Wie zerstöre ich eine Gesinnung?

von Jürgen

Wahlweise auch eine Ethnie, eine Nation oder auch einfach nur ein Volk … und, warum eigentlich? Wie wenn Völker, in all ihrer Unterschiedlichkeit, nicht friedlich nebeneinander existieren könnten? Unabhängig von Glauben oder gepflegter Kultur, im Brauchtum oder im Denken und Sinnen. Würde es nicht einfach ausreichen, was einem nicht passt, zu ignorieren?

Aber Nein! Es muß bekämpft werden! Selbst wenn Tausende von Kilometer entfernt, eine räumlich naheliegende Betroffenheit also ausgeschlossen werden kann, kann es dennoch nicht geduldet werden! Koste es, was es wolle! Die so sonst so hoch gehaltene Toleranz, schon hier stößt sie an ihre Grenzen!

Wie kommt es, daß andere Lebensanschauungen nicht ausgehalten werden können? Ist das alles nur billige Rechthaberei? Oder steckt da mehr dahinter? Freilich, ein jeder, der an etwas glaubt, sprich, von etwas überzeugt ist, neigt dazu, es dem anderen nicht nur anzubieten, sondern ihn auch davon überzeugen zu wollen. Ein Ansinnen, daß, per se, nicht zu beanstanden ist, aber, bei fehlender Aussicht auf Erfolg, dann doch mit unlauteren Mitteln durchzusetzen versucht wird!

Über sämtliche Grenzen hinweg, wie auch in der eigenen Gemeinde, setzt sich diese Verfahrensweise immer mehr durch! „Willst Du mein Freund nicht sein, schlag´ ich Dir den Schädel ein!“ Wenn auch zunächst nur verbal …

Es wird polarisiert, auf Teufel komm´ `raus! „Link(s)“ und „Recht(s)“, Alte gegen Junge, bürgerlich oder sozialistisch; die alten Lagerbetrachtungen berücksichtigend, leben wir nur noch in Gegensätzen! Wer das Wort erhebt, für oder gegen etwas, sofort findet sich ein anderer, der widerspricht! Nicht, um irgendeine Übereinkunft auch nur anzustreben; es geht nur um das Eigene! Was ist es mehr, wie ein destruktives Besserwissen? Ein stures Beharren auf eigener Überzeugung? Wenn nicht gar, zur Durchsetzung eigener Interessen, auf Kosten anderer?

Nun, das Problem sind vorerst nicht (nur) die unterschiedlichen Überzeugungen, sondern, wie damit umgegangen wird! Der Umgang selbst, ist das Problem! Wenn einer Seite nur daran gelegen ist, ihre Sicht der Dinge durchzusetzen, wie soll da Einigkeit erzeugt werden? Ist es nicht vielmehr so, daß dann diese Einigkeit gleichsam torpediert, nicht gewünscht wird? Teile und Herrsche …





Das nächste Problem, ist das der Freiheit! Wenn Meinung, Denken oder Gesinnung unterdrückt werden soll, wird, die Freiheit diese zu äußern, eingeschränkt! Was durchaus unterschiedliche Stilmittel zeitigt. Das geht von offener Verurteilung bis zur subtilen Verdächtigung. „Du bist ja ein Nazi“, bis zu, so was darf man nicht sagen, geschweige denn denken, die moralische Keule hilft immer!

Und wenn beides nicht ausreichen sollte, die Unterbindung der Einigkeit, wie auch die Einschränkung der freien Aussage, da hilft dann das „Recht“ oder Gesetz weiter! Was nicht gedacht oder geäußert werden darf, wird einfach unter Strafe gestellt! Und daran kann man erkennen, wie „Einigkeit und Recht und Freiheit“ auch gegen einen verwendet werden kann und, de facto, auch wird!

Wenn zwei sich darüber streiten, ob es besser wäre zu wählen oder nicht, oder auch nur darüber, wenn der Rasen das letzte mal zu schneiden wäre, erscheinen die bisherigen Betrachtungen doch etwas müßig. Es kommt auch keiner auf die Idee, den anderen deswegen zu verklagen oder ihm das Lebensrecht abzusprechen. Was aber, je weiter man noch oben schaut, durchaus an der Tagesordnung ist!

