Westliches Angebot an russische Athleten, die Heimat zu verraten

Von Irina Alksnis, Quelle: www.nalin.ru, Übersetzung: fit4Russland

Unsere westlichen „Partner“ haben doch noch eine blühende Fantasie. Sie dachten sich eine schöne und perverse Kombination aus um Russlands Sotschi-Triumph (perfekte Ausrichtung der Spiele, Sieg in der Länderwertung) abwertend zu bestreiten. Zur gleichen Zeit muss Russland zu spüren bekommen, dass es auch für alles Kommende mit noch mehr Anfeindungen rechnen muss.

Russische Leichtathleten, die beweisen können, dass sie keine unerlaubten Substanzen genommen haben, werden bei internationalen Wettkämpfen antreten dürfen, allerdings nicht unter der Flagge Russlands. „Saubere Athleten könnten unter neutraler Flagge starten„.

Sie geben doch dem russischen Wettkämpfer die Gelegenheit bei internationalen Wettkämpfen antreten zu dürfen und diese Gelegenheit ist eine sehr zwiespältige offene Einladung, sein Schicksal vom Schicksal seines Landes zu trennen in dem Moment, als die Heimat Repressionen ausgesetzt ist. Oder sie bleiben als Sportler, die ihre Heimat nicht verraten ohne Olympiateilnahme, ohne jegliche Medaillenchance, was der Höhepunkt der Karriere und ein Traum für jeden Sportler wäre.

Die russischen Sportler werden zum Verzicht auf ihre Heimat gedrängt, dies betrifft die hervorragenden Athleten, die Champions, deren Doping-Proben immer negativ, sauber waren.

Diese Entscheidung wird jeder russische Sportler, jede russische Leichtathletin  allein für sich treffen müssen und ihre Entscheidungen werden wir schon sehr bald kennen. Egal, wie immer sie sich entscheiden, auf jedem Fall wird dies eine schwierige Herausforderung für jeden Sportler und für den Sport Russlands sein.

Das übergreifende Problem bei all diesen Sport- und politischen Spielchen der letzten Tage ist die Schwierigkeit der Interpretation.

Es ist offensichtlich, dass der Westen Russland ein Signal schickt. Dieses Signal Aussperrung vor einigen Tagen wurde genauso demonstrativ durch ungerechte Urteile gegen einige ordnungswidrige aber auch sich nur im Sinne von Notwehr verteidigende russische Fans bei der Fußball-EM in Frankreich ausgesandt. Die partielle Ungerechtigkeit dieser Urteile ist weniger aufgrund von allgemeinen Überlegungen erkennbar, sondern weil Bürger anderer Länder, die nachweislich vergleichbare und sogar schlimmere Taten begangen hatten, keine Strafen bekamen. Ein solches Signal ist auch die erste Entscheidung über den Ausschluss der russischen Leichtathletik von den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Ausser, dass offensichtlich vorsätzlich, böswillig und widerrechtlich mit zweierlei Maß gemessen wird kommt dazu, dass diese Entscheidung

  1. auf dem unrühmlich bekannten faschistischen Prinzip einer kollektiven Gemein-Verantwortung ohne Einzelfallprüfung, der Sippenhaft basiert, das in der modernen Gesellschaft eigentlich unvorstellbar ist und
  2. ungeprüfte und, entscheidend, unbewiesene Verdächtigungen und Behauptungen bis hin zu einem staatlich-geheimdienstlichen Doping-System zugrunde gelegt wurden. Lautes Pfeifen des Nachts im dunklen Wald?

(Anm. d. Übersetzers: Deutschland – Hatten die Vorwürfe zu deutschem Doping Ost vor 1989 jahrelang die Schlagzeilen und Sendungen beherrscht, wurde es plötzlich ab 2013 durch eine 840 seitige Hochschul-Studie der HU Berlin über anbefohlenes und finanziell gefördertes Staatsdoping West entsetzlich still in den Lügen-Medien. Und wurde nur deswegen nicht weltweit ins überraschend erheiterndste Gegenteil Ost-West/Böse-Gut verkehrt, weil die unglaubliche Hammer-Studie bis auf allerharmloseste Reste blitzartig unter Verschluss genommen wurde.)

Das tiefere Problem ist, dass, trotz der extremen Schärfe dieser Signale, deren Bedeutung unklar bleibt und verschiedene, aber in vielerlei Hinsicht sogar gegensätzliche Interpretationen zulässt.

Das Übel liegt in der Differenz von Mentalitäten und historischen Erfahrungen (Russland – Westen), sogar in dem Verdacht, dass der Westen russiches Denken, russische Traditionen, Lebenshaltungen und den so strukturierten nationalen russischen Charakter immer noch nicht versteht und infolgedessen gegenüber der russischen Volksseele ungeschickt, unzweckmäßig und offensichtlich falsch handelt.

