Wie das ZDF über die Journalistenreise in den Donbass berichtet hat

Bei der Journalistenreise in den Donbass, an der ich letzte Woche teilgenommen habe, war auch ein ZDF-Team dabei. Da mich viele Leser gefragt haben, wie das ZDF berichtet hat, will ich das hier zeigen.

Quelle: anti-spiegel

Eines sage ich gleich vorweg: Das ZDF-Team, das an der Journalistenreise teilgenommen hat, hat insgesamt wahrheitsgemäß über die Reise berichtet. Leider sah sich der ZDF-Moderator, in dessen Sendung der Beitrag gezeigt wurde, veranlasst, das Ganze trotzdem irgendwie in das gewollte Narrativ einzuordnen. Aber der Reihe nach.

Dass die Leute vom ZDF und ich unterschiedlicher Meinung über die Vorgänge im Donbass sind, ist kein Geheimnis. Ich habe sehr oft erklärt, warum ich der Meinung bin, dass Russland nicht nur keine andere Wahl mehr hatte, als in der Ukraine zu intervenieren, sondern dass der Westen – also die USA – Russland auch ganz bewusst so sehr in die Enge gedrängt haben, dass Russland am Ende keine Wahl mehr hatte, als militärisch zu reagieren. Warum ich dieser Meinung bin, können Sie zum Beispiel hier nachlesen.

Die Leute vom ZDF sehen das bekanntlich anders und reden von einem „russischen Angriffskrieg“. Ich bin für Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt, weshalb ich akzeptiere, dass es andere Sichtweisen als meine gibt. Das möchte ich zum Verständnis vorausschicken, damit klar wird, warum ich den Beitrag der ZDF-Kollegen insgesamt in Ordnung finde, obwohl meine Berichte über die Reise anders klingen als der ZDF-Bericht. Die ZDF-Kollegen beleuchten das Erlebte aus einem anderen Blickwinkel als ich, was normal ist, wenn man über ein Ereignis unterschiedliche Meinungen hat.

Mir war wichtig, das im Vorwege zum Verständnis klarzustellen. Kommen wir nun zu dem ZDF-Bericht, meine Berichte über die Reise finden Sie hier und hier.

„Embedded Journalism“

Da der ZDF-Bericht mit der Behauptung beginnt, wir alle – also auch das ZDF-Team – wären im Donbass embedded gewesen, muss ich mit meinem wichtigsten Kritikpunkt an der Berichterstattung des ZDF über die Reise beginnen, denn wir sind dort keineswegs als „embedded“ Journalisten unterwegs. Wikipedia definiert „Embedded Journalism“ wie folgt:

„Embedded Journalism (engl. embed „einbetten“, „integrieren“) bezeichnet kontrollierte, zivile Kriegsberichterstattung, bei der Kriegsberichterstatter im Krieg einer kämpfenden Militäreinheit zugewiesen werden. Geprägt wurde der Begriff zu Beginn des Irakkrieges im Jahre 2003 seitens der Streitkräfte der Vereinigten Staaten.“

Das ist bei den Reisen, die das russische Verteidigungsministerium für ausländische Journalisten organisiert, nicht der Fall. Wir sind keiner kämpfenden Militäreinheit zugewiesen, sondern werden mit einem Reisebus, auf dem in großen Buchstaben „Press“ steht, zu Orten gefahren, an denen wir uns – je nach Sicherheitslage – mal mehr, mal weniger frei bewegen können. Dabei werden wir, weil wir in einem Kriegsgebiet sind, vom russischen Militär beschützt. Bei früheren Reisen waren zu unserem Schutz gepanzerte Militärfahrzeuge mit vielen Soldaten dabei.

Bei dieser Reise waren nicht einmal Militärfahrzeuge dabei, sondern wir wurden von einigen Fahrzeugen von Polizei und Militärpolizei und einem Krankenwagen begleitet. Daher waren – im Gegensatz zu früheren Reisen – auch nur eine Handvoll Soldaten zu unserem Schutz dabei. Wir waren dieses Mal, wenn man von den Übernachtungen in Donezk, wo die Front immer noch praktisch an der Stadtgrenze verläuft, absieht, weit von den Kampfhandlungen entfernt. Hier können Sie Details über den Frontverlauf nachlesen, die – was die Lage bei Donezk angeht – immer noch aktuell sind, obwohl ich den Artikel Anfang Juni geschrieben habe.

