Eine geordnete Insolvenz Griechenlands hatten wir schon …

Eine geordnete Insolvenz Griechenlands hatten wir schon – Jetzt gibt es noch einen Asmussen II

Bisher hat die EZB 211 Mrd. an Staatsanleihen gekauft, wobei deren Zusammensetzung geheim gehalten wird..
Draghi sagte am 2. August, Arbeitsgruppen der EZB würden “in den kommenden Wochen” ein Kaufprogramm ausarbeiten. Es ist also ganz klar, dass die EZB den Paradigmenwechsel intern schon vollzogen hatte bis Asmussen nach vorn geschickt wurde (Krisenthema im Focus vom 20.08. 2012). Nach Insiderinformationen, will die EZB noch auf Karlsruhe warten, steht aber dann insofern erst recht in den Startlöchern.

Was bislang in den Medien nicht zu lesen war, ist die Tatsache, dass Griechenland im Rahmen des ersten Schuldenschnitts eine geordnete Insolvenz durchlaufen hat. Obwohl der Schuldenschnitt in den Verhandlungen mit den Gläubigerbanken samt der Regiestrierung aller betroffefen Wertpapiere (Werpapierkennummern) und die nachfolgenden Tauschaktionen in teils neue Anleihen wochenlang die Medien beherrschte, wurde das Unwort Insolvenz nicht beim Namen genannt. Nun, würde Peter Zwegat bei einem Privaten so umschulden, und das tut er denn ja auch, handelt es sich ganz klar um eine Insolvenz. Wieso meidet man dann in den Medien den Begriff, wie der Teufel das Weihwasser? Nun, die Umtauschaktion war wohl eine „buchhalterische Anpassung“ und mehr auch nicht. Das europäische Volk wird einfach nicht von den Tatsachen unterrichtet, und daran sind die Medien schuld.

Und wenn jetzt die EZB ihre Aufkaufpläne ausarbeitet, ist das auch nichts anderes als eine Insolvenz abzuwickeln. Die größten Schuldnerländer sind faktisch pleite und müssten eigentlich zum privaten Invovenzrecht analog die Insolvenz freiwillig melden, bevor die letztlich eintreten wird. Jedes Schuldnerland weiß sehr genau, wann das Geld ausgeht. Wir verweisen auf die anstehenden Prolongationen (Tageskommentar 24.08.) Und man muss einmal die Sanktionen vergleichen, die in USA z.B. die SEC verhängt, wenn relevante Unternehmensmeldungen oder in Deutschland ad-hoc-Meldungen zu spät veröffentlicht werden.

Man nutzt eine rechtliche Grauzone um die Dinge nicht beim Namen nennen zu müssen. Und das muss unseren Lesern einmal klipp und klar gesagt werden. Und freilich klingt Rettungsschirm und Stabilitätsmechanismus auch besser als Insolvenzverschleppungsfonds. Demnächst wird der Pleitier zu seiner Bank gehen und um einen „Stabilitätsmechanismus“ bitten. Aus dem Begriff Insolvenz macht man dann einen neuen terminus technicus: „Stabilitätsmechanismusverhinderungsfall.“

Der nächste Schuldenschnitt wird anders aussehen als der erste. Die EZB hat ihre griechischen Papiere zum vollen Nennwert in neue Papiere getauscht, auch wenn die gleich wieder stark gefallen sind. Aber die Privaten konnten nur die Hälfte des Nenenwertes eintauschen, das heißt die Privaten Gläubiger haben 75% eingebüßt, die EZB nur rund 25%. Das soll sich jetzt ändern. Die EZB will die bevorzugte Stellung aufgeben, damit man den Privaten kein höheres Restrisiko aufbrummt. Die bevorzugte Stellung beim bail-out wird also aufgegeben werden. Und Asmussen hat bestätigt, dass man am privaten Gläubigerstatus arbeite. Wie glaubwürdig sind die Rechtsgrundlagen, wenn alles bisher Gültige über den Haufen geschmissen wird?
Die bevorzugte Stellung der EZB wird also aufgegeben, wass nichts anderes bedeutet als dass die Verluste der EZB bei ihren Rettungsaktionen richtig teuer werden. Entschuldigung, es wird für die Steuerzahler richtig teuer, wenn die buchmäßigen Verluste von der Bundesbank übernommen werden müssen. Weil die kann einen separaten Gläubigerstatus nicht durchsetzten.

An diesem Beispiel sei noch einmal bildhaft erklärt, was es bedeutet die Souveränität über die Geldpolitik abgegeben zu haben. Ex post gesehen ist die Einführung des Euros ein unkalkulierbares Risiko gewesen. Und für Krisenländer ex post die Einladung ihre Schuldenexzesse insb.auf Deutschland abzuwälzen. Und wenn die EZB 500 Mrd. kauft und die Bundesbank mit 30% im Boot sitzt, sind 150 Mrd. im Feuer; und bei einem Ausfall sofort 75 Mrd. weg, wenn der Schuldenschnitt 50% beträgt.

Weitere Quelle: Schlechterer Gläubigerstatus der EZB

Quelle: fortunanetz

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