Beelzebub´s Triumph – Eine Tragödie in mehreren Akten (IV)

von Susanne Kablitz

An Geld denkt jeder und die meisten Menschen hätten gern mehr davon. Die, die bereits Wagenladungen davon besitzen, tragen entweder dazu bei, die Welt besser und wohlhabender zu machen oder sie nutzen es, um genau das Gegenteil davon zu erreichen. Geld ist eines der Hauptmotive für diverse Verbrechen und Unrecht an anderen Menschen, mit Geld werden wunderbare Verbesserungen für die Menschheit möglich gemacht.

Ganze Generationen haben sich wegen des Geldes für alle Zeiten zerstritten.  Geld bestimmt unseren Alltag. Haben wir zu wenig davon, sorgt dieser Umstand für Spannungen;  Ängste entweder vor einem sozialen Abstieg oder aber einem dauerhaft „armen“ Verharren sind Auslöser für psychische und körperliche Erkrankungen. Geld oder aber eben die Abwesenheit von diesem ist seit Menschen Gedenken eines der zentralen Themen unseres Daseins.

Wer kein Geld hat, gilt als Versager oder als Künstler. Geld bestimmt häufig darüber, in welchen gesellschaftlichen Schichten man „zu Hause“ ist. Mit Geld kann man sich Macht und Einfluss kaufen, genug Geld täuscht häufig über wenig Intelligenz und Grips hinweg, mit Geld sind Menschen zu korrumpieren, wenn der Preis stimmt. Geld bedeutet Freiheit, kann man doch öfters die Wahrheit sagen, wenn man die teuren Anwälte bezahlen kann, die man dann braucht. Geld ermöglicht Kleingeistern, sich „über andere“ zu stellen und sich besser zu fühlen. Geld, ob zu viel oder zu wenig vorhanden, bringt oft den wahren Charakter zum Vorschein.

Obwohl Geld einen so bedeutsamen Status in unser aller Leben hat, ist es umso erstaunlicher, wie wenig Gedanken sich die meisten Menschen machen, wo es eigentlich herkommt, wer es kontrolliert und welchen Wert es hat.

Als unser Bundesbankpräsident Jens Weidmann vor einiger Zeit die von uns genutzten Papierfetzen als „Baumwolle“ bezeichnete, ist nicht etwa ein entsetztes Aufstöhnen durch die Bevölkerung gegangen, sondern eher so etwas wie Belustigung. Es ist fast so, als ginge die Menschen das gar nichts an.

Ganze Zivilisationen steigen entweder mit der Qualität ihrer Währung auf oder gehen gnadenlos mit ihr unter und trotzdem fühlen wir uns anscheinend nicht dafür zuständig, uns um die Beschaffenheit unserer Währung Gedanken und noch viel mehr Sorgen zu machen.

Woher kommt diese in weiten Teilen der Bevölkerung erschreckende Ahnungslosigkeit und völlige Ignoranz,  wenn es um unser aus der „Luft geschaffenes“ Geld geht? Warum wollen sich die Menschen nicht damit beschäftigen, wenn es um unser „Funny Money“ geht? Warum gehen die Menschen nicht auf die Barrikaden, wenn sie die Wahrheit über das Geldsystem erfahren, das seit 1971 zum ersten Mal in der Weltgeschichte keinerlei reale Wertdeckung mehr aufweist und sie somit dem Missbrauch von Politik und den damit verflochtenen Wirtschaftskonzernen hilflos ausgeliefert sind?

Man könnte doch meinen, dass es kein besseres Antiseptikum als die Wahrheit gibt, aber es sieht ganz so aus, als würde diese viele Menschen nur beim Tiefschlaf stören. Seit wann ist vollkommene Ignoranz und Stoizismus ein Qualitätsmerkmal?

Was wir für Geld halten, ist eine Illusion. Es sind Schulden, riesige Fluten von Verbindlichkeiten mit denen wir bei anderen in der Kreide stehen. Nur ganz wenige auf dieser Welt profitieren von diesem System und dies in einer Weise, das perverse Ausmaße angenommen hat.