Die Behauptung, wir wären als embedded Journalisten unterwegs gewesen, ist als objektiv falsch, denn wir sind dabei keiner kämpfenden Einheit zugeordnet. Wir werden bei den Reisen von Soldaten begleitet, deren Aufgabe es ist, unsere Sicherheit im Kriegsgebiet zu gewährleisten.

Trotzdem legt das ZDF in seinem Beitrag sehr viel Wert auf die Behauptung, wir seien embedded Journalisten, und der Beitrag des ZDF-Korrespondenten beginnt damit. Auch nach dem Beitrag beginnt der Moderator im Studio sein Gespräch mit dem Korrespondenten ebenfalls mit dieser Formulierung und im zu dem Beitrag verlinkten Schriftartikel gibt es extra einen Infokasten, der den Titel „Das ist Embedded Journalism“ trägt.

Es wirkt vielleicht etwas kleinlich, dass ich auf diese Frage so ausführlich eingehe, aber das hat einen Grund. Der Grund ist, dass ich beim ZDF nie eine solche Fixierung auf das Thema „Embedded Journalism“ gesehen habe, wenn ZDF-Reporter aus Kriegsgebieten berichten, in denen der Westen Krieg führt. Auch dort gilt nämlich, dass kein Korrespondent alleine in das Konfliktgebiet kommt. In Kriegsgebieten gibt es überall Checkpoints und niemand kann da einfach so durchfahren, das geht schon aus Sicherheitsgründen nicht.

Von Freunden, die immer noch in der Ukraine leben, weiß ich, dass schon hundert Kilometer von der Front entfernt alle paar Kilometer Ceckpoints auf den Straßen sind, an denen man streng kontrolliert wird. Ich bin mir sehr sicher, dass in der Ukraine das gleiche gilt, wie im Donbass: Ohne Erlaubnis des Verteidigungsministeriums und ohne Begleitung von Vertretern des Verteidigungsministeriums (oder anderer zuständiger Behörden) kommen nur sehr wenige ausländische Journalisten auch nur in die Nähe der Front.

Aber wenn das ZDF von der ukrainischen Seite berichtet, dann wird kein Wort darüber verloren, wie die im ZDF gezeigten Bilder zu Stande gekommen sind. Wenn das ZDF hingegen von der russischen Seite berichtet, ist „embedded Journalism“ das beherrschende Thema.

Wie frei konnten wir berichten?

Das Problem bei solchen organisierten Reisen liegt auf der Hand: Die Organisatoren entscheiden, was die Journalisten zu sehen bekommen. Das bedeutet für die Journalisten natürlich eine Einschränkung, denn nicht sie entscheiden, wohin der Bus fährt. Aber das ist in der Realität nicht anders zu machen, denn es wäre viel zu gefährlich, wenn 40 Journalisten auf eigene Faust in einem Kriegsgebiet herumlaufen. Bei so einer Aktion würden einige Journalisten von der Reise nicht zurückkehren. Und da die ukrainische Armee solche Journalistenreisen auf russischer Seite auch noch als reguläre Angriffsziele ansieht, steht die Sicherheit der Journalisten für das russische Verteidigungsministerium an erster Stelle. In so einer Situation sind Einschränkungen der Bewegungsfreiheit nicht zu vermeiden.

Trotzdem – und wer mir nicht glaubt, kann die Kollegen vom ZDF ja per Mail danach fragen – gibt es keine Einschränkungen unserer Berichterstattung. Bei der Einweisung wird den Journalisten lediglich gesagt, dass sie keine Gesichter von Soldaten und keine Checkpoints filmen oder fotografieren dürfen. Das sind die einzigen Einschränkungen, ansonsten dürfen wir auf diesen Reisen alles zeigen und über alles berichten. Das russische Verteidigungsministerium und unsere Begleiter machen uns keinerlei Vorschriften.

Der ZDF-Bericht

Das Team vom ZDF hat insgesamt wahrheitsgemäß über die Reise berichtet, allerdings einiges anders eingeordnet, als ich es getan habe. Aber das erklärt sich aus unseren unterschiedlichen Einschätzungen über die Vorgänge in der Ukraine und ist – wenn man es mit Meinungsfreiheit und Meinungsvielfalt ernst meint – absolut in Ordnung.

