Der Krieg der Informationen

von Niki Vogt (quer-denken)

Ich hatte vor ein paar Tagen Besuch von einem Bekannten aus der Westukraine. Er bracht Grüße von einem Freund dort bei Odessa, und eine große Packung Kirschen in Schokolade – so eine Art ukrainisches „Mon Cherie“. Vom Schokoprinzen Poroschenko. Wir haben ein bißchen erzählt und gelacht, und dann kam natürlich das große Thema Krieg in der Ukraine, Rußland und ein möglicher großer Krieg. Es war absolut erschütternd, wie wenig der gute Mann davon wußte, was wirklich vor sich geht. Er war voller Vorfreude auf den unaufhaltsam ausbrechenden Wohlstand, der ja kommt, wenn die Ukraine Mitglied in der EU wird. Das ist sonnenklar.

Der gute Mann war natürlich total überzeugt, daß die westliche Wertegemeinschaft ihr Füllhorn über der Ukraine ausschüttet, daß Putin ein böser Kriegstreiber ist, daß die Amerikaner selbstlose Freunde sind und in aller Unschuld nichts anderes wollen, als den Ukrainern ein herrliches Leben in Freiheit, Wohlstand und Sorglosigkeit zu bescheren. Und daß sie dort all das schon hätten, wenn Putin nicht in die Ostukraine invadiert wäre. Amerika ist ein Wunderland, die EU das vorgelagerte Disneyland, im Himmel ist Jahrmarkt und die Sternlein fahren Achterbahn.

Man faßt es kaum, in der Westukraine hat die Propaganda gute Arbeit geleistet. Viele Leute glauben, in der EU gebe es ein gesetzliches Mindesgeld von 3000 Euro im Monat, das jeder Person bedingungslos zusteht. Viele nehmen jetzt schon Kredite auf, um sich Autos und neue Möbel oder ein Haus zu kaufen, weil ja der Geldsegen sofort einsetzt, wenn nur die „Scheiß-Russen-Rebellen“ ausgemerzt sind und Putin vom Westen „den Arsch voll bekommen“ hat. Auf die Auskunft, jaja, es gibt hier Hartz4, aber ob das in der Ukraine kommt, das wagen wir zu bezweifeln, und dann sind das eher 300 Euro als dreitausend – NEIN!!! Das KANN nicht sein!
Unfaßbar.

„Sie nennen Kramatorsk nun „Krematorsk“

Auch ansonsten wird gelogen, daß sich die Balken biegen. Aus verschiedenen Quellen haben wir erfahren, daß die Regierung in Kiew merkwürdig geringe Gefallenenzahlen ihrer Truppen vermeldet. Die Internetseite des Verteidigungsministeriums vermeldete zwischen 400 und 500 Gefallene im Sommer, da war in der Ukraine unter der Hand schon bekannt, daß es in Wirklichkeit einige Tausene sein müssen. Sehr viele Familien warten bang auf die Rückkehr ihrer Söhne, Väter, Brüder, Freunde – und wissen gar nicht, daß derjenige schon längst gefallen ist. Doch viele ahnen es. Die Toten Soldaten werden – wenn überhaupt – notdürftig verscharrt. Es wabern Meldungen von Desertionen durch das Volk, niemand weiß, wieviel dahintersteckt. Die Propaganda verschleiert absichtsvoll, wieviele tote ukrainische Soldaten es gibt. Natürlich: Denn es gab ja schon genug Proteste gegen die Einberufung aller Männer zwischen 18 und 60 Jahren. Mütter verbrannen öffentlich die Einberufungsbescheide. Wenn sich herumsprechen würde, wieviele tot sind und von ihren Familien nicht einmal anständig beerdigt werden können, bräche der nächste Aufstand los. Zwar wird irgendwann die Wahrheit ans Licht kommen, aber die Regierung in Kiew setzt alles dran, die Wahrheit zu verschleiern, so lang es geht. Und sie versucht sich zu retten, indem sie NATO-Streitkräfte wegen der russischen Invasionen anfordert, so daß in einem richtigen Krieg in dem ausbrechenden Chaos und Sterben sowieso keiner mehr weiß, wer da wo gefallen ist.

