Must read! – Die dramatischen Folgen von Gasmangel

Must read! – Die dramatischen Folgen von Gasmangel

Zu dem nachstehenden Artikel soll vorab an folgendes Zitat erinnert werden:

„Absolut obrigkeitshörig, des Denkens entwöhnt, typischer Befehlsempfänger, ein Held vor dem Feind, aber ein totaler Mangel an Zivilcourage!
Der typische Deutsche verteidigt sich erst dann, wenn er nichts mehr hat, was sich zu verteidigen lohnt. Wenn er aber aus seinem Schlaf erwacht ist, dann schlägt er in blindem Zorn alles kurz und klein, auch das was ihm noch helfen könnte.“ (C.F. von Weizsäcker)

Es läuft alles nach Plan.

„Deutschland verrecke“ stammt aus welchem Mund? Falls Sie es nicht wissen, fragen Sie einfach das www.

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von Stefan Doliwa (schildverlag)

Noch während der Jahrhundertwende zum 19. Jahrhundert war die Sterblichkeit von Kindern bis zu 10 Jahren deutlich höher als heute. Aber schon damals war diese Kindersterblichkeit deutlich niedriger als zur vorindustriellen Zeit. Die meisten Menschen glauben, dass dies im Fortschritt in der Medizin liegt, was auch teilweise stimmt, aber die Hauptursachen waren der gestiegene Wohnkomfort, die bessere Lebensmittelversorgung und Erkenntnisse in der Keimentstehung mit der Folge einer verbesserten Hygiene.

In der vorindustriellen Zeit war es ein Unding mit Holz zu Heizen, da es ohne Ketten- und Kreissäge sehr arbeitsintensiv war, zumal es auch keine Holzspalter gab. So wurde das wertvolle Holz fast ausschließlich zum Bauen und Kochen verwendet. Im kalten Winter hielt man sich zum Wärmen in der Küche oder im Stall auf. Jeder Winter war ein Kampf ums Überleben, denn es war kalt, die hygienischen Bedingungen katastrophal und war die Ernte schlecht, schwächte der Hunger noch zusätzlich.

Der Beginn des industriellen Zeitalters – die Kohle als Energieträger

Erst die Dampfmaschine brachte eine deutliche Verbesserung. Mit ihr konnte man standortunabhängig Getreide mahlen. Zudem waren die Mühlen mit Dampfmaschine wirtschaftlicher als die traditionellen Mühlen am Bach oder mit Pferden. Die hohe Effektivität der Dampfmaschine brachte auch Dampfhämmer mit sich, was die Bearbeitung mit Stahl vereinfachte und beschleunigte.

Da nun Kohle in immer größeren Mengen benötigt wurde, mussten effiziente Transportmöglichkeiten gefunden werden, was mit der Eisenbahn verwirklicht wurde. Damit konnte nun über größere Distanzen Handel betrieben werden und Hungerkatastrophen wie die von 1815 („Lieber Sklave in Amerika als Württemberger“) gehörten der Vergangenheit an. Damals wären noch viel mehr Menschen verhungert, hätte Russland nicht aus humanitären Gründen Getreide aus St. Petersburg geliefert! Zudem machten die rasanten Entwicklungen in der Eisenherstellung und Verarbeitung Produkte wie Öfen und Herde für fast jedermann erschwinglich.

Diese industriellen Entwicklungen forcierten eine Urbanisierung der Gesellschaft, was wiederum eine permanente Säuberung der Straßen und Höfe erforderte. Der Stadtteil Muggenhof in Nürnberg ist ein schönes Beispiel für diese Entwicklung. Damals außerhalb von Nürnberg wurde der Müll aus der Stadt angesammelt, um von dort aus entsorgt zu werden. Daher gab es dort sehr viel Fliegen, was auf fränkisch eine „Muggn“ ist und somit die Mülldeponie eben der Muggnhof.

Aber auch kleinere Entwicklungen trugen zur besseren Hygiene bei. So schaffte es das preußische Militär, zwar zuerst mit Zwang, dass die „weybische“ Unterhose in der männlichen Gesellschaft akzeptiert wurde und somit die Kleidung der Gesellschaft sauberer wurde.

Diese industrielle Revolution ermöglichte es erst, dass man Knechtschaft und Sklaverei abschaffen konnte, denn eine Maschine leistete mehr und zuverlässiger als viele Sklaven. Hieraus entstand wiederum der Humanismus, der Sozialismus, der Kommunismus und das allgemeine Rechtswesen, welches den normalen Bürger auf eine Stufe stellte, wie den Unternehmer, den Bankier oder den Adel. Alles, was es vor der industriellen Revolution nicht gab – und das alles war eine Folgeentwicklung der Dampfmaschine!

