Ist die Hängepartie in zwei Wochen beendet?

Griechenland ist pleite, kann seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen. Am 9. April muß das Land 450 Millionen Euro an den IWF zurückzahlen.

Hinzu kommen zwei griechische Schatzwechsel von jeweils 2,4 Milliarden Euro, die am 14. und 17. April auszuzahlen sind. Der größte Teil dieser Schulden liegt bei griechischen Banken.

Nur 500 Millionen der Papiere halten ausländische Gläubiger, die sofort Geld sehen und nicht warten wollen. Griechische Gläubiger könnten durch sog. Überrollen seitens der EZB auf einen späteren Zeitpunkt vertröstet werden. Viele der griechischen Gläubiger haben ihre wertlosen Schatzwechsel inzwischen bei Herrn Draghi gegen Bares eingelagert.

Im zurückliegenden Quartal zogen die Griechen bei ihren Banken insgesamt 30 Milliarden Euro ab. Der Bank-Run beschleunigt sich täglich. Hält der Ansturm an, befinden sich die Banken in einer Todesspirale.

Da hilft es wenig, wenn sie gegenwärtig noch mit sogenannten ELA-Krediten seitens der EZB über Wasser gehalten werden. Über dieses Verfahren gibt es innerhalb der EZB heftige Auseinandersetzungen, denn damit wird indirekt der griechische Staatshaushalt finanziert – was laut Satzung streng untersagt ist.

Kann Griechenland weder an den IWF noch an seine Gläubiger bis zum 14. April zahlen, wäre die Pleite besiegelt.

Dennoch bleibt man in Athen auffallend gelassen. Offensichtlich spekulieren die Herren Tsipras und Varoufakis auf ein Einknicken von EZB und Brüsseler Technokraten in letzter Sekunde. Zusätzlichen Druck auf die europäischen Partner erzeugen die Hellenen durch angedeutete Verhandlungen mit Rußland. Wie ernsthaft diese Bemühungen sind oder ob diese nur als Druckmittel benutzt werden, ist offen.

Erklärt die Regierung in Athen um den 14. April herum den Staatsbankrott, dann kann die EZB die 70 Milliarden, für die sie Treasuries aufgekuft hat, abschreiben. Abzuschreiben sind dann auch sämtliche Hilfszahlungen und Kredite der vegangenen Jahre vom ESM, EFSF, direkte Zahlungen und der Anteil Griechenlands am Targe2-System.

Einziger Ausweg wäre eine Lösung wie in Zypern. Kapitalverkehrskontrollen, Einfrieren von Anlagegeldern. Falls solche Maßnahmen nicht sehr rasch erfolgen, dürfte der Bank-Run noch vor Ostern drastisch zulegen. Um den Kollaps zu vermeiden, müßte die EZB ihre Schleusen weiter öffnen und noch mehr Mittel per ELA bereitstellen.

Das Chaos in Griechenland ist laut James Turk ein deutliches Signal dafür, daß es global mit dem Finanzsystem rapide ein Ende haben wird.

Für diesen Fall sind für jeden jetzt letzte Vorbereitungen zu treffen. Danach wird wohl für Papier-Euros kein Bäcker mehr den Finger krumm machen. Dann gilt nur noch eines: Tauschhandel: per Edelmetall, Dienstleistung oder Sachwerte irgendwelcher Art. Was auf die Deutschen noch speziell zukommt, steht hier.

 

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