Von „Rule Britannia“ zur altersschwachen Bulldogge

Finian Cunningham (antikrieg)

Die britischen Machthaber glauben, sie könnten einen Krieg gegen Russland beginnen. Sie können nicht einmal jemenitische Kämpfer im Roten Meer in Schach halten. Und ihr erstklassiger Flugzeugträger wurde gerade abgeschleppt, bevor er überhaupt zum Einsatz kam.

Die Illusionen über „Großbritannien“ und seine militärische Macht sind lächerlich. Großbritannien ist nichts weiter als ein Schurkenstaat, dessen Arroganz und Wahnvorstellungen wie die seines amerikanischen Aufsehers eine Gefahr für die globale Sicherheit und den Frieden darstellen.

Großbritanniens Flaggschiff der Royal Navy, der erst kürzlich gebaute Flugzeugträger Queen Elizabeth, musste sich peinlicherweise wegen einer mechanischen Panne von einer großen NATO-Kriegsübung zurückziehen.

Die HMS Queen Elizabeth soll das Prunkstück der militärischen Feuerkraft Großbritanniens sein. Das Kriegsschiff wurde für 5 Milliarden Dollar gebaut und ist nagelneu. Es wird als „Supercarrier“ bezeichnet. Das Schiff ist nicht nur ein Flaggschiff für die Royal Navy. Es ist ein Flaggschiff für Großbritannien.

In letzter Minute musste das Schiff seine Teilnahme an den großen NATO-Kriegsübungen, die derzeit in ganz Europa stattfinden, absagen. Es wurde festgestellt, dass einer seiner Propeller defekt war. Anstatt Großbritanniens Kontingent in der größten NATO-Mobilisierung seit dem Kalten Krieg anzuführen, liegt der Flugzeugträger nun in der Reparaturwerft.

Die wochenlangen NATO-Kriegsmanöver unter dem Namen Steadfast Defender sollen Russland gegenüber eine Demonstration robuster militärischer Macht darstellen. Die NATO-Übungen in Nordeuropa und Skandinavien, die in einer Zeit erhöhter Spannungen wegen des Krieges in der Ukraine stattfinden, werden von Moskau als versteckte Drohung angesehen. An der Generalprobe für einen Krieg sind 90.000 Soldaten aus über 30 Nationen, eine Armada von Kriegsschiffen und nuklearfähige Kampfjets aus den USA beteiligt.

Die Tatsache, dass die HMS Queen Elizabeth im entscheidenden Moment nicht auftaucht, macht die Situation für Großbritannien nur noch peinlicher. Es unterstreicht die Kritik, die sogar von britischen Militärexperten geäußert wird, dass das Land entgegen dem kriegerischen Getue britischer Politiker und Militärs nicht in der Lage ist, einen modernen Krieg zu führen. Schon gar nicht gegen Russland, dessen fortschrittliche Feuerkraft sich gegen die von der NATO unterstützte Ukraine bewährt hat.

Darüber hinaus sind mehrere unabhängige Militäranalysten der Meinung, dass das gesamte von den USA geführte NATO-Bündnis Russland nicht gewachsen ist, und China schon gar nicht. Schließlich waren die USA und ihre Verbündeten im Jahr 2021 gezwungen, sich aus Afghanistan zurückzuziehen, da sie die aufständischen Taliban nicht besiegen konnten, obwohl sie das Land seit 20 Jahren besetzt hielten.

In den vergangenen zwei Jahren des Konflikts in der Ukraine konnten die russischen Streitkräfte eine Vielzahl der von der NATO gelieferten Waffen zerstören. Allerdings ist es dem ukrainischen Regime gelegentlich gelungen, Russland schweren Schaden zuzufügen. Die Tötung von 28 Menschen am Wochenende in der Stadt Lyssytschansk durch von den USA gelieferte HIMARS-Raketen ist ein typisches Beispiel dafür. Der Abschuss eines russischen Transportflugzeugs mit US-Patriot-Raketen am 24. Januar, bei dem 74 Menschen an Bord ums Leben kamen, ist ein weiteres Beispiel.

Dennoch ist es mit dem der Ukraine zur Verfügung stehenden NATO-Arsenal nicht gelungen, einen strategischen Vorteil gegenüber Russland zu erzielen. Wie der ehemalige Pentagon-Berater Douglas Macgregor und andere festgestellt haben, hat Russland den Stellvertreterkrieg so gut wie gewonnen. Das bedeutet, dass die USA und ihre NATO-Verbündeten der überlegenen russischen Militärtechnologie waffentechnisch unterlegen sind.

