Robin „MUT!“: eine Kurzgeschichte

Robin „MUT!“ oder, wie sich ein Volk seine Rechte zurückholt ?!

Heute möchte ich euch eine kleine Geschichte erzählen, die mir nach der Neujahrsansprache der sogenannten Kanzlerin durch den Kopf ging. Als ich dann heute Nachmittag ein älteres Ehepaar beobachtete, wie sie voller Scham Leergut auf einem Sportplatz einsammelte, platzte die Wut in mir. Dieser „Staat“ und dessen Macher in Regierung, Medien, Kirchen beuten uns alle vorsätzlich und skrupellos aus. Nun, als Drehbuchautor schossen mir viele Bilder durch den Kopf und vieles aus der Vergangenheit wurde in mir wach. „Ja! Wir wollen widerstehen! Wir wollen diese staatliche Korruption nicht mehr! Aber was sollen wir denn machen? Wir können doch eh nichts tun!“ Solche Sätze spiegeln das wieder, was die meisten Deutschen glauben und tagtäglich werden wir von den Medien dazu gebracht, genau das zu glauben. Vielleicht kann diese kleine Story aber etwas bewirken. Solche Zustände wie heute gab es schon immer, aber es gab auch immer Menschen, die sich dagegen stellten.

Einst gab es einen Staat in dem ganz viele Menschen lebten. Die Regierungen wechselten, aber die Richtung der Mächtigen war immer die Gleiche. Sie holten sich immer mehr Macht und Geld und Freiheiten, während das Volk immer ärmer wurde. Um das Volk gering an Wissen zu halten und um Revolten auszuschließen, ersann sich die Regierung einen perfiden Plan. Sie machten jeden einzelnen Bürger zu einem Individuum, der seinesgleichen nicht mehr finden konnte, da ja eben jeder mit sich selbst genug zu tun hatte. Sie schalteten die Presse gleich und jeder, der gegen die Regierung war, wurde abgestempelt und zu einem Parasiten erklärt. Viele Jahre ging das gut, bis zu einem Tag im Juli an einer Tankstelle nahe der Autobahn.

Die Sonne schien und es war sehr warm. Die Autobahn war nicht allzu sehr befahren und die Bediensteten an einer Tankstelle hatten gerade nicht viel zu tun. Das war auch gut so, waren doch in den letzten Stunden genug Autos an den Zapfsäulen gewesen und hatten das schwarze Gold getankt. Jenes Gold, was jeder Arbeiter und Angestellte brauchte um zur Arbeit oder nach Daheim zu kommen. Und wieder klingelte die Kasse und ein Fahrer zahlte achtzig Euro für dreißig Liter Benzin. Die Kassiererin lächelte freundlich, warum auch nicht? Sie machte diese Preise nicht und musste sie selbst zahlen. Missmutig schaute sie zu ihrer Kollegin rüber und schüttelte beinahe unauffällig den Kopf. Währenddessen fuhren auf den nahen Parkplatz um die fünfzig Fahrzeuge und die Insassen stiegen aus.

Jaquelin, die süße kleine Kassiererin sah es und betrachtete, wie die Hundert Menschen aus den Fahrzeugen stiegen und in Richtung Raststätte schlenderten. Es interessierte sie nicht, was diese Leute wollten, sie dachte nur welche Arbeit gleich wohl vor ihr lag. Die Hundert betraten den Markt und gingen in alle Ecken. Sie griffen nach Zeitschriften, suchten nach Bockwürsten, nahmen gekühlte Getränke aus den Regalen.