Den absoluten Tiefschlag bringen Berichte aus der Gegend Slawjansk (bei Kramatorsk). Dort hatten schwere Kämpfe stattgefunden. Nach Meldungen aus der Bevölkerung soll die Ukrainische Armee die Gefallenen in den Teichen der Umgebung entsorgt haben, als alles vorbei war und sie abgezogen sind. Der ukrainische Katastrophenschutz ging diesen Gerüchten nach und schickte seine Leute dorthin, um nachzuschaun. Wir berichten hier, was wir aus verschiedenen Quellen erfahren haben:

In Slawjansk angekommen wurden vor Ort Einsatzgruppen von Tauchern zusammengestellt und unter die Kontrolle des ukrainischen Geheimdienstes (SBU) gestellt. Offenbar fürchtete man, falls die Meldungen stimmen, daß das überall – auch in der Westukraine bekannt werden würde. Den Einsatzkräften wurde klargemacht, daß sie strengstes Stillschweigen zu wahren haben. Sollten Information über diesen Einsatz publik werden, würden die Einsatzkräfte strafrechtlich belangt.

Die Taucher wurden zu einem See bei Slawjansk transportiert. In dieser Gegend soll es zu besonders schwere Kämpfen zwischen Nationalgarde und regulären Armeeeinheiten auf der einen Seite und der Volkswehr (noch unter Strelkow) auf der anderen Seite gekommen sein. Hier sollten nach Angaben der Einheimischen nach den Kämpfen die Leichen der getöteten Nationalgardisten und vieler regulären Soldaten im See versenkt worden sein. Das ganze gab es als Gerücht schon einige Zeit. Man schenkte dem aber wenig Beachtung, weil es hieß, die Leichen hätten ja dann durch den Verwesungsvorgang an der Oberfläche auftauchen müssen.

Der Tauchereinsatz brachte nun die Wahrheit ans Licht: Der See – und einige andere Teiche und Tümpel in der Umgebung – war am Grund vollgepackt mit Leichen toter Männer.

Die Taucher mußten die Toten bergen und den See den See von Leichenteilen säubern. Die Einsatzkräfte waren nach den Erzählungen der Anwohner dort vollkommen geschockt und so nervlich fertig, daß sie sich anschließend mit Wodka betrunken haben und doch davon gesprochen haben, was sie dort unten im Wasser fanden: Körper an Körper dicht nebeneinander am Seegrund, „wie die Heringe in einer Blechdose“. Die meisten Leichen waren nackt, der eine odere andere hatte noch eine Hose an – und durch den Verwesungsprozeß im Wasser aufgedunsen. Die meisten waren ganz, ganz junge Männer. Die Körper waren nicht aufgetaucht, weil an ihren Beinen Gewichte befestigt waren. „Still lagen sie da, nur die Haare wehen hin und her. Rücken an Rücken. Sehr viele, mehrere Hundert.“

Die Taucher wurden angewiesen, die Leichen aus dem See zu holen und auf Lastwagen aufzuladen. Das wurde von Augenzeugen erzählt, die die Vorgänge trotz Absperrung beobachten konnten. Die Lastwagen fuhren mit ihrer traurigen Fracht nach Krematorsk, wo bereits fahrbare Krematorien eingetroffen waren. In Krematorsk berichten die Bewohner, daß die Krematorien Wochenlang geraucht haben und fettiger Qualm auf alles in der Umgebung niederschlug.

So eine Anordnung und Organisation kann nach Einschätzung unserer Informanten nur direkt von Kiew kommen. Man will in Kiew die wahren Opferzahlen nicht nennen, und gerade läuft die nächste Rekrutierungswelle an Kanonenfutter. Angeblich sollen sogar Frauen jetzt eingezogen werden. Außerdem ist die Kiewer Regierung bekanntermaßen in Finanznot. Besser und billiger ist es, die Gefallenen zu verheizen, denn dann sind die wahren Gefallenenzahlen nicht zu ermitteln und der Staat spart Entschädigungen an die Familien. Todesnachrichten gibt es ja auch nicht, wenn die Identität der Gefallenen nicht festgestellt wird. Und solange die Familien noch hoffen, daß der Vater, der Sohn, der Bruder, Schwager oder Vetter doch noch nach Hause kommt, halten die Leute ja auch still. Doch die Wahrheit spricht sich herum. Auch im Internet wird mittlerweile darüber berichtet:

40-slavyansk-nacgvardeycy-topili-trupy-v-bolotah.html
opy-zavezli-v-kramatorsk-3-mobilnyh-krematoriya.html

Nun ist das Internet in der Ukraine noch nicht so selbstverständlich wie hier, hören wir, und oft auch sehr schlecht. Doch früher oder später wirden sich diese Informationen den Weg bahnen. Dann wird man sehen, wie die Westukrainer das Ganze aufnehmen.

