VW setzt Affen-Abgas-Versuche im Freiland fort

Schöner Schämen: Jetzt hat der Volkswagenkonzern, im Rahmen des sogenannten “Diesel-Gate“, auch noch ein Problem mit Affen an der Backe. Nicht mit irgendwelchen Affen, nein, mit Affen in der Gaskammer. Übler kann es ja kaum noch kommen. Postwendend erfolgte eine Entschuldigung des Konzerns, bevor sich noch die Schlagzeilen überschlagen konnten. Diese besondere Sensibilität ist vermutlich einer geschichtlichen Duplizität geschuldet. Denn die Geburtstage von Volkswagen und den berühmten Gaskammern, liegen beide in der Zeit der Naziherrschaft. Das ist schon eine üble Verbindung.

Wo sonst kann man dieses Thema vor Gericht besser ausschlachten als in den USA. Genau dort kam dieser Frevel zutage, dass der Volkswagenkonzern Affenversuchen machte. Damit wollte man feststellen, wie scheußlich Dieselabgase sich womöglich auf Menschen auswirken. Gott sei Dank standen die Gaskammern diesmal nicht in Deutschland, sonst wäre der Skandal sicherlich gleich total eskaliert. Nein, diesmal gab es die konzernveranlassten Gaskammern dem Vernehmen nach in New Mexiko. Das ganze lässt sich hier etwas detaillierter nachlesen: Affen mussten in kleinen Kammern stundenlang VW-Dieselabgase einatmen[WELT].

Das soll sich im Jahr 2014 zugetragen haben. Ob das Bewusstsein damals, es ist ja immerhin schon 4 Jahre her, noch nicht so weit war, dass man besser keine Tierversuche macht? Wie dem auch sei, aus dem verlinkten Bericht ist ferner zu entnehmen, dass die Affen beim Be- oder Vergasen mit Dieselexkrementen liebend gerne Zeichentrickfilme schauten. Sehr beruhigend. Dass sie dies offensichtlich nicht bis zur Vergasung taten, ist zwar nicht überliefert, darf man aber daraus schließen, dass von keinen Todesfällen unter den Affen die Rede war. Bestimmt konnten die hernach noch für schlimmere Experimente gebraucht werden. Vielleicht von der Tabakindustrie, weil die schon an so hohe Luftbelastungen gewöhnt wurden. Das Überleben der Affen wiederum könnte man werblich dafür ins Feld führen, das Dieselabgase überhaupt gar nicht schädlich sind. Viel schädlicher hingegen ist die Verquickung mit den Gaskammern.

Da geht noch mehr

Auch von der Intention, “Menschen-Versuche” mit Dieselabgasen durchzuziehen wird in dem verlinkten Artikel berichtet. Dazu soll es unter Adolf bereits ganz praktische Vorläufer mit der “Betrübsbezeichnung”: Gaswagen[Deathscamps] gegeben haben. Bestimmt waren das nicht die neueren Überlegungen des Konzerns. Immerhin kann sich VW damit trösten, dass er mit dem Dieselproblem nicht so ganz alleine dasteht. Er muss nur die Hauptlast des Skandals bezahlen, weil sich das für deutsche Unternehmen, insbesondere in den USA, einfach so gehört. Andere Fahrzeughersteller wie beispielsweise Peugeot, Renault, Fiat und viele mehr, auch die in den USA ansässige, sind da nicht wirklich sauberer. Nur stehen sie, aus welchem Grunde de auch immer, eben nicht so sehr im Fokus.

Und um das elende Schäm-Thema zumindest hier unkorrekt abzuschließen, können wir mit Gewissheit sagen, dass die Menschen-Versuche mit Dieselabgasen keineswegs eingestellt werden. Sie werden lediglich von den Labors auf die Straßen und Innenstädte verlagert. Da laufen genug Affen herum. Leider sind die Bedingungen hier nicht so exakt definiert wie in einer geordneten Gaskammer, aber irgendwelche Wirkungen werden sich auch im Freiland einstellen. Oder aber wir insistieren auf den oben bereits angepriesenen Nachrüstsatz von VW, dann wird es zumindest etwas lachhafter. Aber auch hier gilt, andere Dieselmotorenhersteller sind da nicht besser wie der Volkswagen Konzern. Bei den Freilandversuchen machen alle diese Hersteller ausnahmslos mit. Ein Grund mehr sich vielleicht ernsthaft auf die Suche nach Alternativen zum inzwischen antiken Verbrennungsmotor zu machen. Ob es von solcher Technik wohl schon ausreichend in den geheimen Schubladen der Konzerne gibt?

(Visited 37 times, 1 visits today)
VW setzt Affen-Abgas-Versuche im Freiland fort
1 Stimme, 5.00 durchschnittliche Bewertung (98% Ergebnis)

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*