Ihr Körper gehört Ihnen, die Ergebnisse Ihrer Arbeit auch

Tageskommentar 08. 10. 2013: fortunato,
Ihr Körper gehört Ihnen, die Ergebnisse Ihrer Arbeit auch

von fortunato (fortunanetz)

In dem Artikel vom 06.10.2013 sollte aufgezeigt werden, dass die Schuldensituation der USA beständig erzeugt und verstärkt wird durch eine negative Handelsbilanz. Diese entsteht durch den Dollar als Weltleitwährung und durch den weltweiten Export amerikanischer Arbeitsplätze im Namen der Globalisierung.

Es gibt einen prinzipiellen Streit darüber, ob die USA aus dieser sehr prekären Lage dadurch heraus kommen, dass der Staat künstliche Anreize schafft um die einmal exportierten Arbeitsplätze wieder ins Land zurück zu holen, oder ob sie dies erreichen, indem der Staatsapparat zurück gebaut wird und die Steuern im Zuge dessen gesenkt werden. Es ist ein Streit zwischen Marktwirtschaftlern auf der einen Seite und Staatskapitalisten auf der anderen Seite. Das ist der tiefere Grund für den Streit um die Einführung der amerikanischen Krankenkasse.

Mit der Tea-Party-Bewegung haben wir eine sehr vielschichtige Strömung unterschiedlichster Menschen und Richtungen vor uns, bestehend aus Personen die auf ihrem Recht, Waffen zu tragen, bestehen, über Reagan-Freunde und christlich motivierte Verweigerer der staatlichen Schulen, über Steuerrebellen bis hin zu Anarchokapitalisten, die am liebsten den Staat in seinen Grundfesten abschaffen würden.

Das Bild sieht aus europäischer Sicht nicht nur bunt, sondern auch gänzlich unverständlich aus. Doch die große Gemeinsamkeit aller dieser Strömungen ist ein grundlegendes Misstrauen gegenüber allen staatlichen Institutionen und genau das ist einem Deutschen meistens gänzlich unverständlich oder doch wenigstens unheimlich. Rührt eine solche Haltung doch nicht nur an tiefsitzende eigene Existenzängste (Was ist, wenn ich kein soziales Netz mehr habe? Was ist, wenn mir die Polizei nicht mehr hilft? Was ist, wenn ich mich operieren lassen muss, die Operation teuer ist und ich keine Krankenkasse habe?) und an Tabus (Dass dieser Staat bis zu 70 Prozent Steuern und Abgaben einkassiert, darf nicht diskutiert werden. Dass dieser Staat Existenzen ruinieren darf, wenn sie die Steuern nicht bezahlen können, darf nicht diskutiert werden. Dass er uns straflos grundlos bespitzeln darf ohne dass das konkrete Konsequenzen hat darf nicht diskutiert werden. Dass dieser Staat in unserem Namen Kriege führt ohne uns zu fragen, darf nicht diskutiert werden. Und so weiter und so weiter und so weiter). Es ist also ungemein schwer, über solche Ängste und Tabus zu diskutieren und vor allem auch über die dazu gehörigen logischen Sachverhalte zu sprechen. Für uns als Deutsche ist eine libertäre Haltung wie sie in der Tea-Party-Bewegung zum Ausdruck kommt, mehr als unverständlich. Sie wird oft als bedrohlich empfunden….

Dennoch lohnt ein zweiter Blick. In dem folgenden Film wird ein libertärer Ansatz in kurzer Zeit verständlich gezeigt. Und es ist der Mühe Wert, gelegentlich einmal über diesen Ansatz nachzudenken. Wer diesen Film gesehen hat merkt sehr schnell, dass libertäres Denken nichts aber auch gar nichts mit der deutschen FDP zu tun hat…

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Die Grundthese des Films ist: Ihr Leben, die Produkte ihrer Arbeit, ihre Freiheit und ihre Zukunft, das alles gehört ihnen. Und deshalb darf ihnen dies niemand ungefragt streitig machen. Die Produkte ihrer Arbeit zu entwenden ist Diebstahl. Sie ihrer Freiheit zu berauben ist eben Freiheitsberaubung (oder auch Sklaverei) und sie ihrer Zukunft zu berauben, sie also zu töten, ist eben Mord vor allem dann wenn das Töten damit verbunden ist, sie zur Zahlung zu zwingen oder ihr Vermögen einzuziehen.


Damit sind die Dinge beim Namen genannt. Wer könnte da widersprechen?

