Zu den Waffen, Bürger! Die Amerikaner greifen an

Eric Margolis (antikrieg)

Bürger Frankreichs! Zu den Waffen! Bemannt die Stadtmauern! Die amerikanischen Barbaren kommen! Sie werden nicht passieren!

Die Bedrohung der prächtigen französischen Weine und des Roquefort-Käses durch Le Trump ist die größte Bedrohung für Frankreich seit der Invasion der Deutschen im Jahr 1914. Burgunderweine und die 300 französischen Weingüter bilden die Seele von La Belle France.

Trump weiß nicht, oder es ist ihm egal, dass Frankreich Amerika vor der britischen Missherrschaft gerettet hat. Er will Rache, weil Frankreich – das fast alles besteuert – versucht, US-IT-Firmen wie Google und Amazon zu besteuern. Trump betrachtet dies als persönlichen Affront. Außerdem mag er keinen Wein und lebt von ausgetrockneten Burgers aus petrochemischem Käse, die mit säurehältigen Diät-Cokes runtergespült werden.

Zu dieser Empörung kommt der Streit um die NATO hinzu. Trump verspottete früher die Allianz und sagte, sie sei „überflüssig“, aber auch unterbewaffnet und knapp bei Kasse. Der Präsident und seine Unterstützer mögen Frankreich und alles, wofür es steht, einschließlich Wein und Käse, wirklich nicht.

Noch wichtiger ist, dass Trump und seine Anhänger des Bibelgürtels das „gottlose“ Europa unter Washingtoner Kontrolle halten wollen. Die NATO ist das Instrument der amerikanischen Herrschaft über Europa. Der verwirrte Präsident Trump versteht nicht, dass die NATO-Mitglieder bis zu 2% ihres Budgets für den Aufbau ihrer eigenen Streitkräfte aufwenden sollen und nicht für die Zahlung von Schutzgeldern an Washington.

Die meisten europäischen Nationen haben ihre Militärhaushalte seit dem Ende des Kalten Krieges stark gekürzt. Trotz des kriegerischen Geredes einiger NATO-Führer sehen die meisten Europäer, abgesehen von den Polen und den baltischen Staaten, keine Bedrohung durch den alten Feind Russland. Die Streitkräfte des modernen Russland sind stark geschrumpft. Obwohl sie auf dem Papier beeindruckend sind, müssen sie ein riesiges Gebiet von Polen bis zur Beringstraße verteidigen. Schlimmer noch, der Rückgang der Erdölpreise hat zur Einschränkung des russischen Militärhaushalts geführt.





Anders als 1980 haben die Europäer wenig Angst, dass 40.000 sowjetische Panzer kurz davor stehen, alles ihnen im Wege stehende niederzuwalzen und in Richtung der Häfen am Ärmelkanal zu rasen. Die wichtigste europäische Macht Deutschland ist militärisch schwach geworden. Die deutschen Steuerzahler sehen wie die meisten anderen Europäer auch keine Notwendigkeit, Milliarden von hart erarbeiteten Euro gegen eine nicht vorhandene Bedrohung aus dem Osten auszugeben. Die Polen rüsten sich gegen Russland und die Griechen gegen die Türkei, aber diese lokalen Streitigkeiten sollten nicht das Hauptanliegen der NATO sein.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nannte die heutige NATO hirntot und rief damit den Zorn Trumps hervor. Was Macron meinte war, dass die Allianz keine einheitliche Strategie oder Weltanschauung hat. Die USA wollen die NATO als in Europa ansässige Polizei nutzen, um ihre imperialen Operationen im Nahen Osten, in Afrika und in jüngster Zeit gegen China zu unterstützen. Die meisten Europäer sagen, dass diese entlegenen Regionen nichts mit der europäischen Sicherheit zu tun haben und wollen nicht Teil eines wachsenden Konflikts mit China sein. Es war schlimm genug, dass die Vereinigten Staaten von Amerika die NATO gezwungen haben, sich militärisch in Afghanistan, Syrien, Libyen und im Irak zu engagieren. Trump will seine europäische Fremdenlegion; die Europäer sagen nein.

Abgesehen von Frankreich, das tief in ein böses, neokoloniales Abenteuer in Westafrika verwickelt ist, haben die meisten Europäer kein Interesse an solchen „kleinen Kriegen“. Ihre militärisch-industriellen Komplexe treiben nicht die Regierungspolitik vor sich her wie in den Vereinigten Staaten von Amerika. Eine interessante Ausnahme bildet allerdings das Vereinigte Königreich. Es wurde gerade enthüllt, dass die Kommandos des britischen Special Boat Service aktiv in den blutigen Krieg im Jemen verwickelt waren, um die von den Saudis unterstützten Streitkräfte zu unterstützen.

Wie Präsident Macron zu Recht sagte, sollte die Europäische Union, eine größere Wirtschaftsmacht als die Vereinigten Staaten, über ihre eigenen einheitlichen Streitkräfte verfügen. Es ist absurd, dass die so genannte Europäische Union weder über Streitkräfte noch über ein zentralisiertes Kommando verfügt. Die Vereinigten Staaten nehmen diese Rolle gerne wahr, weil sie die amerikanische Herrschaft über Europa, die auf die 1940er Jahre zurückgeht, bewahrt und einen großen Markt für US-Waffenhersteller sichert.

Und ja, viele Europäer wollen nicht den Preis für eine echte Militärmacht zahlen. Wen interessieren schmutzige kleine Kriege im Nahen Osten, in Afrika und Westasien? Es gibt keine Möglichkeit, dass Europa in eine militärische Konfrontation mit China über zwei nichtssagende Inseln gerät, von denen noch nie jemand gehört hat.

 

Wandere aus, solange es noch geht!

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