Für dieses Geldsystem, das auf nichts anderem als auf wertlosen Papierzettelchen aufgebaut ist, verpfänden wir unser ganzes Leben. Wir verpfänden unser Arbeitskraft, unsere Zeit und unsere Energie auf ein „Wertesystem“, das den Namen nicht verdient. Wir buckeln vor Banken, vor dem Finanzamt,  vor Behörden. Und warum? Ist dieses Geldsystem erhaltenswert? Warum machen wir uns zu Volltrotteln und fordern nicht stattdessen Währungsalternativen, die stabil, ehrlich und vertrauenswürdig sind?

Warum schimpfen und nörgeln wir an den „Reichen“ herum, warum finden wir unser Seelenheil, wenn endlich die letzte „Steueroase“ zumindest für die Volksberuhigung geschlossen wird, warum sind wir zufrieden, wenn Gutverdiener noch mehr Steuern abdrücken müssen, warum sind wir so engagiert, wenn es um die „soziale Gerechtigkeit“ geht, deren Umsetzung nur Politkern in ihrem Machtstreben dient?

Warum arbeiten wir uns an Nebenschauplätzen derartig ab und sind vollkommen teilnahmslos, wenn es um grundlegende Veränderungen geht, die der Ausbeutung von Menschen und Ressourcen ein Ende bereiten würden? Sind wir Feiglinge, die sich an den Kern des Problems nicht herantrauen, weil dies dann auch für uns ganz erhebliche Veränderungen mit sich bringen würde? Veränderungen, die zunächst unbequem wären? Veränderungen, die uns vor Augen führen würden, dass wir jahrzehntelang dem falschen Mantra gefolgt sind und uns für dumm haben verkaufen lassen? Veränderungen, die auch für uns Auswirkungen haben und nicht nur für „die anderen?“ In letzter Konsequenz wollen die meisten Menschen diese Veränderungen nicht. Viel zu sehr haben sie sich an die Illusion von Wohlstand gewöhnt.

Alle lieben „Funny Money“! Politiker lieben es, weil sie sich damit bis zum Sankt Nimmerleinstag verschulden können, ohne auch nur einen Gedanken an die Rückzahlung zu verschwenden. „Funny Money“ ermöglicht die „Meinungsbildung“ bei „befreundeten“ Wirtschaftszweigen  –  es ermöglicht die Wiederwahl, wenn man seinem Wählerklientel nur genug des Zaubergeldes in Aussicht stellt. Zentralbanken lieben „Funny Money“, weil sie mit dem geschöpften Geld Kontrolle und Macht ausüben können, die Geschäftsbanken sind auch ganz begeistert davon, ist „Funny Money“ doch eine Quelle dauerhafter und üppiger Einnahmen, die  entweder durch die Ersparnisse der Kunden oder der Steuern aller Bürger abgesichert sind. Null Risiko bei maximalem Ertrag, eine wahrhaft lohnenswerte Unternehmung.

Aber auch die Bürger lieben „Funny Money“, weil sie sich ihre Wünsche viel schneller erfüllen können, als sich diese erst ersparen zu müssen. Und mit dem Keynesianismus, der den meisten entweder im Staatsdienst stehenden oder ins sonstiger Weise profitierenden Ökonomen, nahezu allen Politikern und den von ihnen subventionierten Kartellen und Konzernen so herrlich in den Kram passt, wurde dieses Geld-Weltwunder auch noch „wissenschaftlich“ legitimiert. Kein Wunder, dass der „Österreicher“ Friedrich A. von Hayek gegen Lord Keynes kaum eine Chance hatte, predigte er doch die Entnationalisierung des Geldes und plädierte vor allem für eine werthaltige Währung, die den Menschen dienlich sein sollte und nicht umgekehrt.

Wäre es nicht wunderbar, wenn der Wohlstand eines Landes nicht mehr in den Händen launenhafter und auf Spezialinteressen ausgerichteter Machtmenschen liegen würde, sondern die Bürger selber entscheiden könnten, mit wem und in welcher Form sie Handel betreiben wollen?

„Funny Money“ ist eine unfassbar kluge Erfindung der Machtmenschen und eine Form von finanziellem Sozialismus, der ausschließlich der finanziellen und politischen Elite dient.

Quelle: Susanne Kablitz

 

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