Konzentrieren wir uns einmal aus aktuellen Gründen auf das ökonomische Feld: Sie gehen täglich zur Arbeit und tun das, was sie gelernt haben oder können. Damit produzieren sie die Früchte ihrer Arbeit, ernähren sich damit in der Gegenwart und sichern auf diese Weise ihre Zukunft ab. Im geschäftlichen Umfeld geben sie die Produkte ihrer Arbeit her, indem sie mit einem Geschäftspartner verhandeln. Ihr Schuh kostet zum Beispiel 30 Euro. Und nur für 30 Euro möchten sie ihn hergeben. Wer weniger bietet, darf gerne weiter ziehen. Der Schuh gehört so lange ihnen, bis sie mit dem Handelspartner einig werden. Danach gehören ihnen die 30 Euro und ihm das Paar Schuhe. So weit so gut.

Nun kommt Merkel und beschließt die Mautgebühren zu erhöhen. Gefragt werden sie dazu nicht, denn die ‚Wahl‘ ist vorbei. ‚Der Staat‘ nimmt ihnen von den 30 Euro für ihre Schuhe nun mehr Geld ab als zuvor. Der Staat verhandelt nicht. Er beschließt einfach.

Stellen sie sich vor, sie bieten mir ihre Schuhe für 30 Euro an, ich beschließe ihnen dafür 10 zu geben und wenn sie das nicht akzeptieren, stecke ich sie ins Gefängnis. Noch Fragen?

Jetzt könnte man einwenden, dass der Staat auch diese oder jene Leistung dafür bietet, indem er ihnen das Geld nimmt und zum Beispiel Straßen und Schulen baut. Dieses Argument ist richtig, aber er nimmt das Geld auch, um damit im Rahmen einer Transferunion Banken zu retten. Gefragt werden sie da wieder nicht. Das wird dann nach der Wahl einfach beschlossen. Sie werden es sicher noch erleben. Aber immerhin 2 Millionen AfD-Wähler finden das bedenklich, was der Staat mit unserem Geld macht. 2 Millionen! Das ist nicht die Mehrheit aber eine gewaltige Anzahl an Menschen. Man könnte auch sagen, der Großraum Stuttgart ist dagegen, oder fast ganz München.

Und dennoch geht diese Politik weiter! Und zwar ohne dass diese Leute auch nur mit der Wimper zucken. Es geht ihnen allein darum, ein marodes und völlig überschuldetes Banken- und Staatssystem künstlich am Leben zu halten und bedienen sich dabei staatlicher Zwangsmaßnahmen, um die Bürger der Produkte ihrer Arbeit zu berauben. Und wie der Film deutlich macht: Eine solche Politik ist der Genickschuss für jedes marktwirtschaftliche Denken. Warum sollte man Leistung erbringen, wenn die eigene Leistung zwangsweise dafür verwendet wird, um für im Grunde bankrotte Banken Zeit zu schinden, damit sie nicht zusammen brechen? Was für eine Bedeutung hat Eigentum am eigenen Körper, an den Produkten der eigenen Arbeit noch, wenn ihr Körper von 8 Stunden am Tag für 6 Stunden dafür verwendet wird, Banken zu retten? Oder auch Länder zu retten? Was für eine Bedeutung hat noch Sparen, wenn sie durch für die Bankenrettung künstlich niedrig gehaltene Zinsen ‚entspart‘ werden? Welche Bedeutung haben ihre Mühen noch, wenn sie keine Altersversorgung mehr haben werden, weil auch diese für die Rettung eines maroden Systems verwendet wird? Gehören sie sich dann noch selbst? Gehört ihnen dann noch ihr Körper, gehören ihnen dann noch die Produkte ihrer Arbeit? Gehören ihnen dann noch ihre Rücklagen? Sind sie dann noch frei? Haben sie dann noch eine Zukunft?

Ach? ‚Es wird schon gut gehen.‘, sagen sie?

Na dann mal Prost Mahlzeit, das nenne ich mal eine wirklich detaillierte Zukunftsplanung!

Die libertäre Bewegung in den USA ist getragen von dem konsequenten Gedanken des Respekts vor dem Eigentum. Und das begründet ihr Misstrauen gegenüber dem Staat und seinen Aktivitäten. Man kann auch anhand den aktuellen Bestrebungen auf vielfältige Weise eine Transferunion einzurichten sehen, dass jeglicher Respekt für das Eigentum der Menschen verloren gegangen ist, zumindest hier in Europa. Und man kann zudem sehen, dass außer den 2 Millionen Menschen die jetzt schon Skepsis gegenüber dieser Entwicklung haben, eine sehr große Mehrheit im Land noch nichts dabei findet, Menschen einfach ihres Eigentums zu berauben um Banken zu retten. Und deshalb geht diese Politik von Merkel und Co. ja auch noch eine Weile gut. Aber ich denke, es werden immer mehr Menschen in unserem Land, die merken was die Merkel spielt…. Und es ist offensichtlich, dass das Gedankengut der libertären Bewegung in den USA unseren Köpfen womöglich gut tun würde…

meint
fortunato

 

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