Zeitbombe Demokratie

von Peter Ziemann

Je länger die Krise unseres Finanz- und Wirtschaftssystems anhält, desto nachdenklicher werden immer mehr Kreise in der Gesellschaft, ob das derzeitige System nicht inhärent mit Sollbruchstellen gespickt ist.

Die Wählerkauf-Demokratie verspricht Scheinwohl-Stand, der auf den Schultern derjenigen Bevölkerungs-Schichten ausgetragen wird, die einen Großteil der volkswirtschaftlichen Leistung erbringen. In zunehmendem Maße wird dabei die über mehrere Jahrzehnte aufgebaute Substanz des Landes zugunsten des sozialpolitisch-industriellen Komplexes verramscht. Wenn wir mit offenen Augen durch das Land gehen, dann sehen wir ja die Effekte dieser Politik, die sich mit verfallenden Verkehrswegen, fehlenden Ersatzinvestitionen und einen immer größer werdenden Anteil der konsumptiven Kosten in den Staatshaushalten widerspiegelt.

In der Schönwetter-Demokratie werden dann die Krisen, die nicht überlebenswertes Wirtschaften vom Markt vertilgen sollen, durch immer größere Geldspritzen zugekittet. Ohne die eigentlichen Probleme, die in einer Rezession vom Markt selber gelöst worden wären, beseitigen zu können. Wie im Sozialismus wird das Mantra: Vorwärts immer – Rückwärts nimmer verbreitet.

Diejenigen Politiker, die es wagen sollten, Probleme wirklich an der Wurzel greifen zu wollen, werden von den Kollegen der Füllhorn-Fraktion beim Wähler abgestraft. Man hat sich so ein Volk von nützlichen Idioten geschaffen.

Demokratie mit eingebauter Zeitbombe titelte Andreas Unterberger für die Webseite EU-Infothek seinen Kommentar vom 27. November und resümiert:  Es wird zur vielleicht wichtigsten Überlebensfrage der demokratischen Systeme: Wie kann die Diktatur der nur noch profitierenden, aber immer zahlreicher werdenden Transferempfänger über die leistungsorientierten und werktätigen Teile der Bevölkerung noch revidiert werden? Wie werden diese zunehmend entmachteten, aber für die Erhaltung des Wohlstands essenziellen Leistungsträger in ihrer Frustration reagieren? Werden immer mehr von ihnen in die innere oder äußere Emigration gehen, also entweder selbst die Leistungsbereitschaft einstellen oder in solche Länder auswandern, wo sie noch auf Anerkennung stoßen? Pessimisten meinen freilich, für eine Entschärfung dieser Zeitbombe sei es in vielen europäischen Ländern ohnedies schon viel zu spät.

Demokratie als Diktatur der Transferempfänger zu bezeichnen – dazu gehört schon Mut in der heutigen Gesellschaft, die den Kampf gegen Rechts als Staatsräson definiert hat. Glaubt doch ein Großteil der versammelten Biomasse, dass die Demokratie genau das Gegenteil einer Diktatur sei.

Die Politiker haben falsche Anreize geschaffen. Ein Heer von Sozial- und anderen Leistungsempfängern wurde künstlich geschaffen, die für die Parteien eine dankbare und nicht hinterfragende Wählergrundlage darstellt. Es wurde die falsche Illusion genährt, dass man sich ohne Kinder mit hohem Doppeleinkommen einen Wohlstand sichern könne – und im Alter sorgt die Rente dann für ein gütliches Auskommen. Dass die fehlenden Kinder dann auch fehlende Beitrags-Zahler zur Folge haben werden, das wird nicht gesehen. Von der Frage der Betreuung der Alten einmal ganz abgesehen. Und wer auf diese Entwicklung hinweist, der wird zum Rentnerfeind erklärt.

Andreas Unterberger: So ist auch das soeben beschlossene Pensionskonzept der deutschen Sozialdemokraten zu sehen. … bedeutet dieser Pensionsplan eine Totalunterwerfung unter die Interessen der nichtwerktätigen Klassen.

Man möchte so weitermachen, wie es bereits viele Jahre lang noch gut gegangen zu sein schien. Denn Feigheit vor dem Angehen der latenten Probleme der Gesellschaft ist ein Kernmerkmal unserer heutigen Demokratie.

Wir dürfen gespannt sein, wie lange diese Zeitbombe noch weiter ticken darf, ohne dass es zu der unausweichlichen Explosion kommt.

Quelle: bullionaer

 

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