In Kalifornien wird geprobt, die Wolken mit Salzkristallen klimafreundlicher zu machen

von Norbert Häring

Von einem stillgelegten Flugzeugträger vor der Küste Kaliforniens aus sprühen Wissenschaftler seit Anfang April mit einer von der Gates-Stiftung finanzierten Maschine Salzkristalle in die Luft. Damit soll geprobt werden, die Wolken über dem Meer so zu verändern, dass sie mehr Sonnenlicht abhalten. Bis zum Start der Versuchsreihe wurde sie geheim gehalten, weil Klimamanipulation mit solchen Mitteln sehr umstritten ist.

Als es dann aber am 2. April losging, war die New York Times dabei und berichtete sehr ausführlich und freundlich.Das Projekt von Wissenschaftlern der University of Washington wird finanziert von Stiftungen der Finanz- und IT-Branche, darunter der Quadrature Climate Fund zweier Hedge-Fonds-Milliardäre und der Cohler Charitable Fund des früheren Facebook Spitzenmanagers Matt Cohler.

Die Maschine, die Luft und Meerwasser durch ein System von immer feineren Düsen presst, um einen Nebel aus feinsten Salzkristallen zu erzeugen, wurde mit Unterstützung der Stiftung des Microsoft-Gründers Bill Gates entwickelt.

Dass die Wissenschaftler ihr Experiment bis zum Start geheim hielten, um es nicht durch mögliche öffentliche Proteste zu gefährden, geschah nicht grundlos. Wie sensibel das Thema ist, zeigt sich auch daran, dass die Regierung in Washington der New York Times sagte, sie habe nichts mit dem Projekt zu tun und auch nicht mit irgendwelchen anderen derartigen Projekten. Und das, obwohl Regierungsbehörden mit explizitem Auftrag des Kongresses Möglichkeiten erforschen, die Sonneneinstrahlung auf die Erde zu reduzieren.

Dass derartige Experimente und Pläne vor allem in den USA ausgeführt und ausgekocht werden, leuchtet ein. Geo-Engineering im klimaverändernden Maßstab hätte unvorhersehbare Konsequenzen für Wetter und Klima auf regionaler Ebene, selbst wenn es insgesamt wie beabsichtigt funktionieren würde. Der Einsatz einer solchen Technologie kommt daher nur für eine Weltmacht in Frage, die ihre eigenen Interessen an günstigen klimatischen Bedingungen gegenüber konkurrierenden Interessen der übrigen Welt durchsetzen kann.

Dass die Tech- und Finanzmilliardäre der USA dabei als Organisatoren und Geldgeber auftreten und nicht die Regierung selbst, sorgt dafür, dass es nicht so leicht diplomatische Verwicklungen gibt und Kritiker nicht so leicht politischen Druck aufbauen können.

(Visited 128 times, 1 visits today)
In Kalifornien wird geprobt, die Wolken mit Salzkristallen klimafreundlicher zu machen
0 Stimmen, 0.00 durchschnittliche Bewertung (0% Ergebnis)

5 Kommentare

  1. In Thailand wird seit Jahrzehnten mit Silberjodid-Kristallen als Kondensationskerne künstlicher Regen erzeugt. Funkt oft, die Frage ist, was es kostet und was es an Nutzen für die Landwirtschaft bringt. Darüber las ich noch keine Zahlen.

    • Wenn man an einer Stelle dem System Wasser entzieht, dann regnet sich das nicht an Gebirge ab, wo es normalerweise sich abregnen würde.

      Dadurch wir dann das Klima der anderen Gebiete verändert. Inkl. Flüssen, die eigentlich das Wasser dann in die Ebenen transportieren.

      Das mag nicht überall gravierende Folgen haben… Aber normalerweise ist ca. 80% der Bevölkerung in allen Ländern da, wo Niederschlag Ackerbau ermöglicht.

      So haben die USA und China riesige leere Gebiete, die im Schatten von Gebirgen liegen und fast keinen Niederschlag haben.

      Wenn man jetzt genug an dem System rumfuhrwerkt, dann kann man sicher Not und Verzeiflung erzeugen und Gebiete vom Wasser abschneiden…

  2. Diese Irren spielen Gott und wollen sich alles untertan machen. Ich möchte wetten, dass das alles irgendwann mächtig in die Hose geht, denn die Natur ist stärker. Die Erde hat ihre eigenen Naturgesetze, denen wir uns nur anpassen können, wenn wir Menschen weiter existieren wollen.

    Welches Klima der verschiedenen Klimazonen auf der Erde wollen sie denn eigentlich „schützen“? Und wenn sie es irgendwann schaffen sollten, über Wettermanipulation und Sonnenverdunkelung dermaßen großflächig in die natürlichen Vorgänge einzugreifen, befürchte ich auch, dass sie extreme Katastrophen weltweit auslösen werden. Wenn sie es wirklich schaffen sollten, die Klimazonen durch ihre Spinnereien aus dem Gleichgewicht zu bringen, möchte ich nicht wissen, was dann hier auf der Erde mit Fauna, Flora und den Menschen geschieht.

      • Es geht aber nicht um die Menge der Elemente, sondern darum, was geschieht, wenn sie diese aus dem natürlichen Gleichgewicht bringen durch ihre „Maßnahmen“. Schon die Verdunkelung der Sonneneinstrahlung hätte wahrscheinlich üble Folgen für Natur und das Leben auf der Erde, wenn das ökologische Gleichgewicht zerstört würde.

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*