Nichts wie weg aus Deutschland: BASF lässt Ankündigungen Taten folgen

Von Theo-Paul Löwengrub (ansage)

BASF-Standort Ludwigshafen: Schleichender Abschied? (Foto:Imago)

Der Chemiekonzern BASF hat angekündigt, seine Produktion am bisherigen Hauptstandort Ludwigshafen weiter zu reduzieren. Der Hauptgrund sind auch hier die explodierenden Energiekosten. So soll mindestens ein Teil der Ammoniak-Produktion eingestellt werden. Als einer der größten Stromkunden Deutschlands, dessen Stromverbrauch alleine in Ludwigshafen etwa dem des gesamten Staates Dänemark entspricht, kann das Unternehmen unter den derzeitigen und auf unabsehbare Zeit herrschenden Bedingungen nicht mehr wirtschaftlich produzieren. Den Ausweg sieht man in der Verlagerung der Produktion nach China. Dort wachse, so Konzern-Chef Martin Brudermüller, die Chemieproduktion, während sie in Europa zurückgehe.

Chinas abrupte Abkehr von der Null-Covid-Politik kurbele die dortige Nachfrage an. In einer multipolaren Welt liege man mit seinem Engagement in China richtig, um Kundennähe zu schaffen, so Brudermüller. Zwar seien die Investitionen nicht ohne Risiken; insgesamt sehe man jedoch mehr Chancen als Risiken, sagte er weiter. Nach ausführlichen Diskussionen im Vorstand habe man einem Engagement in China den Vorzug vor den USA gegeben. Als Folge dieser Entscheidung werden nun 10 Milliarden Euro im Reich der Mitte investiert – mehr Geld, als ein deutsches Unternehmen je zuvor dort eingesetzt hat. Die Summe fließe bereits in Infrastruktur am Standort Zhanjiang und in den Aufbau neuer Belegschaften, erklärte Brudermüller. „Ohne das Geschäft in China wäre die notwendige Umstrukturierung hier so gar nicht möglich – nennen Sie mir doch mal ein Investitionsobjekt in Europa, mit dem wir Geld verdienen könnten“, stellt er resigniert fest.

Grün wirkt

Laut dem Verband der Chemischen Industrie (VCI) ist die Auftragslage der Branche hierzulande weiterhin rückläufig. Zudem werde die „Kauf- und Investitionslaune“ durch die hohe Inflation reduziert. Viele Unternehmen seien gezwungen, „für den Standort Deutschland schmerzhafte Entscheidungen zu treffen“, so eine Verbandssprecherin. Große Unternehmen könnten es sich, angesichts des großen Anteils Chinas am Chemieweltmarkt und der gestiegenen Innovationskraft gar nicht leisten, auf eine Präsenz in China zu verzichten. Der BASF-Betriebsrat fordert unterdessen, „hier im Herzen Europas eine starke Chemieproduktion zu erhalten und dafür eine Pionierrolle im Auf- und Ausbau von nachhaltigen Produkten einzunehmen… Nicht in China, den USA oder irgendwo auf der Welt. Standortsicherung geht vor Gewinnmaximierung.“ Damit reagiert er auf den geplanten Stellenabbau, dem ab 2024 rund 4200 Arbeitsplätze zum Opfer fallen sollen.

Der Appell der Arbeitnehmervertreter wird jedoch wirkungslos bleiben: Das Betriebsergebnis verringerte sich 2022 gegenüber dem Vorjahr um 11,5 Prozent auf 6,9 Milliarden Euro. Alleine die zusätzlichen Energiekosten schlugen mit 3,2 Milliarden Euro (!) zu Buche. „Grün wirkt“ gilt auch hier und angesichts solch monströser Zahlen bleibt dem Konzern gar nichts anderes mehr übrig, als sich nach Alternativen im Ausland umzusehen. Deutschland und Europa sind als Wirtschaftsstandort nicht mehr wettbewerbsfähig – übrigens auch ohne ganz den Ukraine-Krieg oder ähnliche Alibis für eine linksideologische und industriefeindliche Politik. Überbürokratisierung und grüner Wahn lassen auf Dauer weder Innovationen noch wirtschaftliches Arbeiten mehr zu. Ludwigshafen und BASF: Das waren einst Synonyme. Nun plant das Unternehmen offenbar, sich schrittweise abzusetzen. Dies ist die eigentliche, dramatische Zeitenwende – im Gegensatz zu der, die Olaf Scholz ausgerufen hat.

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Und das ist erst der Anfang. Bedankt Euch bei cducsuspdfdpgruenelinke.

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