Daher ist der Einsatz der NATO-Streitkräfte bei den derzeitigen Kriegsmanövern in Europa so etwas wie ein zahnloser Tiger. Dennoch stellt die Provokation Moskaus eine gefährliche Eskalation der Feindseligkeiten dar, wenn man bedenkt, wie groß die Gefahr einer Fehlkalkulation zwischen den Atommächten ist.

Die Geschichte des britischen Superflugzeugträgers ist eine treffende Metapher. Großbritannien und seine NATO-Verbündeten sind mehr und mehr eine Projektion von Image ohne Substanz. Es handelt sich eher um eine psychologische Operation zur Einschüchterung als um eine tatsächliche effektive Angriffsfähigkeit.

Kurz nachdem die HMS Queen Elizabeth vor ein paar Jahren ihre Probefahrt abgeschlossen hatte, war ihr erster Auftrag eine Weltreise, um das „globale Großbritannien“ zu präsentieren. Für das Post-Brexit-Britannien mit dem umtriebigen Boris Johnson in der Downing Street sollte das Spektakel für „Rule Britannia“ im modernen Zeitalter werben. Die Nostalgie für den früheren imperialen Ruhm ist zum Niederknien, aber sie ist für den britischen Mythos von „Größe“ unerlässlich.

Spulen wir in die Gegenwart vor: Großbritanniens Marine ist im Roten Meer im Einsatz, um den Amerikanern bei der Bombardierung des Jemen, des ärmsten Landes der arabischen Region, zu helfen. Das anglo-amerikanische Duo verteidigt angeblich die internationale Schifffahrt vor den jemenitischen Streitkräften, die die lebenswichtige Seeroute in einem Akt der Solidarität mit den Palästinensern, die im Gazastreifen von dem von den USA bewaffneten Israel abgeschlachtet werden, unterbrochen haben.

Nach der letzten Raketensalve auf den Jemen am Wochenende hat der britische Außenminister David Cameron die jemenitischen Streitkräfte gewarnt, die Angriffe auf Handelsschiffe, die versuchen, das Rote Meer zu passieren, einzustellen. Für wen hält sich „Lord Cameron“ eigentlich? Die Jemeniten haben dem in Eton ausgebildeten Schwachkopf gesagt, er solle sich seine Erlässe irgendwohin stecken. Sie sagen, ihre Seeblockade werde so lange aufrechterhalten, bis Israels völkermörderische Offensive im Gazastreifen beendet ist. Die Vereinigten Staaten von Amerika und Großbritannien können das Grauen im Gazastreifen sofort beenden, wenn sie aufhören, Israel mit Waffen und politischer Rückendeckung zu unterstützen.

Die jemenitische Ansar-Allah-Regierung ist mit anderen Widerstandsgruppen in Syrien, Irak und Libanon sowie mit dem Iran verbündet. Sie alle sagen, dass es die Vereinigten Staaten und Großbritannien sind, die die Region mit ihrer „rücksichtslosen Aggression“ und ihrer Unterstützung für den israelischen Völkermord in Gaza destabilisieren.

Die Regierung Biden bombardiert derzeit drei Länder: Irak, Syrien und Jemen, und droht damit, den Iran anzugreifen – alles zur Unterstützung der verbrecherischen Vernichtung der Palästinenser durch Israel.

Großbritannien hat den Lenkwaffenzerstörer HMS Diamond entsandt, um zusammen mit amerikanischen Kriegsschiffen Jemen anzugreifen. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass der britische Zerstörer nicht über die Raketen verfügt, die das jemenitische Land vom Meer aus angreifen können. Die Royal Air Force muss Tornado-Kampfjets nach Zypern im östlichen Mittelmeer fliegen, von wo aus sie starten, um Bomben auf den Jemen abzuwerfen. Das sind rund 10.000 Kilometer Hin- und Rückflug. Diese „Machtdemonstration“ ist eine Farce, wenn nicht geradezu erbärmlich.

Bei einer so angeblich „lebenswichtigen“ Verteidigung des internationalen Seeverkehrs hätte man meinen können, dass Großbritannien seinen Flaggschiff-Flugzeugträger entsenden sollte, um mit dem amerikanischen Gegenstück USS Dwight Eisenhower im Roten Meer zusammenzuarbeiten.

London hat das natürlich nicht getan. Mit einem gebrochenen Propeller wäre die HMS Queen Elizabeth ein leichtes Ziel für die Jemeniten gewesen. Anstelle des Union Jack hätten die Briten wahrscheinlich die weiße Flagge gehisst.

