Der Kreislauf des Lebens

von Gerhard Breunig (Deutschland-Pranger)

Hat Griechenland jetzt ausgemerkelt? Das neue Jahr hat kaum begonnen und schon berichtet der Spiegel über eine weitere bemerkenswerte 180 Grad Kehrtwende von Angela Merkel. Nach dem „grandiosen“ Rein-Raus-wieder Rein-Ausstieg aus der Kernenergie, dürfen jetzt die Griechen plötzlich und völlig unerwartet doch noch die Eurozone verlassen. Während der Atomausstieg unter dem Eindruck der „Fukushima Katastrophe“ eine zumindest für den ahnungslosen Durchschnittsmichel noch irgendwie nachvollziehbare Entscheidung war, muss man sich beim Salto rückwärts aus dem Stand des bundesdeutschen „Fähnchens im Wind“ bei den Griechen entgültig fragen, ob die „Trulla aus der Uckermarck“ noch alle Latten am Zaun hat.

Ich dachte bisher, der Verbleib von Griechenland im Euro sei völlig alternativlos und absolut undenkbar. Zumindest hat Merkel das bei jeder ihrer Stellungnahmen zur Eurokrise immer wieder bekräftigt, sobald darin das kleine Land am südöstlichen Zipfel Europas auch nur ansatzweise vorkam.

Welch ein riesiger Aufwand wurde betrieben, um uns die Rettung dieses wirtschaftlich eigentlich völlig unbedeutenden Landes, die schon heute immense Steuermittel verschlungen hat, als einzig gangbaren Weg zur Rettung der europäischen Idee verkaufen. Scheitert der Euro, dann scheitert Europa wurde zum Kernsatz einer Kampagne, der uns einfach nur ruhig stellen sollte. Ruhig stellen für Massnahmen, die es den EU Bürokraten erlauben, unser Steuergeld in gigantischen Größenordnungen zur Rettung von Banken zu verschwenden. Als weitere Folge dieser unsäglichen, angeblich alternativlosen „Rettungspolitik“ bestimmen jetzt ungewählte Bürokraten darüber, wie und an wen unsere Steuern tagtäglich völlig unkontrolliert verschwendet werden.

Es ist deshalb keinesfalls verwunderlich, dass dieser Tage die Meldung durch die Medien ging, CDU Parlamentarier hätten den „Printifex Maximus“ Mario Draghi und seine EZB gebeten, deutsche Steuergelder nicht durch seine geplanten Massnahmen sinnlos zu verschwenden. Das deutsche Parlament ist damit zum Bittsteller eines EU-Bürokraten und Lakaien der Bankenlobby verkommen.

Wie oft wurden die Mahner und Kritiker im Vorfeld jeder Entscheidung als Anti Europäer, ja gar als Rechte und Nazis verunglimpft? Und nun das. Man hätte es voraussehen können, hätte man nicht immer wieder absichtlich die Augen davor verschlossen. Die grundgesetzwidrige Übertragung der Haushaltshoheit an fremde Instanzen erweist sich gerade als der von mir schon lange erwartete Bumerang. Systemerhalt um jeden Preis wird eben immer teurer, als ein geordneter Systemabbruch. Das haben die führenden Köpfe der Österreichischen Schule schon vor 100 Jahren gewusst. Leider prallt dieses Wissen an der imaginären sozialistischen Mauer, die man rund um Berlin und Brüssel gezogen hat, immer noch ab.

