Auch die Gaslügen sind Rattengiftpolitik

Von Peter Haisenko (anderwelt)

Wer der Regierung und den Systemmedien glaubt, kann sich entspannt zurücklehnen. Die Gasversorgung Deutschlands ist gesichert und wir beziehen kein Gas mehr aus Russland. Die Abhängigkeit von Russland ist gebrochen. Nichts davon ist wahr.

Beginnen wir mit der ersten Grundlüge: Russland, Putin, hat uns den Gashahn zugedreht. Tatsache ist, dass die BRD den Erhalt von Gas aus Russland durch Nordstream ablehnt, eingestellt hat. Russland selbst bietet nach wie vor an, Gas durch die zweite Röhre von Nordstream II zu liefern, die unbeschädigt geblieben ist. Aber diese Verdrehung der Tatsachen ist nur ein Teil der Lüge. Deutschland, Europa, bezieht nach wie vor Gas aus Russland, und zwar durch die Ukraine und das in erheblichen Mengen. Wiederum ist Tatsache, dass die EU im Jahr 2023 bis jetzt der größte Abnehmer für russisches Gas ist und damit sogar weit vor China liegt. Russland hat also bis jetzt, und bei dem „jetzt“ kann sich ein Problem ergeben, Gas an Deutschland geliefert und sogar an die Ukraine.

Dasselbe gilt auch für russisches Öl, das über diverse Kanäle nach Deutschland, nach Europa kommt. So befinden wir uns in einer doppelten Abhängigkeit. Sowohl Russland als auch die Ukraine können den Gashahn zudrehen. Wenn das geschieht, dann haben wir ein ernsthaftes Problem und da helfen auch gefüllte Gasspeicher nur wenig. Der nächste Winter kommt ja auch noch… Zudem ist unklar, wie sich die Preise für Flüssiggas entwickeln werden, wenn da ein Mangel und ein Monopol entstehen. Den wenigsten ist bewusst, was eine Gasmangellage wirklich bedeutet.

Ohne Strom steht alles still

Wenn Strom bei einer Mangellage abschnittsweise abgeschaltet werden muss, ist das zwar unangenehm, aber beherrschbar. Natürlich ist das Wiederanfahren nicht einfach, denn tausende von Thermostaten, zum Beispiel an Kühlschränken, Wärmepumpen oder Heizanlagen, haben auf „ein“ geschaltet und das gibt dann eine Verbrauchsspitze, sobald der Strom wieder zugeschaltet wird. Beim Gas sieht das ganz anders aus. Fehlt der Druck, werden alle Pilotflammen gelöscht. Man kennt das bei Gasherden, die nach dem Zünden erst gehalten werden müssen, bis der Thermofühler die Kochstelle freigibt. Will man also eine Gastherme wieder in Betrieb nehmen, muss zuerst die Pilotflamme gezündet werden. Moderne Anlagen können das manchmal automatisch, aber wenn gerade kein Strom da ist, geht das nicht. Gasthermen können ohne Strom sowieso nicht arbeiten.

Vergessen wir nicht, dass Verbrauchsspitzen beim Strom mit Gaskraftwerken abgefedert werden. Und wenn dann zu wenig Gas zur Verfügung steht? Dann beginnt die Not- und Mangelwirtschaft. Über den Stillstand von Industrien will man da gar nicht nachdenken. Ebenso wenig darüber, dass es Industrieanlagen gibt, die nicht erkalten dürfen, weil dann aus einem Topf mit flüssigem Eisen ein solider Eisenblock wird, den man kaum noch schmelzen kann. Die Anlage ist kaputt. So muss man erkennen, wenn das Gas ausgeht, dann gute Nacht für Deutschland. Im wahrsten Sinn des Wortes. Stellen Sie sich doch einfach mal vor, wie es wäre, einen, gar zwei oder drei Abende ohne Strom, also ohne Fernsehen, Komputer und natürlich auch ohne Unterhaltung von DVD´s zu verbringen. Haben Sie schon mal versucht, nur bei Kerzenlicht zu lesen? Und das dann, im Winter, bei ausgefallener Heizung? Und nein, nicht einmal ein warmes Bad wäre möglich, das ja sonst bei Kerzenlicht ganz romantisch sein könnte. Und was geschieht mit dem Inhalt von Kühl- und Gefrierschränken?

