischen Bankrott der Biden-Regierung aus, die den Rat ihrer Experten ignoriert. Die bösartigsten E-Mails wurden von vielen Bürokollegen unterschrieben, so dass dieses Forum Anlass zu einer Meuterei gab [3].

Mitch McConnell, republikanischer Minderheitsführer im Senat, reichte einen Resolutionsentwurf ein, um die von Präsident Joe Biden geforderte Nothilfe für Israel in Höhe von 14,3 Milliarden US-Dollar zu verbieten.

Tim Scott (Republikaner, South Carolina), Präsidentschaftskandidat, kündigte an, dass er sich weigern werde, für Israel zu stimmen. Er ist der republikanische Vorsitzende des Senatsausschusses für Banken, Wohnungsbau und städtische Angelegenheiten.

US-Vasallen in abwartender Haltung

Die Vasallen der Vereinigten Staaten halten blindlings an ihrer Ausrichtung auf die Positionen Washingtons fest. Eine Sitzung des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen hinter verschlossenen Türen wurde zu dem Theater einer stupiden Opposition zwischen der Ständigen Vertreterin der USA, Linda Thomas-Greenfield, und ihrem russischen Amtskollegen Wassili Nebenzia. Während die beiden Länder viele Krisen im Nahen Osten einvernehmlich gelöst haben, haben die aktuellen Spannungen zwischen ihnen Washington dazu veranlasst, sein Veto einzulegen.

Im Mittelpunkt der Sitzung stand ein russischer Vorschlag für einen sofortigen humanitären Waffenstillstand. Die Botschafterin warf Russland vor, die Hamas zu schützen, weil sein Resolutionsentwurf die Hamas nicht verurteile. Grundsätzlich dürfen jedoch alle humanitären Aktionen seit Henry Dunant und der Gründung des Internationalen Roten Kreuzes in dem Konflikt, in den sie eingreifen, nicht Partei ergreifen. Unabhängig davon, ob man von den Hamas-Kommandos oder von der israelischen Luftwaffe schockiert ist, sollte man keine von ihnen verurteilen oder gar ihre Taten verurteilen, sondern nur den Opfern zu Hilfe kommen. Washington, das eine einäugige moralische und keine humanitäre oder politische Haltung einnimmt, verurteilt jedoch massenhaft. Und es bezeichnet nicht die barbarischen Handlungen, sondern manche Individuen, die solche begehen.

Während der Sitzung äußerten sich Frankreich, Japan und das Vereinigte Königreich in ähnlicher Weise wie ihr Oberherr. Frankreich hat zum ersten Mal seit 1976 von seinem UN-Veto Gebrauch gemacht und einen Blankoscheck für einen Völkermord ausgestellt. Da das Treffen hinter verschlossenen Türen stattfand, veröffentlichen die Vereinten Nationen weder ein Wortprotokoll noch Berichte, aber Botschafter Nicolas de Rivière hat dies bestätigt, während die Tageszeitung Le Monde es dementiert hat.

Dieselbe Haltung vertrat auch der französische Justizminister Éric Dupont-Moretti. Er betonte vor der Nationalversammlung, dass die Unterstützung der muslimischen Suprematisten der Hamas gleichbedeutend mit der Unterstützung der von ihr begangenen Terrorakte sei und dass dies zu 5 Jahren Gefängnis führe. Das stimmt, aber die Unterstützung der jüdischen Suprematisten, die begonnen haben Gaza-Stadt zu zerstören, ist genau das gleiche Vergehen. Ursprünglich hatte Frankreich pro-palästinensische Demonstrationen verboten, bis der Staatsrat diese Bestimmung aufhob, die gegen das verfassungsmäßige Recht auf Meinungsäußerung verstößt.

Auf einer zweiten Sitzung des Sicherheitsrats wurde ein identischer Resolutionsentwurf Brasiliens abgelehnt. Der Entwurf wiederholte ausdrücklich die offizielle Version, dass der Anschlag vom 7. Oktober allein von der Hamas verübt worden sei, und verurteilte die Organisation. Diesmal waren es Großbritannien und Russland, die ihn anprangerten. Am Ende wurde kein Text angenommen.

Gleichzeitig gelang es Katar, die Freilassung von zwei amerikanisch-israelischen Hamas-Gefangenen zu erwirken, im Austausch für die Durchfahrt von 20 Lastwagen voller humanitärer Hilfe, von 7 Tanklastwagen mit Treibstoff und für andere nicht genannte Verpflichtungen. Vor dem Krieg waren es mindestens 100 Lastwagen pro Tag. Die Frage des Gefangenenaustauschs wird immer komplexer: Seit Beginn des Krieges haben israelische Sicherheitskräfte weitere 1070 Palästinenser festgenommen und in Hochsicherheitsgefängnissen inhaftiert.

Abu Ubaida, der Sprecher der Izz el-Deen al-Qassam-Brigaden, sagte, die Hamas habe erwogen, zwei weitere Gefangene freizulassen, aber Israel hatte seinen Vorschlag nicht umgesetzt.

