von Jürgen
Nach was sehnt sich der Deutsche? Üblicherweise nach dem, was er nicht oder nicht mehr hat. Das mag sich heute oftmals in recht profanen Wünschen äußern. Sich einen Urlaub, ein schickeres Fahrzeug oder sonstig materiell Erstrebenswertes leisten zu können. Auch der Gewinn einer Weltmeisterschaft oder sonstige Erfolge im Namen der Nation können die Sehnsucht nach Bestätigung erfüllen und damit kompensieren, was selbst nicht zu erreichen ist.
Und wenn die Welt sich, nicht zuletzt auch hier, immer schneller und gravierender ändert, umso mehr steigert sich die Sehnsucht nach dem was einmal war. Vor allem unter dem Gesichtspunkt der Sicherheit und Ordnung, inklusive einer Vorstellung von dem, was man wohl „klare Verhältnisse“ nennt. Was den nüchternen Betrachter auch nicht weiter verwundert. Seit Öffnung der Grenzen anno 2015, scheint sich auch bisher Bewährtes, bis hin zur Identität, geradezu aufzulösen.
Und der Deutsche macht sich mal wieder auf die Suche. Weniger nach Erkenntnis, wie weiland ein Fichte oder Schelling, „Sehnsucht, als einen „Trieb, mit dem Unvergänglichen vereinigt zu werden und zu verschmelzen“; sie sei der Grund des Daseins, das erst durch sie zum wahrhaftigen Leben komme.“, sondern einfach nach einem Hort der verläßlichen Geborgenheit, wo alles seinen störungsfreien Weg gehen mag.
Nur, wo finden? Wo Kaiserreich und vorhergehendes in der Erinnerung mehr als verblaßt sind und auch keinerlei Attraktivität ausstrahlen, warum sich nicht an geradezu Verbotenes, Diametrales halten? Zumal die Erinnerung daran, medial und täglich warnend, aufrecht erhalten wird. An eine Zeit, in der es noch keine Gastarbeiter, „Flüchtlinge“ oder Migranten gab. In der man sein Fahrrad noch unverschlossen abstellen konnte. Kurz, wo Zucht und Ordnung herrschten!
Wo Volk auch noch Führung hatte und darüber hinaus auch noch ein Ideal, genannt Nationaler Sozialismus, dem es nachzustreben galt und welches auch erfolgreich gestaltet wurde (nicht zuletzt, weil es in der Zeit von `33 bis `39 allen wirtschaftlich besser ging). Man wußte, woran man war und lebte danach!
Wenn man der verstorbenen Vera Birkenbihl folgen mag, ist diese Sehnsucht nach Ordnung und Autorität vor allem ein Problem der Männer. Frauen seien flexibler und für vieles „offener“, was auch heute so manches erklären mag. Nichts desto Trotz ist es ein Phänomen, daß ja nicht umsonst daherkommt!
Wo für alles und jeden Geld da ist, aber nicht für die eigenen; wo in jedem Abfallkalender das Passahfest und die Zeit des Ramadan vermerkt werden und einstmalige Führung und Autorität einer Politik abhanden gekommen und der alternativlosen Beliebigkeit weichen, wohin also soll der Suchende sich wenden?
Wie sonst kann man sich die Manifestation einer AfD erklären, die auch noch gänzlich offensichtlich dann als „rechts“ verschrien wird? Besteht da eine Not? In gleichem Maße sie zu wählen, wie auch sie zu diffamieren? Und sie tut ja auch alles dazu, sich überaus schlecht zu verkaufen (wie einstmals die Grünen auch). Bedarf es einem Höcke, mit all seinen durchaus berechtigten kritischen Hinterfragungen? Ist da der Schaden nicht größer wie der Nutzen? Selbst wohlmeinend betrachtet, zum Nutzen des Volkes? Man bietet „neue (alte) Heimat“ und setzt sich dabei, völlig unnötig, Kritik aus! Wem ist damit gedient?
