Der Ausstieg Saudi-Arabiens aus dem Petrodollar: Ein Paradigmenwechsel im globalen Finanzwesen

Ein Ereignis mit Nachwirkungen?

Im Jahr 1974 schlossen Henry Kissinger und der saudi-arabische Prinz Fahd ibn Abd al-Aziz ein gemeinsames Wirtschaftsabkommen mit 50-jähriger Vertragsdauer. Dies begründete den Ölhandel mit Petrodollars. Nach 50 Jahren beendeten die Saudis im Juni 2024 den Vertrag.

Quelle: rtdeutsch

Saudi-Arabien hat entschieden, das vor 50 Jahren mit den USA vereinbarte sogenannte Petrodollar-Abkommen nicht über den 9. Juni hinaus zu verlängern. Am 8. Juni 1974 wurde zwischen den USA und Saudi-Arabien im Milestone-Vertrag eine enge wirtschaftliche und militärische Kooperation vereinbart. Dies implizierte – ohne dass es ausdrücklich so im Vertrag stand –, dass ab dieser Zeit arabisches Öl in Dollar gehandelt wurde. Die Entscheidung, das Abkommen am 9. Juni 2024 auslaufen zu lassen, bedeute einen Paradigmenwechsel im globalen Finanzwesen, schrieb das Fachmagazin Bizcommunity am Montag (hier noch abrufbar):

„Nach der Entscheidung Saudi-Arabiens, sein am Sonntag auslaufendes 50-jähriges Petrodollar-Abkommen mit den Vereinigten Staaten, nicht zu verlängern, steht die Finanzwelt vor erheblichen Umbrüchen.“

"Schallende Ohrfeige für die USA" – Journalist Medhurst über den BRICS-Beitritt Saudi-Arabiens

 

In den 70er-Jahren sollte das Milestone-Abkommen den Beginn einer immer engeren Zusammenarbeit zwischen Saudi-Arabien und den USA einläuten. Der Deal sollte auch die wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Washington und anderen arabischen Ländern fördern. Damals berichtete die New York Times (NYT) in ihrer Ausgabe vom 8. Juni 1974 über den Vertrag:

„Die Vereinigten Staaten und Saudi-Arabien haben heute ein weitreichendes militärisches und wirtschaftliches Abkommen unterzeichnet, das, wie beide Seiten erklärten, ‚eine Ära der zunehmend engeren Zusammenarbeit einläutet‘.“

„Außenminister Kissinger und Prinz Fahd ibn Abd al-Aziz, Zweiter Stellvertretender Premierminister Saudi-Arabiens und Halbbruder von König Faisal, unterzeichneten das sechsseitige Abkommen heute Morgen im Blair House gegenüber dem Weißen Haus.“

Laut NYT sei dabei von den beiden Regierungen auch ein gemeinsamer Wirtschaftsrat beschlossen worden, um die Zusammenarbeit im Privatsektor zu fördern. Das Wort Öl sei in dem Abkommen vermieden worden, so die Zeitung damals. Es sollte nicht der Eindruck entstehen, man habe bilaterale Abmachungen über Öl geführt.

Aber was folgt nun aus der heutigen saudi-arabischen Entscheidung, diesen „Meilenstein“-Vertrag nicht zu verlängern? Gemäß der Analyse auf Bizcommunity schaffe dies die Möglichkeit für Saudi-Arabien, Öl und andere Waren in mehreren Währungen zu verkaufen. Das Land könne seinen Handel jetzt mit chinesischen RMB, Euro, Yen und Yuan abwickeln. Außerdem könne man auch in digitalen Währungen wie Bitcoin handeln. Grundsätzlich werde damit die Petrodollar-Ära beendet. Die saudi-arabische Entscheidung „wird voraussichtlich die weltweite Abkehr vom US-Dollar beschleunigen“, so Bizcommunity.

Was gibt es für neue Alternativen? Zuletzt habe Saudi-Arabien seine Beteiligung am Projekt mBridge angekündigt. Bei diesem Projekt geht es um die Entwicklung einer digitalen Währungsplattform (CBDC), die von mehreren Zentralbanken und Geschäftsbanken gemeinsam genutzt werden könnte. Mit einer sogenannten Distributed-Ledger-Technologie (DLT) könnten grenzüberschreitende Zahlungsabwicklungen und Devisentransaktionen in hoher Geschwindigkeit kurzfristig abgewickelt werden.

 

Die digitale Handelsplattform Project mBridge wird seit 2021 in einer umfassenden internationalen Zusammenarbeit entwickelt. Von Beginn an der Entwicklung beteiligt waren das BIS Innovation Hub, die Bank of Thailand, die Zentralbank der Vereinigten Arabischen Emirate, das Digital Currency Institute der People’s Bank of China und die Hong Kong Monetary Authority.