Wo es doch gerade genug Überzeugungen, Religionen und Ideologien gibt, die eben damit hausieren gehen! Will heißen, was ich sage, das gilt! Und es geht auch nicht darum, andere davon überzeugen zu wollen, sondern, Ihr habt es zu glauben und anzunehmen! Ansonsten werde ich Dich heimsuchen; mit Destabilisierung, Wirtschaftssanktionen oder auch Überfremdung. Und wenn alles nichts hilft, mit Krieg! Ich werde Dir das Leben nehmen! Allein, weil ich es kann! Was Du denkst, empfindest, interessiert mich nicht die Bohne! Ich, ich allein, was ich vertrete, das zählt! Was sind Menschenleben wert, entsprechen sie nicht dem meinen?

Und dabei ist es nicht mal der Mensch selbst, der so spricht! Er glaubt nur daran! Traurig genug! Und noch trauriger, daß wir, die wir einst so ganz anders dachten, uns von denen davon abbringen ließen! Unsere einstige Gesinnung, die Einigkeit und Recht und Freiheit hochhielt und zu leben versuchte, hat diese üble Gesinnung des Eigenen vollumfänglich übernommen! Und wer nur sein Eigenes lebt …

Seid gegrüßt, Jürgen

Wandere aus, solange es noch geht!

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5 Kommentare

  1. Warum wird die andersartige Gesinnung nicht akzeptiert?

    Eine bastardisierte Menschenrasse, die deswegen dem exceptionalism huldigt, kann es nicht ertragen, daß nicht alle Völker bastardisiert sind, und ein auserwähltes Volk meint nicht auf eine andersartige Gesinnung Rücksicht nehmen zu müssen, weil sie von ihrem persönlichen Gott einen Freispruch hätte.

  2. Worauf basiert der Kampf Jeder gegen Jeden? Auf der Gier, an ALLEM! Daraus entsteht dann

    Rücksichtslosigkeit, Egozentrik, Größenwahn, Besserwisserei, ………! Das führt zum Konflikt!

    Zwischen den Nachbarn, Gemeinden, Bezirken, Staaten, …..und letztlich zum Krieg!

    ALLE gegen ALLES! Die Gier herrscht! Der Kapitalismus pur triumphiert! Und der 

    "Michel" zahlt in seiner hilflosen Ohnmacht die Zeche ! Weil er selbst verdorben ist!

     

  3. Traurig in der Tat. Andere Meinungen zu respektieren, auch wenn man sie selbst nicht unbedingt gutheißen mag, macht doch erst ein Sozialgefüge aus! Anders geht es gar nicht. Kommt mir auch so vor, als solle uns das abtrainiert werden. Jeder gegen Jeden. Aber dennoch „Alle für Einen“ (Führer?). Kann nicht funktionieren. Siehe "vorgestern". Und heute sind wir noch weitaus emanzipierter als damals. Man schüttelt den Kopf und geht einfach weiter. Dann ist das halt so! Man wird trotzdem immer wieder auf Gleichgesinnte treffen. Man muß niemanden überzeugen außer sich selbst, dieser Weg sei richtig und gut.

    • Das ist auch so ein psychologischer Trick mit dem "Führerkult".

      Ideen, Ideologien oder Glaubensrichtungen wurden schon immer personal besetzt. Jesus, Mohammed, Stalin, Hitler, Ghandi, die ganzen Götter in Ein- und Vielfalt. Sie waren einst Gründer oder "führten" das Werk später fort.

       Die Menschen brauchten diese Identifikation über "Personen" um überhaupt verstehen zu können. Glaube und Idee blieben sonst abstrakt und im Verborgenen.

       Selbst die Israeliten bestanden darauf, daß "Gott" seinen Namen offenbare … "Ich bin der ich bin"  war ihnen nicht genug.  Die Menschen brauchen Bilder und Synonyme, Geschichten oder auch Märchen, um Gedachtes dargestellt zu bekommen.

       Und natürlich hatte das Gedankengebäude des NS, äh, der Ideologie, ebenfalls eine Führungsperson, an der die Menschen sich orientierten.  Nicht anders wie sonstwo auch.

       Wenn es also um Glaube oder Gesinnung geht, müßte es eigentlich heißen: "Alle für Eines oder Alle für die Idee" !

       Aber, das funktioniert auch heute noch nicht ohne "Mittler"! 🙂

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