Es gab lediglich einige Formulierungen, die dem Zuschauer signalisieren sollten, dass die Reise „unter Aufsicht“ (und damit unfrei) stattfand. Es wurde gezeigt, wie wir in Sewerodonezk Einwohner der zerstörten Stadt gesprochen haben und im ZDF-Beitrag wurde dazu gesagt, dass die russischen Soldaten tatsächlich zu unserem Schutz dabei sind, aber:

„…andererseits werden wir auch auf Schritt und Tritt von Vertretern des Verteidigungsministeriums aus Moskau begleitet. Das ahnen auch die Menschen hier in Sewerodonezk, die in den Ruinen leben. Und natürlich wägen sie deshalb genau ihre Worte.“

Das suggeriert dem ZDF-Zuschauer, dass wir genauestens kontrolliert wurden und dass die Menschen vor Ort nicht frei sprechen konnten. Beides stimmt nicht, denn es waren nur etwa fünf Vertreter aus Moskau dabei, die gar nicht in der Lage gewesen wären, über 40 Journalisten zu überwachen. Und das haben sie auch gar nicht versucht, meist haben sie mehr oder weniger beim Bus gewartet, während wir uns umgesehen und mit den Menschen vor Ort gesprochen haben.

Dass die Menschen in der Region frei sprechen, auch wenn sie gegen die russische Intervention sind, habe ich schon nach meiner ersten Reise Mitte März berichtet, als die Gegner der russischen Intervention die russischen Soldaten zum Beispiel in Melitopol angeschrien und beschimpft haben. Von Angst, sich in Gegenwart der russischen Soldaten offen und sogar lautstark gegen die russische Militäroperation auszusprechen, kann im Konfliktgebiet keine Rede sein.

Das Problem (für die Kollegen des ZDF) ist es, dass man im Donbass einfach niemanden findet, der gegen die russische Militäroperation ist. Das ist in der Südukraine, in Melitopol oder Cherson, anders. Dort gibt es solche Stimmen durchaus, auch wenn sie eine Minderheit darstellen. Wir waren aber im Donbass unterwegs und dort findet man niemanden, der auf der Seite Kiews steht. Und sei es auch nur, weil die Anhänger Kiews den Donbass nach 2014 verlassen haben, als Kiew begann, auf seine eigenen Landsleute im Donbass zu schießen. Die, die geblieben sind, sind nicht gegen Russland, im Gegenteil.

Getreide und Hunger

In dem ZDF-Bericht wurde auch der landwirtschaftliche Betrieb gezeigt, den wir besucht haben. Auch dabei hat das ZDF, wie auch an anderen Stellen des Beitrages, korrekt übersetzt. Aber es wurde auch etwas weggelassen.

In dem ZDF-Beitrag wurde das Narrativ des Westens erwähnt, Russland benutze das (ukrainische) Getreide als Waffe und sei an der kommenden weltweiten Hungersnot schuld und es wurde hinzugefügt, dass Russland das bestreitet. Dann wurde der Betrieb gezeigt, den wir besucht haben, und das ZDF hat berichtet, dass eine gute Ernte erwartet wird. Außerdem wurde berichtet, dass der Vertreter des Betriebes erzählt hat, dass sie ihr Getreide normal verkaufen. Das wurde so übersetzt:

„Am Tag nach der Ernte verkaufen wir über Händler in Russland und sie verkaufen es in die Türkei, nach Syrien, nach Ägypten und sicher nach Algerien, aber genau weiß ich das nicht.“

Das ist vollkommen korrekt übersetzt, ich stand bei all dem daneben und habe sehr interessiert zugehört. Aber das ZDF erwähnt zwei Dinge nicht: Erstens hat er auch erzählt, dass es keinerlei Einschränkungen gibt und er sein Getreide frei verkaufen kann. Aber aus dem Westen kommen keine Anrufe. Ihm sei es egal, wer das Getreide kauft, ihm geht es nur um das Geschäft und darum, einen möglichst guten Preis zu bekommen. Zweitens widerlegen seine Aussagen die Berichte westlicher Medien, Russland würde das Getreide in den von ihm kontrollierten Gebieten „rauben“.