Das Projekt hat aktuell mehr als 26 beobachtende Mitglieder. Dazu gehört auch die Weltbank. Zu den weiteren bekannteren Beobachtern von mBridge gehören die Bank of Israel, die Bank of Namibia, die Bank of France, die Central Bank of Bahrain, die Central Bank of Egypt, die Central Bank of Jordan, die Europäische Zentralbank, der Internationale Währungsfonds, die Federal Reserve Bank of New York, die Reserve Bank of Australia. Einzigartig sei der dezentrale Charakter der Handelsplattform. Ein Lenkungsausschuss habe einen entsprechenden Steuerungsrahmen und ein Regelwerk geschaffen, das genau auf den dezentralen Charakter des Projekts mBrigde zugeschnitten sei.

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Der Ausstieg Saudi-Arabiens aus dem Petrodollar: Ein Paradigmenwechsel im globalen Finanzwesen
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3 Kommentare

  1. Es wird wieder einmal Zeit für einen Diktator wie den Mohammed bin Salman al-Saud, weil die Herrschaft der Demokratie mit Hilfe jüdischer Massenmedien diese Staatsform ad absurdum geführt hat. Denn die Menschen sind immer in Bewegung.

    https://www.gottwein.de/Grie/hom/od18de.php

    „Ihm antwortete drauf der erfindungsreiche Odysseus:
    125
    Du, Amphinomos, scheinst mir ein sehr verständiger Jüngling,
    Und ein würdiger Sohn von deinem rühmlichen Vater
    Nisos, der, wie ich höre, ein edler und mächtiger König
    In Dulichion ist. Dein Blick verkündiget Scharfsinn.
    Darum sag‘ ich dir jetzt; nimm meine Worte zu Herzen.
    130
    Siehe kein Wesen ist so eitel und unbeständig,
    Als der Mensch, von allem, was lebt und webet auf Erden.
    Denn so lange die Götter ihm Heil und blühende Jugend
    Schenken, trotzt er, und wähnt, ihn treffe nimmer ein Unglück.
    Aber züchtigen ihn die seligen Götter mit Trübsal;
    135
    Dann erträgt er sein Leiden mit Ungeduld und Verzweiflung,
    Denn wie die Tage sich ändern, die Gott vom Himmel uns sendet,
    Ändert sich auch das Herz der erdebewohnenden Menschen.“

    Die Kinder Israel wollten auch unbedingt einen König haben, weil die Änderung der Staatsform wieder eine neue Hoffnung bot, die dann im Endeffekt wieder verworfen wird. So dreht sich die Menschheit ewig hin und her in Bewegung. 1. Samuel 9

    https://www.die-bibel.de/bibel/LU12/1SA.8

    „Da versammelten sich alle Ältesten in Israel und kamen gen Rama zu Samuel 5und sprachen zu ihm: Siehe, du bist alt geworden, und deine Söhne wandeln nicht in deinen Wegen; so setze nun einen König über uns, der uns richte, wie alle Heiden haben. 6Das gefiel Samuel übel, daß sie sagten: Gib uns einen König, der uns richte. …

    10Und Samuel sagte alle Worte des Herrn dem Volk, das von ihm einen König forderte, 11und sprach: Das wird des Königs Recht sein, der über euch herrschen wird: Eure Söhne wird er nehmen zu seinem Wagen und zu Reitern, und daß sie vor seinem Wagen her laufen, 12und zu Hauptleuten über tausend und über fünfzig und zu Ackerleuten, die ihm seinen Acker bauen, und zu Schnittern in seiner Ernte, und daß sie seine Kriegswaffen und was zu seinen Wagen gehört, machen. 13Eure Töchter aber wird er nehmen, daß sie Salbenbereiterinnen, Köchinnen und Bäckerinnen seien. 14Eure besten Äcker und Weinberge und Ölgärten wird er nehmen und seinen Knechten geben. 15Dazu von eurer Saat und euren Weinbergen wird er den Zehnten nehmen und seinen Kämmerern und Knechten geben. 16Und eure Knechte und Mägde und eure schönsten Jünglinge und eure Esel wird er nehmen und seine Geschäfte damit ausrichten. 17Von euren Herden wird er den Zehnten nehmen, und ihr müßt seine Knechte sein. 18Wenn ihr dann schreien werdet zu der Zeit über euren König, den ihr euch erwählt habt, so wird euch der Herr zu derselben Zeit nicht erhören. 19Aber das Volk weigerte sich, zu gehorchen der Stimme Samuels, und sprachen: Mitnichten, sondern es soll ein König über uns sein, 20daß wir auch seien wie alle Heiden, daß uns unser König richte und vor uns her ausziehe und unsere Kriege führe.“

