Schweiz zu wenig neutral, EU fordert totale Neutralisierung

von WiKa (qpress)

Flag_of_Switzerland schwizer Flagge Kaese durchloechert neutralitaet verloren sanktionen gegen russland qpressSt. Albern: Alle Welt weiß dass die Schweiz neutral ist, wenigstens auf dem Papier, welches bekanntermaßen auch noch recht geduldig ist. Hier hätte man doch darauf gewettet, dass sich die Schweiz auch in Sachen Russland-Sanktionen neutral verhält. Der Wille zur Neutralität war wohl auch gegeben, nur die Praxis gestaltet sich erheblich schwieriger als erwartet. Eine der Hauptursachen dürfte darin zu suchen sein, dass die Schweiz vollständig von Feindesland umzingelt ist. Die Nicht-Neutral-Staaten aus der Nachbarschaft pflegen, unabhängig von der geistigen und moralischen Orientierung der Eidgenossen, so ihre eigenen Erwartungshaltungen gegenüber der Alpenrepublik.

Offensichtlich kommt es gerade in diesen Graubereichen der Neutralität zu massiven Grenz-Gefechten, weil den Nachbarländern die zur Schau gestellte Neutralität der Schweiz absolut nicht ins Konzept passt. Da kommen dann schon mal so Zwischenrufe wie: Opportunitäts-Neutralität oder Kriegnseutralisten, die als eifersüchtige Hinweise auf die Insel-Schweiz zu verstehen sind. Ähnlich wie die letzten Angriffe auf die Schweizer Demokratie. Da wo sich die EU bereits voll und ganz wieder so einer Art Diktatur zuwendet, kann die Schweiz doch nicht einfach ihre Bürger entscheiden lassen. Das macht schlechte Stimmung bei den Nachbarn, wo Abstimmungen immer weiter abgesagt werden.

Ähnlich verhält es sich nun bei den anstehenden Sanktions-Orgien gegenüber Russland. Da hat sich die EU ziemlich von den USA festlegen lassen, weil die ohnehin keine eigene Meinung mehr haben dürfen. Zwar ist da nichts bewiesen mit dem Abschuss der MH17 über der Ukraine, das macht aber nichts, denn schon Stunden danach wussten die USA ziemlich genau: „Putin wars“ … und genau dieselbe Haltung muss sich die treu hintendrein kriechende EU zu eigen machen. Und die wiederum muss jetzt bei der Schweiz ordentlich nachtreten, weil Eidgenossen von der Insel der Geld-Seligen sonst einen Solo-Ritt hinlegen könnten. Da ist dann auch schon Schluss mit der Neutralität oder aber die USA könnte mal wieder gegen Schweizer Banken ermitteln. Wir wissen doch wie das geht, gelle.

Einerseits verweist die Schweiz jetzt ziemlich großmäulig auf die traditionsbeladene Neutralität, hält große Ansprachen dazu und verwahrt sich vor den Einmischungen von außen, will aus diesen Gründen die Sanktionen gegen Russland nicht übernehmen. Das Dilemma ist hier ein wenig besser beschrieben: Strafmaßnahmen gegen Russland – Schweiz zwischen Neutralität und Sanktionen[Deutschlandfunk].

Andererseits, eine Gasse weiter, fünf Minuten später, fällt man sogleich lang auf die Nase und verkündet, dass man die Sanktionen gegen Russland natürlich nicht unterlaufen werde. Was meint, dass man genau die beschlossenen Sanktionen mitmachen wird und mit den aufgelisteten Sanktionierten eben keine Geschäfte macht; das kann man dann hier nachlesen: Schweiz verbietet Bankgeschäfte mit Russen[Handelsblatt]. Letzteres aber wohl auch mehr aus Angst, selber wegen der Neutralität sonst ordentlich was aufs Maul zu bekommen.

Wir warten stündlich auf eine völlig neuartige Erfindung der Schweiz zur Linderung der Schmerzen in den zunehmenden Sanktionskriegen rings umher, wo doch gar niemand mehr so recht weiß an welcher Stelle er da seine Jungfräulichkeit Neutralität verliert. Die Schweizer, sonst kaum um Erfindergeist verlegen, scheinen hier gerade völlig zu versagen. Statt endlich ganz spezielle, schweizerische Sanktionen, also „neutrale Sanktionen” auf den Markt zu werfen und diese Nebelbomben in den angrenzenden EU-Gebieten zu zünden, versuchen sie gerade den Riesenspagat.

Natürlich ist besonders die EU zutiefst um die Neutralität der Schweiz besorgt, die hat das Thema offensichtlich von den USA mit auf den Hausaufgabenzettel geschrieben bekommen. Was erscheint da logischer als die gänzliche Neutralisierung der Schweiz. Schließlich geht bei einem derart abgesicherten Bunker- und Tresor-Staat nichts über eine allumfassende Neutralisierung Neutralität. Die Neutralität nach Art eines Schweizer Käse kann nicht wirklich funktionieren und bringt nurmehr weiter Unruhe rein.

Die Schweizer Flagge, schon ziemlich zerfetzt, zeigt bereits massive sternförmige EU-Einschusslöcher. Noch ein paar Volltreffer dieser Art und die Flagge ist kaum mehr zu erkennen. Sofern sich die Schweiz allerdings weiterhin ordentlich anbiedert, wovon man ausgehen darf und über ihre sagenhafte Neutralität nur noch am Stammtisch schwadroniert, wird das Musterländle weiterhin an der großen Tafel von USA-EU-NATO Fressbündnis die Knochen lutschen dürfen. Manchmal möchte man ketzerisch nachfragen, was für einen Eid denn diese Genossen wohl geleistet haben. Nur keine Sorge, die EUSA wird die völlige Neutralisierung der Schweiz schon nicht offen betreiben, das macht man mehr im Stillen und durch anständige Hintertreibung, wie schon seit Jahren.

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