War Schweden erfolgreicher?

Der langjährige schwedische Staatsepidemiologe Johan Giesecke machte im Frühjahr 2020 mehrere Voraussagen zum weiteren Verlauf der Corona-Krise und warb dabei für den schwedischen Weg. Mehr als ein Jahr später zeigen offizielle Daten, dass er in fast allem recht behalten hat: Trotz hoher COVID-19-Opferzahlen sind Schwedens Gesamtsterbefallzahlen niedriger oder ähnlich hoch wie die seiner skandinavischen Nachbarländer.

KARSTEN MONTAG

Hinweis: Dieser Beitrag ist auch auf Englisch verfügbar.

Einer der vehementesten Verfechter des schwedischen Sonderwegs ist Professor Johan Giesecke. Er war schwedischer Staatsepidemiologe von 1995 bis 2005 und anschließend bis 2014 leitender Wissenschaftler beim Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC). Derzeit ist er Berater der WHO und der schwedischen Regierung in Fragen zu infektiösen Gefahrenlagen. Zu Beginn der Corona-Krise machte Giesecke mehrere Vorhersagen über den weiteren Verlauf. Heute, etwas mehr als ein Jahr später, lassen sich seine Aussagen anhand aktueller Daten überprüfen.

Im Gegensatz zu allen anderen EU-Ländern hat es in Schweden bisher keinen Lockdown gegeben. Es gab keine Maskenpflicht, Schulen und öffentliche Einrichtungen blieben weitestgehend geöffnet. Es wurden und werden auch keine negativen Tests oder Impfnachweise verlangt, um am öffentlichen Leben teilzunehmen. Abhängig von der Anzahl der positiven Testfälle wurden die Teilnehmerzahlen von Veranstaltungen begrenzt und Gaststätten mit unterschiedlichen Auflagen belegt, jedoch nicht geschlossen. Die oberste schwedische Gesundheitsbehörde empfahl ihren Mitbürgern größtenteils lediglich vorbeugende Maßnahmen.

In mehreren Interviews im April 2020 wies Giesecke darauf hin, dass es…

>>> Weiterlesen bei multipolar

(Visited 218 times, 1 visits today)
War Schweden erfolgreicher?
3 Stimmen, 5.00 durchschnittliche Bewertung (99% Ergebnis)

1 Kommentar

  1. Leider sind Kommentare auf Multipolar durch Bezahlschranke limitiert. Bei diesen ganzen gelehrten Berechnungen soll zum Schluß herauskommen, Schweden habe doch "recht damit gehabt", (fast) nichts gegen die Epidemie zu tun. Verglichen wird mit anderen Ländern, die auch nicht viel mehr getan haben. Die brd hat seit Januar 2020 trotz besten Wissens VERSÄUMT, ein differenziertes Org.-Konzept zu erstellen, mit dem ZIEL, die Epidemie zu VERMEIDEN oder zu BEENDEN!

    Schweden hat genau dasselbe Versäumnis begangen.

    Taiwan hatte ein solches Konzept seit Jahren, durch gezielte Maßnahmen wurde die Epidemie VERMIEDEN.

    Viele Staaten in Asien (plus NZ, plus AUS), etwa China, Korea, Singapur usw., usw. haben durch gezielte Maßnahmen die Epidemie BEENDET; Wiederaufflammen durch importierte Neuinfektionen wird erfolgreich unterbunden.

    "Nichtstun" oder "Fast-Nichtstun" ist unwissenschaftlich:

    "Der Geist der Medizin ist leicht zu fassen, … , ums endlich gehn zu lassen, wies Gott gefällt." Es ist aber Mephisto, der das sagt. Die Politik des "Westens" richtet sich also nach dem Teufel.

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*