Sanktionen wegen Syrien

Quelle: www.colonelcassad.livejournal.com, Übersetzung: fit4Russland

  1. Die USA haben gewarnt (sowohl durch Massenmedien als auch durch den RF-Botschafter in der USA), dass gegen Russland neue Sanktionen „für die Unterstützung des Regimes von Assad“ eingeführt werden würden. Der Grund dafür ist ziemlich trivial: Rache. Der syrische Präsident Assad gewinnt mit der Unterstützung Russlands und des Irans den gegen sein Land angezettelten Krieg. Deshalb versuchen die USA und ihre Satelliten mit allen Kräften, für Russland die Kosten seiner Operationen in Syrien zu vergrößern. Natürlich wird die Unterstützung von Herrn Assad unter den aktuellen Umständen nicht aufhören, und wahrscheinlich sogar noch stärker. Erneute US-NATO Raketenschläge sind eher förder- als hinderlich.
  2. London hat erklärt, dass das neue Paket von Sanktionen gegen russische Oligarchen, die ihre Geschäfte auf dem Territorium Großbritanniens betreiben, vorbereitet wird. Nun ist das für dieses Publikum nicht besonders schade, vor allem, sie wurden ja schon vor ein paar Monaten vor Alldem gewarnt. Nämlich dass ihre freien Londoner Tage bald zu Ende gehen könnten.
  3. Auch hat Großbritannien damit gedroht, einen Cyber-Angriff auf die russischen Staatswebseiten zu organisieren, wenn nämlich Russland gewisses Theresa May und die Mitglieder ihres Kabinetts kompromittierendes Material veröffentlichen würde, welches Russland angeblich durch Computerspionage erhalten hätte. Laut dieser hysterischen Bedrohung hat der russische Geheimdienst tatsächlich etwas über Frau May und ihre Kabinettsmitglieder ausgegraben was nun droht, ein weiterer Nagel im Sargdeckel der politischen Karriere von Premierministerin May zu werden. Wenn es wirklich kompromittierendes Material gibt, dann ist es doch gar nicht notwendig, es selbst zu veröffentlichen. Sie könnten es zum selben Zweck auch den Betreibern von WikiLeaks zuschicken, die das sicherlich mit Vergnügen veröffentlichten.

Insgesamt gesehen gehen die diplomatischen Streitigkeiten weiter. Der Westen kehrte zur Standard-Sanktionsspiralen-Politik permanenten Drucks auf Russland zurück, bei der die Sanktionen mit oder ohne Grund verhängt werden.

Bezüglich der Angriffe auf Syrien haben sich die folgenden Linien des Informationsverhaltens herauskristallisiert:

Die USA und ihre Satelliten wollen zeigen:

  1. Alle Ziele wurden erreicht und Russland konnte dies nicht verhindern,
  2. obwohl es das versucht hat.Alle Raketen haben ihre Ziele getroffen und keine wurde abgeschossen.
  3. Die syrische Luftverteidigung ist unfähig, reagierte mit Verspätung und ist leicht zu neutralisieren.
  4. Der Schlag war begrenzt und die USA wollten keinen Weltkrieg provozieren. Während die USA verantwortungsvoll sind ist Russland unverantwortlich.
  5. Russland muss sich entschuldigen, Reue zeigen, sich auf den Weg der Wiedergutmachung begeben und deswegen aufhören, mit Syrien und dem Iran Geschäfte zu machen.
  6. Assad muss sich entschuldigen, seine Verantwortung anerkennend den Krieg beenden und schließlich von selbst gehen.

Russland, Iran und Syrien wollen zeigen:

  1. Die Ergebnisse der Raketenschläge sind im Aufwand-Nutzen-Vergleich gemessen an den beteiligten Kräften geradezu lächerlich.
  2. Die meisten Raketen wurden abgeschossen (70%) und die syrische Luftverteidigung hat einigermassen gut funktioniert.
  3. Es gibt keine chemischen Waffen in Syrien und der US-Angriff ist auch deswegen ein Akt der internationalen Aggression und Verletzung des Völkerrechts.
  4. Der begrenzte Schlag war eine Folge der Angst der USA-Militärführung, in eine direkte Konfrontation mit Russland in Syrien zu geraten und deswegen war der Schaden relativ unbedeutend.
  5. Die Unterstützung Syriens wird nicht gestoppt und der syrische Krieg wird zum siegreichen Ende gebracht werden. Abschließend gekrönt durch intersyrische Verhandlungen im Rahmen der durch Russland, die Türkei und den Iran in Astana vereinbarten Formate.