Mehrere angesehene Militäranalysten sind der Meinung, dass die amerikanischen und britischen Streitkräfte im Roten Meer die jemenitische Operation stark unterschätzt haben. Der ehemalige CIA-Analyst Larry Johnson und der frühere US-Marinegeheimdienstler Scott Ritter erklärten beide, dass die Jemeniten über Drohnen und ballistische Raketen verfügen, die in der Lage sind, die amerikanischen und britischen Schiffe zu versenken. Angesichts der zunehmenden Angriffe der Jemeniten ist es nur eine Frage der Zeit, bis eines der amerikanischen oder britischen Kriegsschiffe versenkt wird.

Die zahlreichen Luftangriffe, die die USA und Großbritannien seit dem 12. Januar gegen den Jemen geflogen haben – mindestens 16 Runden Luftangriffe auf Dutzende von Orten – haben die Jemeniten nicht im Geringsten abgeschreckt. Laut Scott Ritter liegt das daran, dass die jemenitischen Waffen tief unter der Erde verborgen sind oder es sich um hochmobile Systeme handelt, die sich den Angriffen entziehen können.

Großbritannien hat, gelinde gesagt, ein ernsthaftes Image- und Realitätsproblem. Es behauptet, die Freiheit der Schifffahrt und das Völkerrecht zu verteidigen. In Wirklichkeit agiert Großbritannien wieder einmal als Amerikas Bluthund – wie es das immer tut. Diesmal sind die Briten eher wie eine alte Bulldogge, deren Beine versagen.

Arrogante, wahnhafte britische Politiker haben noch nicht begriffen, dass „Großbritannien“ nichts weiter ist als ein heruntergekommenes, abgehalftertes Reich, dessen Blütezeit über ein Jahrhundert zurückliegt. Wirtschaft und Gesellschaft des Landes sind marode und zerfallen aufgrund eines gescheiterten kapitalistischen Systems, das Ungleichheit und Armut hervorbringt.

Es gab einmal eine Zeit, in der Großbritannien eine beeindruckende Seemacht war.

Jetzt gibt sein Flaggschiff, der Flugzeugträger, den Geist auf, bevor er überhaupt einen Schuss abgegeben hat. Wenn es jemals ein passendes Bild für den wahren Zustand des modernen Großbritanniens gegeben hat, dann ist es dieses.

erschienen am 7. Februar 2024 auf > Strategic Culture Foundation > Artikel

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Von „Rule Britannia“ zur altersschwachen Bulldogge
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4 Kommentare

  1. Ich teile nicht die rosige Einschätzung des Verfassers zur militärischen Stärke Russlands und der vorgeblichen, militärischen Impotenz der verbrecherischen „NATO“.
    Die militärische Bilanz Russlands in diesem Krieg, das in der Ukraine natürlich nicht gegen die „NATO“ selbst, sondern (noch) gegen eine wenn auch mit „westlichen“ Waffen in recht inkonsistenter Weise hochgerüstete und von „NATO“-Beratern und auch Söldnern (die aber nur einen kleinen Teil der dort seitens des kernkorrupten Zelenskji-Regimes eingesetzten Truppen ausmachen) NATO“-Marionette kämpft, ist tatsächlich überaus dürftig.

    Man sollte bei einer wie auch immer von verständlicher Abneigung gegen das heimtückischen „NATO“-Klüngel nicht vergessen, dass RU der Ukraine militärisch nach der Zahl der Waffensysteme und Soldaten („NATO“-Unterstützung der Ukraine hin- oder her) geradezu haushoch überlegen ist, ebenso industriell und nach seinen Ressourcen; v.a. aber seinen militärisch industriellen Komplex, der, ohnehin unendlich viel grösser als der der Ukraine, in der Tiefe des riesigen Landes für die Ukraine kaum zu treffen ist, wohingegen RU deb militärisch-industriellen Komplex der Ukraine wegen derer verhältnismässigen, gegraphischen Enge jederzeit dort angreifen und vernichten kann, wo es möchte.

    Noch zu Beginn des Krieges gaben selbst „westliche“ Militärbeobachter sprichwörtlich keinen Pfifferling gegen die Fähigkeit der korrupten und kaum von Solidarität ihrer „Bürger“ zum „Staat“ geprägten Ukraine, sich gegen einen russischen Angriff zu verteidigen; zumal auch der Zustand der ukrainischen Armee trotz mehrjährigen „Umbaus“ durch die „NATO“
    als desolat erschien.

    Die Ukraine hat aber dem russischen Angriff in benerkenswerter Weise widerstanden, wenn auch um den Preis horrender Verluste und Opfer (auch die russischen Verluste dürften sehr hoch sein, was ja durchaus dem Plan der „NATO“, Russland im Vorfeld einer unmittelbaren „NATO“-Russland Konfrontation durch den „Verbrauch“ der Ukraine zu schwächen, entspricht).