Der britische Premierminister Rishi Sunak besuchte Israel nach dem US-Präsidenten. In ähnlicher Weise hat er Israels Reaktion auf die Hamas unterstützt. Die Verteidigung des Vereinigten Königreichs und Israels ist an einen Vertrag gebunden, der vor zwei Jahren unterzeichnet wurde und dessen Bedingungen nie veröffentlicht wurden. In London gingen 100 000 Bürger auf die Straße, um ihre Regierung davon abzubringen, das geplante Verbrechen zu unterstützen. Um ihnen zu antworten, organisierte der Jewish Leadership Council eine Versammlung von einigen tausend Menschen am Trafalgar Square.

Auch die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni pilgerte nach Tel Aviv. Der zypriotische Präsident Nikos Christodoulídis, der französische Präsident Emmanuel Macron und der niederländische Interims-Premierminister Mark Rutte werden bald erwartet.

Bei der Feier seiner Sonntagsmesse sagte Papst Franziskus: „Der Krieg, jeder Krieg in der Welt – ich denke auch an die geplagte Ukraine – ist eine Niederlage. Krieg ist immer eine Niederlage; er ist eine Zerstörung der menschlichen Brüderlichkeit. Brüder, hört auf! Hört auf!“.

Der Nahe Osten will die Palästinenser retten

Auf Initiative von Präsident Abdel Fatah al-Sisi fand in Kairo eine internationale Friedenskonferenz statt. Anwesend waren UN-Generalsekretär António Guterres, EU-Ratspräsident Charles Michel und der Hohe Vertreter der EU Josep Borrell, Jordaniens König Abdullah II., und der Präsident der Palästinensischen Autonomiebehörde, Mahmud Abbas, der Präsident der Vereinigten Arabischen Emirate, Mohamed bin Zayed, König von Bahrain, Hamad bin Issa al-Khalifa, Kronprinz von Kuwait, Scheich Meshal al-Ahmad al-Sabah, der irakische Premierminister, Mohammad Chia el-Sudani, der zyprische Präsident Nikos Christodoulides, die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni, der spanische Regierungschef Pedro Sánchez, der britische Premierminister Rishi Sunak, der griechische Premierminister Kyriakos Mitsotakis. Insgesamt waren dreißig Staaten vertreten. Doch weder die USA, noch China, Russland und vor allem nicht Israel nahmen an dem Gipfel teil. Der Emir von Katar, Tamim bin Hamad Al Thani, kam mit dem Heiligenschein seiner Freilassung der „US-Geiseln“, hielt aber angesichts der Anti-Hamas-Position des Westens keine Rede.

Der algerische Präsident Abdelmadschid Tebbun hatte die Einladung abgelehnt. Algerien hatte im Oktober 2022 eine Konferenz für die Einheit des palästinensischen Volkes organisiert. Es änderte die Resolution der Arabischen Liga dahingehend, dass sie sich von der „Doppelmoral“ distanziere, die keine Hierarchie zwischen den Rechten der Palästinenser und den Verstößen Israels dagegen aufstellten.

António Guterres sagte, dass der Angriff vom 7. Oktober „niemals eine kollektive Bestrafung des palästinensischen Volkes rechtfertigen kann“.

Mahmoud Abbas erklärte seinerseits: „Wir werden nicht gehen, wir werden in unserem Land bleiben“.

Ägypten hält an der Position der Arabischen Liga von 1969 fest: Die Aufnahme neuer palästinensischer Flüchtlinge würde bedeuten, sich an der ethnischen Säuberung ihrer historischen Heimat mitschuldig zu machen. Eine intellektuell richtige Position, die jedoch die Angst vor einer palästinensischen Invasion, wie sie der Libanon und Jordanien erlebt hatten, nur schlecht verdeckt. Damals hatten die Palästinenser versucht, mit Waffengewalt die Macht in Beirut (Libanonkrieg) und später in Amman (Schwarzer September) zu übernehmen und in Ermangelung von Alternativen dort den Staat Palästina zu errichten.

Letztendlich war der Gipfel nutzlos: Jeder beharrte auf seinen Positionen. Auf der einen Seite standen diejenigen, die die Hamas verurteilen wollten, auf der anderen Seite diejenigen, die den palästinensischen Widerstand unterstützen wollten, in dem die Hamas die wichtigste Komponente ist.

Im Nahen Osten sammeln viele Gruppen Freiwillige, um Palästinenser zu retten und Israel anzugreifen. Die iranischen Revolutionsgarden versuchen einen gemeinsamen Generalstab aufzubauen, der palästinensische Kämpfer der Hamas, der PFLP und des Islamischen Dschihad, libanesische Kämpfer der Hisbollah, der SSNP und der Jamaa Islamiya sowie Jordanier und Iraker vereinen soll.

Warum gelingt es uns nicht, diesen Konflikt zu lösen?

Die in allen Lagern weit verbreitete Spaltung macht eine Entscheidungsfindung unmöglich. Obwohl es unwahrscheinlich erscheint, dass Israel seine Armee in den Dienst des völkermörderischen Projekts seiner jüdischen Suprematisten stellt, ist die Zeit kein Verbündeter des Friedens. Während jede Seite versucht, ihre Position zu festigen, regnet es weiterhin Bomben auf Gaza und Waffen kommen weiterhin in Israel an. Es gibt schon 1300 tote Israelis und 4137 Palästinenser.

