Zombie-Jobs – Vom Ableben der Arbeitsplätze

von Egon W. Kreutzer

Der produktive Kern der deutschen Volkswirtschaft befindet sich im freien Zer-Fall.

Vor fünf Jahren, am 19. September 2019, habe ich meine schon Anfang der 2000er Jahre einmal geführte Statistik der Arbeitsplatzvernichtung neu aufleben  lassen.

In dieser Woche wurde die Marke von 2,5 Millionen verlorener Jobs übersprungen.

Der Zähler steht aktuell bei

2.505.800

Das waren 1.888 Kalendertage – also einschließlich Sonn- und Feiertagen – mit durchschnittlich 1.327 verlorenen Arbeitsplätzen pro Tag. Der Blick auf den Tagesdurchschnitt aus fünf Jahren ist allerdings eher einlullend. Der so genannte „Herbsaufschwung“ den die Statistiker alljährlich verzeichnen, ist im laufenden Jahr durch einen starken Aufschwung der Arbeitsplatzverluste gekennzeichnet.

Monat Gesamt  pro Kalendertag
    September 43.705 1.456
    Oktober 57.719 1.861
    November (1 – 22) 32.196 1.463
    3 Monate 133.620 1.610

Man kann diese Zahlen nicht einfach in die Zukunft fortschreiben.

Man muss berücksichtigen, dass die Fallbeschleunigung nicht nur in der Physik zuschlägt, sondern auch bei der Beschäftigungslage. An jedem Industriearbeitsplatz, wobei ich die Zulieferer hier einschließe, hängen weitere Arbeitsplätze im Handel und im Dienstleistungssektor, weil den Entlassenen einfach die Kaufkraft fehlt, die Supermärkte, Bäckereien, Frisöre, usw. brauchen, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Ein Abschwung ist selbstbeschleunigend.

Ich wage daher heute die Prognose, dass Deutschland in den nächsten 12 Monaten weitere 750.000 Arbeitsplätze verlieren wird, denn wenn auch im Februar eine neue Bundesregierung gewäht werden wird, es wird – wenn nicht ein Wunder geschieht – eine Koalition aus Merz, Scholz und Habeck sein, von der wirksame Maßnahmen zur Trendumkehr eher nicht zu erwarten sind.

Man muss auch berücksichtigen, dass eine Talfahrt erst einmal viel Kraft erfordert, um überhaupt erst zum Stillstand zu kommen, und, dass es danach viel Kraft erfordert, den einstigen Ausgangspunkt der Rezession wieder zu erreichen.

Ja. Es wird noch viel schlimmer kommen.

Wir werden erleben, ob jene Recht behalten, die argumentieren, es müsse erst viel schlimmer kommen, bevor es besser werden kann.

Es ist ja schon ein Alarmzeichen, dass der Bundeshaushalt für 2025 immer noch nicht verabschiedet werden konnte. Ganz optimistisch betrachtet ist damit frühestens im Juni 2025 zu rechnen. Bis dahin dürften die laufenden Ausgaben jedoch schon wieder so weit angestiegen sein, dass der Bruch der Schuldenbremse unvermeidlich erscheint.

Zur aktuellen Statistik „Job-Wunder Deutschland“

(Visited 123 times, 1 visits today)
Zombie-Jobs – Vom Ableben der Arbeitsplätze
4 Stimmen, 5.00 durchschnittliche Bewertung (99% Ergebnis)

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*