Jede Person, die ein wenig Kenntnis der russischen Mentalität hat, ist sich bewusst, dass solche Massnahmen zwangsläufig zu anti-westlichen Stimmungen in Russland führen werden. Darüber hinaus wird neuerdings das gelenkte Europa jetzt für die Russen hinsichtlich bisher ungewohnter Schmierentheater-Dramatik mit den USA vergleichbar.

Die Verhängung von Sanktionen und die Antwort mit Gegensanktionen seit der Übernahme der Ukraine durch die USA und die Sezession/Rückholung der Krim zu Mütterchen Russland trug rein zwischenstaatlichen Charakter und die Russen sahen in vielerlei Hinsicht die EU als Opfer des amerikanischen Neokolonialismus, das unfreiwillig den Willen seines überseeischen Herrchens erfüllen müsste. In diesem Fall aber werden nur die Bürger bestraft. Wobei ausserordentlich grob und betont unfair. Grundlage dieses Bestrafens ist ausschliesslich nationale Basis. Rassismus in seiner reinsten Form.

Wenn man bedenkt, dass genau dieses verschärfte Gefühl für und das Bedürfnis nach Gerechtigkeit die Achillesferse unseres Volkes ist, dann weiss man, dass diese Entscheidungen der europäischen Länder und internationalen Organisationen eine äußerst hohe Welle negativer Emotionen an die Adresse des Westens garantiert und zugleich noch mehr Unterstützung der eigenen Führung.

Und dann stellt sich die Frage: Will der Westen (oder besser gesagt, dortige Kräfte) wirklich genau das bekommen? Ist es Ziel und Zweck, die Souveränität Russlands zu stärken, die Erweckung und Mobilisierung der russischen Gesellschaft als eine politisch gerichtete Einheitskraft zu bewirken, die national selbstbewusste Macht von Wladimir Putin und seiner kollektiven Führungsstreitmacht gegenüber den neoliberalen Splittergrüppchen zusätzlich zu stärken?

Solche Versionen von Interpretation haben durchaus ein Recht zu existieren und regelmäßig ausdiskutiert zu werden. Das Problem ist, dass sie in die Kategorie von Verschwörungstheorien Theorien einsortiert und in seriösen Kreisen mit einem eher nachsichtigen Lächeln bewertet werden.

Diese Verschwörungstheorien behaupten gar, dass es in der globalen Finanz- und politischen Elite Kräfte gäbe, die hinsichtlich der (nach dem unaufhaltsam bevorstehenden westlichen Wirtschafts- und Finanz-Crash) kommenden globalen Neuaufteilung bereits hohe Einsätze auf Russland gewettet hätten. (Unwahrscheinlich! Nie würde ein Herr Soros und Co. Milliarden gegen etwa das britische Pfund wetten wollen!) Deswegen auch sollte Russland den Ansichten dieser Eliten entsprechend nahtlos weitermachen, seine Abhängigkeit (sowohl die reale, als auch die emotionale) vom Westen so weit wie möglich abzuschaffen. Daher würden sogar von diesen westlichen Kreisen selbst konsequent Sanktionen oder demonstrative Beleidigung angeregt und durchgeführt, um die Nabelschnur von Westen her abzuschneiden.

Die Skandale mit den auserlesen und unverhältnismäßig mehreren und streng bestraften russischen Fußball-Fans bei der EM in Frankreich und der angedachten Sippenhaft für die komplette russische Leichtathletik passen perfekt in diese Logik:

„Werfen wir doch regelmässig Kohlen in den Ofen, dann wird die Auslösung anti-westlicher Stimmungen in Russland eine garantiert ganz heiße Angelegenheit werden“.

Was soll ich sagen? Geistreich konzipiert, fein konstruiert und durchaus glaubwürdig. Aber inwiefern entspricht das der Realität?

Eine beliebtes, zeitgenössisches Sprichwort besagt: „Abzocke regiert die Welt, keine geheime Loge“.

Es gibt den ernsthaften Verdacht, dass es in diesem Fall genau zutrifft. Dass Ziel der aktuellen Sport- und politischen Repressionen ist schlicht und ergreifend, den Druck dem Russland ausgesetzt ist, einfach zu erhöhen. Das ist eine kleine neue Variante, um öffentliche Unzufriedenheit zu sähen, ist der Versuch, einen Keil in die gesellschaftliche Einheit zu treiben, die politische Stabilität des Landes zu untergraben und die Popularität der russischen Führung und ihrer Behörden zu schwächen. Unsere westlichen „Partner“ glauben allen Ernstes, dass sie durch ihren Rassismus und Russophobie dazu beitragen, diese Ziele zu erreichen.

Sie sind natürlich völlig berechtigt so zu handeln wie sie es für zweckmäßig und richtig halten.

Nur eine Frage: Wann werden sie endlich beginnen, zumindest einige erste Lehren aus der russischen Geschichte zu ziehen?

(Visited 9 times, 1 visits today)
Westliches Angebot an russische Athleten, die Heimat zu verraten
1 Stimme, 5.00 durchschnittliche Bewertung (98% Ergebnis)

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*