Günstige Energie ist Wohlstand

Energie ist die Lebensgrundlage für moderne Gesellschaften und Wohlstand. Genau deswegen wurden langfristige Verträge abgeschlossen mit Russland. Russland hat sich immer an Verträge gehalten und tut das auch bis jetzt. Es ist die Bundesregierung, die den Gasvertrag mit Russland nicht einhält. Den mit der Ukraine schon, denn die Einnahmen für die Durchleitung dürfen Kiew ja nicht genommen werden. Diese perverse Vorgehensweise hat uns aber tatsächlich über den letzten Winter gerettet und ermöglicht, die Gasspeicher zu füllen. Aber was wird sein, wenn dem Kreml, Putin, der Geduldsfaden reißt?

So, wie sich die Regierung in Berlin gegenüber Russland verhält, bettelt sie geradezu darum, dass der Energiefluss aus Russland abgeschnitten wird. Nicht nur das. Deutschland befindet sich im Zustand des Waffenstillstand mit Russland. Mit USA, Frankreich, England und einem weiteren Dutzend ebenso. Mit dem, was die BRD für die Ukraine tut, hat Deutschland schon den Waffenstillstand gebrochen. Russland hat folglich jedes Recht, alle Energielieferungen nach Deutschland einzustellen. Das ist aber – noch – nicht geschehen. Tatsächlich ist es so, dass Russland, wenn es den Waffenstillstand für beendet erklärt, wir uns also wieder im Kriegszustand befinden, gar keine Truppen nach Deutschland schicken muss, um Deutschland zur erneuten Kapitulation zu zwingen. Es reicht aus, den Gashahn zuzudrehen. Auch den für die Ukraine. Und natürlich zum Beispiel Indien zu verbieten, russisches Öl nach Deutschland weiter zu verkaufen. Auch dazu hat Russland jedes Recht.

Ohne Russland gehen die Lichter aus

Wir sehen also, Russland sitzt am längeren Hebel. Nicht nur gegenüber Deutschland. Ganz Europa ist abhängig von Russland. Da habe ich die Kernbrennstäbe aus Russland für Atomkraftwerke noch nicht erwähnt, die nicht nur Frankreich benötigt. Jede Behauptung, die Gas- und Energieversorgung für Deutschland sei gesichert, ist eine infame Lüge. Eine gefährliche Lüge, die wohl nur einem Zweck dient: Einen sofortigen Aufstand gegen die Russlandpolitik zu unterdrücken. Oder ist es noch schlimmer? Hat Selenskij gar von sich aus gedroht, den Gasfluss durch die Ukraine abzudrehen, wenn Deutschland nicht pariert? Nordstream II in Betrieb zu nehmen, ist uns ja von Washington verboten.

So hat die Russlandpolitik in keiner Weise irgendeine Abhängigkeit reduziert. Im Gegenteil hat sich Berlin von einem zuverlässigen Partner abgewendet, um sich jetzt mit einer unkalkulierbaren Menge an neuen Abhängigkeiten in eine Situation zu bringen, die die Energieversorgung zu einem unsicheren Tagesgeschäft macht. Aber das ist ein Zustand, den eine Industrienation nicht überleben kann. So wird mit der Gaslüge die Rattengiftpolitik fortgesetzt. Rattengiftpolitik heißt, dass Gesetze gemacht werden, die erst in einigen Jahren ihre fatale Wirkung entfalten. So, wie man Ratten nur Gift geben kann, das erst nach einigen Tagen tödlich wirkt. Auf diese Weise können Ratten nicht mehr erkennen, was zum Tod geführt hat und sie fressen die tödlichen Köder weiter. Ein aktuelles Beispiel dafür ist das Verbrennerverbot. Es soll erst 2035 in Kraft treten. Wer wird da schon heute dagegen auf die Straße gehen? Ist ja noch lange hin…

