Auf in das Zeitalter der totalen Überwachung

von Gerhard Bauer (deutscheseck)

Alles und jedes wird überwacht, kontrolliert und gesteuert. Die moderne Technik macht es möglich.
Die NSA will in Wiesbaden ein neues Abhörzentrum errichten. Wohldenn, Kameraden, die Zukunft hat begonnen, moderne Zeiten erwarten uns. Schreiten wir fort, mit dem Fortschritt.
Wohin? Keine Ahnung. Fortschritt ist Fortschritt, eine der heiligen Kühe dieses Systems. Wir sind ja soooo fortschrittlich.

Hier ein Zitat aus der FAZ vom 18. 7.
“Prism“ ist nur der Auftakt: Das Sammeln großer Datenmengen erlaubt Algorithmen, jede Person zu klassifizieren, ihr Verhalten vorauszuberechnen und auf Basis spieltheoretischer Modelle schlimmstenfalls sogar zu steuern”

Vor einigen Tagen habe ich bereits auf die Gefahren des Netzes hingewiesen, diese Gefahren werden zunehmen. Alle möglichen und unmöglichen Behörden, Ämter, NGOs, Geheimdienste und was weiß ich noch alles arbeiten und tummeln sich im Netz. Kommentare werden geschrieben, “Gefällt” oder “Gefällt-nicht”-Buttons werden gedrückt und so Diskussionen, Inhalten bestimmte Richtungen gegeben.

Tiere, Menschen, Fahrzeuge alles kann (und wird) verchipt werden, wenn wir denn weiter fortschreiten. Diesen Chips können auch aktive Elemente hinzugefügt werden und z. B. in bestimmten Situationen oder bei Bedarf Schmerz ausgelöst oder der Tod eingeleitet werden.
Alles Schmarrn, düstere Zukunftsprognosen, Horrorszenarien aus einem Science-Ficton-Film, teils ja, teils nein. In manchen angelsächsischen Ländern wird begonnen Kindern Chips zu implantieren, ebenso sollen Polizeibeamte verchipt werden. Alles nur im Dienste des neuen Supergrundrechts der Sicherheit, alles nur zum Besten der Betroffenen, das muss einfach aktzeptiert und verstanden werden. Wer dies nicht tut, ist ein schizophrener, paranoider Verschwörungstheoretiker, der hinter jedem Baum einen Luser (Lauscher/Ohren) vermutet. Ein Ausspruch eines böhmischen Vertriebenen, der uns Kindern immer riet schweigsam zu sein, nicht zu viel zu plappern, da “jeder Baum Luser haben könne”. Er hatte recht, heute verfügen diese Luser über das Beste, was Markt und Technik zu bieten haben.
Sie verfügen gar über die Firmen die mit diesen Techniken arbeiten und geben via Gesetze und Vergabe von Aufträgen die Richtung vor.
Hintertürchen für Spähprogramme werden eingebaut.
Was nützt der beste Tresor, wenn die Schwachstelle bekannt ist oder gar eine Öffnungsvorrichtung eingebaut wurde, von der der Käufer des Tresors keine Ahnung hat, sehr wohl aber der Schattenmann.

Wie die spitzelgeplagten DDRler wissen, ist es kaum möglich Spitzel in seinem persönlichen Umfeld zu erkennen, Personen zu denen man in einem Vertrauensverhältnis stand, erwiesen sich als Spitzel und Denunzianten.
Wie erst, wenn man die Personen nicht kennt, man nur schriftlich mit ihnen verkehrt und man eigentlich nicht einmal weiß, ob diese Person überhaupt in der Form existiert, in der diese sich vorstellt.


