Wird der Goldpreis wieder das Krisenthermometer?

von Gerhard Spannbauer (krisenvorsorge)

Wenn Sie unsere Seite regelmäßig als Leser verfolgen, wissen Sie es längst: obwohl der Goldpreis bei intakten, transparenten Marktbedingungen genau entgegengesetzt zum Preis der durch Schulden „gedeckten“ Papierwährungen und „Wert“papiere verlaufen sollte, tut er es häufig nicht. Nun verdichten sich seit einigen Wochen die Anzeichen für einen neuerlichen offenen Ausbruch der Krise, woraufhin Gold einen Ausbruch nach oben hinlegt, wie wir ihn seit Sommer letzten Jahres nicht mehr gesehen haben. Kehrt das Edelmetall damit zu seiner Funktion als Krisenindikator zurück? Wenn ja, warum zieht der kleine Bruder Silber bei dieser Trendwende nicht mit? Lesen Sie hier

Die einfache Formel scheint nach langem wieder zu funktionieren: schlechte Nachrichten aus Wirtschaft und Finanzwelt sorgen für gute Nachrichten bei den Edelmetallen. Lange Zeit galt diese Formel vor allem deshalb nicht, weil die Drückungen und Manipulationen der Zentralbanken und Bullionbanken großen Einfluss auf die Edelmetallmärkte ausübten (lesenswert dazu Manfred Gbureks jüngste Kolumne).

Nun spricht einiges dafür, dass dieser Einfluss zumindest beim Gold bis auf Weiteres zurückgedrängt wird: zum Einen wäre da die Ankündigung der Fed, ihre Anleihekäufe einzudämmen und stattdessen die US-Wirtschaft direkt mit neuer Liquidität zu stimulieren. Das wird jedoch nach Meinung von Peter Schiff und zahlreichen anderen Gold-Bugs in die Hose gehen und stattdessen zu einer Stimulation für den Goldpreis werden. Zum anderen scheinen die deutliche Signale, die die Charttechniker für ein Anhalten des Aufwärtstrends auszumachen meinen, zumindest die Hedgefondsmanager zu überzeugen. Das reicht, um dem Goldpreis mit Spekulationen zusätzlich einzuheizen. Die Netto-Long-Positionen im (Papier)Goldhandel kletterten allein innerhalb der letzten Januarwoche um sage und schreibe 40%.

Ein Faktor, der sich zwar noch nicht direkt auf den Goldpreis auswirkt, aber zu „goldpreisfreundlichen Turbulenzen“ führen wird, sind die unausweichlich gewordenen Gesundschrumpfungen des europäischen Bankensystems. Die EZB und viele Geschäftsbanken müssen seit längerem ihre Bilanzen zurückschrauben, was nur auf Kosten der Kreditvergabe und des Investitionsklimas möglich ist. Der Wachstumsmotor läuft eben nur auf Pump.

Experten wie der Schweizer Investor Egon von Greyerz sehen hier eine ökonomische Sachgasse, die über kurz oder lang zurück zu noch mehr Gelddruckerei als je zuvor führt. Denn eine sich ausbreitende Deflation ist in den Schaltzentralen des Finanzsystems noch gefürchteter als eine Hyperinflation (über diese Zwangsjacke, in der das globale Finanzsystem und die Weltwirtschaft stecken, berichteten wir in unseren letzten Newslettern mehrfach). Nach Von Greyerz` Einschätzung ist das der Ausgangspunkt einer gewaltigen Vermögensvernichtung, die selbst vonseiten der ultrareichen Eliten zu panischem Ansturm auf Gold führen wird.

Auch wenn bei Handelsblatt u. Co. noch nichts davon zu sehen ist, dürfte all das in den folgenden Tagen und Wochen für zunehmende Berichterstattung auch in den Mainstream-Medien sorgen. Damit verstärkt sich der Preistrend nochmals, denn viele „Otto-Normal-Anleger“ werden daraufhin die vielleicht letzte günstige Nachkaufgelegenheit nutzen wollen und die Nachfrage in die Höhe treiben.

Sollte im Zuge dessen auch der Umstand ans Licht kommen, dass der Markt demnächst kaum noch physische Vorräte bereithält, da diese von Regierungen und institutionellen Anlegern in China, Japan, Mexiko, Türkei, Russland und anderen Staaten längst eifrig eingesammelt wurden, könnte es richtig turbulent werden. Doch das ist vorerst nur Spekulation.

Warum geht all dieser Wirbel am weiter vor sich hindümpelnden Silber scheinbar so spurlos vorüber? Silber ist zwar auch eine ideale Geldanlage für den Krisenfall, hat jedoch anders als Gold nicht ausschließlich die Funktion des „sicheren Hafens“. Es ist als Industriemetall stärker vom derzeitigen Abwärtstrend in den Realwirtschaften der Schwellenländer betroffen. Generell ist die Preisbildung bei Silber durch die größere Zahl an Einflussfaktoren noch weniger berechenbar und volatiler als bei Gold.

Die Situation des gelben Edelmetalls lässt sich in aller Kürze so zusammenfassen: wir haben eine aufziehende Krise und ein Goldkartell, dessen Manipulationswerkzeuge stumpf werden. Damit ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Misswirtschaft der Finanzeliten demnächst wieder am Goldpreis abzulesen ist, beträchtlich erhöht.

—————————————————

JP Morgan und Konsorten, die bekannt sind für die Gold- und Silberpreismanipulationen gehen langsam das physische, echte Geld (Gold und Silber) aus. Die FED, die vieles davon verliehen hat, dürfte bald nichts mehr in ihrem Tresor haben. Warum wohl besteht die Deutsche Bundesbank nicht auf einer Prüfung ihrer dort gelagerten Goldreserven? Die ganze Rückholaktion dient nur dazu, die Kritiker zu beruhigen. Die gesamten deutschen Goldreserven, die in New York lagern, hätten schon längst auf deutschem Boden sein können.

Frau Merkel dient der USA und nicht dem deutschen Volk. Sie hat überhaupt kein Interesse daran, das  Gold nach Deutschland zurückzuholen. Wenn die über 8.000 Tonnen Gold, die die USA angeblich besitzen, noch vorhanden wären, warum sollten sie diese Menge nicht überprüfen lassen?

Die bislang angegebenen Goldreserven stinken gewaltig zum Himmel. Sollte eines Tages die Wahrheit ans Licht kommen, dann wird der heutige Goldpreis eine Lachnummer sein. Wohl dem, der dann physisches Gold in seinem Besitz hat.

 

(Visited 17 times, 1 visits today)
Wird der Goldpreis wieder das Krisenthermometer?
0 Stimmen, 0.00 durchschnittliche Bewertung (0% Ergebnis)

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*