Rattengiftpolitik auf allen Ebenen

Die Gaslüge selbst ist da noch schlimmer. Habeck & Co lügen uns glatt an mit der Behauptung, die Gasversorgung wäre sicher. So lehnen sich die denkfaulen Bürger entspannt zurück, anstatt eine sichere Energieversorgung zu fordern. Oben drauf kommt noch die Wasserstofflüge, die im Übrigen auch Rattengiftpolitik ist. Man verspricht etwas, das erst in unabsehbarer Zeit verwirklicht werden soll. Die Wahrheit dazu ist aber, dass die Energieversorgung mit Wasserstoff unmöglich ist. Jedenfalls nach dem Stand der Technik. Nicht einmal die bestehenden Gasleitungen können für den Transport von Wasserstoff genutzt werden. Wasserstoffgas ist zu flüchtig und wird durch die alten Leitungen einfach entweichen. Über den unmöglichen Transport von Wasserstoff haben wir schon ausführlich berichtet:
https://www.anderweltonline.com/klartext/klartext-20222/der-wasserstoff-aus-der-wueste-technisches-wissen-anstelle-von-wunderglauben/

Die deutsche Regierung ist Teil des Imperiums der Lügen. Was wird aber geschehen, wenn im nächsten Winter wenigstens die Gaslüge auffliegt? Dann ist es zu spät, den Schaden zu reparieren. Oder wird man einen Kniefall vor dem Kreml machen und um Gas durch Nordstream II bitten müssen, weil die Menschen auf der Straße sind? Vergessen wir nicht, auch die Covid-Spritzen sind Rattengift. Die Schäden dadurch kommen auch verzögert und werden jetzt als Hitzetote deklariert. Derweil flutet die Ampel das Land mit Schuldgeld, das auch irgendwann bezahlt werden muss. Ist das auch Rattengiftpolitik? Deutschland braucht einen kompletten Neuanfang. Die Frage dazu ist nur, ob das ohne eine vorübergehende Militärregierung möglich sein wird, um das unausweichliche Chaos überleben zu können. Dieser Möglichkeit sehe ich aber gelassen entgegen, denn dilettantischer als jetzt kann unser Land nicht „regiert“ werden und es wird das Ende aller Lügen sein.

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6 Kommentare

  1. Mein heutiges Empfinden (02.08.2023):

    Ein Frachter voller anglo-zionistischer Waffen hat den Bosporus passiert, steuert den ukrainischen Donauhafen Ismail an, um die Waffen zu löschen und Getreide zu laden. Begleitet wird der Frachter zur Sicherheit von einem US-Bomber und zwei Nato-Flugzeugen, die Anti-Schiffsraketen tragen, um die Waffen sicher in die Ukraine zu bringen. Werden die Russen angesichts der Nato-Bedrohung diese Waffenlieferung akzeptieren oder den Frachter versenken? Um dem Gegner die Suppe zu versalzen, haben sie heute nacht schon einmal die Hafenanlagen von Ismail in Brand gesteckt.

    Frankreich kann unmöglich auf die Uranlieferungen aus dem Niger verzichten, ansonsten müßte es sein Uranerz bei Rußland kaufen, und in Frankreich und bei uns, von Frankreich abhängig, gingen ohne Uranerz die Lichter aus. Da nun Frankreichs scheindemokratischer Marionettenpräsident im Niger gestürzt wurde, evakuiert Frankreich die europäische Bevölkerung, bevor seine vernichtenden Schläge gegen Niamey nach Art von Bagdad beginnen.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Niamey

    Umgekehrt hat die Putschregierung jetzt die Grenze nach Libyen wieder geöffnet, damit die dort für Haftar stationierten Wagner-Söldner zur Hilfe kommen können, denn Frankreich hat jetzt schon ca. 2000 Fremdenlegionäre im Niger, also auch Söldner, zur Sicherung seiner Wirtschaftsinteressen, die mit der einheimischen Armee sicher schnell kurzen Prozeß machen würden.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Chalifa_Haftar

    Da die Russen zum eigenen Vorteil in Afrika die Entkolonialisierung betreiben, ergibt sich die Frage, ob sich im Niger ein zweiter Stellvertreterkrieg der Russen mit dem anglo-zionistischen Westen entwickelt?

    https://de.rt.com/afrika/176684-rebellionswelle-gegen-westen-warum-putsch/

    „Rebellion gegen den Westen: Warum der Putsch in Niger gewaltige Machtverschiebungen hervorbringt

    1 Aug. 2023 15:32 Uhr

    Gelingt dem Militär die Machtübernahme in Niger, würde sich ein Streifen antiwestlicher Staaten quer über den Kontinent von Guinea bis Sudan erstrecken. Die jüngsten Machtwechsel können als Rebellionswelle interpretiert werden, bei der sich die Länder in der Sahel-Zone aus der neokolonialen Abhängigkeit vom Westen und vor allem Frankreich zu lösen versuchen.“

