Die Zukunft gehört den Mutigen

Ein kurzer Nachruf auf das erste Jahr nach der „neuen Normalität“.


Die „neue Normalität“ scheint sang und klanglos verschwunden zu sein, nachdem sie mit einem großen Knall von vermeintlichen Gutmenschen, in Wirklichkeit von Machtmenschen, für die Gesellschaft verordnet worden war. Doch ist das Verschwinden nur ein scheinbares. Diese „neue Normalität“ hat sich tief in unsere Köpfe hineingefressen. Und gleichzeitig haben sich Türen geöffnet.


von Peter Frey (peds-ansichten)

Eine zuvor eh schon traumatisierte Gesellschaft wurde mit dem aktiven Forcieren einer PLandemie noch tiefer gespalten und bereit für „größere Dinge“ gemacht. Oder doch nicht. Denn die monströsen Spaltungsversuche, die ja unter neuen Flaggen bis heute weiterbetrieben werden, haben auch zu Effekten geführt, welche die Gestalter der „schönen, neuen Welt“ so eher nicht in ihren Konzepten berücksichtigt hatten.

Eine Gesellschaft politischer Aktivisten ist eine Utopie und es ist sicher sinnvoll, die künftigen Entwicklungen nicht auf einer solchen Prämisse zu erwägen. Andererseits wurden in dieser, unserer Gesellschaft, Millionen von Menschen regelrecht gezwungen, politisch aktiv zu werden. Weil die künstlich geschaffenen Krisen so nah an sie herangetreten waren, dass im Grunde nicht diskutierbare Selbstverständlichkeiten menschlichen Zusammenlebens für sie selbst in Frage gestellt wurden. Geradezu körperlich wurden die Krisen für viele von uns spürbar. Die damit verbundenen Schmerzen forderten Veränderungen zu den bis dahin praktizierten, eingeschliffenen Gewohnheiten. Das Bequeme wurde von der Realität eingeholt und in Frage gestellt.

Und so ergaben sich mit einer Krise, die unter der Fahne einer „Corona-Pandemie“ verordnet wurde, vielleicht auch die größten Möglichkeiten seit langer Zeit, Veränderungen in einer ganz anderen Richtung zu wagen. Krisen gebieren eben auch Chancen, manchmal ganz unverhofft.

Der Gegenentwurf zu einer von oben vernetzten, kontrollierten und gleichzeitig durch Eliten entmündigten menschlichen Gesellschaft kann logischerweise nicht von oben kommen. DEN Gegenentwurf kann es so auch gar nicht geben, wenn er nicht zur Kopie elitärer Vorsehungen mutieren will. DER Gegenentwurf wäre genauso einfältig wie der technokratische Entwurf, den die transhumanistische Clique um und hinter Schwab, Gates, Harari und Anderen für ihre menschlichen Untertanen entwickelt hat (1).

Außerdem benötigen wir keinen Entwurf der gegen den Entwurf angeht, den man uns in diesen Zeiten von oben herab versucht, besonders schmackhaft zu machen. Das würde uns nur Energie kosten. Die Alternative besteht vielmehr in zahllosen, alternativen, selbstbestimmten Lebensentwürfen. Das sind jeweils originäre Entwürfe, umgehend gelebte Konzepte. So wenig perfekt diese sein mögen, so einzigartig und lebendig sind sie doch. Und all diese verbinden sich zu einem völlig neuen Gesamtentwurf. Einer der nicht starr, sondern in ständiger Veränderung, im Ausprobieren und Gestalten, eben lebendig im wahrsten Sinne des Wortes, begriffen ist.

Eine solches Konglomerat von Entwürfen ist dann auch nicht übergriffig. Es lebt vom Vorleben, vom Vorbild geben. Andere Entwürfe können uns inspirieren, zum Hinterfragen anregen. Aufgegriffen erweitern sie auf friedliche und tatsächlich kreative Art und Weise unser eigenes Lebenskonzept.

Nun steht Weihnachten vor der Tür.