Die Unmöglichkeit, den israelisch-palästinensischen Konflikt zu lösen, liegt nicht an der israelischen Böswilligkeit. In Wirklichkeit sind wir alle Komplizen: Sie zeigt die Dummheit der „regelbasierten Welt“, die der US-Präsident Franklin D. Roosevelt und der britische Premierminister Winston Churchill 1942-45 zu schaffen versuchten und die wir nach der Auflösung der UdSSR akzeptiert haben. Diese Welt funktioniert auf der Grundlage der von den Angelsachsen erlassenen, heute durch die G7 öffentlich bekannt gemachten Regeln. Dagegen forderte der Generalsekretär der KPdSU, Josef Stalin, und der Chef der französischen Exilregierung, Charles De Gaulle, eine „Welt auf der Grundlage des Völkerrechts“. In diesem sind die Staaten souverän und müssen sich nur an die von ihnen unterzeichneten Verträge halten. Auf dieser Grundlage wurden nämlich die Vereinten Nationen gegründet. Es liegt an uns, zum Gründungstext, der Charta von San Francisco, zurückzukehren. Auf den aktuellen Konflikt angewandt, bedeutet dies zunächst, dass Israel seine eigene Unterschrift unter seinem Beitrittsschreiben zur UNO und die Palästinensische Autonomiebehörde ihre Unterschrift unter den Osloer Verträgen respektieren.

Übersetzung
Horst Frohlich
Korrekturlesen : Werner Leuthäusser

 

[1«Les ordres d’évacuation adressés par Israël aux hôpitaux du nord de Gaza sont une condamnation à mort pour les malades et les blessés», Organisation mondiale de la Santé, 14 octobre 2023.

[2The False Prophet: Rabbi Meir Kahane, From FBI Informant to Knesset Member, Robert I. Friedman, Lawrence Hill Books (1990).

[3«Exclusive: ‘Mutiny Brewing’ Inside State Department Over Israel-Palestine Policy», Akbar Shahid Ahmed, Huffington Post, October 19, 2023.

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Ein Verbrechen braut sich vor unseren Augen zusammen, werden wir es verhindern?
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14 Kommentare

  1. Julian Reichelt ist der Meinung, die Flächenbombardements der Israelis seien genauso gerechtfertigt wie die der Alliierten im Zweiten Weltkrieg, weil nur so Nazi-Deutschland hätte besiegt werden, die Juden hätten befreit werden können. Alles bei ihm ist abartig. Insbesondere, daß die amerikanischen und britischen Bomber Deutschland in Schutt und Asche legten als Maßnahme zu ihrer eigenen Selbstverteidigung wie jetzt Israel das gleiche tut. Damit sind wir schon wieder bei der fürchterlichen Grausamkeit des Krieges: Man terrorisiere die prinzipiell unschuldige Bevölkerung in der Hoffnung indirekt Einfluß auf die Zermürbung der gegnerischen Regierung zu nehmen, was jedoch im Zweiten Weltkrieg nicht funktionierte, weil der nationalsozialistische Staat erst am Ende war, als seine Wehrmacht geschlagen war. Auch die religiös-nationalistisch-fanatische Hamas hat höhere Ideale als das Leben ihrer Bevölkerung. (Schiller: „Das Leben ist der höchsten Güter keines.“) Wir sehen daran, daß unsere ganzen Eliten vom Haß gegen Deutschland erfüllt sind, weil sie auch so nach dem Zweiten Weltkrieg mit historischen Fehlinterpretationen im Sinne der alliierten Kriegspropaganda erzogen wurden, so daß dieses ohnehin Nicht-mehr-existierende-Deutschland demnächst untergehen muß!

    https://de.rt.com/inland/185022-julian-reichelt/

    Unmittelbar anschließend spannt Reichelt erneut den historischen Bogen zu den finalen Ereignissen im 2. Weltkrieg, um provokativ festzustellen:

    „Ob ein Selbstverteidigungsrecht nicht auch darin bestehen kann, zum Beispiel den Willen einer Zivilbevölkerung zu brechen, so wie es die amerikanischen und britischen Bomber mit Millionen Menschen in den deutschen Städten taten.“

    Diesen Blickwinkel, „natürlich eine unbequeme Frage“, untermauert er mit der Formulierung:

    „Die militärische Selbstverteidigung beinhaltet immer eine Fragestellung, die Deutschland sich aus Bequemlichkeit traditionell verbietet, nämlich das Aufwiegen von Leben: Wie viele Soldaten darf man in den Tod schicken, damit Zivilisten in Frieden leben können?“

    Sein historisches Vergleichsspiel gipfelt in der provokativen Darlegung hinsichtlich der israelischen Dauerbombardierungen, „nicht gezielt oder gar aus Sadismus, aber aus strategischem Überlebenskalkül“, und dem Folgevergleich:

    „Briten und Amerikaner hielten es für geboten und moralisch vertretbar, den Willen der deutschen Zivilbevölkerung durch Flächenbombardements von Städten zu brechen. Sie nahmen den Tod Hunderttausender Zivilisten nicht nur in Kauf, sie verursachten ihn ganz bewusst, weil sie der (richtigen) Überzeugung waren, dass es ein befreites und friedliches Europa nur geben könne, wenn Deutschland in jeder Hinsicht gebrochen wäre.“

    Die israelische Staatsführung stehe daher für Reichelt vor einer Aufgabe, „vor der auch die Alliierten im 2. Weltkrieg standen: Wie kann es gelingen, den Feind ein für alle Mal zu vernichten?“. Um sich dabei stellvertretend für die Netanjahu-Regierung die Frage zu stellen:

    „Wie kann es gelingen, die breite Unterstützung des Feindes in der Bevölkerung zu brechen und zu zerstören? Wie kann man durch Gewalt ein Land, ein Volk derart zermürben, dass es für immer einen neuen Weg einschlägt?“

    Reichelts Analyse gipfelt in dem erneut bewusst provozierenden historischen Vergleichsmoment:

    „Um es klar zu sagen: Mit der wenig subtilen Erwartungshaltung, die sich hinter den ermahnenden Formulierungen von Annalena Baerbock versteckt, wäre es absolut ausgeschlossen gewesen, Europa von den Nationalsozialisten und die überlebenden Juden aus den Konzentrationslagern zu befreien.“

  2. Wer anderen, die nichts tun, Gruben gräbt und bedroht ,sollte einmal selbst soetwas spüren und in manche Gruben selbst hineinfallen. Menschen haben keine Lizenz Artgenossen, zu quälen. Kommt einmal alles zurück. Gibt keine menschlichen Wunderwesen, nur welche, die nicht denken und nur konkave Hände machen.Gleichgültigkeit, Herzlosigkeit….sind die erstrebenswert. Für die eigene Seele gut???Seelische Blindheit.

  3. Was wird aus Israel werden, wenn es jetzt offensichtlich mutwillig den großen Krieg vom Zaun bricht???

    Am Anfang der zionistischen Idee war von einem ausschließlich jüdischem Jerusalem keine Rede. Siehe die Rede Herzls, die er für den Besuch des Kaisers Wilhelm II. vorgesehen hatte:

    „Wir verstehen und achten die Pietät aller Konfessionen für den Boden, auf dem ja auch der Glaube unserer Väter envuchs. Das ist das Vaterland von Ideen, die nicht einem Volke, nicht einer Konfession ausschließlich gehören.“

    https://web.archive.org/web/20201031110414/http://gruenguertel.kremser.info/?page_id=2360

    Denkwürdigkeiten der Reichskanzlers Bernhard von Bülow, Band 1

    Die Reise des Kaisers in den Orient

    Der Besuch des Kaisers Wilhelm II in Jersualem und die Probleme mit der Zionisten-Deputation, geleitet von Dr. Theodor Herzl:

    Am 29. Oktober (1898) ritten wir in Jerusalem ein. Der Augenblick des Einzugs ist durch ein Gemälde festgehalten worden, leider von einem sehr mittelmäßigen Künstler, Hermann Knackfuß, der uns auf der Orientreise begleitete und durch seine albernen Vorträge über Kunst und Natur allen Mitreisenden auf die Nerven ging. Vor dem Tor, durch das wir einzogen, wollte eine Deputation von Zionisten eine Ansprache an den Kaiser richten. An ihrer Spitze stand Dr. Theodor Herzl, ein geistreicher, von heiligem Eifer für die Sache des Zionismus erfüllter Wiener Publizist. Er war Kaiser Wilhelm durch den Großherzog von Baden vorgestellt worden. Wilhelm II. war anfänglich Feuer und Flamme für die zionistische Idee, weil er auf diese Weise sein Land von vielen ihm nicht besonders sympathischen Elementen zu befreien hoffte. Als ihm aber der damalige türkische Botschafter in Berlin, der uns auf unserer Orientreise begleitete, klargemacht hatte, daß der Sultan vom Zionismus und von einem unabhängigen jüdischen Reich nichts wissen wollte, ließ er die zionistische Sache fallen und weigerte sich ihre Vertreter in Zion zu empfangen. Am gleichen Tage wurde zuerst die Grabeskirche besucht, wo leider seit langem das Osterfest entweiht zu werden pflegte durch blutige Schlägereien zwischen orientalisch-orthodoxen Mönchen und römisch-katholischen Franziskanern, die nur mit Mühe von den türkischen Zapties, einen Bambusstock in der Hand, beigelegt wurden.

    Theodor Herzls Ansprache an den deutschen Kaiser Wilhelm II. am 2.11. 1898 beim Einzug in Jerusalem:

    https://web.archive.org/web/20160321033924/http://gruenguertel.kremser.info/wp-content/uploads/Herzl_Theodor_1898.pdf

    „Ew. Kaiserliche und Königliche Majestät! Allergnädigster Kaiser und Herr!