      • Fazit: Die ECOWAS-Staaten sind das Pendant zur Ukraine und zur B.R.D., die in diesen zweiten Stellvertreterkrieg gegen Rußland in Stellung gebracht werden. Krieg scheint mir unvermeidlich. Die Afrikaner wußten alle, was sie an Gaddafi hatten, der ziemlich selbstlos sich um ihre Wohlfahrt und sein eigenes Volk kümmerte. Die USA haben aber hauptsächlich die Europäer gegen Gaddafi kämpfen lassen, Slomka jeden Abend, und ihn dann ermorden lassen und haben dann das libysche Gold geraubt (ca. 122 Tonnen) und Libyen dem Bürgerkrieg überlassen. Vielleicht hat sich diese Geschichte dem afrikanischen Gedächtnis eingeprägt, auch weil der Kampf des „Westens“ unehrlich war wie jetzt in Nordsyrien gegen den IS, als bequeme Ausrede dessen Öl auszubeuten.

        Und der Habock mit dem Model wird den französischen Kampf für das Uranerz des Niger unterstützen, nachdem er hier die Atomkraftwerke stilllegen ließ und sie gleichzeitig so zerstört hat, daß sie niemals mehr hochlaufen können.

        Das muß man sich mal überlegen, wie durch und durch gemein und widersprüchlich unsere Politik ist, hauptsächlich gegenüber der eigenen Bevölkerung!

        • Die Kraftwerke sollen angeblich nicht unwiederbringlich zerstört sein. Sie könnten wieder hochgefahren werden, aber das dauert lange.

          In die Niger-Sache hat sich wohl auch Algerien auf dessen Seite geschlagen. Wenn Frankreich und der Westen dort unten Mist bauen, kann sich Macron warm anziehen. Wieviele algerische Migranten leben eigentlich in Frankreich? Hochexplosive Angelegenheit.

  2. „Deutschland braucht einen kompletten Neuanfang.“ Sehe ich auch so. Mit dem derzeitigen Fundament aus Parteien zur Sicherung des US-Vasallentums, überbezahlt bestochener Beamtenschaft und nicht-nationaldenkenden Richtern kann kein Neuanfang aufgebaut werden. Das ganze System muß ausgetauscht werden. Dabei haben sich so riesen Probleme aufgebaut, daß einem schlecht werden kann. Raus aus der EU, weg mit EZB, neues Geld, raus aus der Nato, selbständig denken, Schluß mit Dekadenz, Weiberherrschaft und Abtreibung. Dabei halte ich einige Problem für unlösbar, wie z. B. die Rentenanwartschaften, die letztlich verloren sind, genauso wie die Ersparnisse wegen Überschuldung des Staates und der von ihm deswegen betriebenen Inflation. Wir stehen also vor der totalen Desillusion, weil die Fehlinterpretation unseres ganzen Lebens plötzlich offenbar werden wird. Und alle Organe des Staates haben versagt, was auch für die Kirchen gilt. Es gibt also vorübergehend eine totale Anarchie, der sich die Ampel jetzt schon immer mehr nähert.

    Das 20. Jahrhundert war für uns das Jahrhundert des Wohlstands und der Lebenslügen,. das 21. Jahrhundert wird für uns das Jahrhundert der Erkenntnis sein: scientes bonum et malum.

    Solange der Kahn noch nicht abgesoffen ist sich an die Arbeit machen wie Noah mit seiner Arche: carpe diem!

    Diejenigen, die dieses Jahr fürchterliche Hitzewellen voraussagten, wie der bekannte Total-Versager, der gerade in seiner vorausgesagten „Wüste“ jetzt Urlaub macht, können sich jetzt auch hinisichtlich des kommenden Winters irren, genauso wie Hitler, der nicht mit -40 Grad im Winter 1941 beim Sturm auf Moskau gerechnet hatte.