In den Kohleregionen wurde aus energetischer Kohle Koks erzeugt, um es den Stahlwerken und Gießereien zur Verfügung zu stellen. Hierbei entstand das brennbare Koksgas, was später als Stadtgas bezeichnet wurde. Da es in Überfluss anfiel, wurden in den Kohleregionen „Stadtgasnetze“ aufgebaut, damit die Menschen dort mit diesem Stadtgas ihre Wohnungen beleuchten und beheizen konnten, sowie damit kochen konnten. Erst in den 60er Jahren begann man damit dieses Stadtgas durch das effektivere Erdgas zu ersetzen, wozu auch die Erdgaspipeline „Druschba“ (Freundschaft) aus Russland ihren maßgeblichen Anteil hatte.

Kohle, Öl und Gas: Grundlagen einer modernen, Industriegesellschaft

Diese „kurze“ Exkursion war notwendig, um zu zeigen, dass unsere Begriffe von Freiheit, Wohlstand und sicherer Versorgung einzig und allein auf der Verfügbarkeit von sicherer und effektiver Energie fußt. In einer modernen Gesellschaft sind das Kernenergie, Kohle, Öl und Gas. Da Kernenergie nur zur günstigen Verstromung herangezogen wird, wird diese Energieform nicht näher betrachtet. Aber auf die Transport- und Einsatzmöglichkeiten, sowie der Abbrandmöglichkeiten der fossilen Brennstoffe gehe ich im Folgenden ein.

Um die Bedeutung von Erdgas zu verstehen, sollte man sich zuerst einmal die Frage stellen, weshalb gibt es Öl- und Gaspipelines und keine Kohlepipeline? Wieso gibt es ein Gasverteilungsnetz, aber kein Ölverteilungsnetz? Die Beantwortung dieser Fragen ist für einen bodenständigen Menschen trivial, aber es zeigt, dass man Gas am günstigsten von der Quelle zum Verbraucher transportieren kann.

Das Öl kann man über weite Strecken pumpen, weshalb es auch Ölpipelines zu Raffinerien gibt. Aber nach dem Fracking wird es von dort in Behältern zum Kunden gebracht werden. Der hauptsächliche Grund liegt darin, dass dieses Öl in den Boden versickern kann und somit das Potential hat das Erdreich zu verseuchen. Aus diesem Grund wird das Öl in Behältern zum Kunden gefahren, weshalb der Transport aufwendiger und teurer ist als bei Gas. Da Öl so großen Schaden in der Natur anrichten kann gibt es verschiedene Vorschriften zum Transport und Lagerung von Öl.

Der Brennstoff Kohle, der die industrielle Revolution erst ermöglichte, kann nur über den mechanischen Transport erfolgen. Da frisch geförderte Kohle zur Selbstentzündung neigt und auch beim Transport sich entzünden kann, ist der Transport von Kohle deutlich aufwendiger als bei anderen Schüttgütern, weshalb bei diesem Brennstoff der Transport überdurchschnittlich teuer ist.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass Erdgas deutlich günstiger von der Quelle zum Verbraucher transportiert werden kann als andere Energieträger.

Vor- und Nachteile verschiedener Energieträger

Beim Verbrennen der Energieträger ist festzuhalten, dass lediglich Kohle nur schwer aufbereitet werden kann. Bei Öl und Gas kann der Chloranteil, der Schwefelanteil, der Wasseranteil als auch andere Stoffe gezielt eingestellt werden, sodass eine konstant hohe Qualitätsgüte eingestellt werden kann. Bei Kohle ist das nur bedingt durch die Verkokung möglich, weshalb die Einteilung der Kohle nach ihrem Anteil an flüchtigen Bestandteilen nur die Grundbasis der Verwendungsmöglichkeit darstellt. Da jede geförderte Kohle anders in ihrem Aufbau ist und sich dadurch Unterschiede in ihrem Abbrandverhalten ergeben, gibt es eigentlich über 3500 Kohlesorten, weshalb Kohle gerne nach ihrer Zeche benannt wird.

Deswegen gibt es so viele verschiedene Arten der Kohleverbrennung, wobei Brandtisch, Füllschacht, Retorte und Kohlestaub die Hauptsysteme darstellen. Da Kohle bei der Verbrennung Asche erzeugt, wird der Verbrennungsprozess im Regelfall nur zur direkten Wärmeerzeugung und zur Warmwasser- oder Dampferzeugung genutzt. Aber allen Verbrennungsprozessen ist gleich, dass die materiellen Anforderungen und der mechanische Aufwand sehr groß sind.

Bei der Ölverbrennung gibt es die Badverbrennung, die Vergasungstechnik und die Einspritztechnik. Der große Vorteil am Öl ist es, dass es rückstandslos verbrennt und lediglich die Verunreinigungen zu Verbrennungsrückständen führen können. Daher sind die Verbrennungsrückstände nur im geringen Umfang vorhanden. All die erwähnten Verbrennungsvarianten lassen sich leicht steuern, weshalb ein wirtschaftlicher und damit umweltfreundlicher Verbrennungsvorgang kostengünstig erreicht werden kann. Zusammen mit der einfachen Handhabung, der einfachen Förderung und den geringen Anforderungen an Material und Mechanik im Verbrennungshandling und der nahezu rückstandslosen Verbrennung wird Öl gerne in mobilen Anlagen z.B. Autos oder in Anlagen, die wenig Wartung aufweisen, verbrannt.