    Das sich nun -nach einem 2-jährigen Abnutzungskrieg- die Waage zu Ungunsten der Ukraine neigt, ist zwingend.

    Die russische Armee war trotz dauernder Angriffe z.B. bis jetzt nicht in der Lage, die ukrainische Kleinstadt Adiivka einzunehmen, die -unweit von Donezk belegen- eine Schlüsselstellung der ukrainischen Verteidigung darstellt und ein Hauptziel der russischen Operationen dsrstellt.

    Das die russische Propaganda daraus das Propagandamärchen der „fast uneinnehmbaren“ „NATO“-Festung macht, überdeckt nur untauglich das Versagen der russischen Armee in einem Krieg, in den die nach den objektiven, wirtschaftlichen, bevölkerungsseitigen und Rüstungsparametern RU haushoch überlegene „NATO“ noch gar nicht unmittelbar in den Krieg eingegriffen hat (womit ich selbst für die Zukunft sicher rechne).

  2. Da das perfide Albion schon immer der Vampir des Festlands war und uns in unserer Geschichte durch monströse Propagandalügen und Flächenbombardements aller deutscher Städte mit ca. 500.00 Toten immer nur geschadet hat,

    https://www.zvab.com/servlet/BookDetailsPL?bi=31425481875&cm_sp=SEARCHREC-_-WIDGET-R-_-BDP-L&searchurl=sortby%3D20%26tn%3DDer%2BVampir%2Bdes%2BFestlands

    finde ich, daß es jetzt endlich Schluß sein muß mit Britanniens heimlichen Intrigen, und analog zu Cato

    „Ceterum censeo Carthaginem esse delendam“

    https://de.wikipedia.org/wiki/Ceterum_censeo_Carthaginem_esse_delendam

    vertrete ich:

    „Ceterum censeo Britanniam esse delendam“

    Um die schon immer kriegslüsterne City, siehe auch das Protektorat über Ägypten und der Burenkrieg, ist es wirklich nicht schade!

    Trump hatte nach seiner Wahl ursprünglich vorgehabt, mit Rußland ins Reine zu kommen, bekam aber von der anglo-zionistischen Presse ein Knüppel nach dem anderen um die Beine geschmissen, so daß er sogar russische Konsulaten schließen mußte. Da die Nato jetzt entgegen seinen Absichten einen Krieg mit Rußland angefangen hat, könnte er durchaus aus der Nato austreten, um deren Scheißdreck nicht mehr weiter am Bein zu haben.

    Im Gegensatz zu der täglichen Propaganda ist es völlig ausgeschlossen, daß Biden noch einmal zur Wahl antreten wird. Das wäre so ähnlich, wie wenn man den toten El Cid auf ein Pferd setzt um gegen den marrokanischen Jussuf Valencia zu verteidigen.

    Höchstwahrscheinlich wird wieder die Clinton gegen Trump antreten, die schon Bidens Alter als ein „legitimes Problem“ ansieht (“ legitimate issue“).

    https://www.rt.com/news/592367-us-hillary-clinton-biden-memory/

    „Former US Secretary of State Hillary Clinton has said President Joe Biden’s advancing age is a “legitimate issue” on the campaign trail, as he seeks to secure a second term in the White House in the election later this year.“

    Wenn Killarry wieder gegen Trump antritt, wird es sehr darauf ankommen, inwieweit die Briefwahlstimmen erneut manitpuliert werden können. Wer sich das nicht vorstellen kann, weiß nicht, was die Politiker alles so tun, um weiter von Staatsknete zu leben, sehen wir es doch täglich an Faeser. Und wer nicht an die Lügen in der Politik glaubt, soll bedenken, daß wir jetzt brutal mit Steuern geschröpft werden, nur um der Ukraine das Überleben zu ermöglichen, aber keiner das zugibt oder ausspricht.

    • Keine Dummheit, sondern es zeigt sich eine intensive Kopfkrankheit (Krall), eine Normopathie (Maaz)des Wertewestens, insbesondere aber Israels! Der Eliten
      Sie sind von Armaggeddon „fasziniert“. Welch religioeser Irrsinn. Erzengel Michael, blah, blah, blah. ABER, hier liegt ein tragischer Irrtum. Wir ALLE haengen am gleichen Strick, weil wir durch unsere Korruption und Gier das „verfuehrerische“ FIAT Schuldgeldsystem nicht einzuschaetzen/einzugrenzen wussten. Jetzt haben wir den moralischen Verfall und gehen blind auf „Sodom + Gomorra“ zu. Keiner der Vasallen will es sehen/wahrhaben. Wir sind Gott und dem UNIVERSUM untreu geworden und selbst der Mutter Erde. DAS WIRD TEUER. S E H R T E U E R !!!

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