In einem Krieg ist das erste Opfer immer die Wahrheit

Bis vor wenigen Wochen hieß es aus Kiew noch, die ukrainische Armee sei zur Bestrafung der aufmüpfigen, prorussischen Rebellen ausgerückt und ziehe siegreich von Stadt zu Stadt. Von der Bombardierung der Städt und Zivilisten keine Rede, Jazenjuk hatte sogar die Stirn, die immensen Kosten des Wiederaufbaus in der Ost-Ukraine zu beklagen, als haben man allen Ernstes vor, die Städte und Dörfer wieder aufzubauen, und als seien die Verwüstungen von der Volkswehr – und nicht von der Armee – angerichtet worden. Seltsamerweise macht es dann über Nacht PUFF! und Gut ein Drittel, wenn nicht fast die Hälfte der Ukraine ist unter der Kontrolle der Volkswehr und die „vagabundierenden russischen Terroristen“. Wie das?

Jetzt, während der Gespräche über einen Waffenstillstand eiert Poroschenko mit seinen Formulierungen herum und läßt seine Pressestelle verlautbaren: „… müssen wir eine Neuordnung der (militärischen) Kräfte vornehmen, um unser Territorium zu verteidigen … sowie fortgesetzte Bodenoffensiven … Wir müssen unter den neuen Umständen einen neuen Militäreinsatz in Betracht ziehen.“

Was sind die „neuen Umstände“? Ein verklausuliertes Eingeständnis, daß die Volkswehr überall auf dem Vormarsch ist?  Daß auch die ganzen Blackwater, Greystone und Akademi-Söldner aus den USA nichts bewirkt haben? Denn, wenn die ukrainische reguläre Armee so erfolgreich wäre, dann wäre es wohl kaum nötig, die „Kräfte umzugruppieren“ oder gar „neu zu ordnen“? Erst bei dem militärischen Desaster um den Flughafen von Lugansk begann die Kiewer Regierung von „russischen Panzerbatallionen“ zu schwadronieren. Das war die Nacht, in der der besagte „Puff!“ stattfand. Trotz daß die OSZE betont, es gebe keinerlei Erkenntnisse über russische Invasion und nicht einmal die USA diese Räuberpistolen deckt, versuchte die Kiewer Junta mit dem Auftauchen russischer Geisterbatallione ihre Niederlagen zu erklären. Ein britischer Reporter namens Michael Gordon, der sich damals schon willfährig bei der Verbreitung der Lügenkampagnen über (bekanntermaßen nicht vorhandene) Massenvernichtungswaffen im Irak gezeigt hatte, war merkwürdigerweise schon wieder genau dann und da zur Stelle, um als Einziger einen russischen Konvoi irgendwo auf ukrainischem Boden zu sichten. Überflüssig zu erwähnen, daß er LEIDERLEIDER kein Beweisfoto, nichts an Beleg für diese knackige Behauptung vorlegen konnte. Macht nichts, die Medien pappten einfach ein paar Archivbilder von russischen Panzern zu der Meldung und setzten bewußt zweideutige Texte als Bildunterschrift darunter, die beim Drüberlesen suggerierten, dies sei das Beweisfoto des invadierenden Konvois. Die USA fühlten sich genötigt,  irgendwelche verwaschenen Bilder von Irgendwo mit nichts zu erkennen drauf zu präsentieren. Auch wie weiland im Irak.

Cave seniorem, dum veritatem dicunt – Hüte Dich vor den alten Männern, denn sie sagen die Wahrheit.

Wer seinen Dienst hinter sich hat und keine Karriere mehr machen will und muß, und wer im Leben gelernt hat, worauf es ankommt, ist nicht mehr so leicht korrumpierbar. Das wußten schon die alten Römer (Siehe obiges Sprichwort). Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist der offene Brief ehemaliger US-amerikanischer Geheimdienstchefs an Frau Bundeskanzlerin Merkel.
In diesem Schreiben warnen die US-Ex-Geheimdienstmitarbeiter Merkel vor angeblichen Beweisen zu Ukraine. Originalzitat: „Es bleibt zu hoffen, daß Ihre Berater Sie auf die durchwachsene Bilanz hinsichtlich der Vertrauenswürdigkeit des NATO-Generalsektretärs Anders Fogh Rasmussen hingewiesen haben.“

Dieser Mann ist einer der übelsten Agitatoren für einen Dritten Weltkrieg.