Die Diskussion über die Raketenangriffe vom 14. April 2018 wird allgemein im Rahmen solcher Medientrends fortgesetzt werden.

Wenn keine Fortsetzung der völkerrechtswidrigen Angriffe folgt und Präsident Assad weiterhin erfolgreiche offensive Operationen in Idlib, Rastan und Ost-Kalamuna führt, dann wird er die Zerstörung des altehrwürdigen wissenschaftlichen Zentrums und der paar ehemaligen Lagerhallen leicht überleben, und der ISIS wird keine gewünschte militärische Unterstützung erhalten, egal, ob und wie sich das Saudi-Arabien und Israel wünschten.

Eine ganz neue Lageeinschätzung jedoch wäre, dass der Angriffsschlag nach einer Weile unter dem Vorwand wiederholt würde, dass Assad nichts anerkannt und Russland sich nicht gebessert hätte. Daraus ableitend dass „das erste Signal das Ziel nicht erreicht hat“, und man „den Iran schon vor langer Zeit hätte belehren müssen“.

Für eine mögliche zweite Attacke ist es durchaus möglich, dass ein weiterer „chemischer Angriff“ organisiert wird. Es gibt nicht viele Optionen – Idlib, Deraa und Rastan. In der zweiten Hälfte des April oder Anfang Mai, könnten die USA bei einer weiteren Eskalation der Spannungen versuchen, das Bombardement durch nunmehr umfangreichere Kräfte (wenn die Zahl der Hauptkräfte der US-Marine im Mittelmeer und dem Persischen Golf erhöht wird) zu wiederholen,. Daher kann sich die Krise von Mitte April leicht in einer extremen Stufe wiederholen.

Wenn die USA sich zurückziehen, auf Sanktionen und Schimpfwörter beschränken, würde das ein charakteristisches Signal dafür sein, dass man die Überreste von nicht-konventionellen „Grünen“ ruhig säubern darf. So wie es jetzt in Rastan gemacht wird, wo seit dem Anfang April die Syrische Arabische Armee bereits 10 Siedlungen eingenommen hat.

In dieser Hinsicht ist die syrische, russische und iranische Linie ziemlich klar – dass zuerst ein möglichst sehr grosser Teil des Territoriums zu befreien ist. Danach die Verhandlungen mit der Türkei und von ihr kontrollierten Kämpfer über den Prozess der politischen Regelung aufzunehmen, wo dann die militärischen Vorleistungen eine starke Verhandlungsposition über eine neue syrische Verfassung und den Nachkriegs-Wiederaufbau gewährleisten.

Die USA haben keine konstruktiven Pläne – das Projekt des „souveränen“ Kurdistan ist in Syrien und dem Irak weitgehend torpediert. Die Kurden, die sich, die Schlagkraft der Allianz aus Syrien, Russland und dem Iran unterschätzend, strategisch unklug vorzeitig auf die spätere, nun doch US-Verliererseite geschlagen hatten, verbleiben weiterhin in der Position des nützlichen Idioten, der ausgepressten Zitrone, reinen Verbrauchsmaterials, womit die USA die Türkei, Russland und den Iran noch eine Übergangszeit lang belästigen können.

Die „Grüne“ ist als Instrument der US-Politik langfristig unhaltbar, die Terroristen haben sich als Haupteinflussfaktor auf das politische Damaskus praktisch erschöpft. Es bleiben der scheidenden Weltmacht nur noch Handlungen des verbleibenden Proxy in der Nähe von At-Tanf und in Rojava, Druck auf Verbündete von Assad, vereinzelte eigene militärische Aktionen und andere Versuche, das Ende des Krieges in Syrien hinauszuzögern.

Vor dem Hintergrund der einst strategischen globalen Pläne des Beginns eines „arabischen Frühlings“ jedoch, ist diese trotzige Beharrlichkeit eine recht geschrumpfte, eine kleinliche Brosamen-Nahost-Politik.

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