Von Pferden und größeren Köpfen

von Gert Flegelskamp (flegel-g)

Es gibt Dinge, über die man nicht nachdenken möchte, oder noch schlimmer, nicht einmal nachzudenken wagt. Dazu gehört die Frage, ob wir, also die Deutschen, inzwischen wirklich zu den Guten gehören. Wenn man sich von der Propaganda der Medien nicht mehr einlullen lässt, kommen aber Zweifel auf, so kleine und lästige Gedankengänge, die einem sagen: „Mensch wach auf. Du hast ein Hirn. Beginne damit, es auch zu nutzen!“

Das Problem dabei ist, dass dieser Vorgang ähnlich abläuft, wie die Bildung einer Lawine, deren Ursprung eigentlich nur z. B. das abbrechen einer einzelnen Wächte ist, sich dann aber zu einer gigantischen und alles mitreißenden Gewalt ausweitet, die alles überrollt, was zuvor auf ihrem Weg stand.

Überträgt man das auf seine Gedanken, kann man eine sehr ähnliche Reaktion bemerken, wenn man beginnt, die Nachrichten dieser Welt, die einen erreichen, nicht mehr in der vorgegebenen Weise einfach zu akzeptieren, sondern auf ihren möglichen Wahrheitsgehalt hin zu überprüfen. Das ist keineswegs so leicht, wie man meinen könnte, weil man ja auch noch das tägliche Leben meistern muss, dass jedermann mit mannigfaltigen Aufgaben beschäftigt. Sich da noch Gedanken über die Geschehnisse in der Welt zu machen, ist eigentlich zu viel verlangt. Schließlich haben wir dafür Leute gewählt und bezahlen sie auch, wir haben die Ausbildung von klugen Köpfen mitfinanziert, die eigentlich diese Aufgaben dank wissenschaftlicher Vorbildung viel besser als wir vollbringen können, um uns dann entsprechend zu instruieren.

Früher sagte man: „Überlass‘ das Denken den Pferden, die haben die größeren Köpfe!“ Das mit den größeren Köpfen stimmte ja, trotzdem taten die Pferde fast immer das, was ihnen die Menschen mit den wesentlich kleineren Köpfen sagten. Ist es heute anders, weil wir meinen, dass die Leute, die wir gewählt haben, auch das tun, wofür wir sie gewählt haben? Weil wir meinen, dass die Leute, die studiert haben und die deshalb über ein größeres Wissen als wir verfügen, uns auch wirklich über Hintergründe informieren? Oder sind sie vielleicht wie die Pferde, die sich trotz größerer Köpfe und größerer Kraft immer dem Willen ihrer Lenker beugten? Sicher, die Studierten haben viel Wissen erlangt und sich intensiv mit diesem Wissen auseinandergesetzt. Sie werden auch nicht müde, aus diesem Wissensschatz zu zitieren. Eine Frage bleibt dabei aber offen. Ist das einstudierte Wissen vielleicht ebenfalls von Menschen niedergeschrieben worden, die auch nur den Part von Pferden hatten, weil es immer eine kleine Schar von Lenkern gab, die ihnen vorgaben, wie sie zu laufen hatten? Es ist bekannt, oder sollte es zumindest sein, dass bei Kriegen die Geschichte immer vom Sieger geschrieben wird.

Hier wird ein interessanter Denkansatz von Daniele Ganser geliefert, auch ein Mann, der studiert, dabei aber nicht vergessen hat, die Dinge auch weiterhin zu hinterfragen. Er war es, der die Aktionen von Gladio aufgedeckt hat und nun gibt er Auskünfte darüber, was eigentlich wirklich hinter den ganzen Machenschaften steckt und warum wir Europäer mit der EU (im Sinne der USA) den falschen Weg gehen, warum Informationen keine Informationen mehr sind, wenn man sie zerstückelt und verfälscht wiedergibt. Er ist ein Beispiel eines Wissenschaftlers, der wirklich Antworten sucht und nicht wie so viele andere sich selbst korrumpiert, solange die Bezahlung stimmt. Doch damit ist er auch einer von denen, der von der systemkonformen Presse keine Plattform geboten bekommt, sein Wissen an die breite Masse zu vermitteln. Da bleibt ihm bloß das Schreiben von Büchern, oder, wie im vorliegenden Fall, ein Mann wie KenFM. KenFM steht für Ken Jebsen, der zusammen mit dem Berliner Medienunternehmen sector_b eine deutsche Radiosendung produzierte. Von 2001 bis 2011 wurde sie vom Rundfunk Berlin-Brandenburg, zuletzt jeden Sonntagnachmittag von 14 bis 18 Uhr, auf dem Jugendsender ausgestrahlt. Am 23. November 2011 nahm der Sender Jebsens KenFM aus dem Programm, da nach Aussage der RBB-Programmdirektorin Claudia Nothelle „zahlreiche seiner Beiträge nicht den journalistischen Standards des RBB entsprachen.“. Seitdem wird das Format mit Spenden weiterproduziert und auf verschiedenen Internetportalen kostenlos angeboten. Nach Darstellung der Produzenten war KenFM eine „progressive Aktionsradioshow“, Wahlspruch der Sendung ist: Freie Medien für freie Menschen. Nun, ein freies Programm für freie Menschen ist ja nun wirklich kein Standard in der Medienwelt, da hat Frau Nothelle wirklich recht. Doch eine solche Einschätzung verliert immer stärker ihre Bedeutung, weil das Internet der Kritik am System dennoch eine Plattform bietet und sich nicht durch „Direktoren“ oder ähnliche Mitläufer beirren oder verhindern lässt.