Sie erinnern sich noch, wie verordnete antisoziale Distanzierung auf das Fest des Schenkens und der Liebe ausgedehnt wurde? Wie eine außer Rand und Band geratene, geistig und materiell korrupte Clique die Spaltung in der Gesellschaft bis hinein in Familien, Partnerschaften und Freundschaften trug? Eine abgrundtief verlogene Haltung vermeintlicher Solidarität befohlen wurde, um maskenbewehrt, durchgetestet und durchgespritzt angeblich die Alten vor den Jungen und die Jungen vor den Alten schützen zu können? Es ist für mich essenziell, dies niemals zu vergessen, es auch wieder und wieder zur Sprache zu bringen. Und trotzdem positiv zu denken und zu leben.

Sie wissen es, liebe Leser: Der Betreiber dieser Plattform ist ein unverbesserlicher Optimist. Er ist es gerade auch deshalb, um nicht von den Abgründen, in die er so oft hineinschaut, um zu weiterer Erkenntnis zu gelangen, verschlungen zu werden. Optimist zu bleiben, ist Teil der eigenen psychosozialen Hygiene. Da ich an mich und das Gute in mir glaube, kann ich gar nicht anders, als dieses Gute auch in meinen Mitmenschen zu erkennen. Das ist gleichzeitig ein gutes Mittel, achtungsvoll und empfindsam zu bleiben — sich und anderen gegenüber.

Ihnen, liebe Leser, bin ich zutiefst dankbar für die Aufmerksamkeit die Sie meiner Art und Weise von Selbstverwirklichung schenken. Die Wertschätzung, die Sie meiner Arbeit hier entgegen bringen. Die Tiefe, Achtsamkeit und Sorgfalt, in der Sie kommentieren. Das hat etwas Berührendes. Es ist ein echtes, tägliches Geschenk, das ich von Ihnen erhalte (a1). Womit das Stichwort gegeben ist.

Allen Lesern wünsche ich an dieser Stelle ein friedliches, harmonisches Weihnachtsfest. Eines, in dem Sie den Zauber, den dieses Fest auf uns in unseren Kindheitstagen ausübte, für sich selbst wieder wecken können. In dem Sie sich gegenseitig durch Nähe gut tun. Und sich auf diese Weise selbst und andere glücklich machen können. Wir wissen ja, dass das große Glück auch nur eine abstrakte Zusammenfassung der vielen kleinen Glücksmomente darstellt, die wir befähigt sind, anderen und uns selbst zu schenken.

Mögen wir das neue Jahr in diesem Sinne angehen: hoffnungsvoll, optimistisch, kreativ, kollektiv, fröhlich — friedlich.

In herzlichem Dank und Verbundenheit,

Ihr Ped


Anmerkungen und Quellen

(Allgemein) Dieser Artikel von Peds Ansichten ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell — Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen — insbesondere der deutlich sichtbaren Verlinkung zum Blog des Autors — kann er gern weiterverbreitet und vervielfältigt werden. Bei internen Verlinkungen auf weitere Artikel von Peds Ansichten finden Sie dort auch die externen Quellen, mit denen die Aussagen im aktuellen Text belegt werden.

(a1) Aufmerksamkeit und Achtsamkeit anderen Menschen zu schenken, ist sicher der Glücksbringer schlechthin. Das ändert trotzdem nichts daran, dass Ihre, sich möglicherweise profan annehmenden Geschenke, nämlich Ihre finanziellen Zuwendungen, meine Arbeit handfest unterstützen. Zumal es tatsächlich echte Geschenke sind, ohne Erwartung einer Gegenleistung. Ihre in dieser Form ausgedrückte Wertschätzung sorgt dafür, dass die technischen Kosten, die der Betrieb einer solchen Plattform nun einmal mit sich bringt, gedeckt sind. Gerade aufgrund persönlicher Veränderungen im kommenden Jahr sind Ihre Schenkungen eine sehr wirksame Unterstützung. Haben Sie auch dafür herzlichen Dank!

(1) 15.01.2022; NZZ; Gernot Böhme; Yuval Noah Harari ist der Pop-Star unter den Historikern. Aber im Grunde versteht er sich als Prophet. Seine Vision: Er erkennt, warum es mit dem Menschen zu Ende geht; https://www.nzz.ch/feuilleton/yuval-noah-harari-ist-der-pop-star-unter-den-historikern-aber-im-grunde-versteht-er-sich-als-prophet-seine-vision-er-erkennt-warum-es-mit-dem-menschen-zu-ende-geht-ld.1663934

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