    Rede im Sportpalast, 30. Januar 1942 in Berlin

    https://web.archive.org/web/20190513204456/http://gruenguertel.kremser.info/wp-content/uploads/HitlerReden_1941_1942.pdf

    „Und hinter diesen Waffen da steht eine riesenhafte Verkehrsorganisation mit Zehntausenden und Zehntausenden an Kraftfahrern und an Eisenbahnern, und sie alle, sie setzen sich ein und werden auch die schwersten Aufgaben meistern, denn das ist selbstverständlich: Leicht war die Umstellung vom Vorwärtskrieg zur Verteidigung im Osten nicht. Die Verteidigung hat uns nicht der Russe aufgezwungen, sondern nur 38 und 40 und 42 und zum Teil 45 Grad Kälte waren es. Und in dieser Kälte, da kann eine Truppe, die das von sich aus nicht gewohnt ist, zunächst so wenig kämpfen, als sie in der Gluthitze der Wüste in gewissen Monaten kämpfen kann.“

    Was ist, wenn es in diesem Winter mal überraschend kalt wird, und das russische Gas nicht über die Ukraine zu uns kommt? Wie wird man über den Freimaurer denken, der partout nicht die 2. Gasröhre nach Sibirien nutzen wollte. Hat er seine Pflicht bzw. Amtseid, uns vor Gefahren zu bewahren, dann versäumt?

    https://web.archive.org/web/20201024170108/http://gruenguertel.kremser.info/?page_id=2457

    Der strenge Winter des Jahres 1709 während des Spanischen Erbfolgekriegs

    Karl Adolf Menzel, Neuere Geschichte der Deutschen seit der Reformation, 2. Auflage, Breslau 1855, S. 103

    “Die strenge Kälte, die im Jahre 1709 vom 6. bis zum 25. Januar, dann vom 6. Februar bis in den April ganz Europa heimsuchte und besonders in den südlichen Ländern die furchtbarsten Wirkungen hervorbrachte, steigerte in Frankreich das durch Krieg- und Abgabendruck erzeugte Elend des Volks zu einer entsetzlichen Höhe. Nicht nur die Frucht-, sondern auch die Waldbäume erfroren. Das Wild starb in den Forsten, die Vögel fielen tot aus den Lüften, die Kanäle Venedigs, die Rhone, ja selbst die Mündung des Tajo waren mit hartem Eis bedeckt. In Paris hörten die Gerichts- und andere öffentliche Verhandlungen auf, die Straßen waren verödet, in den Häusern fand man ganze Familien in ihren Gemächern von Kälte getötet. Theatrum Europae XVIII ad annum 1709, S. 384 und 385.
    In Frankreich wurden Kommissionen ernannt, alle Vorräte verzeichnet und beaufsichtigt, alle Einfuhrzölle aufgehoben, und die Zufuhren nach Paris durch alle möglichen Veranstaltungen befördert; dennoch konnte die Regierung nicht verhüten, dass die Teuerung für die ärmere Volksklasse zur wirklichen Hungersnot wurde und im Verein mit der Kälte Tausende hinwegraffte.”

    Die Erinnerungen des Herzogs von Saint-Simon zum strengen Winter 1709:

    “Der Winter war, wie ich schon bemerkte, so schrecklich gewesen, daß man seit Menschengedenken keinen mehr erlebt hatte, der auch nur annähernd so hart gewesen wäre. Ein Frost, der mit unverminderter Stärke fast zwei Monate lang herrschte, hatte bereits in den ersten Tagen die Flüsse bis zu ihrer Mündung zufrieren und an den Meeresküsten Eis entstehen lassen, auf dem Wagen mit schweren Lasten fahren konnten. Ein trügerisches Tauwetter schmolz den Schnee, aber ihm folgte plötzlich einsetzender, neuer Frost, der ebenso stark war wie der vorhergehende und noch einmal drei Wochen anhielt. Beide Male war der Frost so heftig, daß in mehreren Appartements in Versailles, wo ich es selbst gesehen habe, der Rosmarinlikör, die stärksten Elixiere und die schärfsten Schnäpse ihre Flaschen sprengten, die in Schränken in geheizten und mit Kaminrohren umgebenen Zimmern aufbewahrt wurden; und als ich eines Abends beim Herzog von Villeroy in dessen kleinem Gemach speiste, fielen in unsere Gläser Eiszapfen, obwohl die Flaschen auf dem Kaminsims standen und eben erst aus seiner kleinen, gut geheizten Küche gebracht worden waren, die, auf gleicher Höhe mit dem Gemach, von diesem nur durch einen winzigen Vorraum getrennt war.

