Pharma: Für Pfizer zählt nur der Profit

Profit vs. Gesundheit – Pfizer nimmt Bosulif vom Markt

von Daniel Radmacher (Freiheitsliebe)

Insgeheim wussten wir es schon immer: Pharmakonzernen geht es nur um die Gewinnmarge. Doch bisher haben die Konzerne diese simple Wahrheit hinter guten Medikamenten und der Zahlungsbereitschaft der Menschen verstecken können. Nun hat Pfizer mit Bosulif ein wirksames Medikament gegen Krebs vom Markt genommen. Begründung: Die erzielten Preise entsprechen nicht den Vorstellungen des Konzerns – Gewinn geht vor Gesundheit und Menschenwürde.

Wenn ein Medikament auf den Markt kommt, verhandeln Krankenkassen mit dem jeweiligen Pharmakonzern. Diese Verhandlungen sind für das Medikament Bosulif gescheitert. Der Pharmakonzern brach die Gespräche ab, da er seine eigenen Preisvorstellungen für das Medikament nicht durchsetzen konnte. Gleichzeitig stellte der Hersteller die Auslieferung des Medikaments ein.

Menschliches Leben als Ware

Bosulif ist ein Medikament, das gegen seltene Krebserkrankungen hilft. Das neue Medikament ist nach Ansicht von Experten essentiell in der Behandlung von myeloischen Leukämie. Einer seltenen, aber schweren Krebserkrankung.
In Deutschland existiert ein langwieriges Verfahren, bevor ein Medikament durch die Krankenkassen und den Staat zugelassen werden. Den Verhandlungen geht eine Nutzenbewertung voraus, die festhält, wie weit das Präparat die Behandlung von Patienten im Vergleich zu bereits bestehenden Methoden verbessert. Die Ergebnisse der Bewertung sind Maßgeblich für die spätere Preishöhe des Produkts. Mit Bosulif wurde nun erstmals ein Medikament vom Markt genommen, das ausdrücklich eine Verbesserung der Therapie attestiert bekommen hatte.

Wer ist Schuld? 

Das Unternehmen gab die Schuld am Rückzug jedoch nicht den Krankenassen, sondern dem Staat. Der Geschäftsführer Tobias Eichhorn erklärte, dass die Zulassung als Orphan Drug für einen zu niedrigen Preis gesorgt hätte.
Der Verband der deutschen Krankenkassen wiedersprach: „Die gesetzlichen Grundlagen sind gut“, erklärte Sprecher Florian Lanz gegenüber der Frankfurter Rundschau, „Damit steht Patienten eine möglicherweise hilfreiche zusätzliche Therapieoption nicht mehr zur Verfügung.“
Der Pharmahersteller betont, dass die Patienten das Medikament über Importe nachwievor erhalten könnten. Das Problem dabei ist jedoch, dass eine Behandlung mit Bosutinib bei fast 70.000 Euro liegen. Insgesamt wurden 50 Patienten in Deutschland mit dem Medikament behandelt, diese müssen nun auf weitere Behandlungen verzichten.

Marktlogik statt Nächstenliebe

In unserer Gesellschaft hat die Logik des freien Wettbewerbs überall Einzug erhalten. Effizienz und Leistung bei Maximierung des Profits sind die Leitmotive in Universitäten, Krankenhäusern, Arztpraxen, Öffentlichem Dienst und vielen anderen Bereichen, bei denen Profit und marktkonforme Effizienz eigentlich nicht im Vordergrund stehen sollte. Krankenkassen und Pharmakonzerne schachern in Verhandlungen um die menschliche Gesundheit, als wäre sie eine Ware. Und in der heutigen Europäischen Union und der USA ist sie das auch. Nicht die menschliche Gesundheit, das Wohlbefinden und das Leben an sich stehe im Vordergrund, sondern der Heilige Gral der Marktwirtschaft: Profitmaximierung.

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Alle Pfizer-Produkte sollten vom deutschen Markt verschwinden. Dafür aber hat unser Gesundheitsminister wie alle Deppen in Deppendorf (Berlin) nicht den Mumm. Es gibt sicherlich genügend Ausweichmedikamente. Die Pharma-Lobby steht immer noch ganz oben auf der Förderliste unserer Polit-Affen.

 

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