Augsburg: Der Zwang zum Heizungstausch kommt über die Gasnetze

Noch höchstens zehn Jahre lang sollen die Augsburger von ihren Stadtwerken mit Gas beliefert werden, dann soll das Netz außer Betrieb gehen. Die Augsburger müssen also deutlich schneller ihre Heizungen austauschen, als es das Gesetz vorsieht.

Quelle: rtdeutsch

Die Stadtwerke Augsburg sind mit die ersten Gasversorger, die bereits angekündigt haben, ihre Gasnetze stilllegen zu wollen. Bereits in zehn Jahren soll das Augsburger Gasnetz seinen Dienst einstellen.

 

Damit wird durch die Hintertür jener Zwang zum Heizungstausch eingeführt, der beim Heizgesetz nicht durchsetzbar war. Während die gesetzliche Regelung sich darauf beschränkt, den Austausch von Heizanlagen einzufordern, die dreißig Jahre oder älter sind, und damit in jedem Jahr nur ein Dreißigstel der Anlagen betrifft, führt in Augsburg nun die Ankündigung der Stadtwerke dazu, dass deren Kunden weit früher gezwungen sind, ihre Gasheizungen zu tauschen.

Die Augsburger Gaskunden sollen bereits in einem Schreiben informiert worden sein, und der Vertriebsleiter der Stadtwerke, Ulrich Längle, erklärte gegenüber dem Handelsblatt:

„80 Prozent der Kunden nehmen die Ankündigung gut auf.“

Nur die 20 Prozent, die erst neu eine Gasheizung eingebaut hätten, seien unzufrieden. Allerdings scheint bisher weder in der örtlichen Presse noch im Augsburger Stadtrat eine öffentliche Debatte darüber stattzufinden. Die Stadtwerke sind zwar privatrechtlich organisiert, aber eine hundertprozentige Tochter der Stadt.

Die im Bundeswirtschaftsministerium geplante gesetzliche Regelung soll zwar dazu verpflichten, ein Gasnetz erst dann stillzulegen, wenn eine Alternative zur Verfügung steht; aber das heißt nicht notwendigerweise, dass beispielsweise ein Fernwärmenetz vorhanden sein muss, die Kunden könnten auch auf Pelletheizungen oder Wärmepumpen verwiesen werden. Bis 2040 wollen die Augsburger Stadtwerke 70 Prozent der Augsburger Bevölkerung mit Fernwärme erreichen; dann sind nach derzeitiger Planung die Gasleitungen aber bereits seit sechs Jahren abgeschaltet.

Ein abgeschaltetes oder gar abgebautes Gasnetz seinerseits führt dazu, dass eine Rückkehr zu einer kostengünstigeren Energieversorgung selbst bei einem politischen Wechsel nicht oder nur noch sehr schwer möglich wäre. Da aber die Planungen zu diesen Abschaltungen kleinräumig, auf der Ebene der Versorger, geschehen, dürfte sich dagegen weniger Widerstand entwickeln, als das gegen den Tauschzwang per Gesetz der Fall war.

Die Stadtwerke Augsburg sind nicht der einzige Versorger, der derartige Pläne entwickelt. Auch EON ist laut Handelsblatt bereits dabei, zu prüfen, welche Teile des Netzes wann stillgelegt werden könnten.

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„80 Prozent der Kunden nehmen die Ankündigung gut auf.“

Was soll man dazu noch sagen?

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4 Kommentare

  1. Verweigert sich die Mehrheit der Bevölkerung zu erkennen, daß es hier dank zunehmender Verarmung zum Aufstand der Gäste und Einheimischen kommen wird? Politisch gewollt, was?

    Wen interessieren noch die Heizung und Strompreise, wenn es mit dieser Wirtschaft zuende geht? Die BRD hat fertig, spätestens, wenn sich massenweise Abgeordnete und weitere Strippenzieher hier verpis…, wißt ihr, daß es jetzt ganz schnell gehen wird…

    Der mitlesende verfassungslose Verfassungs- und Landschutz ist entsetzt…

  2. „Augsburg: Der Zwang zum Heizungstausch kommt über die Gasnetze.“ Wieder so ein Scheißhausgerücht, um die Leute durch Drohungen zu veranlassen einer unangenehmen staatlichen Maßnahme durch eigenes Handeln zuvorzukommen. So bedrohte der ehrenwerte Herr Scholz im Jahre 2021 die Ungeimpften mit dem Impfgesetz, damit sie aus Angst vor dem Gesetz diesem schnell noch zuvorkommen. Aber das Impfgesetz kam, wie von Anfang an abzusehen war,nicht und wird auch nicht mehr kommen, während diejenigen, die sich darauf sofort einließen, jetzt blöderweise geimpft sind. Die Impfdrohung des Herrn Scholz ist jedenfalls ein Paradebeispiel mit welchen gemeinen Tricks er arbeitet, arbeitete und auch in Zukunft arbeiten wird.

    Deswegen wette ich 99 gegen 1, daß der Heizungstausch NICHT über die Gasnetze kommen wird. Im Augenblick entwickelt sich die ökonomische Situation immer dramatischer, so daß man noch nicht einmal weiß, wie es in einem halben Jahr bei uns aussieht. Das Aus für die Verbrenner ist praktisch weg, die E-Autos bleiben Kuriositäten, jeden Tag offenbart sich immer mehr, daß der Staat pleite ist und kein Geld hat, wir entwickeln uns immer mehr in eine Depression, was die Banken unmöglich verschonen kann, die 5,5 Millionen Bürgergeldempfänger werden phantastisch zunehmen, und auch an die Sollzinssenkungen der EZB kann ich nicht glauben. Denn der Euro muß teuer bleiben, um nicht gegen den Dollar abzuschmieren. Aber das Standing der USA verschlechtert sich auch täglich mehr wegen des Gaza-Kriegs und der Bürgerkriegsstimmung zwischen Trump und Biden. Wer will da noch US-Staatspapiere kaufen oder den USA einen Handelskredit gewähren?

    Wir leben derzeit in einer instabilen Lage, so daß man schon ziemlich kühn oder naiv sein muß, um solche längerfristigen Voraussagen über die Gasnetze zu machen! Deswegen: Holzauge sei wachsam! Quieta non movere!

    http://www.latein-uebersetzer.com/showlat.php/34864_lat_de_Quieta-non-movere.html

    Am besten Holzauge aus Walnuß oder Eßkastanie!

  3. Jetzt wird die Nachfrage nach Gastanks für LPG hochgetrieben. Und für die Umrüstung der Brenner (Düsen) auf LPG.

    Und dann werden massenhaft Gastankfahrzeuge in der Stadt unterwegs sein…

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