Reuters: Indien bezahlt russisches Öl nicht mehr in Dollar

Indien, der drittgrößte Ölimporteur der Welt, bezahlt russisches Öl nicht mehr Dollar. Das ist ein weiterer Schlag gegen den Petro-Dollar.

Quelle: anti-spiegel

Der Petro-Dollar ist das wichtigste Instrument der USA im Kampf den Erhalt ihrer Weltherrschaft, denn nur die durch den Petro-Dollar künstlich geschaffene weltweite Nachfrage nach Dollars hält die US-Wirtschaft am Leben und erlaubt es den USA, die horrenden Kosten ihr Militärs zu begleichen. Die USA hatten den Petro-Dollar in den 1970er Jahren mit Saudi-Arabien ausgehandelt, um sicherzustellen, dass der weltweite Ölhandel ausschließlich in Dollar abgewickelt wird, was eine dauerhaft hohe Nachfrage nach der US-Währung erzeugt hat.

Nicht ins Knie, sondern „etwas“ höher geschossen

Mit ihren Sanktionen schwächen die USA seit Jahren selbst die Rolle des Dollars, weil immer mehr Länder aus Angst, plötzlich zum Ziel von US-Sanktionen zu werden, nach Alternativen für den Dollar suchen. Inzwischen ist Liste der von den USA sanktionierten Länder so lang, dass die ihren Handel nicht nur vom Dollar, sondern auch vom westlichen Zahlungssystem SWIFT entkoppelt haben, was dazu führt, dass die westlichen Sanktionen immer mehr ins Leere laufen.

Dass die USA ihre Trumpfkarte, den Petro-Dollar, durch ihre Sanktionspolitik selbst zerstören, hat der russische Präsident Putin schon 2018 sehr treffend charakterisiert, als er auf einer Podiumsdiskussion danach gefragt wurde, warum Russland sich vom Dollar abwende. Putins Antwort begann wie folgt:

„Wir haben nicht das Ziel, uns vom Dollar abzuwenden, der Dollar wendet sich von uns ab. Und diejenigen, die die entsprechenden Entscheidungen treffen, schießen sich nicht nur ins Knie, sondern etwas höher. Denn eine solche Instabilität in den Abrechnungen in Dollar führt dazu, dass sehr viele Volkswirtschaften der Welt nach alternativen Reservewährungen suchen und vom Dollar unabhängige Zahlungssysteme schaffen“

Dass Putin damit recht hatte, sehen wir heute. Ich habe am 10. Januar einen chinesischen Artikel übersetzt, der bereits von einem Petro-Yuan gesprochen hat. Und auf dem Weltwirtschaftsforum hat der saudische Finanzminister erklärt, dass Saudi-Arabien „offen für Gespräche“ über die Abwicklung des Handels in anderen Währungen als dem US-Dollar sei.

Saudi-Arabien handelt sein Öl mit China bereits in Yuan. Auch China und Russland wickeln ihren Handel bereits zu einem Großteil in den eigenen Währungen ab, nicht mehr in Dollar. Und nun hat auch Indien angefangen, russisches Öl nicht mehr in Dollar zu bezahlen, wie Reuters meldet. Darüber hat die russische Nachrichtenagentur TASS berichtet und ich habe die TASS-Meldung übersetzt.

Beginn der Übersetzung:

Reuters: Indische Unternehmen zahlen für russisches Öl in Dirham

Nach Angaben der Agentur erlaubt das, die Risiken der Verletzung der anti-russischen Sanktionen des Westens zu regulieren.

Indische Unternehmen sind dazu übergegangen, für russisches Öl in der Landeswährung der Vereinigten Arabischen Emirate, dem Dirham, zu bezahlen. Das berichtete die Nachrichtenagentur Reuters am Samstag unter Berufung auf Quellen.

Den Angaben zufolge, die aus Abrechnungsdokumenten hervorgehen, die der Agentur vorliegen, haben indische Raffinerien damit begonnen, einen erheblichen Teil ihrer russischen Energielieferungen in Dirham zu bezahlen. Das erlaubt es ihnen, das Risiko von Verstößen gegen die anti-russischen Sanktionen des Westens zu regulieren.

Indiens größte Bank, die State Bank of India (SBI), wickelt beispielsweise Zahlungen für russisches Öl jetzt in Dirham ab, wie aus den Transaktionen der SBI hervorgeht.

Indien, der nach China und den USA drittgrößte Rohölimporteur der Welt, kauft aktiv russisches Öl. Anfang 2022 betrug der Anteil Russlands am indischen Ölimportkorb gerade einmal 0,2 Prozent; Ende des Jahres war er auf fast eine Million Barrel pro Tag oder mehr als 20 Prozent gestiegen.

Neu-Delhi hat die vom Westen auferlegte Preisobergrenze für russisches Öl nicht unterstützt. Wie der Öl- und Gasminister der Republik zuvor erklärt hatte, hat Öl kein Stigma eines Landes und Indien wird weiterhin eine unabhängige Politik verfolgen, um seine Energiesicherheit zu gewährleisten.

Ende der Übersetzung

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