Kein Wort in den Medien: Die USA rauben Öl und Weizen aus Syrien

Die deutschen „Qualitätsmedien“ werfen Russland mit schöner Regelmäßigkeit vor, es raube der Ukraine ihr Getreide. Dass die USA schon seit Jahren im großen Stil Öl und Weizen aus Syrien rauben, erfahren deutsche Leser hingegen nicht.

Quelle: anti-spiegel

Die Vorwürfe, Russland raube aus den „besetzten Gebieten der Ukraine“ den Weizen, können wir in den westlichen Medien immer wieder lesen. Diese Vorwürfe wären nicht einmal dann wahr, wenn man die Gebiete tatsächlich als von Russland besetzt ansehen würde, denn den dortigen Landwirten wird kein einziges Weizenkorn geraubt. Ich war im Juli, während dort die Ernte eingebracht wurde, selbst dort vor Ort und habe mit dem Chef eines landwirtschaftlichen Betriebes gesprochen, der mir erzählte, Russland mache ihm keinerlei Vorschriften, an wen er seine Erzeugnisse verkaufen müsse oder dürfe. Er verkaufe, wie immer, an den Höchstbietenden.

Das kann man in den von Russland kontrollierten Gebieten im Konfliktgebiet überall sehen. Die Ernte ist normal verlaufen und sie wurde ganz normal von Händlern aufgekauft. Auch europäische Firmen hätten dort einkaufen können, wenn die EU das nicht mit ihren Sanktionen gegen russische Banken und Logistikunternehmen verhindern würde. Davon, dass Russland irgendwem den Weizen raubt, kann jedenfalls keine Rede sein.

Anders ist das in Syrien, wo die USA schon seit Jahren das Land ausrauben. Die USA halten – vollkommen völkerrechtswidrig – einen Teil des Ostens Syriens besetzt. In dem Gebiet befinden sich Ölquellen und auch durchaus fruchtbarer Boden und gerade die Einnahmen aus dem Ölverkauf könnte der syrische Staat dringend brauchen, um sein zerstörtes Land wieder aufzubauen.

Ende 2019 haben die USA die syrischen Ölfelder besetzt, offiziell, damit sie nicht in die Hände des IS fallen. Das war jedoch ein verlogener Vorwand, denn den IS hatte Russland zu dem Zeitpunkt in Syrien bereits besiegt. Den USA ging es einzig und allein darum, das Öl unter ihre Kontrolle zu bekommen und es der syrischen Regierung zu entziehen.

Seitdem wird das syrische Öl unter Aufsicht einer extra dafür dorthin entsandten US-Militärstreitmacht mit LKWs in den Irak gefahren und dort verkauft. Wer von den Erlösen profitiert, ob sich US-Geheimdienste damit womöglich schwarze Kassen anlegen, die keiner – nicht einmal einer pseudodemokratischen – Kontrolle unterliegen, weiß kein Mensch. Und die westlichen „Qualitätsmedien“ kommen auch nicht auf die Idee, diese Frage mal bei einer Pressekonferenz des Pentagon zu stellen.

Diese Praxis, dass die USA vollkommen völkerrechtswidrig ein Land, in diesem Falle Syrien, ausrauben, läuft inzwischen seit über drei Jahren. Internationale Nachrichtenagenturen berichten auch regelmäßig darüber, wenn mal wieder ein Konvoi mit LKWs, die voll mit Raubgütern sind, unter Aufsicht der US-Armee in den Irak fährt. Die „Qualitätsmedien“ können sich also nicht darauf berufen, sie wüssten davon nichts.

Am 17. Oktober gab es wieder eine Agenturmeldung darüber, die ich der Vollständigkeit halber übersetzt habe.

Beginn der Übersetzung:

Mehr als 90 Lastwagen mit Öl und Getreide fahren unter Bewachung des US-Militärs von Syrien in den Irak

Der erste LKW-Konvoi bestand aus 34 Tanklastern und LKW mit Getreide, die den Kontrollpunkt al-Walid passierten

Mindestens 92 Lastwagen mit syrischem Öl und Weizen wurden vom US-Militär aus den kurdisch kontrollierten Gebieten der Provinz Hassakeh eskortiert. Die Fahrzeuge seien unter schwerer Bewachung in den Irak gebracht worden, berichtete die Nachrichtenagentur SANA am Montag unter Berufung auf Augenzeugen.

Berichten zufolge bestand der erste LKW-Konvoi aus 34 Tanklastwagen und Lastwagen mit Getreide, die den Kontrollpunkt al-Walid passiert haben. Die zweite Gruppe, bestehend aus 58 Öltransportern, fuhr über den Kontrollpunkt Mahmudiyah in den Nordirak.

Am 20. September wurden 60 Tanklastwagen mit syrischem Öl über den Mahmudiyah-Übergang in den Irak eskortiert.

Im März berichtete der Fernsehsender Al Mayadeen, dass die von den USA geführte westliche Koalition die kurdische Autonomieverwaltung dabei unterstützt, die Ölförderung an den zuvor eingemotteten Bohrlöchern wieder aufzunehmen. Nach Angaben des Senders soll durch den Verkauf von Öl eine wirtschaftliche Basis geschaffen werden. Ein Teil der Einnahmen wird zur Verbesserung der humanitären Lage in den kurdisch kontrollierten Gebieten verwendet.

Damaskus wirft den USA vor, die Bodenschätze und landwirtschaftlichen Erzeugnisse Syriens zu stehlen, die die Bevölkerung des Landes aufgrund der vom Westen verhängten Wirtschaftsblockade dringend benötigt.

Ende der Übersetzung

Hinzu kommt noch, dass die Türkei – immerhin ein NATO-„Verbündeter“ der USA – die dortigen Kurden als Terroristen ansieht und mit ihnen im Krieg ist. Die USA unterstützen also den Feind eines Landes, das sie offiziell als ihren Verbündeten bezeichnen. Das erklärt auch, warum die Beziehungen zwischen der Türkei und den USA so angespannt sind, denn in der Türkei sagt man sich, wer solche Freunde hat, der braucht keine Feinde mehr.

Wir fassen zusammen: Die USA haben einen Teil eines souveränen Staates (Syrien) besetzt, rauben die dortigen Bodenschätze unter dem Vorwand, einer kurdischen Organisation, die ein Verbündeter der USA (die Türkei) als Terroristen einstuft, eine „wirtschaftliche Basis“ schaffen zu wollen, und die USA stecken sich dabei selbstverständlich – quasi als Bezahlung für ihre „Dienstleistung“ – einen Großteil der Einnahmen in die eigene Tasche.

Und die westlichen Medien sind nicht der Meinung, dass ihre Leser davon erfahren sollten…

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