Lass niemals zu, dass dich jemand für verrückt erklärt, nur weil du die Kriegslügen des Establishments anzweifelst

von Caitlin Johnstone (theblogcat)

 Zu der nachweislich falschen und völlig unhaltbaren Behauptung des Guardian, dass zwei normale Anti-Krieg Twitter-Konten nicht von echten Menschen, sondern von Bot-Programmen aus Russland kontrolliert werden, hat es noch immer keinen Widerruf oder eine Richtigstellung gegeben.

Das ist mittlerweile das Umfeld, das von der andauernden Russland-Panik geschaffen wurde, die die westliche Welt verseucht: wo die Nachrichten der Massenmedien über die abweichenden Stimmen und Anti-Krieg-Aktivisten offen lügen und sich weigern können, diese Lügen zurückzunehmen oder sich dafür zu entschuldigen. Und keine Konsequenzen daraus ziehen zu müssen.

Und dennoch besitzen sie die Frechheit, jeden, der Zweifel über die von ihnen verbreiteten Märchen über Russland und Syrien zum Ausdruck bringt, als verrückten und irren Verschwörungstheoretiker darzustellen. Googelt nach den Worten „Verschwörung“ und „Syrien“, und ihr findet zahllose Kommentare mit Schlagzeilen wie „Der Syrienkrieg: die Online-Aktivisten verbreiten Verschwörungstheorien“, „Desinformation und Verschwörungs-Trollerei in Folge der syrischen Chemieangriffe“ und „SYRISCHE GASANGRIFF-VERSCHWÖRUNGSTHEORIEN WERDEN VON TUCKER CARLSON UND RECHTSEXTREMEN ANGEHEIZT“

http://www.bbc.com/news/blogs-trending-43745629

https://www.snopes.com/news/2018/04/12/disinformation-conspiracy-trolling-syrian-chemical-attack/

http://www.newsweek.com/syria-gas-attack-tucker-carlson-878933

Sie benutzen das hoch stigmatisierte Label „Verschwörungstheorien“, um eine gesunde, normale Skepsis gegenüber einem notorisch unzuverlässigen Machtestablishment als eine geistig kranke Paranoia hinzustellen.

Tweet von CJ Werleman@cjwerleman:

Ein Blick in den „Klub der Irren“, besetzt mit den Pro-Assad Verschwörungstheoretikern Rania Khalek, Vanessa Beeley, Eva Bartlett und Co.“

Neulich habe ich einen Artikel über die schockierende Anzahl offen aggressiver Kommentare geschrieben, die die Maschine der Massenmedien über jeden ausspuckt, der das Syrien-Märchen des Establishments in Frage stellt, und dieser Auswurf hat sich seither nicht verringert. Kriegshetzende Loyalisten des Imperiums wie Chris York, leitender Redakteur der Huffington Post, waren fleißig damit beschäftigt, dass der Ausstoß an McCarthy-artigen Verleumdungsartikeln im Schnellfeuertempo weitergeht. Jeder, der Zweifel über dieses Establishment verbreitet, das uns zum Irak und Libyen belogen hat, wird als Aluhut-tragender Irrer beschuldigt.

Das passt in das altbekannte Muster, das wir bereits diskutiert haben. Die Vertreter der US-geführten Militärintervention beschuldigen jene, die deren Märchen in Frage stellen, als geistig gestört. Es gibt einen Begriff für diese Taktik, jemanden davon zu überzeugen, dass er verrückt sei, um ihn zu manipulieren und zu kontrollieren, und dieser Begriff lautet „Gaslighting“ (mentale Manipulation). Es handelt sich um eine Missbrauchs-Taktik, und sie ist nicht in Ordnung.

