Zum Luther-Jahr

Was wissen wir über die Menschen des 16. Jahrhunderts? Nicht viel, fand auch Lyndal Roper (60) und reiste nach Thüringen, Sachsen-Anhalt und Sachsen, grub staubbeladen in Archiven und fand bisher unbekannte Texte von und über Martin Luther (1483-1546).

Nach allem, was die Historikerin aus Melbourne, die in England lebt, fand, gehörten für die Menschen vor 500 Jahren Angst, Sorge, Elend und Unsicherheit zu den Konstanten des täglichen Lebens. Luther war keine Ausnahme. Ihn graute wie allen seinen Zeitgenossen vor der Hölle. Deshalb befasste er sich so intensiv mit der Sünde und dem Teufel.

Alles was heute noch Evangelikale umtreibt, war seinerzeit äußerst weit verbreitet. Gott war Richter, von ihm ging alle Gewalt aus. In diesem Spannunsrahmen lebten die Menschen, und die katholische Kirche nutzte die Ängste, und bot mit Ablaßhandel einen käuflichen Weg in den Himmel an. Das machte Martin Luther zum Wutbürger, zum Rebellen. So wird er uns im Lutherjahr, zur 700. Wiederkehr seines Thesen-Anschlags an die Wittenberger Stadtkirche präsentiert.

Für Lyndal Roper steht das nicht im Vordergrund. Sie wirft einen überraschend neuen Blick auf den Reformator, betrachtet ihn als Menschen seiner Zeit. Aus den 120 Bänden seiner gesammelten Werke, aus elf Bänden Tischreden und vielen Archiventdeckungen kristallisiert sie das Individuum Luther, seine Wandlungen, Rückschläge, seine eigene Selenbefindlichkeit und Körperlichkeit.

Essen und Trinken waren ihm wichtig, Sex, Geselligkeit und Witzereißen. Wie sehr Marin Luther ein derber Gottesmann war, arbeitet die australische Historikerin Lyndal Roper in ihrer glänzenden neuen Biografie des Reformators heraus.

Die renommierte Oxford-Historikerin Lyndal Roper, eine der wichtigsten Expertinnen für die deutsche Geschichte des 16. Jahrhunderts, präsentiert in ‚Der Mensch Martin Luther‘ ein neues Bild des berühmten Theologen, eine tiefgehende und einfühlsame Biographie, die uns Luther so nahe bringt wie nie zuvor. Sie zeigt, wer Luther wirklich war und warum gerade er zum großen Reformator wurde, der die Welt aus den Angeln hob. Lyndal Roper hat sich aufgemacht, Luthers ganze Persönlichkeit zu verstehen, seine innere Welt und die Beziehungen zu seinen Freunden nachzuvollziehen. Dafür hat sie seine Schriften und vor allem seine Briefe noch einmal neu gelesen und in den Archiven vor Ort (u.a. Wittenberg, Mansfeld, Leipzig, Eisenach) über zehn Jahre hinweg zahlreiche Dokumente über Luther und sein Umfeld zusammengetragen und ausgewertet. Sie schildert den Reformator als Mann, der mit beiden Beinen im Leben stand, als Menschen aus Fleisch und Blut. Für Luther waren der Körper und die Sexualität Teil des Mensch-Seins, er wollte den Körper vom Makel der Sünde befreien. Sein Glaube an die Einheit von Körper und Geist führt zum Kern seiner Theologie, der zu einem der großen Streitpunkte des Christentums werden sollte.

Erst durch die lebendige Darstellung von Luthers innerer Entwicklung wie auch der Entwicklung seiner Beziehungen wird deutlich, warum und wie es zur Reformation kommen konnte. Eine großartige Lektüre, ein Lesevergnügen für alle, die Luther und die Reformation neu entdecken oder erstmals kennen lernen wollen – eine neue Luther-Biographie für unsere Zeit. Opulent ausgestattet mit mehr als 100 Abbildungen in Schwarzweiß und farbig. „Man kann sich kaum vorstellen, wie jemand diese großartige Lebensdarstellung Luthers übertreffen sollte.“ The Times „Die definitive Darstellung von Luthers Leben und Werk.“ Financial Times „Wundervoll geschrieben … die interessanteste, provokativste und originellste Luther Biographie seit Jahren.“ Literary Review „Ein brillanter Blick auf Luther als Mensch.“ (Professor Dr. Karl-Heinz Göttert)

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