    Eine Abordnung von Söhnen Israels naht sich in tiefster Ehrfurcht dem deutschen Kaiser im Lande, welches das unserer Väter war (und uns nicht rnehr gehört). Durch keinen geltenden Besitztitel sind wir mit diesem heiligen Boden verknüpft. Viele Geschlechter sind gekommen und gegangen, seit diese Erde jüdisch war. Spricht man davon, so ist es nur noch wie von einem Traum aus sehr alten Tagen. Aber der Traum lebt noch, lebt in vielen hunderttausend Herzen; er war und ist ein wundervoller Trost in gar manchen schmerzensreichen Stunden unseres (armen) Volkes. (Immer, wenn Feinde uns mit Anklagen und Verfolgungen bedrängen, wenn man uns das bißchen Recht zum Leben nicht gönnen wollte, wenn man uns ausschaltete aus der Gesellschaft unserer Mitbürger, deren Schicksale treu zu teilen wir doch imrner bereit waren – stieg der Gedanke an Zion in unserem gepreßten Gemüt auf). Es ist etwas Ewiges in diesem Gedanken, der seine Formen fneilich mit den Menschen, mit den Einrichtungen, mit den Zeiten mannigfach gewandelt hat.

    Die zionistische Bewegung vom heutigen Tage ist denn auch eine vöIlig moderne. Sie knüpft an die Zustände und Bedingungen des gegenwärtigen Lebens an, und will aus den Möglichkeiten unserer Zeit heraus die Judenfrage lösen. Ja, wir glauben,daß es jetzt
    endlich gelingen kann, weil die Menschheit so reich geworden ist an technischen Errungenschaften.

    ….

    Wir planen die Errichtung einer Jüdischen Landgesellschaft für Syrien und Palästina, welche das große Werk in Angriff nehmen soll (und erbitten für diese Gesellschaft den Schutz des deutschen Kaisers).

    Niemandes Rechte oder fromme Empfindungen bedroht unser Gedanke (aus dem eine lang begehrte Versöhnung weht). Wir verstehen und achten die Pietät aller Konfessionen für den Boden, auf dem ja auch der Glaube unserer Väter envuchs.

    Das ist das Vaterland von Ideen, die nicht einem Volke, nicht einer Konfession ausschließlich gehören.

    Je höher die Menschen in der Gesittung steigen, umso deutlicher erkennen sie das Gerneinsarne in diesen Ideen. Und so ist auch aus der wirklichen Stadt Jerusalem mit ihren schicksalsvollen Mauern längst eine symbolische Stadt geworden, die allen Kulturmenschen
    heilig ist.

    Ein Kaiser des Friedens zieht mächtig ein in die ewige Stadt! Wir Juden grüßen Ew. Majestät in diesem hohen Augenblick und wünschen dabei aus tiefster Brust, daß ein Zeitalter des Friedens und der Gerechtigkeit anbrechen möge für alle Menschen. (Auch für uns).

    • Der Bemerkung eines Journalisten heute morgen bei n-tv entnehme ich, daß Israel sich an der Nordgrenze zurückhält, bevor die Amerikaner mit ihren beiden Flugzeugträgern angekommen sind. Wollen diese auch mit boots on the ground, Bodentruppen, im Libanon gegen die Hisbolla und Syrien gegen Assad eingreifen? Angeblich bringen sie ein Kontingent von 15.000 Mann mit. (Sollten sich darunter biologisch auch Frauen befinden, betrachte ich sie mal auch als Männern!) Was werden dann die Russen dazu sagen, die mit Latakia den letzten maritimen Stützpunkt im Mittelmeer haben? Sind die Amis mit Erdogan im Bunde oder nicht? Da er gerne im Trüben fischt: Woraus wird sein Ziel sein? Wird Israel nach 1948, 1956, 1967, 1973 zum fünften Mal siegen: im 50jährigenJubiläum des Jom-Kippur-Kriegs? Eine Niederlage Israels ist gleichbedeutend mit seinem Untergang. Mir scheint, es wird derzeit hoch gepokert in Nahost. Israel hat Camp-David verspielt als Carter die Versöhnung mit Ägypten organisierte. Wenn es auf das West-Jordanland verzichtet hätte, hätte es Frieden haben können. Aber die fortgesetzte Siedlungspolitik führte zwangsläufig zur Tötung der rechtlosen Palästinenser und baute gewaltigen Haß auf. Eine vernünftige Lösung ist jetzt nicht mehr möglich, so daß die Lösung nur Gewalt sein kann. Werden die Palästinenser eine genauso würdelose Masse wie die Deutschen werden, der ihr Rundfunk jeden Tag von Nazi-Deutschland ungestraft seine historischen Lügen verbreiten darf, deren Regierung gehorsamst seine fremdbestimmten Pflichten täglich erfüllt?

      • Das habe ich mich auch schon gefragt, was aus Israel danach werden soll. Israel bringt die gesamte muslimische Welt gegen sich auf, obwohl dieses Land von diesen umzingelt ist. Das ist fast schon so wie Selbstmord, oder?