Es ist nicht in Ordnung, dass uns diese Kriegshurenexperten schikanieren und täuschen, damit wir uns über unsere Zweifel unsicher fühlen und den lang gehegten westlichen Plänen für einen Regimewechsel in Syrien zustimmen. Es ist nicht in Ordnung, dass sie die Menschen über ihre psychische Gesundheit verunsichern, um den Weg für eine öffentliche Zustimmung zur weiteren Bombardierung und für Flugverbotszonen in einer souveräne Nation ebnen, die von westlich unterstützter Dschihadisten angegriffen wird. Lass dich von niemandem schikanieren, du seist ein eigenartiger, seltsamer Sonderling, nur weil du vermutest, dass ein westliches Imperium, das tatsächliche, buchstäbliche Terroristengruppen in Syrien sponsert, über den Nachbarn des Irak genauso lügt wie es über den Irak gelogen hat.

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Das von den Massenmedien verbreitete offizielle Märchen anzuzweifeln ist die normalste Sache der Welt. Das US-zentrierte Machtestablishment hat eine ausgiebige und gut dokumentierte Bilanz an Lügen, Propaganda und False Flags, um öffentliche Unterstützung für Kriegsvorhaben herzustellen. Daher ist es vollkommen normal, seine Bedenken über die Rechtmäßigkeit jener Geschichten zu äußern, die man uns über Duma, den Skripal-Fall, russische Hacking-Vorwürfe usw. erzählt. Wir haben bereits den Guardian, der uns über russische Bots unverblümt direkt ins Gesicht lügt. Und nicht ein einziger Kommentar in den Massenmedien ist gegen die Bombardierung der Briten, Franzosen und Amerikaner Anfang des Monats in Syrien. Daher ist es offensichtlich sehr vernünftig zu glauben, dass die Massenmedien die Interessen für diesen Krieg genauso befördern wie für jeden anderen Krieg.

Eine intensive und rigorose Skepsis ist die einzig vernünftige Antwort auf diese Märchen, mit denen wir Tag für Tag konfrontiert werden. Und sie versuchen uns glauben zu machen, dass das genaue Gegenteil der Fall sei.

Ian Shilling, einer der beiden Besitzer eines Twitter-Kontos, die vom Guardian fälschlicherweise als russische Bots bezeichnet wurden, erschien vor einigen Tagen bei Sky News, um sich zu verteidigen und die Vorwürfe gegen ihn zu widerlegen. Es war wirklich ein brillanter Auftritt, und trotz der offen Feindseligkeit der beiden Murdoch-Marionetten konnte er sich nicht nur verteidigen, sondern er nutzte die Gelegenheit, die kriegstreiberischen, neokonservativen Pläne der britischen Regierung anzugreifen. Als Vertreter der vielen normalen Menschen aus Fleisch und Blut auf Twitter, die regelmäßig als „russische Bots“ abgetan werden, nur weil sie die Märchen des Establishments hinterfragen, hat Ian einen Kantersieg hingelegt. Er hat nicht nur seine Menschlichkeit bewiesen, er hat seine geistige Zurechnungsfähigkeit bewiesen.

Im Nachhinein – aber ich stand ja auch nicht im Kreuzfeuer – hätte ich einen Teil etwas anders gehandhabt. An einem Punkt in dem Interview legte Shilling genau dar, warum es für Assad keinen Sinn macht, in Duma Chemiewaffen einzusetzen, was man ihm vorwirft. Und einer der Sky News Moderatoren wollte wissen „Nun, wenn nicht er, wer dann?“

Shilling lieferte die völlig vernünftige Spekulation, es müssten jene Terroristen gewesen sein, die das Gebiet besetzt hielten. Sie hätten ein starkes Motiv für so einen Angriff. Aber meiner Meinung nach ist es nicht nötig, so weit zu gehen. Die Beweislast liegt bei jener Partei, die den Vorwurf vorbringt. Es ist nicht unsere Aufgabe, ein positives Narrativ über das Geschehen vorzulegen, mit unseren begrenzten Informationen und Ressourcen als Blogger und Twitterer. Es ist die Aufgabe des massiven westlichen Machtestablishments, jene Art von Beweisen zu ihren Behauptungen zu liefern, denn diese Beweise braucht es in einer Welt nach der Irak-Invasion. Und das ist ganz offensichtlich nicht geschehen.