Ohne Gas: das Rückgrat der Industrie würde gebrochen

Das Gas lässt sich von allen Brennstoffen am Leichtesten verbrennen, denn salopp dargestellt, ist jede Flamme das Resultat eines Loches in der Gasleitung. Da Gas rückstandslos verbrennt, sich im Regelfall nicht mit Produktionsgütern vermischt oder mit diesen chemisch reagiert ist dieser Brennstoff sehr dominant in der Fertigung. Die Lebensmittelherstellung, die Druckindustrie, die Metallindustrie, die Metallveredelung, die Celloloseindustrie, die chemische Industrie und viele weitere Industriezweige sind auf Gas angewiesen. Denn mit Gas kann man Produktgüter oder Maschinenelemente gesteuert erwärmen oder einfach sauerstofffreie Atmosphären erzeugen. Da Gas so einfach, rückstandsfrei und inert genutzt werden kann, ist der industrielle Markt deutlich größer als der Wärmemarkt.

Zusammengefasst kann festgehalten werden, dass Gas durch seine einfache, rückstandsfreie und in vielen Bereichen durch sein chemisch inertes Verhalten einen sehr bedeutenden Energieträger in der verarbeitenden Industrie darstellt. Dieser Markt ist noch viel größer als der Wärmemarkt und stellt das Rückgrat der Industrie über fast alle Zweige dar.

Die Farbenindustrie hat ihren Ursprung in der Verwendung von Phenolen, die bei der Verarbeitung von Steinkohle anfiel. Ich weiß nicht, ob Steinkohle heute noch als Rohstoff für hochwertigere Produkte anfällt, falls ja, dann ist es ein verschwindend kleiner Anteil. Öl und vor allem Gas wird in der chemischen Industrie als Rohstoff für die Herstellung von Kunststoffen und Stickstoffverbindungen genutzt. Die Bedeutung dieses Rohstoffes wird einem bewusst, wenn man sich überlegt, wo und wieviel nur an PE, PP und Ammoniak hergestellt wird.

,Die bekanntesten Produkte für Ammoniak sind Kunstdünger und Ad Blue. All diese Produkte können in Deutschland dank der Sprengung von North Stream nicht mehr marktfähig erzeugt werden, weshalb die Nichtaufarbeitung des Anschlages und die Reparatur der Leitung ein massives Deindustrialisierungsprojekt der Bundesregierung darstellt. Dadurch ist schon jetzt der Durchfluß durch unser Gasnetz massiv zurück gegangen und die Regierung unternimmt jede Schandtat, um den Durchfluß weiter zu senken. So sollen private Gasheizungen durch Wärmepumpen ersetzt werden. Durch weniger Gasanschlüsse und geringerer Verbrauch steigen die Grundkosten (Verwaltung, Wartung und Reparatur) für das gewaltige Gasnetz pro Teilnehmer bis dieses nicht mehr wirtschaftlich betrieben werden kann. Sollten meine Informationen richtig sein, so überlegt man schon in Augsburg, das Gasverteilungsnetz zu schließen.

Sollte dies flächendeckend passieren, dass unser Gasverteilungsnetz, welches in über 150 Jahren mühevoll aufgebaut worden ist, stillgelegt wird, dann wird Deutschland nie mehr eine produzierende Industrie aufbauen können. Wohlstand, sozialer Friede, Menschenrechte und viele weitere kulturelle Errungenschaften würden schlagartig verschwinden.

Stefan Doliwa

P.S: Würden die Menschen nur halb soviel Energie für ihre Belange investieren, wie für Fußball, wäre dieser Artikel nicht notwendig.

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Oder:

„Ich fordere, dass die Dummheit der Massen endlich abgeschafft wird. Denn nicht die wenigen 10.000 Psychopathen sind unser Problem, sondern die 7 Milliarden Dummköpfe, die sich lieber Fußball, DSDS & Co reinpfeifen, anstatt sich um ihre ureigensten Angelegenheiten zu kümmern“. (Buro Tanic, Mitglied des Europäischen Parlaments)

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2 Kommentare

    • haben wir doch gerade… frisch aus Frankreich und Polen…
      Immer wenn Flaute oder Bewölkung da ist.

      Kostet nur seinen Preis, wenn man bei Strom zwei oder drei Versorgungsnetze gleichzeitig betreibt.

      Da müsste man erst mal die Förderung von Solar und Wind und deren Vorrang beenden.

      Danach könnte sich dann zeigen, ob Kernenergie wirtschaftlich ist.

      Die Franzosen haben günstigen Atomstrom gehabt, ehe die Deutschen dort die Preise hochgetrieben haben, weil sie günstig im Niger die Ressourcen abziehen konnten.

      Die Russen haben dort aber die Franzosen rausgeworfen… Und mit Uran zum Weltmarktpreis ohne die Afrikaner auszunutzen ist die Kernenergie auch keine echte Alternative.

      Jedenfalls bedeutet Kernenergie in jedem Fall Kolonialpolitik und Krieg in Afrika.

      Deswegen bauen die Chinesen Kohlekraftwerke und keine Kernkraftwerke…

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