Der Geldtransporter fuhr vor. Eben jener, der tagtäglich den Gegenwert des schwarzen Goldes abholte. Jaquelin öffnete die Kasse und legte die Scheine aufeinander. Ihr Chef erschien und zählte das Geld mit dem Rücken zur Kundschaft, als einer der Geldboten den Laden betrat und sichtlich erleichtert war, als er die Hundert sah. Viel Kundschaft? Wenig Risiko! Fünfzig Menschen verließen den Laden, während die anderen langsam zur Kasse schlenderten. Jaquelin lächelte den Geldboten an, doch im nächsten Moment versagte ihr Lächeln, denn sie, ihr Chef und der Geldbote schauten in die Pistolenläufe von fünfzig Menschen, die das Geld forderten. Zu erkennen war niemand von ihnen, denn Anonymous hatte sich ihnen bemächtigt. Draußen geschah ebengleiches vor dem Geldtransporter und voller Sorgen Gram, verließ der Fahrer sein Vehikel und die Fünfzig übernahmen seine Fracht. Der Fahrer wurde nach drinnen geleitet und zusammen mit seinem Kollegen, Jaquelin, der Kollegin und dem Chef in die Küche eingesperrt. Die Hundert und das Geld fuhren nun ihrer Wege und in den Tagen darauf gab es in dem Ort ganz viele Wunder. Viele, die von Hartz-4, von einer mickrigen Rente oder sonstigen schlimmen Dingen von wenig Geld lebten, wurden „Opfer“ eines kleinen Geldsegens. Und somit ergab sich auch diese Szene an der Wohnungstür einer alten Dame.

Iris, eine Frau um die sechzig und Mitglied der Hundert, klingelte an die Haustür der 81-jährigen Bertha M. und gab sich als Postzustellerin aus. Frau M. lebte von 312,-€ monatlich und konnte sich beinahe nichts leisten. Sie öffnete die Tür und Iris übergab ihr einen Umschlag mit 1.000,-€. Es sei eine „Sammelzustellung der 100“ offerierte ihr Iris, während Bertha den Umschlag öffnete und all die vielen Scheine sah. Tränen füllten ihre Augen, während Iris ihr zuzwinkerte und ihre Schulter kurz streichelte. „Aber… das kann doch nicht sein… Für mich?“ Bertha zitterte am ganzen Körper, doch Iris lächelte sie an. „Ja! Für Sie und all die anderen, die dieses Land aufgebaut haben! Niemand wird das je vergessen!“ Bertha schüttelte den Kopf, während Iris sie verlies, denn sie hatte noch viele Hausbesuche zu machen.
Am Abend und bar allen Geldes, was der Überfall gebracht hatte, trafen sich die Gründungsmitglieder der Hundert und erhoben ihre Gläser. „Von uns… für euch!“ raunte es aus ihren Kehlen, als sie die Videos all der Menschen sahen, die heute in dieser kleinen Stadt ein kleines Stückchen Leben zurückbekommen hatten. Doch vieles lag noch vor ihnen und noch viel mehr sollte Iris durch ihre „Sammelzustellungen“ beglücken.

Zweimal las man in der Presse von diesen Überfällen, danach wurde nichts mehr berichtet, denn diese Regierung konnte es sich nicht leisten, diesen „Helden“ mediale Präsenz zu gewähren. Auch die Polizei tappte völlig im Dunkel, denn nicht einmal trat ein Einzeltäter in Aktion, ständig wechselten die Hauptakteure. Bald waren nicht mehr nur die Autobahn-Tankstellen das Ziel der Überfälle, auch Mc-Kotz und andere folgten. In den folgenden Monaten traten die Versicherer dieser Konzerne von ihren Pflichten zurück und aus den Hundert waren Tausend geworden. Die Konzerne konnten die Raubzüge nicht mehr kompensieren und schlossen Filialen, der Druck auf die Regierung wurde immer größer und das gemeine Volk wurde mehr und mehr drangsaliert. Des Nachts drangen Polizisten in die Wohnungen ein und nahmen Menschen fest, Verhöre unmenschlichster Art wurden durchgeführt, doch niemand sagte etwas. Wie denn auch, niemand kannte weder die Hundert, noch die Tausend!

Dann kam der Tag und das Volk stand auf!

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