  2. Das Ende des Petrodollars bedeutet für Saudi-Arabien zunächst enorme Verunsicherung; denn dieses wirklich theokratische Regime wurde von dem Leuchtfeuer der Demokratie, d. h. den USA, bisher immer unterstützt. Jetzt wird die jüdische Welt feststellen, daß Saudi-Arabien doch nicht wirklich demokratisch ist und alle möglichen Revolten werden von der CIA angezettelt werden, so ähnlich wie in Myanmar. Man beobachte wie jetzt unsere Massenmedien sich immer mehr auf Saudi-Arabien einschießen werden! Plötzlich wird der Kronprinz ein zweiter Hitler sein und Kashoggi, den man eine Zeitlang in seinem Grab ruhen ließ, wird wieder als Ankläger auferstehen. Der Kronprinz wurde von der G7 jetzt nach Bari eingeladen, hat jedoch bedauernd abgesagt, weil er jetzt die von Mohammed für alle Muslime einmal im Leben vorgeschriebene Pilgerreise nach Mekka machen will. Er weiß wohl, was von der CIA auf ihn zukommt und versucht durch die Pilgerreise sich erst einmal den göttlichen Segen zu vergewissern!

    Wenn die Zentralbanken jetzt eine digitale Handelsplattform namens mBridge bilden und mit CBDC handeln, juckt das die kleinen Leute wenig, die weiter ihre Waren mit Bargeld kaufen können. Genauso wenig interessieren uns die Target-II-Salden, wobei es sich um Billionen Euro verlorenes Geld halten soll. Solange der Tanz auf dem monetären Pulverfaß des anglo-zionistischen Westens noch läuft, können wir kleinen Leute ruhig weiter mittanzen. Aber wenn einmal eine globale Katastrophe eintritt, werden alle diese staatlichen Finanzstrukturen zuerst kollabieren, bis sie auch anschließend die kleinen Leute erreicht. Dabei müssen nicht unbedingt die USA als erste bankrott gehen, es könnte sogar China vorher sein.

    Ich bin übrigens bereit eine Menge Geld zu verlieren, das ich glücklicherweise noch habe, weil mir derzeit Investitionen genauso gefährlich erscheinen wie Geld zu verlieren. Bei einer verrückten Regierung, die von maßgeblichen Plutokraten und Massenmedien gestützt wird, ist Liquidität für mich das oberste Gebot, Liquidität, die ich auch verlieren kann. Mein Lebensunterhalt ist auf jeden Fall gesichert und der muß auch nicht mehr erweitert werden. Mein Audi 80 ist von 1993 und den habe ich gerade über den TÜV gebracht. Ich hoffe, Euch geht es auch gut!!!

    • Für die USA bedeutet das: „Regime Change in Saudi Arabien“ oder noch besser Zerschlagen des Landes.

      Und das ist relativ einfach, denn auch wenn Saudi-Arabien einen Sunitische Bevölkerungsmehrheit hat, sind ausgerechnet die wichtigen Öl-Gebiete mit Schiitischer Bevölkerungsmehrheit „gesegnet“.

      D.h. verliert Saudi-Arabien die Kontrolle über die Gebiet, dann fehlen die Einnahmen für das Modell dort, wo die Bevölkerung nicht aufmuckt, weil sie keine Steuern und umfangreiche Sozialleistungen bekommt.

      Gekaufter Friede…

      Außerdem ist der Reichtum Saudi-Arabiens in westliche Aktien investiert. D.h. auch da kann der Westen, wenn plötzlich eine „demokratische Opposition“ auftaucht, wieder Hand anlegen…

      Auch militärisch ist Saudi-Arabien kein Big Player in der Region. Die haben das immer den USA überlassen, zwar High-Tech Waffen eingekauft aber nun keine Bevölkerung, die besonders motiviert ist, zu kämpfen.

      Zudem haben solche Regierungsformen immer das Problem, dass ein tüchtiger Oberbefehlshaber, die Macht an sich reissen könnte. Weswegen die Befehlsposten nach Loyalität und Familienzugehörigkeit und nicht nach Können vergeben werden…

      Das war immer der Grund, warum die meisten arabischen Armeen so schlecht waren.

      Ohne Militär, das die Souveränität der teilweise sehr dünn besiedelten Gebiete garantieren kann, wird das aber schwer für Saudi-Arabien…

      Allerdings sieht es auch nicht gut für das US-System aus, wenn der Trend weiter geht und der globale Süden den Dollar verlässt.

      Denn die USA können nicht überall und gleichzeitig Regime stürzen lassen. Und mit jedem abgefallenen Staat, steigt die Inflation bei uns, weil die USA die Folgen des Gelddruckens in weniger Länder exportieren können.

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