Bereiten die USA neue Finanzerschütterungen vor?

In dem Buch, „Steht uns das Schlimmste noch bevor?“, wurde ein ausführliches Kapitel über das „FED-Ungeheuer“ geschrieben. Dieses Ungeheuer steckt in gewaltigen Schwierigkeiten.

Was hinter den Kulissen der Finanzmafia abgeht, gelangt nicht an die Öffentlichkeit. Es wird nur über Geheimgespräche berichtet, nicht aber über deren Ergebnisse.

Wladimir Swedentsow gibt hierzu mögliche Antworten.

Von Wladimir Swedentsow, wissenschaftlicher Oberassistent, Quelle: www.riss.ru
Übersetzung: fit4Russland

Im April dieses Jahres sind an der Spitze der weltweiten Finanzkreise eine Reihe von bedeutenden Ereignissen geschehen, die die große Welt-Mainstream-Presse nicht beachten dürfte:

  • Am 11. April fand eine ungeplante Sitzung des Board of Governors des Federal Reserve System der USA (FED oder die Zentralbank der USA) statt. Das Treffen trug privaten Charakter. Ein Kommuniqué zu den Ergebnissen des Treffens wurde nicht veröffentlicht.
  • Wiederum fand am 11. April, ein paar Stunden nach der FED-Sitzung eine geschlossene Sitzung der Vorsitzenden der FED, Janet Yellen mit US-Präsident Barack Obama statt. Format des Treffens war „Unter vier Augen“. Zuvor trafen sich Herr Obama mit Frau Yellen im November 2014. Laut den Medien, war für diese Sitzung allerdings geplant, dass auch Vize-Präsident Joseph Biden teilnehmen sollte. Falls das so gewesen wäre, dann wäre es die erste Sitzung der beiden ersten Führer der USA mit dem Vorsitzenden der FED in der Geschichte.
  • Am 12-13. April gab es zwei weitere geschlossene Sitzungen der FED, auf denen es um die Fragen der Bankenaufsicht und die Probleme der Finanzmärkte ging. Auch ein Kommuniqué dieser Sitzungen ist nicht veröffentlicht worden.
  • Am 14-15. April fand das geplante Treffen der Finanzminister und Notenbankgouverneure der „Big Twenty“ sowie die Sitzungen des IWF und World Bank statt.

Die ersten drei der oben genannten Treffen zeichnen sich durch ihre Plötzlichkeit und Dringlichkeit aus und verliefen auf einem sehr geheimnisumwitterten Niveau, hinter verschlossenen Türen. In der Presse gibt es fast keine Kommentare von den Teilnehmern über die Ergebnisse dieser Treffen.

Einige Analysten haben gemeint, auf diesen Treffen der FED sei der groß angelegte Abfluss von Informationen über Offshore-Gesellschaften zu diskutieren gewesen, den sogenannten „Panama Papers“. Auf den Treffen der „Big Twenty“ in Washington wären sicherlich die Fragen für die Koordinierung der Bemühungen zur Verschärfung der Kontrolle sämtlicher Offshore-Gesellschaften ausdiskutiert worden. Bloße Vermutungen. Das ist jedoch insofern sehr unwahrscheinlich, da die Quelle des Lecks „Panama-Papers“ sich wahrscheinlich in den USA befindet und dies deutet darauf hin, dass es nichts Unerwartetes und Ungewolltes für die US-Behörden in diesem Dossier gibt.

Deutlich mehr Aufmerksamkeit verdient eine radikale Verschlechterung der Prognosen der FED bezüglich des Wachstums der US-Wirtschaft im ersten Quartal des laufenden Jahres: zwischen 0,1 bis 2,3% (im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Jahres 2015). Und diese Überprüfung der Daten geschah im April. Es gab also einige unbekannte Ereignisse und folgende Besprechungen deren Inhalte und Verläufe uns noch unbekannt sind, aber sie haben eine riesige negative Wirkung auf das Wachstum der Wirtschaft im ersten Quartal.

Eine solche Verschlechterung der Prognose des Wachstums der US-Wirtschaft ist wahrscheinlich mit der Entfaltung eines Krisen-Szenarios in der Finanzbranche verbunden. In der Presse am 13. April gab es die Information, dass fünf der acht größten Banken der USA am Stresstest der FED gescheitert sind.

Darüber hinaus warnten die Experten, die von Thomson Reuters im April 2016 befragt wurden, vor möglichem Fallen der Gewinne der sechs größten US-Banken im ersten Quartal um 20% und das erste Quartal des Jahres bringt üblicherweise etwa ein Drittel der gesamten jährlichen Gewinne des Bankensektors, d.h. am Ende des Jahres könnten die Gewinne noch niedriger liegen.

Einige Banken, insbesondere „Goldman Sachs“ berichteten, dass nach ihren Prognosen zu Ergebnissen des Jahres 2016 sie den wohl niedrigsten Gewinn seit der Krise von 2008 haben werden.

Und schließlich, am 20 April explodierte eine Bombe, die vorerst nur Informationsbombe ist: Nach den Ergebnissen des ersten Quartals zeigten die sechs größten Banken in den USA nicht nur moderat sinkende Gewinne und Einnahmen, sondern gar eine Rekordverschlechterung für die letzten fünf Jahre. Wobei den Banken auch eine gerade eben durchgeführte ernsthafte Reduzierung der Kosten nicht geholfen hat, die sie im vergangenen Jahr durchführten. Am meisten litten die Investmentbanken. Zum Beispiel bei der Investmentbank „Goldman Sachs“ sank der Umsatz um 40% und der Gewinn um 56%.

Vielleicht ist dies sogar nur die Spitze des Eisbergs und die verfahrene Situation in der US-Finanz-System ist wirklich derart komplex, dass sie von der FED dringlichste Sofortmaßnahmen im Finanzbereich erfordert, um zu verhindern, dass es zum gefürchteten Zusammenbruch kommt?

Genau deshalb führt die FED diese geschlossene Sitzungen und Besprechungen mit dem Präsidenten der USA unter dem Deckmantel der Sitzung der Finanzminister der „Großen Twenty“, der Sitzungen des IWF und der Weltbank durch:

Sie bereiten die Durchführung von Maßnahmen im Falle einer wirklichen Krisensituation in der Finanzbranche vor. Angemessene Vorkehrungen wären sogar in der Lage das Risiko zurückzudrängen und den totalen Zusammenbruch zu verhindern, auch ist es möglich, endgültiges Scheitern wie z. B. in der Finanzkrise des Jahres 2008, des Jahres der „Finanz-Blasen“ erneut zu vermeiden.

Wenn aber die FED einseitige, nicht mit den anderen Ländern abgestimmte, außergewöhnliche Maßnahmen ergreifen würde, die panische Wesenszüge (zum Beispiel, die Einführung von Banken-Feiertagen, ein Bargeldverbot, Einschränkungen für verschiedene banktechnische Operationen oder gar einen Eingriff auf das Funktionieren der Zwischenbanken-Überweisungen SWIFT) trügen, führte dies unweigerlich zu einem explosiven Anstieg der Konflikte zwischen den verschiedenen Ländern. Es würden weltweit Devisenreserven eingefroren und letztlich die Desintegration des globalen Finanzsystems und die Aussetzung des Welthandels vorangetrieben.

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