Wie China Scholz gedemütigt hat

Die deutschen Medien berichten enthusiastisch über die China-Reise von Bundeskanzler Scholz. Dabei verschweigen sie allerdings eine protokollarische Demütigung, die einmal mehr zeigt, wie gering das internationale Ansehen Deutschlands unter dieser Regierung geworden ist.

Quelle: anti-spiegel

Wenn ein Staats- oder Regierungschef eines – noch dazu eigentlich wichtigen – Landes eine Reise ins Ausland macht, dann wird er natürlich gebührend empfangen. Es kommt zwar nicht immer der Regierungschef des Gastgeberlandes zum Flughafen, aber er schickt zumindest einen Minister.

In der internationalen Diplomatie sind gerade die kleinen Gesten besonders wichtig, denn über sie kann man subtile Botschaften senden, ohne tatsächlich etwas auszusprechen. Vor allem in Asien oder arabischen Ländern muss man sehr genau auf diese Signale achten, weil offene Unhöflichkeit dort verpönt ist und diese Signale daher sehr viel verraten.

Die demütigende Ankunft von Scholz in China

Es waren mal wieder russische Medien, die mich auf etwas aufmerksam gemacht haben, was westliche – und erst recht deutsche – Medien am liebsten verschwiegen hätten. So hat beispielsweise die russische Zeitung „Argumenty i fakty“ einen Artikel mit der Überschrift „Der nach China geflogene Scholz wurde nur vom stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Chongqing begrüßt“ veröffentlicht. Die Überschrift sagt schon alles: Scholz, der Regierungschef des größten und wirtschaftlich stärksten Landes der EU, ist nach China geflogen und kein Mitglied der chinesischen Regierung hat sich zum Flughafen bemüht. Mehr noch, nicht einmal der Bürgermeister der Provinzstadt, in die Scholz als erstes gereist ist, hat es für nötig empfunden, Olaf Scholz am Flughafen zu empfangen.

Da wollte ich auf Nummer Sicher gehen, ob mir die „russische Propaganda“ nicht einen Streich gespielt hat. Russische Medien berichten aus meiner Erfahrung sehr wahrheitsgemäß, aber wenn ich darüber auf Deutsch schreiben wollte, brauchte ich eine andere Quelle, um nicht dem Vorwurf ausgesetzt zu werden, das sei nur eine russische Lügengeschichte.

Und ich wurde fündig, wenn auch mit Mühe. Bloomberg hat beispielsweise unter der Überschrift „Scholz kommt in China an, um die Spannungen abzubauen“ über die China-Reise von Scholz berichtet. In dem Artikel konnte der Leser erfahren, dass Scholz wichtige Gespräche wegen dem chinesisch-russischen Verhältnis führen will, um China auf die Seite des Westens zu ziehen, und dass er von deutschen Wirtschaftsbossen begleitet wird. Aber im Artikel findet sich nichts über den entwürdigen Empfang des Bundeskanzlers.

Aber ich habe gelernt, dass man genau hinschauen muss, und so wurde ich in dem Artikel doch fündig. Das Titelbild des Artikels zeigt einen lächelnden Scholz beim Empfang auf dem Flughafen und in der Bildunterschrift, die natürlich kein Leser anschaut, erfahren wir:

„Olaf Scholz wird am 14. April am Flughafen Chongqing in China von Zhang Guozhi, dem Vizebürgermeister der Stadt Chongqing, zusammen mit Wu Ken, Chinas Botschafter in Deutschland, begrüßt.“

Dass nur irgendein stellvertretender Bürgermeister den Regierungschef eines der wirtschaftlich stärksten Landes der Welt empfängt, ist eine klare Aussage darüber, wie das Gastgeberland über seinen Besucher denkt. Das zeigt, wie sehr Deutschland und die EU international marginalisiert wurden, sie werden nicht mehr ernst genommen.

Das heutige Personal führt Deutschland und die EU in die Bedeutungslosigkeit

Das ist eine neue Entwicklung, noch unter Merkel wäre sowas undenkbar gewesen. So schnell hat diese Bundesregierung Deutschland international abgewirtschaftet.

Und es ist nicht das erste Mal, das hat inzwischen System. Erinnern wir uns daran, die Bundespräsident Steinmeier Ende November in Katar eine halbe Stunde an der Flugzeugtür darauf warten musste, dass sich irgendein stellvertretender Minister dazu herablässt, den deutschen Präsidenten zu empfangen.

Oder erinnern wir uns, wie die deutsche Außenministerin Baerbock schon mehrmals in verschiedenen Teilen der Welt auf Überfluggenehmigungen warten musste. Da Regierungsflieger eigentlich absolute Priorität haben, waren auch das sehr deutliche Signale darüber, was man international von der deutschen Regierung und ihrem Personal hält. Und das ist Baerbock sowohl in Afrika als auch in Südamerika passiert.

Oder erinnern wir uns, wie EU-Kommissionschefin von der Leyen bei ihrer gemeinsamen China-Reise mit dem französischen Präsidenten Macron im April 2023 vorgeführt wurde. Sie musste das Flugzeug durch die hintere Treppe verlassen, weil Macron auf Staatsbesuch war und sie sich quasi als Passagier zu einem Arbeitsbesuch in das Flugzeug gemogelt hatte. Die Chinesen ließen sie sehr deutlich spüren, was sie von ihr halten, die Details finden Sie hier.

Ich wiederhole mich, aber all das zeigt, wie bedeutungslos die EU und Deutschland auf der internationalen Bühne innerhalb weniger Jahre geworden sind. Sie werden international nur noch als Vasallen und Befehlsempfänger der USA wahrgenommen, die in der Außenpolitik außer einer scharfen, offen beleidigenden und arrogant-besserwisserisch belehrenden Rhetorik nichts mehr zu bieten haben.

Aber wozu mit den Befehlsempfängern reden? Da redet man doch lieber direkt mit dem Chef.

So muss man auch die China-Reise von Scholz sehen, auch wenn die deutschen Medien stolz wie Oskar berichten, wie wichtig diese Reise des Bundesschlumpfes angeblich ist.

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1 Kommentar

  1. Leider merken sie wohl selbst nicht, dass sie international in der Bedeutungslosigkeit verschwinden. Schade für unser Land. Ich glaube, wir waren mal hoch angesehen.

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