    Dieser zweite Frost zerstörte alles. Die Obstbäume gingen zugrunde: Nußbäume, Ölbäume, Apfelbäume, Weinreben erfroren bis auf wenige, daß es kaum der Rede wert ist. Die anderen Bäume gingen in großer Zahl ein, die Gärten waren vernichtet, alles Saatgut in der Erde verdorben. Man kann sich die Trostlosigkeit dieser alles erfassenden Vernichtung nicht vorstellen. Ein jeder hielt sein altes Getreide zusammen; das Brot wurde in dem Maße teurer, wie die Hoffnung auf neue Ernte schwand. …”

    Arlette Lebigre, Liselotte von der Pfalz, München 1991, S. 314 ff.

    “Am Dreikönigstag, dem 6. Januar 1709, “zwischen drei und vier Uhr nachmittags”, so ein zeitgenössischer Bericht, bricht eine Welle polarer Kälte über das Königreich herein. Innerhalb von vier Tagen sind die Seine und die Hauptflüsse zugefroren, entlang den Küsten hat das Meer eine Eisschicht. Seit über hundert Jahren war das nicht vorgekommen, nicht einmal 1695, als an der Tafel des Königs der Wein in den Gläsern gefror, wie Madame berichtet.

    Eine grausame Kälte, die sich ausbreitet und nicht endet, die Mensch und Tier tötet, Bäume und Saaten erfrieren läßt. Wolfsrudel dringen bis an den Rand der Städte vor. Das Leben ist paralysiert, die Kuriere verkehren nicht mehr, die Gerichtshöfe stehen leer, die Theater sind geschlossen. Am 1. Februar liegt in Versailles der Schnee so hoch, daß man auf die Zeremonie der Wachablösung verzichten muß. Der Dauphin hat eiligst Meudon verlassen, das nicht beheizbar ist und wo seine Leute sich weigerten zu bleiben. Der Hof und die königliche Familie leben ganz abgeschlossen, der König verläßt kaum mehr die Gemächer der Madame de Maintenon. Niemand geht aus. Als der Herzog von Berry es eines Tages vor Langeweile nicht mehr aushielt und auf die Jagd ging, kam der Page, der sein Gewehr trug, mit einer erfrorenen rechten Hand zurück, und man mußte ihm die Finger amputieren.

    “Es sollen seit dem 6. Januar allein zu Paris vierundzwanzigtausend Menschen gestorben sein”, schreibt Madame Anfang Februar. Die Zahl ist sicherlich übertrieben. Aber Tatsache ist, daß die Leute in den Städten und auf dem Land wie die Fliegen sterben. Da die Mühlen durch das Eis blockiert sind, wird das Brot knapp, zur Kälte kommt der Hunger, die Tragödie wird zur Katastrophe. Madame ist den Tränen nahe, als sie am 2. März die “erbärmliche Historie” einer armen Frau erzählt, die in Paris ein Brot vom Ladentisch eines Bäckers gestohlen hatte: … ”

  3. Was soll man dazu noch sagen? Es ist doch offensichtlich was hier vor sich geht. Unsere Regierung handelt zum Wohle der USA und nicht zum Wohle der Deutschen. „Amerika first“, so hat es Trump doch mal gesagt. Er war übrigens auch gegen die NS-Pipelines. Jetzt kaufen wir teures und dreckiges Frackinggas aus den USA. Der Ukrainekrieg wurde auch von den üblichen Verdächtigen befeuert und wir halten den mit am Laufen, damit die USA fleißig an den Waffenlieferungen verdienen kann. Wir verschenken unser Zeug? Auch die Deindustrialisierung trägt dazu bei den USA Money in die Taschen zu spülen, denn die Industrie, welche hier anhand der hohen Energiekosten in die Knie gezwungen wird, wird durch Angebote in die USA gelockt und wandert ab. Irgendwann sitzen wir auf einem Scherbenhaufen und die USA reiben sich die Hände. Erst haben sie uns jahrzehntelang audgenommen wie eine Weihnachtsgans und uns als Drehscheibe für diverse Kriege benutzt. Jetzt geben sie uns seit der Merkelregierung den Rest. Warum? Ich gehe davon aus, als es immer offensichtlicher wurde, dass Deutschland Wirtschaftsverbindungen zu Russland ausweitet und die USA immer weiter den Bach runtergeht, der Pedrodollar auf der Kippe steht, will man den Kuchen nicht einfach so hergeben, sondern nur noch Krümel hinterlassen.

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