      • Aber nach 1973 begann der Stern des Zionismus zu sinken: 1979 wurde der Sinai nach Camp David endgültig geräumt, wegen dessen „biblischer“ Bedeutung zweifellos ein schwerer Schlag für orthodoxe Juden. 1982 folgte Scharon`s vermurkste Libanon-Kampagane, deren zynische Operationsbezeichnung „Frieden für Galiläa“ sich in schicksalhafter Weise umdrehte. Operation „Ltani“, vom Irgun Zwai Leu`mi-Terroristen Begin unter dem Vorwand eines palästinensischen „Terroranschlag“ (der tatsächich eine Widerstandshandlung gegen die zionistische Besatzung war) durchgeführte Besetzung des Süd-Libanon bis zum Litani-Fluß, am Ende durch die Proxis der SLA durchgeführt, scheiterte engültig im Jahr 2000, als Zahal die Zelte dort unter dem Eindruck der unhaltbaren Lage durch den Druck der Hizbullah quasi über Nacht und unter Zurücklassung eines Großteiles ihrer Ausrüstung einschließlich schwerer Waffen (die dann der Hizbullah in die Hände fielen) abbrach und die Milizen der SLA ihren Schicksal überließ.
        Im Jahr 2006 dann folgte die demütigende Niederlage der Zionisten im sog.Sommerkrieg (eine Neuauflage der Operationen von 1978 und 1982, deren einziges Ziel die Ausdehnung des besetzten Terrotoriums bis zum Litani-Fluß im Zeichen von „Greater Israel“ war), in dessen Verlauf sie unter Einsatz ihrer gesamten, hochtechnisierten Armee keine 5 KM weit in den Süden des Libanon einzudringen vermochten, bevor die Hizbullah den Angriff unter schweren Verlusten für Zahal stoppte und das Regime in Tel Aviv (Jaffa) sein Heil in der unterschiedslosen Bombardierung und im Beschuss ziviler Ziele im Libanon suchte, u.a mit Streubomben und DU-Munition (u.a. wurde der Hafen von Tyros zerbombt, der nach dem Ende des Bürgerkrieges im Warenumschlag Haifa bereits wieder den Rang abgelaufen hatte – m.a.W. ging es hier nur um Wettbewerbszerstörung) . „Der Libanon hat `Israel` kein Glück gebracht“, schrieb einmal P-S Latour.
        Die durch russische Medien alsbald veröffentlichte Maßnahme Putins, fast Mach 3 schnelle MIG 31 Flugzeuge mit „Khinzal“-Hyperschallraketen, in deren Reichweite die USN-Flugzeugträgergruppen im Ostmittelmeer liegen, auf reguläre Patrouillenflüge im Süden des Schwarzen Meeres zu schicken, dürfte eine klares Zeichen sein, daß etwaige Versuche der U.S.A. und ihrer zionistischen Verbündeten, die Russen aus Latakia zu verdrängen, umgehende Konsequenzen zeitigen werden.
        I.ü. wäre wohl auch die Lage für die Flugzeugträgergruppen im räumlich engen, nach Norden, Süden und Ostem landumschlossenen Ostmittelmeer im Falle eines offenen Krieges mit Rußland, dem Iran, Syrien und der Hizbullah unhaltbar, da diese dort weitaus zu verwundbar wären. Die Briten hinterließen hier im 2.Weltkrieg, als die Inselfestung Malta durch Konvois zwingend von Alexandria aus versorgt werden mußte, ganze Schiffsfriedhöfe. Damals allerdings mußten sich die Flugzeuge noch auf Bomben- oder Torpedoreichweite den Schiffen nähern – heute griffen viele Mach oder gar hyperschallschnelle Raketen buchstäblich von allen Seiten aus an.

