
Wjatscheslaw Wolodin und Julia Klöckner haben eine Polemik über die Rolle der Roten Armee und die Ursachen des Ukraine-Kriegs angefangen. Der Streit wird nun vor aller Augen ausgetragen. „RT DE“ veröffentlicht ein neues Schreiben des Duma-Chefs an die Bundestagspräsidentin.
Quelle: rtdeutsch
Sehr geehrte Frau Klöckner,
ich sehe nun, dass Sie sich dafür entschieden haben, unsere Kommunikation in die öffentliche Sphäre zu übertragen. Also gut, ich bin einverstanden.
Ich erinnere Sie daran, dass es in meinem Schreiben an Sie allem voran um die Wiederherstellung der historischen Gerechtigkeit und die Anerkennung der Tatsache ging, dass gerade das sowjetische Volk und seine Rote Armee die Hauptrolle bei der Zerschlagung des deutschen Nazismus gespielt hatten. Wir respektieren zwar den Beitrag der Alliierten zum Sieg im Zweiten Weltkrieg. Auch den heroischen Kampf der deutschen Antifaschisten werden wir nie vergessen. Aber man darf auch keinesfalls vergessen, dass gerade die Sowjetunion den ausschlaggebenden Beitrag zum Sieg geleistet und in diesem Kampf 27 Millionen Menschen verloren hatte – gegenüber 418.000 in den USA und etwa 300.000 in Großbritannien. Frankreich hatte vor Nazi-Deutschland gar kapituliert, obwohl seine einzelnen Vertreter bis hin zum Sieg mutig gekämpft hatten – darunter an der Ostfront.
Es ist bedauernswert, dass Sie nicht einmal imstande sind, den richtigen Namen der Armee anzugeben, die Berlin eingenommen hatte, indem Sie diese als „damalige Sowjetarmee“ bezeichnen. In diesem Zusammenhang muss ich Sie daran erinnern, dass es die Rote Armee war.
Es ist auch bedauernswert, dass Sie der augenblicklichen politischen Konjunktur wegen insbesondere die Präsenz „vieler ukrainischer Soldaten“ in der „damaligen Sowjetarmee“ hervorgehoben haben. Wenn man schon den Weg der Sorgfalt geht, lassen Sie uns nun denn auch weißrussische, kasachische, georgische, armenische, aserbaidschanische, usbekische, kirgisische und andere Soldaten erwähnen.
Übrigens hatten die Verluste Russlands während des Zweiten Weltkrieges fast 70 Prozent derer der gesamten Sowjetunion betragen. Was das Nachkriegsverhältnis zwischen unseren Ländern betrifft, so lassen Sie uns nicht vergessen, dass gerade die Sowjetunion gegen die Teilung Deutschlands eingetreten war und später die Schlüsselrolle bei seiner Wiedervereinigung im Jahr 1990 gespielt hatte. Zwar wird heute in Deutschland wenig darüber gesprochen, aber ich hoffe, dass Sie dies nicht bestreiten werden. Denn das ist nun einmal die historische Tatsache.
Was die „demokratisch gewählte Regierung“ in Kiew betrifft, so möchte ich Sie daran erinnern, dass die Amtszeit des ukrainischen Staatschefs vor einem Jahr ausgelaufen ist, und seine Befugnisse hätten im Einklang mit der Verfassung der Ukraine und einer Reihe von anderen Gesetzen an den Vorsitzenden der Werchowna Rada übergehen sollen. Im ukrainischen Recht steht dies eindeutig geschrieben. Die Verfassung dieses Landes sieht gar keine rechtlichen und verfassungsmäßigen Mittel vor, die Befugnisse des Präsidenten der Ukraine zu verlängern – nicht einmal unter den Umständen des Kriegszustands.
Der Kernpunkt besteht allerdings darin, dass die Regierung der Bundesrepublik Deutschland während der akuten innenpolitischen Krise in der Ukraine im Jahr 2014 gemeinsam mit Polen und Frankreich als Garant der Vereinbarungen über eine friedliche und gesetzliche Lösung aller Streitigkeiten zwischen der Opposition und dem Präsidenten der Ukraine aufgetreten war. Danach aber tat Ihre Regierung so, als hätte sie den in der Ukraine vollbrachten verfassungswidrigen bewaffneten Umsturz nicht bemerkt. Somit hat die heutige Macht in der Ukraine ihren Ursprung in dieser staatsfeindlichen, blutigen Machtergreifung. Wissen Sie wirklich nichts davon? Von welchem Schutz der Demokratie sprechen Sie denn? Ich erinnere Sie zudem daran, dass diejenigen, die die Macht in Kiew ergriffen hatten, unverzüglich mit Kampfhandlungen und einem Krieg gegen die Regionen der Ukraine begannen, welche die Verbrecher, die die Macht im Land ergriffen hatten, ablehnten und nicht anerkannten.