Darüber hinaus, ist dieser rückwärtsgewandte Weg der Weisheit letzter Schluß? Um so mehr, wenn es nur allzu gern direkt in kritiklose Verehrung mündet … Was nützt es vergangene Zeiten, speziell diese zwölf Jahre, hochzuhalten? Gab es nicht auch da, Licht und Schatten?! Übertragen wir hier nicht einfach nur Sehnsüchte, so berechtigt sie auch sein mögen?
Haben wir wirklich nichts Besseres? Jesus sagte: „Darum prüfet alles, das Gute behaltet!“ Was ja auch einschließt, daß man scheinbar verlorengegangene Tugenden hochhalten kann, darf und auch sollte! Aber, Er schaute nach vorne! Verlor sich nicht in Betrachtungen, was mal besser gewesen sein mag, sondern darauf, wie wir unser Leben in der Zukunft meistern können und sollten! Und es ging nie darum ein Himmelreich im Irgendwann zu erreichen, sondern hier und jetzt!
Früher war nicht alles besser, es war einfach nur anders! Andere Rahmenedingungen, anderes Wissen oder auch Denken. Dennoch gibt es eine Grundwahrheit, die zurecht überlebt hat. Und das ist die Wahrhaftigkeit. „Dein Nein sei ein Nein und Dein Ja ein Ja!“. Und wenn alle Mächtigen dieser Welt auch heute nichts davon halten mögen, leben wir sie ihnen einfach vor; und vor allem, fordern wir sie ein!
Euer Jürgen
Wandere aus, solange es noch geht!
„Früher war alles besser!“ Meintest Du vielleicht die besseren Zeiten vor dem Ersten Weltkrieg?
Bernhard Schwertfeger, Rätsel um Deutschland, 1947:
„Seit dem ersten Weltkriege, der mit der Mobilmachung des russischen Heeres am 30. Juli 1914 begann, bis zu der Waffenstreckung der gesamten deutschen Streitkräfte im Mai 1945, also über 30 Jahre hindurch‚ist kein Friede gewesen für deutsche Menschen. Mühsam suchten sie nach dem Zusammenbruch von 1918 mit den Mitteln des Geistes und mit friedlicher Arbeit einen Wiederaufstieg, fünfzehn schwere Jahre lang; dann bemächtigte sich ein politischer Wegelagerer der obersten Macht des Staates, …
Seitdem Deutschland dem Völkerbunde angehörte, begann dieser sich auch mit der Frage der endgültiden Regelung der Reparationen zu befassen, Deutschland hatte bis Ende August 1928 von den ihm als endgültige Schuld aufgerechneten 132 Milliarden Reichsmark bis 15. November 1923 rund 8 Milliarden, sodann die gleiche Summe unter der Herrschaft des Dawes-Plans bezahlt. Es verblieb somit noch ein Rest von 116 Milliarden. Nach langwierigen Verhandlungen, die das ganze Jahr 1929 und den Januar 1930 ausfullten, entschloß man sich auf der zweiten Haager Reparationskonferenz zur Annahme des Young-Planes, der nach dem Präsidenten der Sachverständigen-Konferenz in Paris, Owen D. Young, seinen Namen erhielt.
Die deutschen Sachverständigen hatten ihrerseits eine Reparations-Jahreszahlung von 1,65 Milliarden Goldmark für 37 Jahre, also im ganzen 61,05 Milliarden angeboten. Der endgültige Young-Plan ging in seinen Forderungen weit über diese Ziffer hinaus. Er hatte eine Laufzeit von 59 Jahren, reichte also bis zum 31. März 1988 und widersprach damit grundlegend der von Lloyd George auf der Pariser Friedens- Konferenz in seiner Denkschrift vom 25. März 1919 ausgesprochenen Forderung, daß die Reparationspflichten nur für die Lebenszeit derjenigen Generation in Kraft sein dürften, die den Krieg verschuldet hätte. (Anm.: Wobei diese Generation den Krieg nicht verschuldet hatte!)