      • Ein sehr großes Probelm der zionistischen Armee (Zahal), die sich im Kriegsfall i.w. auf die Mobilisierung von Reservisten stützt, sind die wegbrechende Moral der Truppe und grassierende Korruption. Im Sommerkrieg von 2006 zeigten insbesondere mobilisierte Einwanderer aus der ehem.UdSSR keinerlei Motivation zu kämpfen und es wurden zahlreiche Fälle von Desertion und Befehlsverweigerung bekannt, die im Nachhall des Debakels von 2006 Militär, Politik und Gesellschaft beschäftigten; ohne indes wohl zu einschneidenden Veränderungen geführt zu haben.
        Zudem war es, wie in der UA und auch RU, möglich, sich durch Schmiergelder an de Militärverwaltung überhaupt der Mobilisierung zu entziehen – ein Zustand, der („es kämpft nur der Dumme oder Arme“) gleichfalls zu sehr emotional geführten Debatten innerhalb „Israels“ geführt hat, weil er einen bedrohlichen Zerfall von dessen Militär offenbart.
        Vergleichbare Probleme existieren im Bereich der (für alle, auch Frauen, zwingenden) Wehrpflicht.
        Die Gesellschaft hat sich auch in „Israel“ gewandelt; der alte, eigentlich kollektivistische Geist der Gründergeneration, für die die Idee der „jüdischen Heimstätte“ die Erfüllung einer jahrhundertelangen Verheißung gewesen ist und die sich das Land (losgelöst von Fragen der Legitimität der Landnahme) mit Opferbereitschaft und persönlichem Einsatz zu erkämpfen hatte, ist weitestgehend verschwunden. Wie überall sonst im sog.Westen dominieren auch die „israelische“ Gesellschaft heute Hedonismus, Konsum- und Vergnügungsindividualismus, Bequemlichkeit, materialistisches Denken und geringere Bindungen an die Gemeinschaft und die Familie und auch bereits die sonstigen Erscheinungen der Dekadenz, die alle „westlichen“ Gesellschaften befallen haben.
        Das alles bleibt nicht ohne gravierende Konsequenzen für die Armee und deren Kampfkraft zumal im Kriegsfall. Da sich die zionistischen Militärs dieser Zerfallserscheinungen in der Geselschaft und deren destruktiven Einfusses auf die militärische Leistungsfähigkeit einer Armee natürlich bewußt sind, wurde wie in anderen „westlichen“ Staaten versucht, dieser Entwicklung mit einer immer größeren Technisierung des Militärs zu begegnen.
        Aber mehr Technisierung bedeutet sets tiefere, technologische und logistische Strukturen, die Notwendigkeit immer größerer Militäretats, die wiederum mehr Bürokratie bedingen (und Korruption, zumal und gerade auch in „Israel“) und aus genannten Gründen immer längere und schwerfälligere Entscheidungs- und Kontrollprozesse, die die Effektivität und Schnelligkeit, die gerade für militärische Entscheidungen unerläßlich sind, stetig weiter herabsetzen.
        Das Versagen der „NATO“ in Afghanistan, hier noch multpliziert durch sog.multinationale Strukuren, gegen bewaffnete Schafs- und Ziegenhirten auf Sandalen erscheint als ein Musterbeispiel für die Regression militärischer Fähigkeiten der übertechnisierten Armeen und kriegsunwilligen Bevölkerungen des „Westens“.
        Und es scheint so, als ob all diese Widernisse auch bereits wieder die aktuellen Militäroperationen Zahals befangen haben.

        • Wenn die israelische Gesellschaft genauso dekadent ist wie die unsere, – man denke gerade an die Schwulen-Paraden in Tel Aviv -, dann ist es umso unklüger von Netanjahu, um alle Palästinenser zu vertreiben, einen großen Krieg zu beginnen, der, wenn er in einer Niederlage für ihn endet, mit Sicherheit das Ende dieses künstlichen Staatsgebildes wäre, das mit Gewalt in eine arabische Kulturregion eingepflanzt wurde. Dem Ukraine-Krieg hätte er entnehmen können, daß die Pläne der anglo-zionistischen Konzeptgruppen auch einmal schiefgehen! Für ihn bedeutet jedoch nicht erfolgreich: das Ende Israels als Staat! Ich persönlich bin nicht der Mensch, der alles auf eine Karte setzt! Fürchtet er nicht, daß einmal auch 3000 jüdische Kinder getötet werden könnten???

          Hofft er auf die Atombombe, die jedoch auch von einer Unzahl von Raketen in der Wüste getroffen werden könnten?

    • Der Kaiser konnte aber für die Pläne der Zionisten nicht gewonnen werden, da er nicht bereit war, seine Loyalitäten ggü. Konstantinopel zu desavouieren.
      Mithin war klar, daß Herzel&Konsorten über Berlin nicht zum Ziel der Errichtung einer „Jüdischen Heimstätte“ kommen würden; und somit führte der Weg dorthin nur über die Zerstörung des osmanischen Reiches in einem grossen Krieg; und der führte über die Gegensätze der „entente cordiale“, später „Tripleentente“ und den Mittelmächten.
      Idealerweise hatte die Zionisten ja überall ihre Einflußagenten hocken: Paul Warburg (der Initiator des „FED“) in den U.S.A., dessen Bruder Max als kaiserlichen Berater in Berlin, daneben Rathenau von der A.E.G. und wohl auch Bethmann-Hollweg; Churchill, Lloyd George und Grey in London etc.. Auch die Bewegung der sog.Jungtürken wird von einigen Quellen den Zionisten zugerechnet.
      Als zuverlässige Verbündete war zudem auf die Hochgradmaurerei zu zählen, wie z.B der deutsche Botschafter Lichnowsky in London, Poincare in F oder fast die Gesamtheit des italienischen Königshauses.

  4. „Darüber hinaus hat keiner von Israels Verbündeten versucht, den Bewohnern des Gazastreifens zu helfen, obwohl die USA, Deutschland und Großbritannien über Feldlazarette, Medikamente und Lebensmittel verfügen, die sie per Flugzeug auf Gaza abwerfen könnten. Tatsächlich bereiteten sich alle drei darauf vor, der israelischen Armee zu helfen, anstatt einer Bevölkerung in Not beizustehen.“

    Naja, irgendwie kann man das aus ihrer Sicht heraus auch verstehen nicht wahr, sind sie doch dafür prädestiniert Menschen zu helfen und nicht etwa irgendwelchen tierähnlichen Wesen ???

