„Deutschlands Deindustrialisierung hat begonnen und gefühlt steuert niemand dagegen“

Medien und Politik in Deutschland verschweigen die wirtschaftliche Katastrophe, die gerade abläuft, oder reden sie schön. Nun hat eine Umfrage der DIHK bestätigt, dass die Deindustrialisierung Deutschlands auf vollen Touren läuft.

Quelle: anti-spiegel

Deutschland ist in der Rezession, aber deutsche Medien und Politiker vermeiden es tunlichst, darüber zu berichten. 2023 ist die Wirtschaftsleistung in Deutschland um 0,2 Prozent geschrumpft und auch für 2024 sieht die Lage nicht besser aus, auch wenn die Bundesregierung weiterhin offiziell behauptet, für 2024 ein kleines Wachstum zu erwarten. Die tatsächlichen Daten geben zu dieser Hoffnung jedoch keinen Anlass.

Das alles kommt keineswegs überraschend. Der Hauptgrund dafür sind die explodierten Energiepreise. Und an denen ist nicht etwa „Russlands Angriffskrieg“ schuld, wie westliche Politiker und Medien behaupten, sondern die Politik der EU-Kommission.

Das hausgemachte Problem der Energiepreisexplosion

Über die explodierenden Energiepreise in Europa habe ich bereits ab September 2021, also fast ein halbes Jahr vor der Eskalation in der Ukraine berichtet. Die Sanktionen der EU haben danach wie ein Brandbeschleuniger gewirkt, der die wirtschaftliche Lage in Europa, und vor allem in Deutschland, weiter verschlechtert hat.

Die deutschen Medien und die Bundesregierung bestreiten, dass es überhaupt ein ernsthaftes Problem gibt, obwohl die Alarmmeldungen inzwischen aus allen Branchen der deutschen Wirtschaft kommen. Laut Bundeskanzler Scholz ist alles in Ordnung und wenn sich deutsche Medien mal mit den Problemen der Wirtschaft beschäftigen, erwecken sie den Eindruck, dass all die Probleme nicht die Schuld der Regierung seien. Die Nachfrage im Ausland sei angeblich zu gering, was die deutschen Exporte schwäche, oder es gebe einen Fachkräftemangel, weshalb die deutschen Unternehmen nicht genug produzieren können (bemerken Sie den Widerspruch?).

Und natürlich werden auch die hohen Energiepreise genannt, die der Wirtschaft schaden, aber daran sei ja nur Putin Schuld. Aber war es etwa Putin, der die Sanktionen eingeführt und den Europäern gesagt hat, sie sollten auf das billige russische Öl und Gas verzichten?

Das Hauptproblem der deutschen Wirtschaft sind die viel zu hohen Energiepreise, die deutsche Produkte international nicht mehr wettbewerbsfähig machen. Und die hohen Energiepreise sind ein hausgemachtes Problem, das einerseits eine Folge der irrsinnigen grünen Energiepolitik und andererseits eine Folge der Absage an billige russische Energieträger ist. Beides waren Entscheidungen der EU-Kommission und der Bundesregierung, es war nicht Putin, der diese Entscheidungen getroffen hat.

Die DIHK schlägt Alarm

Nun hat der DIHK eine Umfrage mit dem Titel „Energiewende-Barometer der IHK-Organisationen – Umdenken ist erforderlich“ veröffentlicht, die er im Juni unter seinen Mitgliedern durchgeführt hat. Das Ergebnis ist geradezu schockierend und zeigt, dass es um die deutsche Wirtschaft sehr schlimm steht. Dieses Bild aus der DIHK-Umfrage macht die Katastrophe deutlich.

Das Bild zeigt, wie viele deutsche Unternehmen „als Reaktion auf die Veränderungen der Energiewirtschaft und -politik“ ihre Produktion aus Deutschland ins Ausland abziehen wollen. Wichtig ist, weil es dabei um besonders viele Arbeitsplätze geht, der graue Balken, der die Stimmung bei Industrieunternehmen mit über 500 Mitarbeitern zeigt. Von denen wollten 2022 schon 37 Prozent die Produktion aus Deutschland ins Ausland verlegen. Der Wert stieg 2023 auf 43 Prozent und liegt 2024 bereits bei über 51 Prozent.

Das bedeutet, dass über die Hälfte der großen deutschen Industrieunternehmen einen Abzug ihrer Produktion aus Deutschland „planen oder realisieren“. Sie denken nicht etwa nur darüber nach, sie „planen und realisieren“ diesen Schritt bereits. Die Katastrophe für die deutsche Wirtschaft hat also bereits begonnen und das ist keine böse „russische Propaganda“.

Natürlich bedeutet das nicht, dass morgen die Hälfte aller großen Industriebetriebe abwandert, denn sie „planen und realisieren Einschränkungen der Produktion im Inland oder Verlagerung ins Ausland“, aber in jedem Fall wird das Arbeitsplätze kosten. Und zwar nicht wenige.

Deutschlands Wirtschaft ist in einen Abwärtsstrudel geraten, aus dem man nur schwer ausbrechen kann, selbst wenn man morgen beginnt, vernünftige Schritte einzuleiten. Da die Bundesregierung jedoch bestreitet, dass es überhaupt ein ernsthaftes Problem gibt und sogar Entscheidungen trifft, die die Lage noch verschärfen werden, dürfte sich die Geschwindigkeit des Abstiegs Deutschlands in nächster Zeit weiter erhöhen.

Das zeigen auch Antworten von Unternehmen, die die DIHK in ihrer Umfrage zitiert hat. Ein Industrieunternehmen aus Westdeutschland formuliert die Stimmung demnach so:

„Die Deindustrialisierung von Deutschland hat begonnen und gefühlt steuert niemand dagegen.“

Darüber berichte ich schon seit September 2021, also seit fast drei Jahren, aber wer bin ich schon? Ich bin ja nur ein böser „russischer Propagandist“ und kann daher gar nicht die Wahrheit schreiben…

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1 Kommentar

  1. „Die Deindustrialisierung von Deutschland hat begonnen und gefühlt steuert niemand dagegen.“

    Genau! Wo ist denn der Aufschrei der Wirtschaft? Sitzen denn nicht genug dieser Hampelmänner in diversen Aufsichtsräten? Die Großen lagern einfach aus, der Mittelstand und die Kleinen nehmen es murrend hin. Was ist hier los in Deutschland? Wo ist der Aufstand der gebeutelten Wirtschaft, die sicher die Macht hätte, diese Misere zu stoppen? Warum tun sie nichts?

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