Falls jemand davon noch nicht gehört hat, hier der Originalartikel mit dem Originalwortlaut des Schreibens:

http://www.opednews.com/articles/Memorandum-For-Angela-Mer-by-Coleen-Rowley-Angela-Merkel_Ukraine_Ukraine_Veteran-Intelligence-Professionals-For-Sanity-140831-791.html

Und hier eine Übersetzung aus mmnews:

MEMORANDUM FOR: Angela Merkel, Chancellor of Germany

FROM: Veteran Intelligence Professionals for Sanity (VIPS)

SUBJECT: Ukraine and NATO

By

Wir, die Unterzeichner, sind langjährige Veteranen der US-Nachrichtendienste. Wir unternehmen den außergewöhnlichen Schritt, diesen offenen Brief an Sie zu schreiben, um Ihnen die Gelegenheit zu geben, vor dem NATO-Gipfel am 4. und 5. September Einblick in unsere Sicht der Dinge zu bekommen.

Es ist beispielsweise wichtig für Sie zu wissen, dass Anschuldigungen hinsichtlich einer großangelegten russischen Invasion in der Ukraine offenbar nachrichtendienstlich nicht zuverlässig gesichert sind. Vielmehr scheint die „Intelligence“ von derselben politisch festgelegten Art zu sein, mit der vor 12 Jahren der Angriff auf den Irak „gerechtfertigt“ wurde. Wir sahen damals keine glaubwürdigen Beweise für Massenvernichtungswaffen; wir sehen jetzt keine glaubwürdigen Beweise für eine russische Invasion. Vor 12 Jahren verweigerte der damalige Kanzler Schröder in Anbetracht der vagen Hinweise auf irakische Massenvernichtungswaffen die Teilnahme am Angriff auf den Irak. Unserer Ansicht nach sollten Sie Anschuldigungen des US-Außenministeriums und von NATO-Vertretern hinsichtlich einer Invasion Russlands in der Ukraine mit angemessenem Misstrauen begegnen.

Präsident Barack Obama versuchte am gestrigen Tage, die Rhetorik seiner eigenen führenden Diplomaten sowie der kommerziellen Massenmedien abzukühlen, als er die jüngsten Vorgänge in der Ukraine mit den Worten „…eine Weiterführung dessen, was in den letzten Monaten geschehen ist … es ist nicht wirklich eine Änderung“ beschrieb.

Obama hat jedoch nur schwache Kontrolle über die politischen Entscheidungsträger in seiner Regierung, die leider über keinen nennenswerten Sinn für Geschichte verfügen, keine Erfahrungen mit Kriegen haben und Politik mit anti-russischen Ressentiments verwechseln. Vor einem Jahr war es „Falken“ unter den Vertretern des Außenministeriums bereits beinahe gelungen, Obama zu einem großangelegten Angriff auf Syrien zu bewegen – wiederum auf „nachrichtendienstlichem“ Material beruhend, das im besten Fall zweifelhaft war.

Vor allem, weil vermehrt Geheimdienstinformationen hervorgehoben werden, auf die sich scheinbar verlassen wird und die wir für gefälscht halten, denken wir, dass die Wahrscheinlichkeit einer Eskalation der Kampfhandlungen über die Grenzen der Ukraine hinaus in den letzten Tagen erheblich gestiegen ist. Wichtiger aber ist, dass wir überzeugt sind, dass diese wahrscheinliche Entwicklung vermieden werden könnte, was von der gesunden Skepsis abhängt, die Sie und andere führende Politiker Europas zum NATO Gipfel in der kommenden Woche mitbringen.

Erfahrungen mit Unwahrheit

Es bleibt zu hoffen, dass Ihre Berater Sie auf die durchwachsene Bilanz hinsichtlich der Vertrauenswürdigkeit des NATO-Generalsektretärs Anders Fogh Rasmussen hingewiesen haben. Es erscheint uns, als würden Rasmussens Reden nach wie vor regelmäßig in Washington geschrieben. Dies war mehr als deutlich am Tag vor der US-geführten Invasion im Irak, als er in seiner Funktion als dänischer Premierminister seinem Parlament vortrug: „Irak hat Massenvernichtungswaffen. Das ist nicht etwas, das wir lediglich vermuten. Wir wissen es.“

Bilder können mehr sagen als tausend Worte. Wir haben erhebliche Erfahrung mit der Sammlung, Analyse und Berichterstattung zu jeder Art von Satellitendaten und anderem Bildmaterial sowie anderer Arten nachrichtendienstlicher Quellen. Es soll hier ausreichen, deutlich zu machen, dass die am 28. August von der NATO veröffentlichten Bilder eine sehr fadenscheinige Grundlage dafür bilden, Russland eine Invasion der Ukraine vorzuwerfen. Traurigerweise haben sie starke Ähnlichkeit mit den Bildern, die am 5. Februar 2003 von Colin Powell vor den Vereinten Nationen gezeigt wurden und die ebenfalls nichts bewiesen.