Daniele Ganser erklärt auf verständliche Art Zusammenhänge, welche die Leute, die bereits mit dem Denken begonnen haben, zwar bereits gefühlt, aber noch nicht in die richtige Reihenfolge eingeordnet haben. Ein Video von KenFM über die NSA, eigentlich eher ein Hörbeitrag bringt dazu Informationen, die man eigentlich längst wusste, aber lieber ins Unterbewusstsein verdrängt hat. Und es macht all jene, die sich bei jeder Gelegenheit über die Stasi auslassen und gleichzeitig die USA als „Retter des Abendlandes“ propagieren, zu hirnlosen Schwätzern. Die Gestapo war schrecklich, die Stasi auch und damit auch die Staaten, die diese „Instrumente“ einsetzten. Aber die USA macht mit der CIA, der NSA und den vielen anderen Geheimdiensten das, was bereits die Gestapo und die Stasi machten, ebenfalls und noch wesentlich intensiver, weil sie heute über die besseren Mittel verfügen und diese auch rücksichtslos einsetzen. Das gilt auch für die übrigen westlichen Geheimdienste, einschließlich der deutschen, die bekanntlich von den US-Amerikanern gegründet und mit vielen ehemaligen Gestapo-Leuten besetzt wurden. Ich stelle die Frage nicht zum ersten Mal: „Sind die deutschen Geheimdienste wirklich deutsche Geheimdienste? Oder sind sie lediglich in Deutschland etablierte Untergruppen der US- und britischen Geheimdienste?“

Diese Frage kann man natürlich als Verschwörungstheorie ansehen. Doch wenn ich schon mal dabei bin, könnte ich sie ja noch weiter ausbauen. Die Kanzlerin, das ist bekannt, war im Staatswesen der DDR für Jugendpropaganda zuständig. Nach der Wende war ihre politische Karriere in Deutschland nicht nur steil, sondern auch ein wenig überraschend. Man weiß, dass westliche Agenten auch in der Stasi aktiv waren, so wie Stasi-Agenten in den westlichen Geheimdiensten. Was spricht eigentlich dagegen, dass die steile Karriere der Kanzlerin mit einer bisher nicht bekannten Agententätigkeit für US- oder britische Geheimdienste in der DDR zusammenhängt? Das würde erklären, warum sie so schnell „Kohls Mädchen“ wurde, weil sie Kohl von den USA und/oder den Briten mit Nachdruck empfohlen wurde? Ist das vielleicht auch der Grund, warum sie als mächtigste Frau der Welt propagiert wurde und in der EU eine so gewichtige Rolle spielt? War sie es nicht, die Druck ausübte, nachdem die EU-Verfassung gescheitert war, möglichst schnell den Lissabonvertrag durchzusetzen und ist sie es nicht, die jetzt darauf drängt, das Freihandelsabkommen mit den USA gegen den Willen einer Mehrheit des Volkes durchzusetzen?

Klar, das ist eine Verschwörungstheorie, aber es gibt so viele Indizien, die dafür sprechen, dass es mehr als das ist. Und stellen sich nicht inzwischen derart viele Verschwörungstheorien als echte Verschwörungen heraus? Die Hingabe der Frau Merkel an US-Vorhaben und ihre Ignoranz jeglichen Fehlverhaltens seitens der USA könnten damit ebenfalls erklärt werden. Vielleicht sollte ihr Handy abgehört werden und sie hat deshalb auf den Einsatz des abhörsicheren Handys verzichtet, damit man auf der anderen Seite des Teichs stets auf dem Laufenden ist. Und hat sie uns nicht ehrlich gesagt, dass unser Anspruch auf Freiheit und Demokratie zeitlich begrenzt ist?

Also ich muss sagen, dass mir diese Verschwörungstheorie gefällt, weil sie Erklärungen für ansonsten unerklärliches Verhalten liefert und natürlich, weil sie von mir ist.

Zum Schluss dann noch die Frage, was meint eigentlich KenFM über Merkel?

 

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