Betrachten wir die Situation in Griechenland etwas genauer, dann fällt eines ganz besonders auf. Während zu Beginn der Krise hauptsächlich große, weltweit tätige Banken die Schulden der Griechen im Portfolio hatten, sind diese Schulden inzwischen bei den europäischen Staaten, also beim Steuerzahler gelandet. Wie angenehm für die Banken, dass die europäischen Staaten deren Forderungen an Griechenland via ESM, EFSF und anderem Unsinn seit 2010 inzwischen fast komplett übernommen haben. Vermutlich deshalb lässt uns Merkel jetzt ausrichten, dass die systemischen Risiken heute wesentlich geringer sind als 2010. Dass es sich bei den deutlich geringeren Risiken aber nur um die Risiken der Banken handelt, verschweigt sie natürlich. Das Risiko eines Totalverlustes ist seit 2010 jedoch massiv gestiegen, da die Wirtschaftsleistung Griechenlands dramatisch gesunken ist. Das Land ist weder wettbewerbsfähig noch in der Lage, die gegebenen Kredite jemals zurück zu zahlen. Die wirtschaftliche Depression ist dort allgegenwärtig. Ein Schuldenschnitt, im Volksmund Staatsbankrott genannt, war und ist unvermeidlich. Mit der neuen, vermutlich linken Regierung wird dieses Szenario auch eher warscheinlich, hat sich doch der Führer der Linken bereits diesbezüglich sehr deutlich geäußert.

Der aufmerksame Beobachter erkennt leicht, dass in Griechenland, genau wie in Portugal, Spanien, Irland, Italien Frankreich, Deutschland und wie die zukünftigen Elendsgebiete der EU sich sonst noch nennen, wieder einmal die Risiken der Banken sozialisiert wurden, während die erzielten Gewinne aus dieser Transaktion privatisiert in den Taschen der eigentlich längst insolventen Grossbanken gelandet sind. Jetzt, wo diese Banken endlich wieder fein raus sind, soll auf Kosten der Steuerzahler in Deutschland und Europa nun doch noch „tabula rasa“ gemacht werden. Merkel und Schäuble starten diesen ersten Testballon vermutlich aber auch, um die Griechen vor der anstehenden Parlamentswahl etwas unter Druck zu setzen. Schließlich würden bei einem Euro Ausstieg die Schulden in Euro verbleiben und müssten dann selbstverständlich auch in Euro zurückgezahlt werden, was aber mit einer massiv abwertenden neuen Drachme sehr teuer für die Griechen werden würde. Der längst fällige Staatsbankrott ist dann also nur noch eine Frage der Zeit.

Das Elend der Griechen kümmert eigentlich keinen der wirklich Verantwortlichen. Mitleid ist da fehl am Platze. Schlieslich haben die sich ihre sozialistische Regierung immer selbst gewählt und sind selbst schuld am Niedergang ihres Landes. Wer so denkt, denkt allerdings zu kurz. Auch in Deutschland wählen wir seit Jahr und Tag sozialistische Parteien, die unser Land Schritt für Schritt gegen die Wand fahren. Genau wie die Griechen sind wir empfänglich für die angeblich so „sozialen Wohltaten“ eines sozialen Staates. Um die errungenen „sozialen Leistungen“ und das kranke System weiterhin behalten zu können, akzeptieren deshalb so ziemlich alles, was man uns vorsetzt. Wir akzeptieren sogar, dass unser Steuergeld „alternativlos“ im griechischen Fass ohne Boden versenkt wurde und weiterhin versenkt wird.

Uns geht es schließlich gut, hämmert man uns tagtäglich über alle Kanäle der Massenmedien ein. Wie viel besser es uns gehen könnte, wenn wir diesen Unsinn verhindert hätten, wenn wir nicht durch scheinbar soziale Leistungen so korrupt geworden wären, fragt leider keiner. Dabei ist Griechenland nur eine Blaupause für unser eigenes Schicksal. Das System der modernen „Baumwollbarone“ aus der EZB, die ihr Falschgeld nicht auf Papier, sondern auf Baumwolle drucken, ist schlicht perfide. Sie benutzen das Papierfalschgeld, das den Wirtschaftskreislauf langfristig zerstört wie ein Gift den Blutkreislauf des Menschen für ein schlichtes Umverteilungssystem von Arm zu Reich, das eigentlich leicht zu durchschauen und trotzdem von vielen so schwer zu erkennen ist.