In meinen Augen wäre es die Pflicht eines Journalisten gewesen, darauf hinzuweisen, dass die im Westen verbreiteten Geschichten, Russland „raube“ das Getreide und nutze es als Waffe, um eine weltweite Hungersnot zu provozieren, sich nicht bestätigt haben, im Gegenteil: Der Betrieb verkauft sein Getreide und Russland liefert es sogar an die Länder im Nahen Osten und in Afrika, die von der kommenden Hungersnot bedroht sind. Russland hält das Getreide keineswegs zurück, wie westliche Medien und Politiker Russland vorwerfen. Das wurde in dem ZDF-Bericht jedoch nicht erwähnt.

In das gewollte Narrativ einordnen

Wie gesagt, kann ich an dem ZDF-Bericht nur Kleinigkeiten kritisieren, er war in der Sache wahrheitsgemäß und die Übersetzungen waren korrekt. Dass die ZDF-Leute eine andere Meinung über die Vorgänge im Donbass haben als ich, ist bekannt und erklärt, warum sie andere Schwerpunkte setzen als ich. Aber das ist normal.

Interessant wurde es allerdings, als der Moderator im Studio nach dem Bericht mit dem ZDF-Korrespondenten gesprochen hat, denn das war der Versuch aus dem Studio, das Ganze in das gewollte Narrativ einzuordnen. So fragte der Moderator als erstes nach dem Zweck von „Embedded Journalism“ und die Antwort des Korrespondenten war, dass das russische Verteidigungsministerium mit solchen Fahrten PR machen möchte, weil international über die ukrainische Sicht mehr berichtet wird, als über die russische Sicht, und er fügte hinzu:

„Das liegt einfach daran, dass man auf die russische Sicht schwer kommt.“

Das stimmt, aber warum nennt er nicht die Gründe dafür, dass man „auf die russische Sicht schwer kommt„? Der Grund ist, dass die russischen Medien im Westen zensiert und verboten wurden. Der Grund ist die Zensur im Westen. Aber es ist wohl zu viel verlangt, von einem ZDF-Mann zu erwarten, dass er die westliche Zensur beim Namen nennt, obwohl er es zwischen den Zeilen offen angesprochen hat.

Der „Embedded Journalism“ war das zentrale Thema der Fragen des Moderators im Studio an den Moskau-Korrespondenten des ZDF. So ging es dann darum, dass man auf solchen Reisen „rumgeführt“ wird, dass man „nicht wirklich frei“ ist, aber immerhin schränkte der Korrespondent ein, dass man trotzdem einen Einblick bekommt, wie er es formuliert hat.

Warum diese Einschränkungen in der Natur der Sache liegen, wenn man in solche Krisengebiete fährt, habe ich schon erklärt. Das ZDF lässt diese Erklärungen aber weg und erzeugt so den – unwahren – Eindruck, man würde bei den russischen Journalistenreisen in irgendeiner Form in der Berichterstattung eingeschränkt.

Der Korrespondent sagte dann noch, man habe „immer jemanden neben sich“, was schlicht Unsinn ist, weil dafür gar nicht genug Begleiter dabei waren, um neben jedem der 40 Journalisten zu stehen. Vor allem in Lisitschansk, wo die russische Armee die humanitäre Hilfe verteilt hat, die das ZDF auch gezeigt hat, war niemand neben uns. Die Straße im Stadtzentrum, auf der wir umsehen konnten, war so lang, dass man vom einen Ende der Straße das andere Ende kaum mehr sehen konnte. Freier kann man auch in einer Fußgängerzone in Hamburg nicht mit Passanten sprechen.

Fazit

Das Team des ZDF-Büros Moskau hat erstaunlich wahrheitsgemäß berichtet, anders als ich es erwartet hätte, wenn man sich die „Berichterstattung“ des ZDF sonst anschaut. Leider hat man den Bericht nicht so stehenlassen, stattdessen hat der Moderator versucht, diesen – nicht einmal positiven, sondern nur einigermaßen neutralen – Bericht über die Lage im Donbass so einzuordnen, dass der ZDF-Zuschauer das Gefühl haben musste, dass über Negatives nicht berichtet werden durfte und dass die Menschen Angst hatten, frei zu reden.

Um das zu erreichen, zog sich das Thema „Embedded Journalism“ wie ein roter Faden durch den ZDF-Beitrag. Würde das ZDF objektiv und neutral berichten, hätte es das Thema „Embedded Journalism“ bei jedem Beitrag über die Bundeswehr (oder andere NATO-Streitkräfte) in Afghanistan genauso intensiv in den Vordergrund heben müssen. Und übrigens auch bei Berichten von der ukrainischen Seite der Frontlinie.

