Bühnenumbau

Für die größte Fassadendemokratie der Welt arbeitet man hart an einer großangelegten Neustrukturierung.


Vor zwei Wochen hatte sich der aktuelle US-Präsident Joe Biden in einem vorgezogenen TV-Duell gegen seinen Kontrahenten Donald Trump selbst demontiert. Oder er wurde demontiert — vorfristig, um eine Ersatzlösung ins Spiel bringen zu können. Denn es gibt Probleme bei der Umsetzung des Drehbuchs. Es muss nachjustiert werden. Oder werden da gerade verschiedene Drehbücher von den Regisseuren ausgerollt? Welches schafft es auf die große Bühne?


von Peter Frey (peds-ansichten)

Auf den ehemaligen und möglicherweise zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump wurde ein Mordanschlag verübt. Dieses spektakuläre Ereignis findet medienübergreifend seinen Widerhall, sogar und sozusagen gleichermaßen bei Freund und Feind. In der nachfolgenden Betrachtung werde ich mich immer wieder von diesem Bild zu lösen versuchen. Eine Untersuchung über Täter, Opfer und den Hergang des Vorfalls werden sie hier vergeblich suchen. Betrachten Sie einfach alles als ein „um die Ecke denken“, als Inspiration, aber nicht als letzten Schluss der Wahrheit.

Apropos Bild: Man sagt, dass Bilder tausendmal stärker wirken als Worte. Bilder enthalten wirkmächtige Botschaften. Erst recht gilt das in einer Medienwelt, die gezielt mit Informationen versorgt wird, um Menschen zu manipulieren. Es sind Bilder wie das folgende, die mich inspiriert haben, diesen Text zu verfassen (b1):

Gibt es dafür den Pulitzer-Preis? Wahrscheinlich nicht, denn es gibt zu viele Bilder davon. Eines aber scheint mir sicher: Mit solchen Bildern gewinnt man Wahlen. Der Kandidat muss dafür freilich am Leben bleiben. Die Chancen auf dieses Weiterleben sind für Donald Trump seit dem 14. Juli 2024 deutlich gestiegen.

Manchmal hängt das Glück an einem seidenen Faden. Und wenn der Faden nicht gerissen ist, kann man das Glück kaum fassen. Glück kann auch mehrere Facetten beinhalten. Zum Beispiel eine, welche die Verletzung deutlich zeigt, ohne dass eben diese Verletzung schwerwiegender Natur ist. Auch wäre es im Sinne der Dramaturgie nicht hilfreich gewesen, so Trump an der Schulter getroffen worden wäre, oder am Arm, oder in die Brust. Denn all das hätte dieses große Glück verhindert, solch tolle Bilder festhalten zu können.

Es gibt einige Empörung in der Fachwelt, dass Trump unmittelbar nach den Schüssen unprofessionell von seinem Sicherheitspersonal geschützt worden wäre. War Donald Trump nur nett, als er seine Beschützer trotzdem über den grünen Klee lobte? Eines muss uns klar sein: Hätte Trumps Security in diesen Momenten professioneller gehandelt, wären solch eindrucksvolle Bilder nicht möglich gewesen. Es ist für die öffentliche Wahrnehmung ein erheblicher Unterschied, ob ein Trump wie eine Mumie weggetragen wird oder als Held die Faust gen Himmel richtet.

Spätestens als Trump in der TV-Auseinandersetzung seinen Kontrahenten Joe Biden um Längen geschlagen hatte, ohne sich groß zu strapazieren — das hat er klugerweise Joe überlassen —, dürfte für eine gemischte Fraktion im Tiefen Staat ein unglückliches Ableben des Donald Trump in das Zentrum des Interesses gerückt gewesen sein. Und nun das. Attentate, die so spektakulär scheitern, sind erstaunliche Attentate. Wurde überhaupt jemals ein Attentat auf einen Politiker in seiner Gänze filmisch dermaßen eindrucksvoll festgehalten?

So viel Symbolik. So viel attraktives Bildmaterial für die Medien. So viel einfach unfassbar gut passender Kontext — leckere Köder fürs Publikum. Man könnte glatt eine Komposition, eine gelungene Inszenierung annehmen. Weil es so perfekt passt. Und der Held überlebt, wird durch sein Überleben überhaupt erst zum Helden. Oft sterben ja Helden und werden dadurch für die Nachwelt unsterblich. Dieser hier ist einer von diesen. Er soll durch die magische Kugel eines Einzeltäters zu Tode gekommen sein (b2).

