Syrien: Medien-Lügen und Kriegspropaganda

Der nächste Krieg wird herbeigelogen: Das Beweisfoto von Al Houla stammt von 2003

Niki Vogt

Der italienische Fotograph Marco di Lauro sagte, er sei fast vom Stuhl gefallen, als er sein Bild aus dem Irak 2003 als Beweisfoto zur Schlagzeile des Massakers in Al Houla in der Zeitung sah. Er konnte kaum glauben, daß sein altes Foto irrtümlich in diesem Zusammenhang gebracht wurde. Da hat der Mann wahrscheinlich recht. Es wird wohl kein Irrtum gewesen sein.

Das besagte Foto zeigt eine Ansammlung von weißen Leichensäcken, die Skelette enthalten. Sie wurden im März 2003 in der Wüste in Al Mussayyib südlich von Bagdad gefunden worden waren. Ein irakischer Junge springt über die Reihen der aufgereihten Leichen. Das Foto nahm Di Lauro am 27. März 2003 im Irak auf.
Hier die Facebookseite von Marco die Lauro:
http://www.facebook.com/photo.php?fbid=10150999096543125&set=a.10150999096533125.482292.632908124&type=1&theater

Die BBC-News-Webseite titelte „Syria massacre in Houla condemned as outrage grows“.
Die Bildunterschrift besagt, daß das Foto von einem Aktivisten zur Verfügung gestellt worden sei, und nicht von unabhängigen Quellen verifiziert werden könne. Man glaube aber, daß es die Leichen von Kindern in Houla seien, die auf die Beerdigung warten.

Schon diese zusammengestopselte Legende ist hoch verdächtig. So ein Foto liegt dort im Archiv und hat hundert pro eine genaue Katalogisierung, wer es aufgenommen hat, wer die Rechte daran hat, das Datum und den Ort. Die BBC ist äußerst pingelig mit solchen Rechten. Jeder, der mal Material von der BBC benutzt hat, weiß das. Da wird alles penibel nachgehalten, und man bekommt bei Nutzung von Material eine Rechnung, auf der alle Informationen draufstehen. Sowas  kann da kaum passieren.

Das Bild ist aber nicht mal das eigene Material von BBC, sondern es stammt von Getty Images. Also: entweder irgendjemand hat dieses Bild BBC zugespielt, dann kann es aber nur irgendwo abgescannt worden sein und keine echte Fotoqualität gehabt haben – und das müßten die BBC-ler schon gemerkt haben. Zumindest muß man sowas überprüfen.
Oder es war gut aufbereitet und kam von „interessierter Seite“. Die Fraktion, die dringend einen Krieg in Syrien anfangen will. Wir alle wissen, wer. Hier wird übelste Propaganda und Kriegshetze betrieben.

Es sind immer dieselben Abläufe, die wir schon kennen. Das Abschlachten von Kindern ist immer der rote Knopf, auf den gedrückt wird, wenn die Hetzkampagne in die Endphase geht. Im Golfkrieg war es eines der Gruselmärchen, die Iraker hätten in Kuweit Babies aus den Brutkästen gerissen und ermordet. Eine schluchzende, völlig aufgewühlte, junge Krankenschwester legte einen bühnenreifen Auftritt hin vor dem Menschenrechtsausschuß des amerikanischen Repräsentantenhauses hin, der die Welt zu Tränen rührte und nach Bestrafung der bösen Iraker schrie. Nachdem dies als Vorwand für einen grauenhaften Krieg benutzt worden war, und nach dem Tode von hunderttausenden Zivilisten im Irak, Männer, Frauen, Kinder, Greise, stellte sich später heraus, die ganze Geschichte war erfunden und die Kronzeugin, die schluchzende, 15-jährige Krankenschwester, Tochter eine Botschafters, die nie in dem besagten Krankenhaus gewesen war. Es hatte auch keinen Vorfall der geschilderten Art gegeben.
http://djdeutschland.wordpress.com/category/erinnerung/page/2/

Auch heute wird mit denselben Mitteln Propaganda betrieben. Angeblich massakrieren die Syrer Säuglinge. Die alten Lügen funktionieren immer und immer wieder.
http://www.independent.co.uk/news/world/middle-east/assads-slaughter-of-the-innocents-6672134.html

Hier eine andere Darstellung der Geschehnisse in Houla. Natürlich weiß ich nicht, ob diese Darstellung nun stimmt. Aber es ist nicht unwahrscheinlich, daß es auch so herum passiert sein kann. Wenn es zutrifft, daß die Opfer alle aus nächster Nähe erschossen und erstochen wurden (und eben nicht durch Einwirkung von Panzerartillerie gestorben sind)  und allesamt Familien angehören, die nicht mit den „Rebellen“ zusammenarbeiten wollten, dann hätte man mit einem Massaker an diesen Menschen drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Super-Propaganda gegen Syrien selbst gemacht, Gegner dezimiert und ausgeschaltet, weitere Gegenspieler im Land so drastisch eingeschüchtert, daß die aus Angst um ihre Frauen und Kinder den Mund halten werden und keinen Widerstand mehr leisten.
Klingt gar nicht so weit hergeholt.
Hier der Bericht  und die Quelle:

Damaskus gibt Terroristen Schuld für Blutbad in Al-Hula (Zusammenfassung)

Das offizielle Damaskus hat regierungsfeindlichen Truppen die Schuld für das Massaker in der syrischen Stadt Al-Hula gegeben.

Zu diesem Schluss gelangte eine von General Kassem Jamal Suleiman geleitete Kommission am Donnerstag. „Bis zu 800 bewaffnete Extremisten hatten die Stellungen der Armee und der Sicherheitskräfte angegriffen, die im Raum von Al-Hula stationiert waren“, sagte der Militär am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Damaskus.

Dabei sei Al-Hula von der Armee nicht erstürmt worden. „Bei dem Gefecht behielt die syrische Armee ihre Positionen. Unter den Opfern des Massakers gab es keine Menschen, die infolge eines Artilleriebeschusses ums Leben gekommen waren. Davon zeugen die an den Leichen festgestellten Verletzungen: Es fehlen Frakturen, die bei der Detonation von Geschossen üblich sind.“ „Alle Todesopfer gehörten zu den Familien, die sich geweigert hatten, den bewaffneten Widerstand zu unterstützen“, sagte der General.

Bei dem Überfall auf Al-Hula am 25./26. Mai waren nach Angaben internationaler Beobachter mehr als 100 Menschen getötet worden, hauptsächlich Frauen und Kinder. Die meisten von ihnen wurden aus nächster Nähe erschossen bzw. erstochen. Die anderen sollen nach UN-Angaben bei einem Artilleriebeschuss ums Leben gekommen sein. Der Weltsicherheitsrat verurteilte entschieden das Massaker an unschuldigen Zivilisten. Mehrere Länder wiesen bereits die syrischen Botschafter aus Protest aus.

http://de.rian.ru/security_and_military/20120531/263697517.html

Quelle: Schildverlag

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