Es war klar, daß ein so weit in die späte Zukunft vorgreifender, Deutschland mit hohen Kosten auf 59 Jahre belastender Zahlungsplan bei Hindenburg und der deutschen Reichsregierung große Bedenken erregen mußte. Man mußte auch bestimmt damit rechnen, daß die keinen Augenblick rastende Propaganda des Nationalsozialismus, zumal seit Dr. Goebbels mit seiner am 4. Juli 1927 erstmalig erscheinenden Berliner Montagszeitung „Der Angriff“ einen maßgebenden Einfluß auf die Nazipropaganda auszuüben vermochte, den Young-Plan mit allen Mitteln zu diskreditieren versuchen würde. Jetzt bot sich für Hitler ein wundervoller Anlaß, sich in den Vordergrund zu schieben. Er verbündete sich mit Hugenberg, Seldte und Class zur Forderung eines Volksbegehrens und eines Gesetzentwurfes „Gegen die Versklavung des deutschen Volkes“. Das von Hitler, Hugenberg, Seldte und Class empfohlene „Freiheitsgesetz“‚ für das sie sich mit allen Mitteln politischer Beeinflussung einsetzten, wurde aber im Reichstage am 30. November 1929 abgelehnt, und der geforderte „Volksentscheid“ erlitt am 22. Dezember 1929 dasselbe Schicksal.
Nach harten Kämpfen unterzeichnete Hindenburg am 13. März I930 den Young-Plan und forderte in einer an das deutsche Volk gerichteten Kundgebung alle Deutschen auf, sich über die Grenzen der Parteien hinaus zu gemeinsamer Mitarbeit die Hände zu reichen. …“
Auf was sich meine These bezieht, dürfte eigentlich klar beschrieben sein! 🙂
Der heutige Egoismus hat die Sozialstruktur zerstört! Daher eine Parteiendiktatur
als Selbstbedienungsladen.Und der „Bürger“ verkommen zur Melkkuh! AUFWACHEN!!!!!!!
Da gebe ich Herrn Jesus gerne meine Zustimmung…und Jürgen natürlich auch. Es waren andere Zeiten, aber sie sind nun mal passé. Leider? Ansichtssache.
„Leben im Jetzt“ von Eckahart Tolle ist ein gutes Buch, dies tiefergehend zu begreifen. Gibt doch auch diesen schönen Spruch: „Das Gestern muß neidisch auf das Heute sein“ oder so ähnlich. Dann hat man schon mal viel vor.
„Früher war nicht alles besser, es war einfach nur anders! Andere Rahmenbedingungen, anderes Wissen oder auch Denken.“
Was in mir die Frage aufwirft, warum auf den Autobahnen die Baustellen ewig bestehen und der Berliner Flughafen schon wieder auf den 31. Oktober 2020 verschoben werden mußte. Warum lief es früher besser?
Dazu ein Bericht am 2. Oktober 1941 nach einem Vierteljahr:
„1. Dieser Gegner hat sich für seinen Angriff militärisch in einem so enormen Ausmaße gerüstet, daß auch die stärksten Befürchtungen noch übertroffen worden sind.
2. Gnade Gott unserm Volk und der ganzen europäischen Welt, wenn dieser barbarische Feind seine Zehntausende von Panzern vor uns in Bewegung hätte setzen können.
Über 2.400.000 Gefangene. habt ihr gemacht;
über 17.500 Panzer und
über 21.600 Geschütze vernichtet oder erbeutet;
über 14.200 Flugzeuge wurden abgeschossen oder am Boden zerstört.
…
Denn dieser Kampf wird – vielleicht zum erstenmal – von allen Nationen Europas als eine gemeinsame Aktion zur Rettung des wertvollsten Kulturkontinents angesehen. Gewaltig ist aber auch die Arbeit, die hinter eurer gigantischen Front geleistet wurde.
Fast 2.000 Brücken von über 12 Meter Länge sind gebaut worden: 405 Eisenbahnbrücken wurden hergestellt; 25.500 Kilorneter Eisenbahnen sind wieder in Betrieb genommen; ja: über 15.000 Kilometer Bahnen sind bereits auf die allgemeine europäische Spurweite umgenagelt.“
Sehr vermutlich gab es noch keine hemmenden Bauvorschriften und mit der Arbeitssicherheit nahm es auch noch nicht so genau … 😉