Und dieser Krieg wurde vom Kiewer Regime bis zum Jahr 2022 unbestraft geführt, das heißt: acht Jahre lang. Dabei tat Russland alles Mögliche, um dem blutigen Konflikt im Südosten der Ukraine im Rahmen der im Jahr 2015 in Minsk getroffenen Vereinbarungen ein Ende zu setzen. Später mussten wir aber aus öffentlichen Erklärungen der damaligen höchsten Amtspersonen der BRD und Frankreichs erfahren, dass sie die Minsker Vereinbarungen nicht um des Friedens in der Ukraine willen, sondern um der Kriegsvorbereitungen willen unterstützt hatten. Diese Vereinbarungen waren bloß als Pause gedacht, um die ukrainischen Streitkräfte mit Waffen aufzurüsten. Haben Sie, sehr geehrte Frau Klöckner, diese Erklärungen etwa nicht mitbekommen? Daher hat Russland im Jahr 2022 keinen Krieg gegen die Ukraine begonnen. Stattdessen nutzt es seine Streitkräfte, um ihn zu beenden. Ebenso versucht es am Verhandlungstisch, einen Frieden zu erzielen.
Was nun den zweiten Teil meines Schreibens betrifft, so war dort die Rede von den menschenverachtenden Handlungen des Kiewer Regimes, das terroristische Attacken gegen Zivilisten in Russland verübt. Gerade in diesem Punkt folgt das jetzige Kiewer Regime strikt der Nazi-Praxis und wird selbst nazistisch. Denn man kann die Macht, die Menschen unter den Flaggen von Bandera und Schuchewitsch versammelt – also denen, die während des Zweiten Weltkrieges mit dem Hitler-Besatzungsregime intensiv kollaboriert und auf seinen Befehl in der Ukraine Millionen von Juden, Polen, Russen und Vertretern anderer Nationalitäten vernichtet hatten –, nicht anders als nazistisch bezeichnen.
Was die terroristische Natur des jetzigen Regimes in der Ukraine betrifft, so reicht es, das neuliche Verbrechen in Erinnerung zu bringen, als die ukrainischen Geheimdienste auf dem Gebiet der Russischen Föderation einen Passagierzug mit Frauen und Kindern, darunter Babys, gesprengt haben. Ich betone: Das waren alles Zivilisten. Und das war kein zufälliger Einschlag eines Artilleriegeschosses, sondern eine zielbewusste Sprengung eines Passagierzuges. Wenn dies kein Terrorakt ist, was ist dann Ihrer Meinung nach ein Terrorakt?
Dokumentarisch belegte Zeugnisse von Verbrechen des Kiewer Regimes gegen die Zivilbevölkerung habe ich Ihnen in einem separaten Schreiben zukommen lassen. Unbefangene ausländische Beobachter, die selbst darin Einblick gewinnen wollen, können dies anhand deren Übersetzung in europäische Sprachen auf der Webseite der Staatsduma tun.
Zum anderen Thema. Dass Deutschland Waffen, die unter anderem gegen Zivilisten eingesetzt werden, an das neonazistische Regime in der Ukraine übergibt, ist schon an sich eine der Ursachen des Konflikts zwischen unseren Ländern. Dass deutsche „Leopard“-Panzer zum ersten Mal seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs auf dem Territorium Russlands, im Gebiet Kursk, aufgetaucht sind, ist beispiellos. Heute überlegt sich die deutsche Regierung ernsthaft eine Übergabe von High-Tech-Marschflugkörpern „Taurus“ an Kiew, wobei sie Bescheid weiß, dass das Kiewer Regime über keine der erforderlichen Kompetenzen für ihren Einsatz verfügt. In der Tat werden sich damit Fachleute der Bundeswehr beschäftigen. Das heißt, deutsche Raketen werden in Russland einschlagen – und dahinter werden deutsche Offiziere stehen. Auf diese Art und Weise stoßen Sie Deutschland und das deutsche Volk schon wieder in einen bewaffneten Konflikt mit Russland hinein. Haben Sie dafür das Mandat des deutschen Volkes, das Mandat Ihrer Wähler?
Nach dem Zweiten Weltkrieg haben unsere Länder mehrere Jahrzehnte hindurch viel getan, um die Kriegswunden heilen zu lassen sowie gegenseitig vorteilhafte und freundschaftliche Beziehungen zwischen dem russischen und dem deutschen Volk aufzubauen.