  5. „Sie wurde heimlich von Yitzhak Shamir aus Mitteln des Staates Israel finanziert.“
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    Jitzchak Schamir, gebürtig Icchak Jaziernicki (geb. 15. Oktober 1915 in Ruzinoy/Russisch-Polen; gest. 30. Juni 2012 in Tel Aviv) war ein israelischer Politiker. Er war von 1983 bis 1984 und erneut von 1986 bis 1992 israelischer Ministerpräsident. Von 1980 bis 1986 war er Außenminister Israels.

    Jitzchak Schamir (Shamir) wurde am 15. Oktober 1915 (Datum unsicher; Schamir selbst begeht Geburtstag am 2. November) unter dem polnischen Namen Yitzhak Jezrenicki (auch Yernitsky; Schamir heißt eigentlich Jagermützen — polonisiert: Jezernitzky) in der russisch-ostpolnischen Kleinstadt Ruzinoy geboren. Den Namen Shamir (etwa „hartes Wesen“) nahm er später in Palästina an (Schamir hieß der sagenhafte Wurm, mit dem Salomo beim Tempelbau die Steine sprengte). Schamir besuchte das hebräische Gymnasium in Bialystok (Ostpolen) und engagierte sich schon damals in der radikalen jüdischen Jugendbewegung „BETAR“. Danach begann er ein Jurastudium in Warschau, wanderte aber 1935 nach Palästina aus, setzte dort sein Studium an der Hebräischen Universität in Jerusalem fort und schloß sich als militanter Zionist 1937 der terroristischen Untergrundtruppe Begins „Irgun Tzwa’i Le’umi“ an, die vor allem die britische Mandatsmacht in Palästina bekämpfte.

    Von 1940-41, als sich Begin während des Krieges weigerte, gegen die Briten zu kämpfen, trennten sich die Radikalsten von den Radikalen und gründeten die LHY (Lohamei Herut Yisrael). Jagermützen-Schamirs Vater war Vorsitzender der jüdischen Gemeinde von Ruzinoy und wurde im Zweiten Weltkrieg von polnischen Antisemiten erschlagen.[2]

    Als israelischer Ministerpräsident vertrat Jitzhak Schamir die Ansicht, die Deutschen seien „für alle Zeit“ für Hitler verantwortlich. Als er aber in der Führung der „Irgun Tzwa’i Le’umi“ („Lechi“) saß, unterbreitete diese Nationale Militärorganisation der Radikalzionisten 1941 Hitler ein Bündnisangebot: Wenn der Führer bereit sei, die Bildung eines araberfreien Judenstaates in Palästina zu unterstützen, wolle man Seite an Seite mit ihm gegen die Briten kämpfen. Das Bündnis scheiterte nicht etwa an Schamir, sondern an Hitler, der das Ansinnen verwarf.[2]

    Schamir wurde der führender Mann der „Lechi“, dann der „Stern-Bande“. Nach Avraham Sterns Tod rückte er an dessen Stelle als Führer des radikalzionistischen Terrors. Sein Ziel war es, Englands Macht in Palästina zu brechen und die Araber auszutreiben. Auf das Konto der von Schamir geführten Gruppe gingen u. a. die Morde am britischen Kolonialminister Lord Moyne und am UNO-Friedensvermittler Graf Bernadotte. Daß die „Stern-Bande“ auch keine Scheu hatte, jüdische Menschenleben bei Terrorakten zu vernichten, zeigte der Bombenanschlag auf das Jerusalemer King-David-Hotel mit annähernd 100 Toten. Hinzu kamen zahlreiche Terrorakte gegen Araber.

    1946 geriet Schamir, von den Briten als „Top-Terrorist“ gesucht, in Haft, konnte aber entweichen. Nach Gründung Israels wurde er Chef der Europa-Abteilung des israelischen Geheimdienstes Mossad. 1970 tat er sich mit Menachem Begin, seinem alten Bekannten aus gemeinsamen Kampftagen, zusammen. Von 1977 bis 1980 amtierte Schamir als Präsident der Knesset. Von 1980 bis 1988 war er Außenminister, 1983/84 zusätzlich Regierungschef. Von 1986 bis 1990 wirkte er — alternierend mit Schimon Peres — abermals als Ministerpräsident. Als eines seiner Ziele verkündete Schamir: „Die Palästinenser sollen Todesangst haben.“

    1991 führte Schamir Israel zu den „Friedensgesprächen“ von Madrid.
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    „Weder jüdische Ethik, noch jüdische Tradition kann Terrorismus als ein Mittel des Kampfes disqualifizieren. Um genau zu sein, spielte Terrorismus eine große Rolle in unserem Kampf gegen die Besatzer (Großbritannien).“ — „Neither Jewish ethics nor Jewish tradition can disqualify terrorism as a means of combat. Rather, terrorism had a great part to play … in our war against the occupier [Britain].“

    Quelle: Metapedia / Schamir, Jitzchak

    • Ich habe wahrlich nicht immer die Ausdauer und die Zeit, wie etwa Jürgen II, Angsthase oder Stahlfront und natürlich auch unseren Dieter, zudem fehlen mir oft die Informationen bzw. die Zusammenhänge, weshalb ich umso dankbarer bin, solche Experten an meiner Seite zu haben … 🙂

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