Wer hat im Jahre 1963 den damaligen US-Präsidenten John F. Kennedy (JFK) ermordet? Wer glaubt ernsthaft an die These eines verwirrten Einzeltäters? Die Leute verbieten sich den Mund, vom Tiefen Staat zu reden. Von jenem Tiefen Staat zu reden, der letztendlich auch in den USA die Geschicke der Fassadendemokratie steuert. JFK damals mag fotogener und eloquenter gewirkt haben als ein Donald Trump heute. Aber eines verbindet sie: der Hass des Establishments aufgrund ihrer unkonventionellen, etablierte Strukturen aufbrechenden Politik. Und eines unterscheidet sie: JFK hatte im Tiefen Staat viel, viel, viel weniger Verbündete als der Trump dieser Tage.

Trump ist sich dessen bewusst und er spielt mit dem Klischee. Das, was er tut und das, was um ihn herum geschieht, zwingt uns im Grunde, das Undenkbare zu erkennen. Der Tatsache ins Auge zu sehen, dass es einen Tiefen Staat (nicht nur in den USA) gibt. Der Erfolg des Attentates auf JFK spiegelt die damalige Macht und Homogenität des Tiefen Staates in den USA wider. Man war sich 1963 im Tiefen Staat einig, dass JFK ersetzt werden, also sterben muss. Der Misserfolg zur Ermordung Trumps — egal ob dieser Misserfolg real oder inszeniert ist! — spiegelt die Macht und Heterogenität des derzeitigen Tiefen Staates in den Vereinigten Staaten.

Ein Neffe von JFK, Robert F. Kennedy Jr., ist der reichweitenstärkste Drittkandidat für eine US-Präsidentenwahl seit Jahrzehnten. Und Donald Trump weiß, was in den nach wie vor unter Verschluss gehaltenen Akten zum Kennedy-Mord 1963 steht. Weil er Einsicht in diese Akten hatte. Das konnte er, weil er zum US-Präsidenten gewählt worden war. Er hatte daraufhin angekündigt, all diese Dokumente, auch die bislang geschwärzten, freizugeben. Das war sein Recht als US-Präsident. Der Druck aus dem politischen Sumpf in Washington war jedoch 2017 so stark, dass er dann vor dieser Freigabe zurückschreckte (1).

Aber wie gesagt: Trump ist über die wirklich brisanten Inhalte der Kennedy-Akten im Bilde. Und mit Sicherheit bestimmt auch diese Kenntnis die Strategie des Donald Trump, beziehungsweise die des Klientels hinter Trump. Sehr geschickt wird für das Publikum immer wieder ein Zusammenhang mit dem Attentat auf JFK hergestellt — nicht etwa mit denen auf zum Beispiel Reagan, Nixon, Roosevelt etc. Das ist Kalkül und es ist der Finger auf der Realität.

8,5 Prozent der Wählerstimmen würde Robert F. Kennedy Jr. (RFK Jr.) nach derzeitigem Stand einsammeln (2). Auch wenn er damit keine reellen Chancen auf eine Präsidentschaft erhält, wird er trotzdem zu einem gewichtigen politischen Faktor. In der Stichwahl werden dessen Wähler ganz sicher nicht für die Kabale um Biden, Clinton und Obama stimmen.

Mit Emotionen fängt man Stimmen. Das Attentat auf Trump wurde geschickt mit dem Attentat auf JFK in Verbindung gebracht. Trumps Gegner im Tiefen Staat wissen, was Trump weiß, sind aber offensichtlich selbst unter Druck. Aber wie kann man aus einem Verbrechen des Tiefen Staates noch 61 Jahre später Kapital schlagen? So zum Beispiel:

„In light of what is going on in the world today, I believe it is imperative that Robert F. Kennedy Jr. receive Secret Service protection — immediately. Given the history of the Kennedy Family, this ist the obvious right thing to do.“ (3)

Das ist von Donald Trump und es lautet zu deutsch:

„In Anbetracht dessen, was heute in der Welt vor sich geht, halte ich es für zwingend erforderlich, dass Robert F. Kennedy Jr. vom Secret Service geschützt wird — unverzüglich. In Anbetracht der Geschichte der Kennedy-Familie ist dies die offensichtlich richtige Maßnahme.“

Die Strippenzieher hinter Trump haben keine Berührungsängste mit vermeintlichen „Corona-Leugnern“ und „Impfgegnern“. Ist das nicht aufschlussreich? RFK Jr. hat sich in den düsteren PLandemie-Jahren weit aus dem Fenster gelehnt und offen die undemokratischen, hygienisch sinnlosen Maßnahmen zur „Bekämpfung der Pandemie“ kritisiert, wofür er von den Systemmedien als „Wirrkopf“ abgestempelt worden war (4). RFK Jr. — auch das zur Erinnerung — sprach am 29. August 2020 in der deutschen Hauptstadt Berlin vor Hunderttausenden Menschen, die sich gegen den totalitären PLandemie-Wahn der Regierenden auflehnten (5). Was hat RFK Jr. damals denn gesagt?

