Die Neujahrsansprache der Kanzlerin und die Katastrophe

Tageskommentar 01. 01. 2013: Dr. Norbert Leineweber,
Die Neujahrsansprache der Kanzlerin und die Katastrophe: „Eine Katastrophe ist ein Knall, der aus dem Nichts auftritt!“ (Krisenforscher Wolf Dombrowsky). Ungeklärt ist allerdings wer den Knall hat. Oder:
Die Katastrophe aus dem Blickwinkel von 3 Redenschreibern!

„Krisen werden umso wahrscheinlicher, je schlechter die Führung ist.“ Eine geniale Feststellung, genauso wie die nächste: „Wir haben in der Katastrophenforschung festgestellt, dass es bei sämtlichen Katastrophen ein sogenanntes „Fenster der Korrigierbarkeit“ gibt, alles Dombrowsky.

Damit können weder Schäuble noch Merkel eine Katastrophe sein, weil sich mit jeder Wahl das Zeitfenster automatisch um 4 Jahre verlängert hat. Und nach dem Umfragehoch in dem sich Merkel und Schäuble als beliebtetse Politiker finden, wird sich das Zeitfenster nochmals erneuern. Nun das schließt aber nicht aus, dass fast jede Amtshandlung eine Katastrophe ist, insb. bei der Gipfelei des Tandems.

Die Kanzlerin gesteht ein: „Die Krise ist noch längst nicht vorbei.“
Immerhin ist damit heraus gekommen, dass Merkel und Schäuble nicht den gleichen Redenschreiber haben, – das ist schon`mal ein Lichtblick. Oder Schäuble hat auf seinen Gipfeln weit mehr geleistet als die Chefin, und/oder er hat vergessen sie davon zu unterrichten: Schäuble jedenfalls erklärt die Krise für beendet. Da soll sich noch einer auskennen! Das ist wie „schwanger“ und gleichzeitig „nicht schwanger!“

Jetzt kann sich der Bürger endlich seine politische Grundeinstellung selbst heraussuchen: Wenn er sagt die Krise ist beendet, hat er genauso Recht als würde er sagen, die Krise ist noch längst nicht vorbei. Tja, Schäuble lebt halt in seiner eigenen Welt, völlig abgeschottet von der Realität, schaut in seinen Rückspiegel und sieht die Krise nun hinter sich. Nur, wenn er einmal nach vorne schauen würde, käme ihm Merkel als Geisterfahrerein mit einer Neujahrsansprache entgegen, und zwar frontal mit Krise. Und jetzt kommt der Witz: Jeder hält den anderen für den Geisterfahrer, dabei waren es nur die beiden Redenschreiber!
Wie das Ganze ausgeht wissen wir noch nicht, aber nach Beendigung der Krise durch Schäuble gab es einen Tag später 40 Mrd. Finanzierungsbedarf für die griechischen Banken. Nun, da sollten die Griechen, die Ihr Fahrzeug abmelden weil sie die KFZ-Steuer nicht mehr bezahlen können Schäuble mit Ihren Kennzeichen so lange auf den Kopf hauen, bis er die Abmeldung für beendet erklärt, wie eben die Krise auch.

Und jetzt werden wir belegen, dass Dr. Merkel entweder mit gespaltener Zunge spricht oder völlig den physikalischen Überblick verloren hat:
Man brauche die Balance zwischen Bereitschaft zur Leistung und soziale Sicherheit für alle. „Wie wichtig diese Balance ist, das zeigt uns auch die europäische Staatsschuldenkrise.“ Die beschlossenen Reformen würden angeblich zu wirken beginnen. „Dennoch brauchen wir weiterhin viel Geduld. Die Krise ist noch längst nicht überwunden.“
Achtung: Wir merken uns, das hat der erste Redenschreibers Merkels geschrieben, der hat irgendwie geahnt, dass es eine Staatsschuldenkrise ist, wie wahr, wie wahr. Man könnte auch sagen der Redenschreiber hat sich verplappert.
Nun Merkel meint nicht Geduld,
sondern Zeit, und zwar viel Zeit. Und weil Zeit Geld ist, meint sie auch viel Geld. Ja und dann hat Dr. Merkel Recht. Als Physikerin die Raum-Zeit-Krümmung besiegt und bei den Kosten der Raumkrümmung angekommen. Wir haben nämlich einen gekrümmten Währungsraum, der das Raum-Zeit-Konitinuum trotz Rettungsschirm nicht mehr erreichen wird. Schließlich haben wir eine Staatsschuldenkrise bei falschem Wechselkurs.

Achtung und jetzt kommt der zweite Redenschreiber Merkels, sozusagen der dritte im Bunde, der vom anderen nichts gewusst hat: „Die Welt hat die Lektion der verheerenden Finanzkrise von 2008 noch nicht ausreichend gelernt“, so Merkel. „Doch nie wieder darf sich eine solche Verantwortungslosigkeit wie damals durchsetzen.“
Jetzt ist es auf einmal nicht die Staatsschuldenkrise, sondern eine verheerende Finanzkrise. Nur, die Finanzkrise hat mit dem Eurodesaster relativ wenig zu tun. Oder sind die Griechen etwa wegen der Lehman-Pleite selber pleite? Oder ist Frankreich deswegen bei 3 Mio. Arbeitslosen und Italien bei einer Verschuldung von 120% des BIP?

Und jetzt hat die Kanzlerin gar nicht gemerkt, dass sie für das gleiche Phänomen zwei Ursachen genannt hat, wobei nur die eine stimmt.
Sie ist quasi auf ihren zweiten Redenschreiber hereingefallen. Ätsch Merkel, so ist das wenn man die Raum-Zeit-Krümmung eines Währungsraumes mit einer Finanzkrise in den USA verwechselt. Die USA liegen nämlich in einem ökonomischen Paralleluniversum! Und nochmals Ätsch für das Paralleluniversum. (Achtung : Und Schäuble blickt jetzt gar nicht mehr durch und irrt orientierungslos durch Raum und Zeit!)

„Lassen Sie uns gemeinsam auch das neue Jahr zu einem Jahr machen, in dem wir einmal mehr unsere größten Stärken unter Beweis stellen: Unseren Zusammenhalt, unsere Fähigkeit zu immer neuen Ideen, die uns wirtschaftliche Kraft gibt.“ Dazu kann einem nur einfallen, dass der Kanzlerin zur Eurokrise bislang keine neue Idee gekommen ist. Sie verlässt sich einmal mehr auf die Stärken und den Zusamenhalt der typischen Fleischereifachverkäuferin im Lande.
Weil woher soll die wirtschaftliche Kraft und die neuen Ideen denn sonst herkommen? Also zwei Wurstzipfel bieten zwar genauso Zusammenhalt und Kraft für die dazwischen liegende Wurst, und der Ideenreichtum der Wurst ist mit zwei Zipfeln auch größer als auf zwei Gipfeln, – aber wo da die große Stärke ist, muss man sich schon fragen. Nun vielleicht ist auch die Schwerkraft der Wurst gemeint..

Und jetzt wissen wir, weshalb die Rede der Kanzlerin eine Katastrophe war. Zumindest Ihre beiden Redenschreiber waren völlig konfus.
Und physikalisch ist auch einiges daneben gegangen.

Quellen:

Ein Jahr der Krisen (Handelsblatt)

Merkel: Die Krise ist noch nicht überwunden.(FAZ)

Merkel schwört Deutsche auf schwere Zeiten ein. (Handelsblatt)

Quelle: fortunanetz

 

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