Diesen raffinierten Versuch zur Umkehrung der Beweislast erlebt man bei den Loyalisten des Imperiums die ganze Zeit, wenn man über solche Themen debattiert. Vor zwei Monaten schrieb ich darüber, wie in einer Debatte mit Aaron Maté von Real News John Feffer von Lobelog diese Taktik benutzte. Er argumentierte, dass sein Glaube an die immer noch unbewiesenen Hackingvorwürfe gegen Russland daher stammt, dass es keine bessere „Gegendarstellung“ zu dem Geschehen gäbe. Was unterstellt, dass wir die US-Geheimdienstgemeinde beim Wort nehmen sollten, solange wir nicht von jemand anderem mit einer plausibleren Darstellung des Geschehens konfrontiert werden. Wir haben das auch in dem kürzlichen BBC-Interview mit John West gesehen, dessen Zweifel an dem Duma-Märchen des Establishments auf Proteste stieß, er hätte keine soliden Beweise, dass etwas anderes geschehen sei als das was uns die westliche Kriegsmaschine erzählt hat.

Lasst nicht zu, dass sie die Beweislast auf diese Art umkehren. Wir können darauf hinweisen, das z.B. im Fall von Duma das Gebiet mit bekannten Terroristen verseucht war, die allen Anreiz hatten, so einen Angriff zu veranstalten und von der Bombardierung ihres Erzfeindes durch die Luftwaffe des westlichen Imperiums zu profitieren, weil der Feind eine „rote Linie“ überschritten hätte. Aber wir sollten auch darauf hinweisen, dass es nicht unser Job ist, eine positive Gegendarstellung über das Geschehens zu präsentieren. Die Beweislast liegt beim Ankläger, daher ist es deren Aufgabe, uns eine sehr solide Sammlung an Beweisen zu liefern, dass der angebliche Chemieangriff von der Assad-Regierung durchgeführt wurde. Bis dahin reicht unsere Position, dass diese Leute uns zu Libyen und dem Irak belogen haben und langgehegte Pläne für einen Regimewechsel in Syrien hegen, für einen klaren Debattensieg völlig aus.

Tweet von Chris York@ChrisDYork:

Akademiker, die beschuldigt werden, Pro-Assad-Verschwörungstheorien zu verbreiten, behaupten, sie seien Opfer einer Verschwörungstheorie @Piers Robinson1 @Tim_Hayward

https://www.huffingtonpost.co.uk/entry/tim-hayward-piers-robinson_uk_5aded629e4b0df502a4ee7ef?mbp

Antwort-Tweet von Max Blumenthal@MaxBlumenthal:

Der Autor dieser hoffnungslosen Verleumdung ist so bösartig, dass er buchstäblich die schwarze Liste eines Neokon Think Tanks zitiert, worin alle öffentlichen Personen als ’nützliche Idioten‘ beschimpft werden, die jemals RT ein Interview gegeben haben – alle 2326.“

(Anm.d.Ü.: Hier der ganze Thread zu Chris Yorks Tweet – lesenswert!)

Lasst euch von ihnen nicht die Beweislast aufdrücken und lasst euch nicht geistig manipulieren. Ihr habt die Wahrheit auf eurer Seite, und deren Seite hat eine ganz große Menge an Arbeit zu erledigen, bevor sie genug substantielle Beweise haben, um überhaupt eine vernünftige Debatte mit euch zu führen. Sie benutzen diese hinterhältigen Taktiken, weil sie die Debatte verlieren, und weil Krieg für einige sehr mächtige Individuen ein sehr profitables und vorteilhaftes Geschäft ist. Mehr steckt nicht dahinter.

30 Minuten Podcast „Going Rogue“ mit Caitlin Johnstone. Episode 73:

Lass niemals zu, dass dich jemand für verrückt erklärt, weil du die Kriegslügen des Establishments anzweifelst“

 

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