Das Netz wird von vielen als Segnung der neuen Zeit gesehen, vieles scheint möglich, was vorher nicht möglich war.
Stimmt, man kann mit vielen Menschen in Kontakt treten, die man bisher nicht kannte und normalerweise nicht kennengelernt hätte. Aber was sagt das schon?
Wer sind diese Menschen, würde man ihnen Vertrauen schenken, wenn man sie persönlich kennen würde, sie jahrelang als Nachbarn, Bekannte, Freunde, Arbeitskollegen etc. kennengelernt hätte.
Ich bleibe dabei, das Netz wurde NICHT zu unserem Wohle geschaffen und wird auch NICHT zu unserem Wohle betrieben. Auch wenn es für uns praktische Seiten hat, das muss ja sein, sonst nähmen wir die Falle nicht an.
Die einen wollen Geschäftemachen, die anderen wollen alles wissen und steuern.
Wir, wir unbedarften Menschlein, meinen, wir könnten mit dem Instrument des Gegners diesem Schaden zufügen, wenn wir unsere Meinung verbreiten können. Aber genau auf das Kennen dieser Meinung und die Zustimmung oder Ablehnung derselben durch die Netznutzer kommt es ihnen an, genau deswegen dürfen wir schreiben und uns auskotzen. Je mehr umso besser. Es geht noch weiter, diese Leute kennen nicht nur unsere Vorlieben, unsere Meinungen zu bestimmten Themen, sie wissen auch unserer Anschrift, unseren Familienstand, unser Alter, kurzum alles, was sie an Kenntnissen brauchen.
Wir können ihnen keinen Schaden zufügen. Bevor Schaden eintritt, ist der Mann oder sind die Leute von der Bildfläche verschwunden, unglaubwürdig gemacht oder gar kriminalisiert.
Was hat das Netz in der BRD bewirkt, was in den USA? Um nur zwei Beispiele zu nennen, hat sich seit Einführung des Netzes und der Vermassung desselben irgendetwas zum Positiven hin entwickelt? Wurde nur ein Grad Richtungsänderung erzielt?
Wird nicht immer nur so getan, in der Propaganda, als ob das Netz ein mächtiges Instrument wäre? Was es zwar tatsächlich auch ist, aber nicht für uns.
Beantwortet euch die Frage selbst und achtet dabei auf den Unterschied zwischen Wunschdenken und Tatsachen.

Wir können nur in einem ganz kleinen Rahmen tätig werden und in ganz kleinem Rahmen das Netz für unsere Zwecke nutzen. Niemals aber dürfen wir dabei vergessen “FEIND HÖRT MIT”, immer und überall, jeder Pieps wird gespeichert, jeder Mucks vermerkt.
Netzwerke oder was sich dafür hält, sind bestens bekannt. Kein Spitzel vor Ort wird dafür benötigt, das Netz, die moderne Technik, erledigt diese Arbeit besser, als es Heerscharen von Spitzel könnten. Man wünscht sich fast den persönlichen Spitzel, den Lauscher an der Wand, zurück. Der hat noch nicht ausgedient, wird aber wesentlich gezielter eingesetzt. Auf den Punkt genau sozusagen. Ermöglicht wird dies auch durch das im Netz gesammelte Hintergrundwissen.

Kritisch wird es erst dann, wenn sich Aktivitäten im netzfreien Raum entfalten. Menschen direkt miteinander kommunizieren, sich persönlich kennen, nur kleine Gruppen bilden oder nur lose zusammenhängen, sich wie der Fisch im Wasser bewegen, alleine, unorganisiert und fern der Nutzung jeder modernen Überwachungstechnik.
Wo das Kabel, die Radiowelle fehlt, horcht der Luser vergebens.

Dies soll kein Abraten von Netzaktivitäten sein, nur, man muss sich im Klaren sein, worauf man sich einlässt und vor allem “Feind hört mit”.

Ich konstatiere, das Netz IST die Überwachungsmaschine schlechthin. Wäre es nicht schon da, müsste es erfunden werden, um Massen, Millionen und Abermillionen zu kontrollieren, auszuhorchen, deren Empfindungen kennenzulernen, deren Verhalten zu steuern. Was über das Fernsehen möglich ist, wird über die Möglichkeiten im Netz potenziert.
Überlegt euch mal, wieso die Staaten allergrößten Wert darauf legen, dass das Netz bis in den letzten Winkel gesponnen wird und selbst der letzte Einödhof noch angeschlossen werden muss. Alles nur zu unserem Besten. Na klar und morgen kommt der Nikolaus.

 

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