Wir wissen alle, der Blutkreislauf ist für uns Menschen von existenzieller Bedeutung. Bringt man ein Gift in diesen Blutkreislauf ein, dann hat das schwerwiegende, meist sehr negative Folgen für unseren Körper. Sogar eigentlich als ungefährliche anzusehende Gift-Dosierungen bewirken oft bereits feststellbare Symptome. Ist die eingebrachte Dosis des Giftes allerdings zu hoch, sterben wir. Ähnlich verhält es sich auch bei der freien Marktwirtschaft, welche zwingend einen funktionsfähigen Geldkreislauf benötigt, um ihre wohlstandsfördernden Aufgaben erfüllen zu können. Will man eine freie Marktwirtschaft funktionsfähig erhalten, ist werthaltiges, freies Marktgeld für den Wirtschaftskreislauf ähnlich wie das Blut des Menschen unabdingbare Grundvoraussetzung. Echtes Geld war und ist das Blut der Wirtschaft. Es ist somit in jeder Hinsicht unverzichtbar.

Seit Jahrtausenden übernahmen in allen wichtigen Kulturen vor allem die Edelmetalle Gold und Silber diese Funktion. Seit 100 Jahren ist das leider völlig anders. Der Geldkreislauf praktisch aller Volkswirtschaften dieser Welt wird mit nicht werthaltigem, beliebig vermehrbarem Papiergeld vergiftet. Diese „Blutvergiftung“ ist dafür verantwortlich, dass es ständig zu Fieberschüben im System kommt. Diese durch das ungehemmte in Umlauf bringen von falschem Geld verursachten Systemblasen, sind der Auslöser für die sich in unserem Wirtschaftssystem ständig abwechselnden, immer kürzeren Boomphasen gefolgt von immer tiefer greifender Rezession und Depression. Um dagegen zu steuern, wird wider besseren Wissens ständig mehr des Giftes Papiergeld in den Kreislauf gepumpt. Da das Scheingeld nur auf Schulden basiert, versucht man ein Schuldenproblem mit noch mehr Schulden zu bekämpfen. Das System rettet sich auf diese Weise wie unter permanentem Drogeneinfluss jedoch lediglich über den nächsten Tag. Der Drogenkonsum wird so lange ständig gesteigert, bis der durch die Droge Papiergeld völlig zugedröhnte Patient „Marktwirtschaft“ plötzlich und „völlig unerwartet“ stirbt. Exodus.

Sozialistisches Papiergeld wird damit zum Mörder der Marktwirtschaft. Es trägt die Hauptschuld an der Verarmung fast der gesamten Bevölkerung. Dabei wäre Papiergeld gar nicht alternativlos, wenn wir es denn wirklich ändern wollten. Aber wir sind teilweise zu bequem und oftmals zu dumm, daran wirklich etwas zu ändern. Wer nicht hören will, muss bekanntlich fühlen.

In der sozialistischen Todesanzeige der freien Marktwirtschaft wird es deshalb wider besseren Wissens so oder so ähnlich stehen: „Trotz der intensiven Bemühungen von Regierung, EU Kommission und Zentralbank, war der Patient freie Marktwirtschaft in der EU leider nicht zu retten. Er verstarb plötzlich und völlig unerwartet. Damit ist eindeutig bewiesen, der Kapitalismus und seine freie Marktwirtschaft haben versagt.“

Dass der angebliche Kapitalismus in Wahrheit ein durch sozialistisches Geld verstümmelter Torso war, der absichtlich vergiftet wurde, wird im Nachruf sicher genauso verschwiegen, wie heute. Nach dem Absturz des Systems werden sie uns dann eine neue Diktatur sozialistischer Prägung überstülpen. Vermutlich nicht braun und nicht rot. Wahrscheinlich wird die neue sozialistsiche Farbe eher grün sein. Die große Tansformation wirft ihre Schatten voraus. Nein das ist nicht die Fiktion von 1984, es ist die Realität von 2015.

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