„Regierungen lieben Pandemien. Sie lieben Pandemien aus demselben Grund wie sie den Krieg lieben — weil er ihnen die Möglichkeit gibt, der Bevölkerung weitere Kontrolle aufzuzwingen, die die Bevölkerung sonst niemals akzeptieren würde; die großen Institutionen und Mechanismen zu orchestrieren, die Gehorsam erzwingen.“ (5i)

und weiter:

„Und die Pandemie ist eine Gefälligkeitskrise für die Eliten, die diese Politik diktieren. Sie gibt ihnen die Möglichkeit, die Mittelschicht auszulöschen, die Institutionen der Demokratie zu zerstören, unseren gesamten Reichtum von uns allen auf eine Handvoll Milliardäre zu verlagern, um sich selbst reich zu machen, indem sie den Rest von uns verarmen lassen.“ (5ii)

Wie jetzt — das kann doch kein Verbündeter von Trump beziehungsweise den Leuten hinter ihm sein! Oder doch? Nun, der Neffe des ermordeten US-Präsidenten hatte in seiner Rede damals „vergessen“ zu sagen, dass auch die Interessen, die Macht und der Reichtum mehrerer Tausend bis Hunderttausend Interessenten mit Millionen- und Milliardenvermögen auf dem Spiel stehen werden, wenn das globalistische Davos-Spiel erst so richtig in Fahrt gekommen ist. Leuten, denen längst ein Licht aufgegangen ist, dass hier ein Monpoly in Echtzeit durchexerziert wird. RFK Jr. hat also Schnittmengen aufgezeigt.

Ist dem geneigten Leser eigentlich noch in Erinnerung, dass Donald Trump im Jahre 2017 plante, RFK Jr. „zum Chef einer Arbeitsgruppe über die Sicherheit von Impfstoffen zu ernennen“ (4i)? Das war drei Jahre vor Ausrufung der PLandemie. Wer oder was wird ihn schließlich daran gehindert haben?

Ist Ihnen auch aufgefallen, dass die Art und Weise der Berichterstattung über Donald Trump und Joe Biden derzeit eine Transformation durchläuft? Glauben Sie, dass dahinter eine veränderte Einstellung in den Medien erkennbar wird? Der Autor glaubt es nicht. Die Medien sind höchstens irritiert, versuchen sich neu einzunorden, um auch weiterhin „korrekt“ und „richtig“ zu berichten. Denn sie lernen gerade, dass Trump jetzt ein Held und eigentlich kein gar so schlechter Kerl ist. Was doch ein misslungenes Attentat mit guten Bildern in der Wahrnehmung so anrichten kann.

Es sind unverändert gesteuerte Medien. Was sich verändert hat, ist allerdings eben die Steuerung dieser Medien. Sie bekommen anderes Material und also verbreiten sie dieses Material. Der ihnen zur Verfügung stehende Informationsraum wird nicht durch sie selbst kontrolliert. Aber wer kontrolliert ihn dann: Bill Gates, George Soros? Die auch, aber überschätzen wir diese „Wohltäter“ nicht, auch nicht in ihrer Macht.

Deshalb staunt man in den „Qualitätsmedien“ plötzlich, wie senil ein Joe Biden ist. Niemand hätte das ahnen können, nicht wahr? Jetzt sollen sie das auch, die Medien, also immerfort ihr Staunen zum Ausdruck bringen. Ja, sie sollen das tun, was sie können: Emotionalität hinüberbringen. Sind sie doch der Transmitter für ein manipuliertes, sediertes Publikum, das nun ebenfalls zu staunen hat. Das Brett vor dem Kopf haben sie deshalb noch lange nicht abgelegt.

Aber es lag alles seit Jahren auf der Hand. Der erbitterte Kampf hinter den Kulissen in den Reihen des Tiefen Staates der Vereinigten Staaten von Amerika ist unübersehbar. Biden ist dabei nur eine Sprechpuppe — und ersetzbar. Statt ihm könnte da auch die psychopathisch angehauchte Hillary Clinton stehen, oder die schwarze Michelle, Gattin des Ex-Präsidenten Barack Obama, und die ist nicht nur schwarz sondern auch noch eine Frau. Das Publikum würde jubeln über diese superliberale freiheitliche Demokratie. Denken wir daran, mit was wir es zu tun haben: mit einer Fassadendemokratie. In der Republikaner und Demokraten für die Show verantwortlich sind und die Globalisten gern die Show komplett kaufen möchten.