Wir wissen, dass es in der BRD viele Menschen gibt, die aufrichtig danach streben, das Verhältnis mit Russland zu entwickeln. Unsererseits haben wir schon immer aufrichtig danach gestrebt und keinen Schritt gegen Deutschlands Interessen getan. Ich betone: keinen einzigen Schritt! Und wonach strebt Ihre Regierung? Nach neuen Konflikten? Wozu? Wer wird davon profitieren? Wird etwa Deutschland davon profitieren? Stellen Sie sich diese Frage noch einmal. Und geben Sie sich darauf eine Antwort, aber nur eine ehrliche.
Ich stehe Ihnen immer zur Verfügung.
Hochachtungsvoll
W. Wolodin
Und nun, Frau Klöckner? Ein Geschichtsunterricht könnte vielleicht ganz hilfreich sein.
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Welche Regierung kann sich sicher sein, das Mandat des Volkes zu haben? Muß man hierzu den Duden bemühen? Mandat = Auftrag oder Ermächtigung. Es wird ja nie explizit danach gefragt, aber, bei der diesjährigen Bundestgaswahl, es ging wohl schon um ein „Weiter so“, was die Ukraine angeht?
Wie es unausgesprochen, ebenso um ein „Weiter so“ in allem anderen ging! Schließlich, es haben sich knapp 80% dafür entschieden. Warum also sich über eine ehemalige Weinkönigin aufregen?
Die Klatsche hat gesessen!
Wäre Klöckner besser Weinkönigin geblieben. Unfassbar welche Leute heutzutage versuchen die Geschicke des Landes zu lenken. Wenn ich sehe, welche Gestalten heute im Bundestag sitzen, die versuchen ihre fragwürdige Ideologie durchzubringen, stellen sich mir die Haare zu berge. Und wehe man kritisiert „ihre Demokratie“, dann wird zensiert, schlimmstenfalls braucht man einen Bademamtel. Fassungslos liest man die täglichen Informationen und muß zusehen, wie dieses einstmals sichere und ordentliche Land runtergewirtschaftet wird. Ich mache mir große Sorgen!
Ich bin nicht davon überzeugt, das diese Politiker unser Wohl wollen. Denn schaut man sich den Zustand heute so an, kommt man zu dem Urteil, sie haben den Schaden immens vergrößert und sie machen genau so weiter.
Als die Grünen auf die politische Bühne kamen, sagten viele von diesen Politikern, das sie mit Deutschland nichts anfangen können. Ebenso trugen sie Plakate mit vielen , gegen Deutschland gerichtete, Aussagen! Und hier liegt die eigentliche Frage: Wie konnten die Deutschen solche Politiker nur wählen?
Desgleichen hat sich nach der Wende abgespielt. Wie konnte der Deutsche nur die Politiker aus der SED und Mauerschützenpartei nur wählen? Für mich völlig unverständlich!
Für mich sieht es auch so aus, dass das alles Absicht ist. Anders ist das alles nicht mehr zu erklären. Und was die Wahlen betrifft, die Leute sind uninformiert, desinformiert durch die MSM, gleichgültig, oder sie wählen was sie schon immer gewählt haben. Viele schauen auch aus Selbstschutz einfach nur weg. Viele merken gar nicht was vor sich geht. Merz hat mächtige Versprechen vor den Wahlen gemacht, auf welche die Menschen zum großen Teil reingefallen sind. Wie immer. Es ist unendlich traurig täglich mit 65 Jahren ansehen zu müssen wie alles den Bach runtergeht.
Ich gebe dir hier Recht, denn es muss Absicht und Vorsatz sein, was hier geschieht! Die richtigen Drahtzieher haben sich doch ein Volk ausgesucht, welches sich leicht manipulieren lässt! Erkennbar daran, das uns die beiden WK untergejubelt wurden.
Und warum sollte ein Volk einen Krieg führen, wenn es ihm doch gut geht. Und das war schon vor dem 1. WK so. Und heute lassen wir uns durch diesen Schauspieler und unseren so „Demokratischen“ Politiker in den 3. WK hineinziehen.
Das große Übel bei den Deutschen ist, das sie nicht zugeben wollen, das sie mit ihren Wahlentscheidungen der letzten x Jahre Mist gebaut haben. Um einen Fehler zuzugeben, braucht man Courage. Das ist nicht vorhanden und deshalb wird lieber über die Geschichte und den Zustand des Landes geschwiegen!
Und höre ich heute von deutschen etablierten Politikern nur das Wort Demokratie und Rechtsstaatlichkeit dann bekomme ich das Würgen!
Das Mandat für die Verblödung des Volkes und des absoluten „Zahlungswillen“, kommt aus einer ganz anderen Ecke!
Dazu wurden ja auch Politiker ohne Empathie für das Volk, eingesetzt! Dazu durften die keine Abschlüsse und vernünftige Ausbildung haben, denn dadurch sind sie einfacher gefügig zu machen!