An eben jenem Tag warnten wir Präsident Bush, dass unsere ehemaligen Analysten-Kollegen „zunehmend verstört über die Politisierung der Nachrichtendienste“ waren, und wir sagten ihm geradeheraus, dass „Powels Präsentation nicht annähernd einen Grund bietet“, der einen Krieg rechtfertigen würde. Wir mahnten Mr. Bush, „die Diskussion…über den Kreis jener Berater hinaus zu erweitern, die klar einen Krieg anstreben, für den wir keinen überzeugenden Grund sehen und dessen unbeabsichtigte Konsequenzen vermutlich katastrophal sein würden“.

Betrachten Sie Irak heute. Schlimmer als katastrophal. Obwohl Präsident Wladimir Putin bisher beträchtliche Zurückhaltung im Ukraine Konflikt gezeigt hat, halten wir es für erforderlich, daran zu erinnern, dass Russland ebenfalls zu „Shock and Awe“ in der Lage ist. Wenn auch nur die kleinste Wahrscheinlichkeit besteht, dass derlei aufgrund der Ukraine Europa betreffen könnte, sollten nüchtern denkende Führungspersonen dies sehr sorgfältig durchdenken.

Wenn die von der NATO und den USA freigegebenen Fotos den besten verfügbaren „Beweis“ einer russischen Invasion darstellen, verstärkt dies unseren Verdacht, dass aktuell erhebliche Anstrengungen unternommen werden, um Argumente für den NATO-Gipfel zu stärken, auf deren Grundlage Maßnahmen verabschiedet werden sollen, die Russland mit Sicherheit als Provokation ansehen wird. Sie sind zweifelslos vertraut mit dem Ausdruck „Caveat Emptor“. Es soll genügen hinzuzufügen, dass man allem, was Mr. Rasmussen oder selbst Außenminister Kerry zu verkaufen versucht, mit äußerster Vorsicht begegnen sollte.

Wir vertrauen darauf, dass Ihre Berater Sie hinsichtlich der Ukraine-Krise seit Anfang 2014 auf dem Laufenden gehalten haben, auch darüber, wie sehr die Möglichkeit einer NATO-Mitgliedschaft der Ukraine für den Kreml ein Anathema ist. Gemäß eines Telegramms vom 01. Februar 2008 (veröffentlicht durch WikiLeaks) von der US-Botschaft in Moskau an die damalige Außenministerin Condoleezza Rice, wurde US-Botschafter William Burns zu Außenminister Sergey Lawrow gerufen, der ihm Russlands starken Widerstand gegen eine NATO-Mitgliedschaft der Ukraine erläuterte.

Lavrov warnte spezifisch vor „Befürchtungen, dass das Thema das Land entzweien und zu Gewalttätigkeiten führen könnte oder sogar, so behaupten manche, zu einem Bürgerkrieg, der Russland dazu zwingen würde, über eine Intervention nachzudenken“. Burns gab seinem Telegramm den ungewöhnlichen Titel „NYET heißt NYET: RUSSLANDS ROTE LINIEN ZUM THEMA NATO-ERWEITERUNG“ und schickte es mit HÖCHSTER Priorität nach Washington. Nur zwei Monate später verabschiedeten NATO-Führer auf ihrem Gipfel in Bukarest in einer formalen Erklärung, dass „Georgien und die Ukraine in der NATO sein werden.“

Gerade gestern behauptete der ukrainische Ministerpräsident Arseni Jazenjuk über sein Facebook-Account, dass er mit Unterstützung des Parlaments darum nachgesucht hat, den Weg zu einer NATO-Mitgliedschaft offen zu halten. Jazenjuk war natürlich nach dem Staatsstreich am 22. Februar Washingtons erste Wahl für das Amt des Ministerpräsidenten. „Yats ist unser Mann“, sagte die stellvertretende Außenministerin Victoria Nuland einige Wochen vor dem Coup in einem abgefangenen Telefongespräch mit dem US-Botschafter in der Ukraine, Geoffrey Pyatt. Vielleicht erinnern Sie sich, dass dies dasselbe Gespräch war, in dem Nuland sagte: „f*ck die EU.“

 

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