Rezension: Die Bombenfunktion Zinseszins

Seit 7. Oktober ist das Buch „Die Bombenfunktion Zinseszins“ im Buchhandel und per Internet als print-book oder ebook erhältlich. Es war höchste Zeit, ein solches Buch zu veröffentlichen.

Die beiden (nicht verwandten) Autoren Peter und Wolfgang Arnold beschreiben mit der unbestechlichen Logik der Mathematik anhand der Zinseszins-Funktion, daß unser Finanz- und damit auch unser Wirtschaftssystem auf einer langfristig denkbar instabilen Basis gegründet wurde.

Dieses System ist zwar unvergleichlich effizient, wenn es gilt, die Menschen zu immer mehr Leistung zu motivieren, doch es macht sie zugleich zu Sklaven, die ihr Los weitgehend ohne Murren tragen, da sie mit einem in der Menschheitsgeschichte einmaligen Wohlstand belohnt wurden.

Der Haken dabei: dieses höchst effiziente System braucht andauerndes reales Zinseszins-Wirtschaftswachstum, da es ein „Schneeballsystem“ („Ponzi-System“ oder, im Klartext, ein „Betrugssystem“) ist, das immer neue, zusätzliche Nach-Schuldner für die nächste Spielrunde braucht.

Das Ausmaß der Verschuldung kann inzwischen gar nicht mehr richtig eingeordnet werden. Wir werden, in wahrscheinlich nicht mehr allzu langer Zeit, eine sehr lange Rechnung für unser Tun präsentiert bekommen, und wir werden diese Rechnung bis zum letzten Cent auch bezahlen müssen. Warum kann die Wirtschaft plötzlich nicht mehr weiter wachsen. Warum drohen Rentenversicherungen und die Wirtschaft, einschließlich der damit verbundenen Arbeitsplätze, im Endstadium der Verschuldung zusammenzubrechen? Muß es bei Verschuldungsprozessen überhaupt ein Endstadium geben?

Die Autoren erklären auf einfache, stellenweise sogar vergnügliche Weise, daß die Anhäufung von Geldschulden mathematisch nicht anders verläuft als die Kettenreaktion bei einer Atomexplosion – nur ein wenig langsamer. Sie erklären den gravierenden Unterschied zwischen linearem Wachstum und Zinseszins-Wachstum nicht nur mathematisch, sondern lassen den dramatischen Unterschied tatsächlich mit dem Gefühl „erfassen“. Der Leser begreift, daß im Endeffekt jede Schuldenbombe platzen muß, kein Internationaler Währungsfond, keine Zentralbank und schon gar kein Politiker können das verhindern.

Da wir, als Bürger und Steuerzahler, die ganze Chose zweifellos auslöffeln müssen und uns der Schwarze Peter im „Großen Spiel“ zugedacht ist, lohnt es sich, in diesem Buch die Wahrheit und nichts als die Wahrheit zu begreifen, warum das so ist.

Leider hat die unwissende Masse „die Parabel von den Seerosen“ (jedes Jahr verdoppelt sich die Anzahl der Seerosen auf einem Teich; ab Seite 136 einfach erklärt) bis heute nicht verstanden. Ist der Teich heute schon zur Hälfte von Seerosen gefüllt, oder nur zu einem Viertel oder einem Achtel? Völlig egal. Der Zeitpunkt der Explosion der Zinseszinsbombe ist unerheblich. Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Das Verschuldungsprinzip durch den Zinseszins ist ein mathematisches Gesetz, das in dem Buch leicht verständlich beschrieben wird.

Die Bombenfunktion Zinseszins
Atom- oder Finanzbombe
Die inhärente Systemzerstörung durch das mathematische Gesetz der Verdoppelung in gleichen Zeitabschnitten
von Peter Arnold und Wolfgang Arnold

erschienen bei tredition
344 Seiten
Paperback 17,50 Euro / Hardcover 23,80 Euro / eBook 6,99 Euro

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