Aber ich sage es ehrlich: In Zeiten des Informationskrieges war es wohltuend, einen ZDF-Beitrag zu sehen, der in der Sache so wahrheitsgetreu war. Dass wir unterschiedlicher Meinung sind und über Dinge aus unterschiedlichen Blickwinkeln berichten, ist in Ordnung. Das Wichtigste ist, bei der Wahrheit zu bleiben.

Würden die „Qualitätsmedien“ sich immer so an die Wahrheit halten, wie dieser ZDF-Bericht, könnte man sachlich diskutieren und Lösungen finden. Leider passiert das Gegenteil, was zu einer Radikalisierung führt, die eine sachbezogene und auf Ausgleich bedachte Lösung des neuen Ost-West-Konfliktes mit jedem Tag schwieriger macht und für die Sicherheit eines jeden einzelnen von uns nicht Gutes bedeutet.

Zum Abschluss möchte ich noch ein Foto zeigen, das unsere holländische Kollegin Sonja van den Ende während der Reise letzte Woche in Melitopol von einem unserer Beschützer aufgenommen hat, und das mich sehr berührt hat.

Nachtrag: Aufgrund der Kommentare weise ich nochmal darauf hin, dass es mir nicht um Fundamentalkritik an den Medien geht. Mir geht es darum, aufzuzeigen, wenn sie konkret die Unwahrheit berichten. Über diesen ZDF-Beitrag habe ich nur aufgrund der vielen Fragen von Lesern berichtet, weil sie auf der Reise dabei waren, an der ich auch teilgenommen habe. Es ging mir bei diesem Artikel nicht um „Versöhnlichkeit“ oder ähnliches, es ging um den ZDF-Bericht selbst und um eine sachliche Analyse.

Ich habe überlegt, ob ich kritisieren soll, dass das ZDF einiges weggelassen hat, aber man muss wissen, dass die eben nur drei bis fünf Minuten für einen Beitrag bekommen, und es ist schlicht unmöglich, in einem so kurzen Beitrag über alles zu berichten, was man während einer Drei-Tages-Reise erlebt hat. Daher ist es normal, dass einiges weggelassen wurde, das ist beim Fernsehen eben so.

Dass im Schriftbeitrag des ZDF zu lesen ist, die Neubauwohnungen in Mariupol seien ein „Tropfen auf den heißen Stein“, ist korrekt formuliert. Mehr noch, sogar der russische Bauleiter hat das genauso gesagt. Daher werden ja auch viele solche Projekte gebaut, wobei man jetzt noch ganz am Anfang steht. Laut den Plänen der Regierung der Volksrepublik Donezk wird der Wiederaufbau von Mariupol drei oder vier Jahre dauern, was sehr schnell wäre. Was uns gezeigt wurde, war der Beginn der Aufbauarbeiten, eines der ersten Projekte. Und das ist für sich genommen leider wirklich ein Tropfen auf den heißen Stein.

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Wie das ZDF über die Journalistenreise in den Donbass berichtet hat
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2 Kommentare

  1. „… dass der ZDF-Zuschauer das Gefühl haben musste, dass über Negatives nicht berichtet werden durfte und dass die Menschen Angst hatten, frei zu reden.“

    Um Menschen zu treffen, die Angst haben frei zu reden, braucht man nicht in die Ferne reisen, denn hier, in dieser Ampeldiktatur trauen sich immer weniger Menschen, frei zu reden.

  2. „Ich habe überlegt, ob ich kritisieren soll, dass das ZDF einiges weggelassen hat, aber man muss wissen, dass die eben nur drei bis fünf Minuten für einen Beitrag bekommen, und es ist schlicht unmöglich, in einem so kurzen Beitrag über alles zu berichten, was man während einer Drei-Tages-Reise erlebt hat. Daher ist es normal, dass einiges weggelassen wurde, das ist beim Fernsehen eben so.“
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    Naja, das stimmt schon, nur ist halt die Frage, was weggelassen wird (also, ob die Weglassung eine gezielt sinnentstellende Wirkung haben soll oder nicht), weshalb ja „unsere Qualitätsmedien“ von den Pegida-Anhängern nicht nur das Etikett „Lügenpresse“ verpasst bekommen haben, sondern auch völlig zurecht den Terminus der „Lückenpresse“.

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