Zivile Opfer im US-Iran-Krieg

Ukrainisches Flugzeug vom Iran versehentlich abgeschossen

Autor: U. Gellermann (rationalgalerie)

Die 176 Menschen an Bord eines ukrainischen Flugzeugs waren nicht die ersten zivilen Opfer im lang andauenden Krieg der USA gegen den Iran. Die Flugabwehr der iranischen Armee teilte mit, die Maschine sei für ein „feindliches Flugzeug“ gehalten worden. Es handele sich um „menschliches Versagen“. Denn nach dem Mord am iranischen General Kassem Soleimani waren neue Angriffe der USA auf den Iran angekündigt und zu erwarten.

Der Krieg der USA gegen den Iran ist alt. Schon mit dem Sturz des demokratisch gewählten iranischen Premierministers Mohammad Mossadegh im Juli 1953 machten die USA klar, dass sie den Iran als eine Art Kolonie betrachten: Mit der Operation Ajax organisierten der britische und der US-amerikanische Geheimdienst den Putsch. Der Plan wurde am 1. Juli 1953 vom britischen Premierminister Winston Churchill und am 11. Juli 1953 vom amerikanischen Präsidenten Dwight D. Eisenhower genehmigt. Von den beiden Regierungen war ein Budget von $ 285.000 bereitgestellt. Denn mit Mossadegh wäre die Verstaatlichung der iranischen Öl-Industrie sicher gewesen.

Durch die Straße von Hormus führt die bedeutende Route der Öl-Tanker für den Ölexport nach Asien, Westeuropa und in die USA. Dieses lukrative und profitable Geschäft liegt in der Hand westlicher Konzerne. Diese Route liegt aber zugleich auch in der Reichweite iranischer Raketen. Alle Schiffe müssen, um die Straße von Hormus zu passieren, die Hoheitsgewässer Omans und des Irans durchfahren. Nach den Genfer Seerechts-Konventionen müssen Kriegsschiffe vor der Durchfahrt die Erlaubnis beim Iran dafür einholen. Die USA lassen ihre Kriegsschiffe weiterhin unangemeldet die Straße von Hormus passieren und provozieren so eine latente Kriegsgefahr und verletzen andauernd die Souveränität des Iran.





Eine weiterer wesentlicher Streitpunkt, der die iranische Souveränität infrage stellt, ist das Atomprogramm des Landes. Ausgerechnet Schah Mohammad Reza Pahlavi stellte in seiner Neujahrsansprache 1974 fest: „Wir werden so rasch wie möglich die Atomenergie und alternative Energiequellen nutzen, um Öl für die Herstellung chemischer und petrochemischer Produkte zu reservieren. Wir sollten Öl, diese kostbare Substanz, nicht einfach als gewöhnlichen Brennstoff verwenden.“ Und es war tatsächlich der US-Präsident Dwight D. Eisenhower, der 1959 der Universität Teheran im Rahmen des Atom for Peace-Programms einen Forschungsreaktor geschenkt hat. Heute ist das iranische Atomprogramm, neben der strategischen Bedeutung der Straße von Hormus, ein wesentlicher Kriegsgrund im Kampf der USA zur Beherrschung des Iran.

Um Länder gefügig zu machen, führen die USA auch Krieg gegen Kinder. Als die Außenministerin, Madeleine Albright, 1996 in Lesley Stahls Sendung „60 Minutes“ auf Berichte angesprochen wurde, nach denen 500.000 irakische Kinder infolge von US-Sanktionen gegen das Land gestorben waren, äußerte sie kühl: „Ich denke, das ist eine sehr harte Entscheidung, aber ich meine diesen Preis ist es wert.“ – Das Menschen und Länder fressende US-Imperium will in diesen Tagen seinen Krieg gegen den Iran neu munitionieren: Nach Informationen der Zeitung „Wall Street Journal“ wird das Pentagon vor dem Hintergrund der Spannungen mit dem Iran 200 zusätzliche Soldaten und sechs Langstreckenbomber B-52 in die Nahost-Region verlegen. Deshalb wird Washington einen Flugplatz für strategische Langstreckenbomber B-52 auf dem Luftwaffenstützpunkt Ayn al Asad in der westirakischen Provinz al-Anbar bauen. Damit US-Bomber von dort aus bequem den Iran erreichen können. Aus jenem Irak, in dem die USA nach einem Angriffskrieg als Besatzer agieren.

Wenn der Krieg der USA gegen den Iran nicht gestoppt wird, werden weitere Menschen sterben. Die Verantwortung für den Tod der 176 Menschen im abgeschossenen ukrainischen Flugzeug weisen die USA dem Iran zu. Wie auch den Tod der iranischen Kinder, die im Gefolge der US-Sanktionen unzureichend medizinisch versorgt werden: Importe aller Art in den Iran sind extrem erschwert. Auch lebenswichtige Medikamente sind knapp geworden und nur zu massiv erhöhten Preisen erhältlich. Längst wissen die Menschen im Jemen wie sich „kollateral“ anfühlt, wenn sie im Stellvertreterkrieg der USA gegen den Iran durch saudische Waffen getroffen werden: 3.081 Tote, darunter 934 Kinder zählt WIKIPEDIA seit März 2016.

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