Was bleibt zu sagen? Hätte es das gescheiterte Attentat auf Donald Trump nicht gegeben, dann hätte man es erfinden, inszenieren müssen. Trump war von seinen Gegnern längst zum Abschuss freigegeben worden. Nachdem all die medialen Kampagnen und juristischen Verfolgungen nicht gefruchtet hatten (6) und sie gleichzeitig auf einen zunehmend senilen Greis als Präsidenten gesetzt hatten, schwammen ihnen die Felle davon. Trumps medialer Abschuss war die Vorbereitung auf seine physische Vernichtung. Wenn es passiert wäre, hätte man Trauer und Entsetzen geheuchelt.

Und nun nimmt ihnen jemand das Attentat vorweg — und lässt es scheitern. Und dabei wird das Opfer nicht zum Märtyrer sondern zum quicklebendigen Helden. Besser oder, wie man es nimmt, schlechter konnte die Sache nicht laufen. Man knirscht mit den Zähnen und mahnt an, dass die Gewalt nicht vom Wahlkampf Besitz ergreifen darf. Die Täter mahnen, aber sie sind schlechte Schauspieler. Sollte Donald Trump in den nächsten Monaten etwas zustoßen, wird die große Mehrheit der US-Amerikaner dieser wildgewordenen Clinton-Obama-Meute nicht abnehmen, wenn diese dann beteuerte, sie hätten damit nichts zu tun.

Schließlich: Ein Hegemon muss sanft fallen. Die Eliten hinter der Fassade ringen gerade um eine neue Hackordnung, es knirscht mächtig im Gebälk der Macht. Und der Autor ist sich ziemlich sicher: Diejenigen, welche die Kontrolle über die Spielfigur Trump ausüben, möchten auf keinen Fall einen Bürgerkrieg in den USA. Bei deren Opponenten bin ich mir da nicht so sicher.

Bitte bleiben Sie schön achtsam, liebe Leser.


Anmerkungen und Quellen

(Allgemein) Dieser Artikel von Peds Ansichten ist unter einer Creative Commons-Lizenz (Namensnennung – Nicht kommerziell — Keine Bearbeitungen 4.0 International) lizenziert. Unter Einhaltung der Lizenzbedingungen — insbesondere der deutlich sichtbaren Verlinkung zum Blog des Autors — kann er gern weiterverbreitet und vervielfältigt werden. Bei internen Verlinkungen auf weitere Artikel von Peds Ansichten finden Sie dort auch die externen Quellen, mit denen die Aussagen im aktuellen Text belegt werden.

(1) 22.10.2017; taz; Ende der Zweifel nach 54 Jahren?; https://taz.de/Offenlegung-der-Kennedy-Akten/!5456611/

(2) 10.04.2024; ntv; Roland Peters; Wer Trump und Biden verachtet, unterstützt Robert F. Kennedy; https://www.n-tv.de/politik/Wer-Trump-und-Biden-verachtet-unterstuetzt-Robert-F-Kennedy-article24864013.html

(3) Donald J. Trump Posts From His Truth Social (@TrumpDailyPosts) July 15, 2024 @TrumpDailyPosts; https://www.tmz.com/2024/07/15/trump-rfk-jr-robert-f-kennedy-secret-service-protection-assassination-attempt/

(4, 4i) 31.08.2020; taz; Stefan Schaaf; Vom Umweltanwalt zum Wirrkopf; https://taz.de/Der-Anwalt-Robert-Kennedy-Jr/!5706424/

(5) 30.08.2020; Aufstehen Bremen; Robert F. Kennedys komplette Rede in Berlin am 29.08.2020; https://www.aufstehen-bremen.org/index.php/theme-styles/ag-demokratie/524-robert-f-kennedys-komplette-rede-in-berlin-am-29-08-2020

(6) 16.07.2024; ARD-Tagesschau; Ermittler will Berufung in Dokumentenaffäre einlegen; https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/trump-dokumentenaffaere-berufung-100.html

(b1) 14.07.2024; ARD-Tagesschau; Donald Trump, Wahlkampf, Anschlag, Faust; https://www.tagesschau.de/ausland/amerika/trump-wahlkampfveranstaltung-evakuiert-100.html

(b2) President Kennedy, Dallas, Texas, Attentat; 22.11.1963; Originalquelle: Walt Cisco, Dallas Morning News; https://commons.wikimedia.org/wiki/File:JFK_limousine.png; Lizenz: Public Domain

(Titelbild) 12.01.2017; Präsident Barack Obama überreicht Joes Biden die Presidential Medal of Freedom; Autor: Chuck Kennedy; https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Joe_Biden_Receives_Presidential_Medal_of_Freedom.jpg; Lizenz: Public Domain (gemeinfrei)

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